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Donnerstag, 8. September 1938

Mr. 211

ist der große Beitrag, den eine soziale Demokra  -[ mordens erspart werden kann, die alles hinter und Italien   immer frecher aufgetreten sind und unvergleichlich höher ist als bei irgend jemand tie zur Lösung des fudetendeutschen Problems sich lassen würde, was die Kulturmenschheit je er daß sich die internationale Spannung dadurch anderem. Es ist nicht unsere Absicht, aus dieser nur verschärft hat: beitragen kann. Wir haben es immer mit Nach- lebt hat. Tatsache alle möglichen Konsequenzen abzuleiten; druck betont, daß dem kleinen Mann geholfen wer Wie sich auch die Dinge gestalten mögen, die Auch im tschechoslowakischen Falle fonnte man muß jedoch schon heute auf eine Sache auf­um das Stück Brot des einfachen Mannes, um Feldwache der deutschen   und der europäischen die Forderungen der deutschen   Politik irgendwie lich ist, nämlich darauf, daß in diesen schweren den muß. Es muß... iemand da sein, der sich sudetendeutsche Sozialdemokratie bleibt weiter die man nicht beobachten, daß sie das Drängen und merksam machen, die ganz natürlich und begreif­die Griftenz der Arbeiter, Angestellten und Ar- Demokratie. Wir fühlen in uns die große Aufgabe, gemindert hätten, als man ihnen entgegenkam Augenblicken nicht nur die tschechoslowakische Rez beitsbauern, um die wirtschaftlich- soziale Zukunft die uns die Geschichte dieses Jahrhunderts aufer- und ihnen gegenüber zuriidwich. Gher ist zu be publik und unser Bolt einer Prüfung unterzogen des Volkes bekümmert. Die deutsche Sozialdemo- legt hat, und diese Aufgabe gibt uns die fittliche merken, daß das ständige Zurückweichen dazu ge- wird, sondern auch unser ganzes internationales tratie stellt sich in den Dienst dieser judetendeut- Kraft, den Kampf für unsere menschlichen und so- führt hat, daß die deutsche Politik immer an- Syſtem. Wir würden nichts sehnlicher wünschen, fchen Lebensfrage." So hat es der Vorsitzende der zialiſtiſchen Ideale zu führen. Die letzten Monate fpruchsvoller und unnachgiebiger geworden ist. als daß sich dieses System voll bewähren möge; Partei, Abgeordneter Jatsch, in seiner program- haben gezeigt, welche Kerntruppe die fudeten Es zeigt sich auch, daß das judetendeutſche Pro- pir werden uns aber auch nicht vor einer Beurtei matischen Rede auf dem Parteitag der DSAP am deutsche Sozialdemokratie iſt, welche Maſſe charal- blem um so schwieriger und gefährlicher wird, ie lung jener Folgeerscheinungen abſchließen, durci 26. März gejagt. Diefer Geiſt und dieſe Politit tervoller, tapferer, politiſch reifer und entschloffe- mehr es sich aus dem rein innerpolitischen Rah ſtehen müßten, wenn es ſich ſchließlich zeigte, daß ist, wie gesagt, der Beitrag, den eine politische ner Männer und Frauen diese Partei in sich ver- men innerhalb deſſen es einzig zufriedenstellend die Lasten, die eine ruhige Entwirrung der Gis und soziale Demokratie zur Befriedung des sudes einigt. Wir werden auch weiterhin der Welt das lösbar ist, in den Bereich einer internationalen tuation mit sich brächte, ausschließlich auf unsere tendeutschen Gebietes beitragen kann es kommt Beispiel einer Armee geben, die zu kämpfen weiß, politischen Entscheidung verschiebt. Schultern abgeladen würden. auf die anderen an, ob der Friede Europas   auf weil sie an den Sieg der großen Ideale der Demo recht erhalten werden wird und ob der Menschheit fratie, der Freiheit, der Menschlichkeit und des die entsegliche Katastrophe eines neuen Völker Sozialismus glaubt!

Die tschechische Presse:

Die äußerste Grenze

der Zugeständnisse erreicht

Die tſchechiſchen Blätter ſind, soweit sie den Erteilung der territorialen Autonomie und zur neuesten Plan der tschechoslowakischen Regierung, Zustimmung zu dem freien Bekenntnis zur nazi das nationale Problem zu regeln, kommentieren, ſtiſchen Weltanschauung, welches in flarem Ge­der Ansicht, daß nunmehr die äußersten Grenzen gensatz zum demokratischen Charakter unseres der Zugeständnisse erreicht sind. So schreibt das Staates und seiner Verfassung steht, entschließen. Gesté Slovo  ": Die Einheit des Staates muß gewahrt werden, wir können nicht die nationale Zerlegung unseres Der Antrag, der gestern von der Regierung Parlamentes dulden, wir können keinen deutschen  angenommen worden ist, ist und das wissen alle unsere Verbündeten, auch England- in der Regierung und des obersten Staatsverteidigungs­Führer anerkennen, der automatisch Mitglied der rates wäre. Ueber diese Dinge lassen sich über­Frage der Sicherheit des Staates, welche vor haupt keine Erwägungen anstellen. Ebenso ist die allem unsere Armee und unsere Gendarmerie be­trifft, außerhalb jeder Diskussion.

Tat die Grenze, bis zu der wir noch gehen kön nen, damit wir das erhalten, was auch der eng­ lische  

Ministerpräsident als wichtig betont hat,

nämlich die Einheit des Staates, seine Sicherheit und seine Souveränität. Daß wir über diese Grenze hinaus nicht gehen können und dürfen, ist vielleicht der ganzen Welt selbstverständlich. Es würde das kein verantwortlicher Staatsmann tun, es würde das tschechoslowakische Volk nicht ertragen, welches so viel Beweise seiner Friedenss liche und seiner Geduld gegeben hat, es würde dies aber auch die Weltmoral nicht vertragen, um die zu kämpfen die Pflicht aller, nicht nur der Tschechoslowaken ist. Wenn die Anträge der Regierung veröffentlicht sein werden, wird zu sehen sein, daß tatsächlich die Grenzen des Mög­lichen erreicht ſind.

Die Karlsbader Forderungen

Die Národní Noviny" bekämpfen die Auf faſſung, daß den Karlsbader Forderungen der EdP Rechnung getragen wird. Das Blatt schreibt:

Die Politik des Zurückweichens

Für die dreijährige Dienstzelt

Gerade seit dieser Zeit hat sich die Sudeten deutsche   Partei zu ständig dreisterer und schärferer Unnadhgiebigkeit entwickelt. In den lepten Mo­naten sind wir Zeugen dessen und das könnte Stanislav Vester in der ,, Branná Politika": die Augen allen jenen öffnen, welche sehen wollen und es können daß, während die tschechoslowa Seit 1933 ist die deutsche   Armee von 200.000 Mann auf eine Million Mann angewachsen. Das tische Regierung neue und neue ständig weiter gehende Anträge, durch die man zu einer Einis nivachsen der deutschen   Wehrmacht   wäre nicht so gung tommen tönnte, sucht, die Sudetendeutsche brüdenb, wenn nicht gleichzeitig eine Berschlechte Partei hartnädig bei den Forderungen verharrt, rung der geographischen und politischen Umstände von denen sie gut weiß, daß sie mit der tschecho eingetreten wäre. Vor dem Anschluß hatte Deutsch  slowakischen Unabhängigkeit und Einheit unvers land mit der Tschechoslowakei   eine gemeinsame einbar sind. Sowohl die reichsdeutschen wie die Grenze in der Länge von 1530 Kilometer, vier Sudetendeutschen   Nazis legen das ehrlich gemeinte mal mehr als mit Frankreich  . Durch den Anschluß Bestreben Londons  , Paris  ' und Prags  , den Krieg haben sich diese gemeinsamen Grenzen noch um zu vermeiden, als Beweis der Schwäche aus, 310 Kilometer verlängert. In dieser Lage welche fie als bezeichnend für die verfaulten trachtete die Tschechoslowakei   darnach, die lebendige Demokratien" betrachten. Deswegen glauben sie Kraft durch Material zu erseßeu und begann die nicht den Warnungen Englands und Frankreichs  , deutschen   Grenzen zu befestigen. Diese Bauten find es fönnte nicht möglich sein, den Strieg mit der sehr kostspielig. Aber ohne ausreichende Besaßung Tschechoslowakei   zu lokalisieren, deswegen kom fönnten sie bei einem plöblichen feindlichen Angriff men sie mit neuen Forderungen, deren allmäh- ihre Aufgabe nicht erfolgreich lösen. Auch wenn walischen Unabhängigkeit führen würde. liche Erfüllung zur Liquidierung der tschechoslo- der tschechoslowakische Generalstab durch die Ein­führung der dreijährigen Dienstzeit 70.000 Sol daten zur Besetzung der Grenzbefestigungen ge­walisch- deutschen   Grenze von gegenwärtig 1840 wänne, wäre das bei einer Länge der tschechoslo Kilometer nicht viel. Wenn wir dieses Kontingent auf 100 sdhvache Bataillone umrechnen, so täme auf je 20 Kilometer ein derartiges Bataillon.

An ihr muß aber Frankreich   und England Bolitik dieses Interesse nicht haben, würde sie sich Intereffe haben. Im übrigen würde die britische nicht darum fümmern, was zwischen Deutschland  und der Tschechoslowakei   vorgeht. Notwendig aber ist es, zu warnen, damit die begreifliche Sorge der westlichen Großmächte um die Erhaltung des 2iFriedens nicht dazu führt, daß wohl der Krieg abgewendet würde, aber um den Preis, daß Deutschland   der Weg über die erschütterte Tſche choslowakei zu feiner Herrschaft im Donauraum Gröffnet würde. Schließlich muß man auch dran erinnern, daß es kaum dem Frieden dienen würde, wenn die ,, Befriedigung" des Sudetendeutschtums mit der Unzufriedenheit des tschechoslowakischen Voltes erkauft würde."

Ebenso betont Hubert Ripka   in den dové Noviny", daß der neue Vorschlag der Regierung das Maximum der überhaupt denk­baren Stonzessionen und Opfer bedeutet, welche die westlichen Großmächte von uns verlangen können, wenn ihnen daran liegt, die Tschechoslowakei   als unabhängigen Staat zu erhalten, der fähig ist, sich zu wehren und seine Freiheit au verteidigen". Bemerkenswert ist, daß Ripka daran eine Kritit der Politik der westeuropäischen Demokratien knüpft. Er sagt da:

Der Druck Englands

Die Lidové Listy", das Orgau der tschechi schen katholischen Boltapartei, fchreibt in ihrer Mittagsausgabe an leitender Stelle:

-

Zu den zwei angeführten Gründen, dem außergewöhnlichen Wachstum der deutschen Armee und der Verschlechterung der geographischen Lage der Tschechoslowakei   seit dem Anschluß kommt aber noch ein drittes Moment, das ebenso zwingend ist wie die beiden anderen. Das sind die politischen Beziehungen, die sich zwischen der Tschechosolwa­tei und Deutschland   durch die deutsche   Unverföhn lichteit so gestaltet haben, daß man sie gespannt nennen kann. Die deutsche   Propaganda, die sich die Tschechoslowakei   zum Objekt ihrer moralischen Offensive erloren hat, hat sogar die so ruhige und ausgeglichene Bevölkerung der Tschechoslowakei.in Unruhe zu bringen vermocht. Für die Sicherung einer ruhigen Arbeit ist aber die Ergreifung von Maßnahmen, die das Selbstvertrauen stärken, notwendig.

Brag. Der Minister des Aeußern Dr. Krofta empfing Mittwoch den englischen Abaeordneten

John

Es wäre vielleicht auch an der Zeit, zu untersuchen, bis zu welchem Grade sich die Politik des Zurückweichens bewährt hat, welche gegenüber Heute hat sich in Prag   die Nachricht verbrei- den sich ausbreitenden Dittaturen angewandt Es scheint, daß in der vergangenen Woche der iet. daß die Regierung die Karlsbader Forderun- wurde. Niemand wird beweisen können, daß die Druck Englands auf unsere Regierung seinen gen angenommen hat. Wir können in Ruhe ver- Ergebnisse dieser Politik in der spanischen   Sache Gipfelpunkt erreicht hat: London  , das nur die Er­finden, daß diese Nachricht, welche in unserer positiv wären. Wendet man ein, daß es gelungen haltung des Friedens vor Augen hat, scheint allem Oeffentlichkeit eine große und begreifliche Erres ist, das llebergreifen des spanischen   Feuers auf Anscheine nach entschloffen zu sein, uns dringend gung hervorgerufen hat, den Tatsachen nicht ent- Curopa abzuwenden, muß man darauf antwor- zu den größtmöglichsten Kongeffionen zu raten, spricht. Die Karlsbader Forderunten, daß nicht der Beweis erbracht wurde, daß sich ohne daß es jedoch dabei auf die historische Ent­gen annehmen, würde Kapitula der spanische Krieg über Europa   verbreitet hätte, wicklung und die besonderen Verhältnisse unsere tion bedeuten, und das kann und darf nie wenn die westlichen Großmächte rechtzeitig gegen Staates Bedacht nimmt. Es lastet daher auch an mand von uns erwarten. Es ist wahr, daß sich die die italienische und deutsche   Intervention in Großbritannien   ein schweres Stück Verantwortun Regierung auf neuerliches Drängen Englands zu Spanien   eingeschritten wären. Entschieden aber für die fünftige Entwvidlung der Dinge, u. A der eingezahlten Spenden auf 498,108.241.05 weitgehenden Konzessionen entschlossen hat. Aber ist es nicht gelungen, die Spannung im Mittel­niemals kann sie sich zur Anerkennung der deut meer zu lindern: im Gegenteil, das britisch schen Minderheit als Rechtspersönlichkeit, zur franzöſiſche   Zaudern bewirkte, daß Deutschland  

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Die neue Sintflut

Roman von Noëlle Roger  

Aus dem Französischen übersetzt von Irma Rippel

Ires Sinnen. Da fuhr sie auf. Nun sprach er, und der Ton seiner verhaltenen Stimme erivedte eine wunderliche Sehnsucht in ihr, eine Sehnsucht nach einer Welt mit einer ganz neuen Wertung der Dinge.

Diese Angst ist vielleicht nur eine uralte Erinnerung...

Es fam zu einer Diskussion zwischen den Gelehrten, welcher Eva nicht folgte. Sie lauschte nur auf Elvinbjorgs Stimme, welche die Atmo­sphäre von allen bösen. Träumen zu reinigen schien.

Ich muß es aufgeben seinen Namen auszus sprechen," erwiderte Hubert. Aber meinst du nicht auch, daß Fortinbras ihm gut paßt? Leben geht von ihm aus, ist in ihm, in seinen Augen, in seis ,, Man bildet sich ein, daß Erdumwälzungen ner Stimme... Er erscheint mir wie einer, der eine Sache der Vergangenheit sind, als ob die Zu­mitten in einer, auf breiter Bahn sich abrollenden funft Nußnießerin irgendwelcher geheimnisvoller Handlung schreitet." Zusicherungen tväre."

,, Er ist sehr sympathisch", fügte Mar hins zu, der dazutrat. Und wie jung er aussieht! Ein so gelehrter, so berühmter Mann!"

Jung.. und doch... ich glaube, er ist zeit­los" sagte Eva leise.

Sie konnte die Augen von diesem ernsten, bartlosen, blassen Antliß nicht mehr losreißen, das sich lächelnd ihrem Vater zuwandte. Die Abs geklärtheit dieses Lächelns gab einem irgendwie neue Straft... Unwiderstehlich angezogen erhob sie sich.

Sie hörte ihre Mutter fragen: Eine Tasse Tee, Herr Elvinbjorg?" Frau von Miramar braute das Getränk. leber den Teetisch gebeugt fand sie ihre gewohn­ten Gesten und Worte wieder. Und alles ringsum schien ihr wieder heiter.

Der Gelehrte sagte:

Die Möglichkeit eines Weltunterganges hat niemals aufgehört nervöse Leute au beunruhigen. Es ist eine Art von Massenhysterie, eine bekannte Tatsache."

Bligartig durchzudte es Eva: Also auch er. Er glaubt, daß es möglich ist..." Und troß­dem lächelte er und seitdem er hier ist, habe ich teine Angst mehr...

Sie sah ihren Vater den nunmehr schtveigen­den Elvinbjorg starr anschauen.

Da hörte man Yvonnes hohe, durch die all­gemeine Stille verschüchterte Stimme: ,, Vater, Noah war aber gewarnt worden. nicht wahr?"

Zu seinem Lieblingsthema zurückgeführt, antwortete der Gelehrte:

Ja, Kind, Noah war geivarnt worden und er baute eine Arche mitten unter den höhnen­den Menschen."

... Aber wie soll man eine Arche bauen", fragte Eva, die von der grausigen Vision des Un­heils aufs neue gepadt, an ihre Liebe dachte, an ihr Glück, das um jeden Preis gerettet iverben mußte. Die Arche", sagte Yvonne entschieden, ist Ueberrascht und entzückt wandte sich Herr

Eva hörte nicht mehr auf die Worte ihres nur ein Symbol." Vaters. Sie betrachtete ununterbrochen Elvinbjorg und während sie sich den Titel seines kommenden von Miramar ihr zu. Berles ins Gebächenis riel pericnt He is unties

Ausgezeichnet. Liebes Kind! Ich werde mig

Für die Staatsverteidigung. Der Spendens ausweis zum 6. September weist eine Zunahme der effektiv eingezahlten Spenden um 1,191.147.15 aus, wodurch sich der Gesamtstand

in jeder Beziehung, da es nicht geleugnet werden kann, daß wir für die Erhaltung des Friedens cryöy yat. Sie sagt der Spender ist um 1886 einen sehr hohen Preis bezahlen, einen Preis, der Versonen auf 227.697 Personen gestiegen.

an dich wenden, damit du mir hilfft, die alten Mythen auszulegen."

., Wenn ich das könnte", murmelte Yvonne verwirrt; ich liebe die alten Sagen, die du uns erzählst. Vater."

Es gibt auch nichts Schöneres!" begeisterte jich der Gelehrte.

,, Nichts Schöneres..." wiederholte Elvin­bjorg, denn sie sind der Ausdruck aller Aengste, welche die menschliche Seele bedrängt haben. Die Grinnerung an viele Ereignisse ist verloren gegan= gen, aber wir tennén den Eindruck, den diese in der Fantasie der Menschen hinterlassen haben. Die Trauer um das goldene Zeitalter, der Schrecken über den Untergang von Atlantis  , die Klage der Menschheit beim Ausbruch der Sintflut..."

Und in dem plößlich verstummten Salon ſtandierte seine Stimme die Worte, die in dem chaldäischen Epos die Mutter der Menschen. Iftar, spricht, während sie verzweifelt den Weltunters gang erlebt:

Habe ich dazu meine Söhne geboren, auf daß sie, wie die Jungen der Fische, das Meer er­füllen!"

,, Erinnern Sie sich auch der eigenartigen Warnung an den babylonischen Noah?" fragte Herr von Miramar.

Elvinbjorg sprach weiter:

,, Mensch von Surripat, baue dein Schiff, Laß den Besitz, suche das Leben. Verschmähe den Besitz und erhalte das Leben. Nimm Samen von jeder Art und bring ihn auf dein Schiff."

Herr von Miramar brach ab: Ich bitte Sie, verehrter Herr Sollege, fah ren Sie fort.

Elvinbjorg fuhr fort: Aller Augen waren auf ihn gerichtet und jeder fühlte in sich diesen fünftausend Jahre alten Schmerz dumpf wieder aufleben:

Ich sah den Tag, und mich packte faltes Grauen. Ich sah das Meer, und meine Stimme erstarb. Die Welt, die Menschheit, nur noch Sumpf und Schlamm.

Ich öffnete ein Fenster und als das Licht mein Angesicht beschien, Brach ich zusammen und blieb weinend sißen, Die Tränen flossen übers Antlig mir hinab."

II.

Die Drohung.

-

Ein herrlicher Badefommer über Jonport. Abseits von den Hotels, die von den Kreide­felfen auf das Fischerdorf herabsahen lag, einem vorgerüdten Bosten gleid), am Rande des gelb lichen Strandes, der wie ein glänzender Gürtel sich um die Fluten legte, die ,, Rosenvilla" mit ihren nach dem Dzean zu sich öffnenden breiten Erterfenstern. Das Plätschern der nahenden Flut umspielte das Gärtchen, zwei Beete unter einem Feigenbaum das sich in den Goldglanz des Sandes hüllte. Aus seiner Versunkenheit ris ibn das Sommen und Gehen der Jugend: Evas fröhliche Rastlosigkeit, denn sie erwartete ihren Bräutigam, und das Jubeln der Kleinen, welche Jch bewundere Sie, daß Sie den Tegt aus Schlösser und Festungen bauten. Lächelnb fah wendig fönnen. Ich erinnere mich nur an ein Frau von Miramar ihre Wangen fich bräunen. Bruchstück und ich bin nicht einmal ficher, ob es noch nie hatte sie sich mit so viel Muße der won stimmt, denn die Uebersetzung ist sehr alt: nigen Schläfrigkeit der Julihise und der Sichers Leichen schwimmen umher wie Baumstämme, heit der heiteren immer wiederkehrenden Stuns Ich blicke zum Himmel: überall dieses grauen- den hingegeben. volle Meer."

... Herr von Miramar lächelte entzückt, die alte Sage von seinem Gast zitiert zu hören.

( Fortfchung folgt),