Nr. 209

Dienstag, 6 September 1938

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Keine freien Menschen mehr! Deutsches Arbeiterleben Im fünften Jahr des Dritten Reichs

DauerarbeitSlosigleit voll verwendbarer Arbeit-« kräfte auftreten kann, sondern nur eine vorüber« gehende Beschäftigungslosigkeit, die so lange währt, biS die Verschickung an den behördlich an­gewiesenen Arbeitsplatz vollzogen ist. Aus den nachstehenden Berichten geht hervor, mit welcher Rücksichtslosigkeit bei diesen Verschik- kungcn verfahren wird: Um die Arbeitslosigkeit, wie sie im vorigen Jahr in unserem Bezirk sder Bericht stammt auS Sachsen ), bei den Bauarbeitern bestanden hatte, ver­schwinden zu lasten, sind alle Jungmaürer angewie­sen worden, nach Gommern bei Magdeburg zu ge« Heu. Dort wird zur Zeit ein neue» Erdölwerk ge­baut. Anfang- wurde kurzerhand die Unterstützung gesperrt. Erst aus diesen Druck hin, sind alle Jung­maurer, die mindesten» ein Jahr au-gelernt haben, darunter auch solche, die über 20 Jahre alt und noch ledig sind, nach Gommern gefahren. In einem anderen Bericht heißt eS: Im Bezirk Flöha-Frankenberg hat völlig un« erwartet in der Textilindustrie große Arbeitslosig­keit eingesetzt. Beim Arbeitsamt wurden 820 männ­liche und 1710 weibliche Zugänge neu registriert. ES handelt stch durchweg» um Spinnereien und Webe­reien. Dieser Rückschlag hat große Besorgnis unter den Partkiangebörigen au-gelöst. Man bemüht sich deshalb eifrig, schnell wieder andere Arbeitsstellen zu schaffen. Die Männer werden nach Pirk bei Blauen zum Autobahnbau vermittelt. Diese plötz­liche Umstellung auf so schwere Arbeit macht aber

Der Verlauf der Prager Messe Prag . Am vierten Tag der Prager Messe beschränkte sich der Besuch vorwiegend auf ernste Intcresienten. Besonders aus der Provinz find Kunden eingetroffen, was sich im Geschäftsverkehr günstig bemerkbar machte. Der Schwerpunkt im Geschäftsverkehr lag wie ani Sonntag zwar im JnlandSgeschäft, MH hat sich auch das Ausland in einigen Branchen weitet als guter Käufer er- tviesen. Der AuSlandSbesuch hält an. Neue Ein­käufer sind auS der Schweiz , Holland , Belgien , England, Estland , Litauen , Norwegen elngetrof- fen. Zahlenmäßig waren jedoch die Nachbarstaaten sowie Südslawien und Rumänien an der Spitz«. Auch au» den außereuropäischen Landern sind neue Käufer zur Messe gekommen. Besonder»-In­ dien , Aegypten und Argentinien haben gute Auf­träge placiert. So ist au» Kairo da» größte Spe­zialgeschäft-für- AlaSwaren guf.her Messe zuge­gen. Auch«in-Jmporthau». auS Kuba nahm ge­stern die verschiedensten Waren ab. Da» Inland deckt sich, wie bereit» jetzt ersichtlich ist, auf der Messe vielfach stärker al» vor einem Jahre ein. Die Aussteller verzeichnen deshalb in diesem Sek­tor vielfach besseres Geschäft, als im Vorjahrs­herbst. Montag vormittags wurde auf dem Alten Ausstellungsgelände die offizielle Exposition Bul­ gariens in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkei­ten des öffentlichen und Wirtschaftslebens, de» offiziellen Delegierten des bulgarischen Export­institut», Direktor N. N. P o p o f f, vom Prager bulgarischen Gösandten Nikolo» Balabanoff eröffnet.

Die Unternehmer sind einig Dem milchwirtschastlichen Organ»Mlkkak« ski Listy" vom 24. August entnimmt die»Kon« sumgenossenschaft" die Meldung, daß zwischen deutschen und tschechischen Molkereien, welche die nordböhmischen Industriegebiete versorgen,«in liebereinkommen zwecks Erhöhung der Milchpreise abgeschlossen wurde. Diese» Preisübereinkommen bezieht sich auf die Bezirke: Aussig , Bodenbach , Teplitz-Schönau , Lcitnierih, Reichenberg und Gablonz a. d. N. An der einvernehmlichen Preis­

erhöhung der deutschen und tschechischen Molke­reien in den Bezirken Brüx , Dux und Komotau wird gearbeitet. Hopfrnaikommen mit Deutschland verlän­gert. Am 26. August kam e» in Berlin zum Aus­tausch der Dokumente zwischen der tschechoslolva- kischen Gesandtschaft und dem deutschen Auswär­ tigen Amt , wodurch die Gültigkeit der Artikel 1 bi» 4 des Zusatzabkommen» mit Deutschland vom Oktober 1982 um ein weitere» Jahr bis zum 31. August 1989 verlängert wird. Dadurch ist für den tschechoslowakischen Hopfen in Deutschland der vertragliche Zollsatz von 70 RM für 100 Kilo­gramm Iveiter garantiert, ebenso wie eine wohl­wollende Erledigung der Gesuche um Einfuhr die­ses Hopfens nach Deutschland . Deutsche Uebersetzun» de» Handelsgesehent- wiirfc». Im Eugen Prager-Berlag in Prcßbura l Redaktion: Prag II., Lühowava Nr. 37) ist die Uebersetzung deS Entwürfe» eines neuen tschecho­slowakischen Handelsgesetzes ins Deutsche erschie­nen. Der Entwurf setzt sich aus zwei Büchen : zu­sammen; das erste Buch betrifft den Handelsstand, im zweiten Buche werden die Gesellschaften behan­delt. Die llebersetzung wurde im Justizministerium anSgearbeitet. Das Buch, welches 278 Seiten zählt, kann in der Präsidialkanzlei des Justiz­ministeriums in Prag lV., bestellt werden. Der Preis des Buches brosch. samt Porto beträgt 25 Kronen 50 Heller.

Man erhält für Kd

100 Reichsmark 513

Markmünzen-, 100 rumänische Lei.-

V M

1

635. 17.48

100

polnische Zloty.

H

V

553.50

100

ungarische Pengö.

e

578.50

100

Schweizer Franken

666.

100 französische Franc»

79.70

1

englische» Pfund.

143.

1

amerikanischer Dollar

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29

100

italienische Lire.

149.40

100

holländische Gulden.

1587.-

100

jugoslawische Dinare

64.80

100

Belga».,.;

490.

100

dänische Kronen.

633.

100

schwedisch« Krone»

9

733.

noch mehr Verdruß. Die Frauen werden teilweise nach Wolfen-Bitterfeld tn eine neuerrtchtele IG« Fabrik vermittelt. Frauen, Pensionisten, Hausierer, Strafgefangene... Die Erfassung der Arbeitsreserven erstreckt sich vor allem auf Jugendliche, Frauen, alte Leute, WandergcwerbStreibende und Strafgefangene. Seit dem März müssen alle Schulent« l a s s u n g e n bei den Arbeitsämtern gemeldet werden. Die Arbeitsämter sollen sich so einen Ueberblick über die Zahl der Jugendlichen ver­schaffen, deren Arbeitskraft noch brach liegt. Schon im Dezember vorigen Jahre» wurde verfügt, daß die Genehmigung zur Betätigung im Wandergewerbe und Stadthausierge­werbe solchen Personen versagt oder entzogen tverden soll, deren Arbeitskraft an anderen Stel­len zweckvoller auSgenützt werden kann. Die Schraube wird aber immer fester ange­zogen, wie z. B. folgende Berichte beweisen: Seit Jänner sind etwa 40 Görlitz » Handwerks­meister gezwungen worden, ihre Werkstatt aufzulö- sen, weil sie nicht fähig seien, einen selbständigen Betrieb zu leiten. Sie sind inztvsschen in Rüstuna»- betrieben, zum Teil in anderen LandeSteilen, unter­gebracht worden. Alle diejenigen, sagt«in Bericht au» Südwest­ deutschland , die au» irgendeinem Grund vor ihrem 65. Lebensjahr pensioniert worden sind, sollen wie­der in den Arbeit-Prozeß«ingereiht werden. Die­jenigen, di« dagegen Einspruch erheben, müssen sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. AuS den hiesigen Porzellan« und Zuckerfabriken wurden je. 100 bis 150 Arbeiter zum Feftung-bau weggeholt. Dafür hat man setzt Frauen und Rentenbezieher herangezogen. Letztere müssen 28 Stunden in der Woche arbeiten. Da» ist nur ein Ausschnitt au» der endlosen Reihe von Fällen, die in den Deutschland -Berich­ten angeführt werden.

Au» den Deutschland -Berichten der Sozial- demokratischen Partei Deutschlands führen wir heute Auszüge an» den Abschnitten an, in wel­chen von der arbeitSrechtlichen Lage der Arbeiter die Rede ist: Die weitaus wichtigste Maßnahme, die in den letzten Monaten auf dem Gebiet des Arbeits­einsatzes durchgeführt worden ist, ist die Einfüh­rung der allgemeinen Dienstpflicht durch eine Verordnung Göring » vom 22. Juni 1988. In­zwischen ist bekannt geworden, daß e» sich bei den besonders bedeutsamen Aufgaben", von welchen dort gesprochen wird, vor allem un: die(Sten z- befestigungen handelt. Aber abgesehen davon hat die Verordnung auch eine dauernde Bedeutung. Schon bisher>var die sreie Ver­fügung de» Arbeiters über seine Arbeitskraft durch eine Reihe von Vorschriften und durch die Praxis der Arbeitsämter weitgehend aufgehoben. Insofern legalisiert die Verordnung mir einen be­reit» bestehenden Zustand. Aber darüber hinaus wird zum ersten Mal für alle männlichen und weiblichen Staatsangehörigen eine Dien st­und Ausbildungspflicht ausgestellt. An welcher Stelle und in welcher Weise der Ein­zelne dieser Pflicht zu genügen hat, bestimmt der Staat. Auf diese Weise können die letzten Mög­lichkeiten de» Arbeitseinsatzes erschöpft werden. Die Dienst- und Ausbildungspflicht erstreckt sich auch auf diejenigen, die bisher nicht in einem Be­trieb tätig sind, also vor dieser Verordnung auch nicht der ArbcitSlenkung durch die Arbeitsämter unterworfen werden konnten. Zuerst die Befestigungen! Der Anspruch, daß die Befestigungsarbeiten allen anderen vorzugrhen haben, wird mit größ­ter Rücksichtslosigkeit und unbekümmert um wirt­schaftliche Erfordernisse durchgcseht. So sind, wie viele andere, die große» Werk« der Metallindustrie in Mannheim und die Werke der I. G.-Farbenindustrie in Oppau und Ludwigshafen auf miutärischen Befehl von den Arbeitsämtern ge­zwungen worden, zehn Prozent und mehr ihrer Be­legschaft herzugeben. Der Einspruch der Werke ist erfolglos geblieben, mich wenn e» sich um Betriebe handelt, die nur für Rüswngen arbeiten. Arbeitsplatzwechsel nur mit Erlaubnis Die freie Wahl des Arbeitsplätze» hat auf­gehört. Hier ein Beispiel: Ein eben vom Militär Entlassener will die Stelle wechseln, weil ihm die Arbeit und der Lohn nicht paffen. Der Direktor erklärt ihm:Sie können gehen, aber da» sage ich Ihnen: im Metallgewerbe werde» Sie keine Arbeit bekommen". Da» Arbeits­amt, an da» sich der Arbeiter hierauf wendet, erklärt ihm. daß es seine Zustimmung zur Entlassung nicht gebe. Vom Direktor de» Arbeitsamtes, zu dem der Mann dann gebt, wird er zusammengeftaucht:Wis­sen Sie nicht, daß e» keine Kündigung gibt? Äon unt werden Sie keine Arbeit erhalten!" Al» der Arbeiter dann unvorsichtig genug war. die Absicht verlauten zu lassen, dann müsse er sich eben im Aus­land noch Arbeit umsehen, drohte der ArbeitSamt»- direktor, er lasse ihn verhaften. Zwangsverschickung oder Zwangsarbeits­haus Die deutschen Arbeiter werden heute nicht nur gezwungen, dazubleiben, wo sie nicht bleiben wollen, sondern auch dahin zu gehen, wohin sie nicht gehen wollen. Diese Zwang-Verschickungen erfolgen au» sachlichen oder au» politischen Gründen. In der letzten Zeit häufen sich die Meldungen, daß jüngere Bergarbeiter nach innerdeutschen Gebie­te» zu Landarbeiten und Befestigungrarbeiten nach dem Osten deportiert werden. Oft auch finden sie Verwendung al» Hils-arbeiter in den chemischen Werken. Sehr wahrscheinlich wollen die Behörden auf diese Weise die Unruhe der Saarbevölkerung unterbinden. Arbeiter, die«S ablehnen, sich deportieren zu lassen oder aber au» der Zwang-Verschickung zurück­kehren, werden in ZwangSarbeit-häuser gesteckt. ES kommt vor, daß die Angehörigen gar nicht wissen, wohin man die Unglücklichen gebracht hat. DieVerfemten" werden nach dem Arbeitsamt be­stellt, wo sie durch die Gestapo verhaftet und unver­züglich abtransportiert werden. Durch Zufall oder auf Umwegen erhalten die Angehörigen KenntniS davon. Diesen Ztvangsarbeitern ist jeglicher Brief­wechsel mit ihren Angehörigen verboten. hieben Arbeitermangel Arbeitslosigkeit Neben dem Mangel an Arbeitskräften be­steht eine partielle Arbeitslosigkeit fort. Der Mängel an Rohstoffen und mehr noch der Rück, gang der Anfuhr als Folge de» Rückgangs der Weltkonjunktur sehen Arbeitskräfte frei, beson­ders in der Textilindustrie. Diese widerspruchs­volle Lage de» ArbeitSmarktcs ist ein Spiegelbild der deckfichen Wirtschaftslage. Au» diesem Zu­stand, heräufbeschworen durch die übermäßige Rü­stung auf der einen, die Konsumdroffelung auf der änderen Seite, erwächst das sachliche Bedürf­nis nach Zwangsverschickungen von Arbeitern. Die Disproportionalität am Arbeitsmarkt wird durch die staatliche Arbeitslenkung auf Kosten der Arbeiter bekämpft. Die Arbeiter werden au» Ge­bieten mit Ueberschuß an Arbeitskräften dorthin verschickt, wo auS kriegswichtigen Gründen Ar­beitskräfte fehlen. So erreicht man» daß kein«

Klein« Tiergeschichten In dem kleinen Ort Sitiard in der Nähe von Amsterdam hält sich zur Zeit ein Tierzirku» auf, der feine Zelt« in unmittelbarer Nähe der Kirche auf­geschlagen hat. Am Sonntag, während die Gemeinde andächtig der Predigt lauschte, war«S einem der Löwen gelungen, au» seinem Käfig zu entkommen. Bedächtigen Schritte» näherte er sich dem Gotteshaus sah die Tür offen und spazierte hinein. Die Panik, die sich der Anwesenden bemächtigte, schien ihn nicht zu kümmern. Er wanderte mitten durch die Kirche, stieg die Stufen zur Kanzel hinauf, die der Pfarrer fluchtartig verlassen hatte, dann besichtigte er den Chor und entschied sich schließlich für die Marmor« stufen, die zum Mar führten, auf denen er sich nie­derlieb, um friedlich die Augen zu schließen und sich einem sonntäglichen Schlummer hinzugeben. Wäh­renddessen war der ganze Ort alarmiert worden, und Polizei und Feuerwehr erschienen. Der Löwe, unsanft geweckt, wollte keineswegs die Kirche verlassen und mußte schließlich, mit Stricken gefesselt, heraus­geschleppt werden. Währenddessen war e» dem zwei­ten Löwen de» Zirkus gelungen, ebenfalls zu entkom­men. Offenbar ein Atheist, zeigte er für die Kirche keinerlei Interesse, sondern besichtigte di« Häuser her

Stadt, um nach einer halben Swnde umzukehren und sich in seinen Käfig zurückzubegeben. DaS Tagesgespräch von New York bildet ein Zwischenfall, der sich im New Aorker Zoologischen Garten absplelte, und zwar bei den Elefanten. DaS überaus beliebte Elefanten-Weibchen Hilda mußte nämlich, erheblich verletzt und mit großer Mühe ab­geschleppt und in die Tierllinik transportiert werden, wo eS vorläufig sorgsam gepflegt werden wird. Man hofft, die offenbar ernstlichen inneren Verletzungen, die dar Tier erlitten hat, heilen zu können. Die Ur­sache der Verletzungen freilich ist besonderer Natur: Hilda hat einen eigenen Spielplatz zusammen mit Bill, dem Elefanten-Bullen. Beide sind führ befreun­det miteinander, aber Hilda ist äußerst kokett und licht e», Bill zu reizen und zu necken. An besagtem Unglückstage hatte sie wohl ihr Spiel zu weit getrie­ben, denn Bill wurde plötzlich böse, stürmte mit ge« seickteni Kopf auf Hilda lo-, tvarf sie um und begann mit großem Gebrüll auf ihr herumzutrampeln. Erst al» die Wächter herbeietlten, zog sich Bill immer noch brummend zurück, während Hilda halb ohnmächtig laut stöhnte. Die Gesundheit HildaS dürfte wohl, wie die letzten Bulletins melden, wieder hergestellt wer­den, doch die Freundschaft mit Bill ist wohl endgültig zerbrochen.

3ht-«rZeikm- Fünf Personen umgrworfen. Bei dem Ver­such, einem ihm plötzlich in den Weg fahrenden Lastauto auSzuweichen, fuhr der Soldat Antontn Vaniöck aus Ltssä a. E. in der Krälovskä in Kar­lin mit einem Motorrad auf den Gehsteig, wo er fünf Personen überfuhr, und zwar den Pensioni­sten Franz Kopäick und seine Gattin Mari«, den Automonteur Jaroslav Rudolf, seine Gattin und, deren dreijährigen Sohn. Alle fünf Personen, wurden der Klinik Jiräsek eingeliefcrt, wo die Ehegatten Rudolf und deren Sohn, bei denen nur leichtere Verletzungen festgestellt wurden, entlassen wurden. Hingegen wurde bei KopäLek«in Bruch de» Oberschenkels, eine Rißwunde in der Mund­gegend und eine Gehirnerschütterung fcstgestellt, während dessen Frau einen offenen Oberschenkel­bruch, drei Rippenbrüche auf der linken Seite und eine Rißwunde am Kopfe erlitt. Vantiek, der ein scharfe» Tempo fuhr, benützte ein auSgclichene» Motorrad und hatte keinen Führerschein. Er wurde dem Garnisonskommando Groß-Prag ein­geliefcrt, da» Motorrad beschlagnahmt und da­entsprechende Verfahren eingeleitct. Ein Generaldirektor-Defraudant. Die Sicher­heitspolizei in Budapest ersuchte Sonntag di« Pra­ger Polizeizentrale um Stelluim de» Generaldirek«' tor» Franz Bardo» an- B u d a v e st. Bar­do» beging einige Unterschlagungen und dcsraudiert« dann sogar Gelder de- von ihm geleiteten Betriebe». Dann flüchtete er anabelich in die Tschechoslowakei . Er ist doch nicht der Richtige. Der junge Mensch, den di« Polizei wie wir Sonntag berichteten verhaftet hatte, weil er de» Ucbersall» auf die Frau Keßler in Prag XU verdächtig war, wurde mit der Greisin konfrontiert. Frau Keßler erklärte, diesen Mann n i e zuvor gesehen zu haben. Ein Schüler lief dirrtt in da» Auto. In Libeä himmelten sich einig« Inna» auf der Straße. In der Davidkovä lief der Schüler Oldkich Smejkal au» Villen direkt in da- Personenauto, da» Josef Biel au» Smichov lenkte. Der Schüler erlitt eine Gehirn­erschütterung, Bruch de» Schlüsselbein» und verschie­dene Quetschungen und mußte auf die Klinik Jiräsek gebracht werden. Wegen«ine» Zwiste» mit den Eltem lief der 19jährige I. S. au» Dcjvic vor ein Auto. Der Lenker riß geistesgegenwärtig den Wagen zurück, so daß der 19jährige nicht überfahren wurde. Er gab an, den Selbstmord auS Gram über einen Zwist mit den Eliern versucht zu haben. Ein Aut» und ein Motorrad stießen an der KreuzungU Andila" in Smichov zusammen. Da» Auto lenkte der Chausscr B. Drzak au» Bysokö n. L.. Brzat fuhr in da» Motorrad der Privatbeamtin Ma­rie Jkavcova an» Prag I, die herunter««- warfen wurde und Verletzungen erlitt. Brzak ist, trotz WarnungSsignal, über die Kreuzung gefahren und wird sich wegen der Richtbesolgnng einer Ver- kHrSvorschrift zu verantworten haben., Eine neue Linie der Elektrischen Straßenbahn. Der Berwaltung-au-schuß der Prager ElrktrizitätS- unternebmungen hat beschlossen, nach Fertigstellung der StreckeNa NySänce" ein neues Verkehrsnetz zu schaffen, durch da» die Aujgaben der Linien 5 und 14 erleichtert würden. Die neu« Linie, die statt der einaezogencn Linie 18, die Verbindung herstel-, len soll, wird ab Endstation der neuen Strecke91a Rysänce" geführt und von der Station Ober-Krtscv parallel mit der Li»ie 14 bis auf den Rieger-Platz in Nusle geleitet. Bon da ab nimmt sie den Weg der Linie 3 bis zum Tyl-Platz, wo sie über den Platz Peter der Befreier in die Mrzibranskä fahre» Ivird. Um die Ueberiaslung der Linien in der inneren Stadt zu verhindern, wird die Strecke der Nr. 13 ab Museum zurückgeleitet, und zwar über die Skrö- tova und Bklehradskä und weiter bis zur Endstation Na Rhiänce". VerkehrSunterbrcchnng in Podol. Mit 5. d. M. tverden die Vorbereitungsarbeiten zur Pflasterung der StraßeNa Dolinäch" in Podol in Angriff ge­nommen. Die Straßenregulierung beginnt bei derUliee na Zlatnici" und wird zirka drei Wochen ln Anspruch nehmen. Neber diese Zeit bleibt der ge­samte Verkehr in dieser Richtung acsperrt. Die Victoria regia im GlaShauSbassin de» Bo­tanischen Garten» Na Slupi wird heute und in den nächsten Tagen blühen. Der Garten und da» Gla»- hau» sind au» diesem Anlaß bis 21 Uhr geöffnet. Die StaatSbahncn veranstalten in der Zeit vom 7. bi» 28. September eine Fahrt von Prag nach Sliaö für 1140 Ki, vom 10. bis 18. September, eine Fahrt in die£> oheTatra für 560 Ki; vom 10. bi» 25. September nach Knrpatborußland für 780 und vom 11. bis 18. September nach Eisendorf Im Böhmerwold für 295 Ai. Anmel­dungen und Informationen am Schalter neben dem Wilson-Bahnhof, Telephon 388-85.

tzerießtssaak Wenn ein Einbrecher Pech hat Vor dem GR Dr. H r u i l a stand gestern, an­geklagt vom Staatsanwalt Dr. Käbrle. der ge- toohnheitSmäßige Einbrecher Josef Baierle. Baierle ist schon achttnal vorbestraft und hat im aan« zen volle zehn Jahre seines Leben» zwischen Gesäng« uiomauern zugebracht. Diesmal hatte er besonder» Pech gehabt. Er drang im Sommer in die Lager- und Kanzleiräume der Firma Pexidcr aus den Weinbergen ein und machte sich an zwei Kaffen heran. In der ersten, be­tonierten Kassa waren 7000, in einer ztveiten sogar 88.000 Ai. Weder die erste, noch auch die zweite gab seinen Bemühungen nach und so wollte er unverrich­teter Dinge heimgehen. Der Sperrhaken zerbrach ihm aber und er konnte nicht hinaus. Baierle wußte sich zu helfen. Um«in Uhr nacht» weckte er die Hau»meisterin,aus. damit sie ihm da» Hau » öffne. Die Frau kannte aber den seltsamen Mann mit dem kleinen Köfferchen nicht und wollte