Nr 214 Sonntag, 11. Septenrber 1938 Sr'te 3 Attlee und Churchill   bei Chamberlain Drohungen Görings i Flottenbereitschaft Englands Der Führer der liberalen Regierungspartei warnt Hitler  nität dieses Staates vom Volke geschaffen wurde, dann wird sie auch vom Bolle erhalten werden. Wir wollen in Frieden leben und arbeiten, zu Hause und mit unseren Nachbarn, deswegen wer­den wir nicht einem Bluff unterliegen, der an die Wurzel unserer Existenz und der Existenz eines demokratischen Europas   greift. I» ähnlicher Wiese schreibt in derselben Zeit­schrift Josef Fischer: Wir betonen von neuem, daß geheime Ver­handlungen in einer so entscheidenden Sache der größte Fehler sind und wir betonen noch mehr, daß das entscheidende Wort die Oeffentlichkeit sprechen wird, denn das Parlament wird nicht gegen sie handeln können und wird sich nicht in Widerspruch zu dem wachsenden Druck und die Erregung der Bürger sehen können. Wir warnen alle, welche die Verantwortung tragen, sie mögen nicht ihre Macht überschätzen und die Dinge nicht zu einem inneren Konflikt tröiben; wir warnen mit dem Hinweis auf die wachsende Verbitterung, für welche die gewohnte«Feuerwehr  " nicht ge­nügt. Von neuem betonen wir die Warnung aus der Petition«Wir bleiben treul", auf die der Petitionsausschuß alle Mitglieder der Regierung und die Presse nachdrücklichst aufmerksam gemacht hat. Es ist nicht notwendig, so kurzsichtige Mittel zu gebrauchen wie die Nachricht, daß eine führende Prag  . Seit einigen Tagen beraten die eng­lischen Staatsmänner ununterbrochen, aber noch ist nichts, was auf dir n ä ch st e n Absichten der britischen Regierung schließen läßt, in die Orffent- lichkeit gedrungen. Das englische Volk ist in höchster Erregung, für die Spannung, mit der es die Entwicklung verfolgt, zeugt die ungewöhnliche Erscheinung, daß den ganzen Tag über in der Downing Street   vor dem Hause des Mnisterrats- pröfidiums große Menschenmaffen angesammelt sind, dir das Kommen und Gehen der zu Cham­ berlain   berufenen Politiker beobachten. Hartnäckig erhält sich das Gerücht, die bri­ tische   Regierung habe eine Rote vorbereitet, die der deutschen   Regierung klar, eindeutig, unmiß­verständlich sagen soll, daß England im Falle eines Angriffes auf die Tschechosiowakei nicht neutral bleiben könne. Doch ist diese Annahme bisher nicht bestätigt worden. Daß aber die britische Regierung nicht nur berät, daß sie auch bestimmte schwer­wiegende Entschlüsse gefaßt hat, kann als sicher angenommen werden. Bon großer Bedeutung ist uud den Ernst der Situation läßt erkennen, daß Chamberlain   in Verbindung mit Winston Chur­ chill   steht und daß der Premierminister eine Unter­redung mit dem Labour  -Führer Major Attlee  hatte, der für die vollste Unterstützung der Tsche­ choslowakei   und für eine feste Haltung Englands eintrat. Richt der mindeste Umschwung zum Bessere» ist aus Deutschland   zu melden, im Gegenteil, dir Vorschläge der tschechoslowakischen Regierung wer­den von der rrichsdeutschen Presse scharf abgelehnt, immer wieder wird betont, daß nur die volle Er­füllung der Karlsbader Forderungen eine befrie­digende Lösung seien, und da man weiß, daß die deutsche Presse keinen Satz schreibt, der nicht kom­mandiert ist, ist die Haltung der Presse gewiß ein Kennzeichen zwar nicht der Lolksmeinung, um die man sich nicht kümmern zu müssen glaubt, wohl aber der Haltung der Staatsführung. Uebrigens läßt die wütende Rede Görings gegen die Tsche­ choslowakei   deutlich genug erkennen, daß bisher von einer Wirkung der englischen Vorstellungen nichts zu merken ist. Die große qualvolle Unge­wißheit bleibt also bestehen. Die SdP ist zwar zur Fortführung der Ver- handlungen bereit, aber sie sollen erst Diens­tag fortgesetzt werden erst nach der Rede Hit­ lers  . Richt der Wille der sudetendeutschen   Be- völlerung ist also der SdP maßgebend, sondern die Entschlüsse Hitlers   find es. Zwei Ereignisse des kommenden Montags werden von entscheidender Bedeutung sein: die Rede Hitlers   und die Sitzung des britischen   Kabinettsrates. politische Korporation einmütig den definitiven Antrag der Regierung genehmigt hat, wenn es in Wirklichkeit wegen der allgemeinen Abneigung da­gegen nicht einmal abzustimmen möglich war. Wir betonen von neuem die historische Verant- ivortung eines historischen Augenblicks; wenn den Unterhändlern die Kraft schwindet, statt daß ihnen hie Unterhandlungen Kraft geben mögen sie daraus die Konsequenzen ziehen, aber mögen Na­tion und Staat nicht den Schaden haben. Die ganze Welt hat die Grundlosigkeit der gegen uns geführten Kampagne durchschaut. Die ganze Welt kennt ihre wahren Ziele: unsere Po­rtion ist international politisch und militärisch gewonnen, sie ist zu Hause milüärisch und dank der Entschlossenheit der Bürger gewonnen. Wir iverden nicht zulaffen, daß die faktisch gewonnene Position durch politische Unfähigkeit verloren gehe! Ein Antrag ins Leere? Ein großer Teil der tschechischen Presse sucht seinen Lesern die Notwendigkeit des letzten Regie- rungsvorschlages betreffend die Lösung des natio­nalen Problems begreiflich zu mache». Einen etwas abweichenden Standpunkt nehmen bemerkenswerter­weise die«Lidobö Novinh" ein, welche im Leit­artikel schreiben: Wir haben ein bißchen das Gefühl, daß die Regierung ins Leere hinaus beantragt und daß sie jemanden zu neuen Verhandlungen lädt, der sich schon im Vorhinein vorgenommen hat, sich taub zu stellen. Wir betrachten daher den letzten Regierungsbeschluß eher als neuen dokumentari­schen Beweis unseres guten Willens, tatsächlich bis zur äußersten Grenze der Konzessionen zu gehen, wie sie das befteundete Ausland von uns berlangö, als ein Werk, bei dem eine Hoffnung bestünde, jene zu befriedigen, mit denen man ver­handeln soll und dadurch auch jenen, der als Pro- iektor im Hintergründe steht. Air wollen die Dinge nicht beschönigen und sagen es gerade heraus, daß es sich um sehr weit­gehende Anträge und unter den Bedingungen, in denen wir uns gerade befinden, sehr riskante An­lage handelt. Dessen ist sich offenbar auch die tschechoslowakische Regierung bewußt, denn sonst tvürde sie nicht von definitiven Anträgen reden und nicht durch den ll^und einiger ihrer Mitglie­der offen zum Ausdruck bringen, daß sie nicht Ulehr weitergehen könne. Unserer Oeffentlichkeit ist ebenso wie unserer Regierung selbst zur Genüge bekannt, daß die Anträge in aller Eile unter einem großen und unverhältniSmäßigen Druck uwzipiert worden sind. Das allein zeigt schon, baß es sich hier um nichts anderes handeln kann als um eine allgemeine Formulierung, die sowohl bie Regierung als auch das Parlament bei der Zusammenstellung und Verhandlung der notwen- bigen Durchfiihrungsgesetze und Berwaltungsakte d°n neuem vom Standpunft der staatlichen Ein­best und Souveränität und mit Rücksicht auf die unantastbare demokratische Staatsverfaffung prü- nn muß, welch letztere weder direkt noch indirett berletzt und auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt Werden darf. Sowohl in der Regierung als auch innerhalb der führenden Stellen der RegierungS- barteien gesellt sich zum guten Willen, sich mit den deuffchen Mitbürgern dauernd auszusöhnen und auszugleichen, der unbeugsame Wille, auch uicht im mindesten die demokratischen Grundlagen ber tschechoslowakischen staatlichen Gesellschaft zu schädigen, in derem verfassungsmäßigen Rahmen unserer gemeinsamen und unverbrüchlichen Ueber- Kugung nach und gemäß der Anerkennung der demokratischen Weltöffentlichkeit und där verant- tvortlichen Staatsmänner alle Möglichkeiten zu Würdigen, die für das gleichberechtigte Zusammen­leben aller hiesigen Nationalitäten gegeben sind. Vie Präsidenten-Rede In den Schulen Prag  . Der Minister für Schulwesen und Roltzkultur Dr. Emil Franke hat Auftrag gege­ben, daß die Rundfunkansprache des Präsidenten der Republik   nächste Woche in allen Schulen ver« leseg und entsprechend erläutert werde. Staat hat in der Nachkriegsepoche ein besseres Zeugnis einer ordentlichen demokratischen Regie­rung abgelegt, wie die Tschechoslowakei  . Kein Staat ist mit seinen Nationen ehrlicher umgegan­gen. Die Tschechoslowakei   bietet nun sehr gute Möglichkeiten, um die Wünsche ihrer Minoritäten zu befriedigen. Die Annahme dieser Anregungen würde die Härten, um welche es sich jetzt handell, abschaffen. Wenn die deutsche Regierung trotzdem, In der ersten halbamtlichen Meldung Wer die Ministerberatungen, die Freitag abends aus­gegeben wurde, war bloß gesagt worden, daß die Minister Wer alle möglichen Even­tualitäten verhandeln und daß sie Ver- Beratungen über Hendersons Bericht London  . Die Beratungen in London  werden in unvermindertem Maße fortgesetzt. Auch aus den Meldungen, die darüber veröffentlicht werden, spricht die Absicht, erkennen z« lassen, daß dir Lage sehr ernst beurteilt wird. Der Führer der Labour Party   Major Att- lre hatte Samstag eine beinahe einstündige Un­terredung mit dem Ministerpräsidenten. Auch Winston Churchill   hatte eine lange Besprechung mit Chamberlain  . Rach diesen am Bormittag erfolgten Emp­fängen traten die Minister Halifax  , Simon, Hoare, Unterstaatssekretär Cadogan und der Be­rater der Regierung Bansittart am Nachmittag neuerlich zu einer Besprechung bei Chamberlain zusammen. Chamberlain wird London   Sonntag nicht verlassen. Der amerikanische Botschafter Kennedy   hatte eine Zusammenkunft mit Lord Halffax. Henderson heute zu Hitler? Das Reuterbüro meldet, daß der britische  Boffchafter Sir Neville Henderson   vorderhand nicht, wie er ursprünglich beabsichtigte, von Nürn­ berg   nach Berlin   fahren werde. Allgemein sei man in Nürnberg   der Ansicht, daß der englische   Bot­schafter Henderson wahrscheinlich heute mit dem Reichskanzler Hitler   eine Zusammenkunft haben wird. Wahrscheinlich unter Berücksichtigung dieser Möglichkeit wurde Samstag vormittags ein Kom­munique ausgegeben, in dem es unter Anspie­lung auf die Meldungen über eine englische Note in Berlin   heißt, daß Berichte über bereits getrof­fene Entscheidungen der Ministernicht authen­tisch seien. Ein formelles Dementi erfolgte dem­nach nicht. Bon den Ministerbesprechungen meldet Reu­ter: Im Laufe des Vormittags war in London  ein Bericht des britischen   Botschafters in Berlin  Henderson über seine Unterredung mit dem deut­ schen   Reichsaußenminister von Ribbentrop in Nürnberg   eingctroffen. Dieser Bericht wurde den in Downing Street   versammelten Ministern un­verzüglich vorgelegt und bildete einen der Haupt- puntte ihrer Beratungen. Heute, da den briti­ schen   Ministern der vollständige Bericht des Ber­ liner   Botschafter Henderson über seine Nürn­ berger   Unterredungen bekannt ist, kann es als sicher bezeichnet werden, daß die Ansichten der britischen   Regierung den zuständigen deuffchen Stellen in vollem Ausmaße werden verdolmeffcht werden. sich die Millionengarde unerschütterlich fanatischer Nationalsozialisten zu wissen. So wie er sich in den Jahren des Kampfes um die Macht blind aufsie verlassen konnte, so könne er sich auch heute auf sie verlassen. Goebbels   behauptete, die Entwicklung in der Tschechoslowakei   nehme eine äußerst gefähr­liche Entwicklung, weil die Kommunisten schon auf dem 7. Weltkongreß beschlossen hätten, die Tsche- -choslowakei zum Mittelpunkt der Revolution zu machen. Einen eventuellen Kriegs-,.Grund" hat also Goebbels   schon ersonnen: die Bedrohung Deutschlands   durch diebolschwestische" Tschecho­ slowakei  . Er sagte:Niemand wird von uns er­warten wollen, daß wir uns in unserer geistigen, wirtschaftlichen und politischen Existenz b e d ro- hen lassen werden!" Eine sehr wilde Hetzrede hielt G ö r i n g: Er erllärte, daß Deutschland   eine weitere Hinauszögerung der befriedigenden Lösung des sudetendeuffchen Problems nicht dulden werde. Er warnte die Welt davor, sich in Mitteleuropa   ein­zumischen! In geradezu unglaublicher Weise, wie wohl noch nie ein verantwortlicher Staats­mann über einen anderen Staat und eine andere Nation gesprochen hat, tobte er gegen die Tsche­ choslowakei  :Ein kleiner Teil der europäischen  Menschen schikaniert heute andere ihm anvertraute Minderheiten und ist somit zum Unruheherd in ganz Europa   geworden.(Pfuirufe.) Leider sieht man wieder nicht den Unruheherd selbst, sondern sucht Werall wieder an der Peripherie herum. Man versucht dort Spannungen zu erkennen, statt auf den Ausgang der Spannungen zu kommen. Wir wissen, was dort vor sich geht. Wir wissen, daß es uns unerträglich ist, wie dieser kleine kulturlose Bolkssplitter da unten kein Mensch weiß, woher sie gekommen sind hier ein Kulturvoll dauernd unterdrückt und belästigt. Wir wissen aber, daß es nicht diese lächerlichen Knirpse in Prag   sind. Dahinter steht die ewige jüdisch-bolschewistische Zerrfratze, die jetzt auch dort hervorschaut." Deutsche  Truppenzusammenziehungen London.  (Reuter). Die Londoner   Wend­blätter brachten Gerüchte über eine außerordent­liche Konzentrierung deutscher   Truppen an der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze. Hiezu meldet der Prager   Berichterstatter des Reuter­büros: Obwohl eine gewisse militärische Tätig- keit jenseits der Grenze zu verzeichnen ist, ist man nicht der Ansicht, daß diese Tätigkeit außerordent­licher Art wäre. Englische Flottenbereitschaft London.  (Reuter.) Die britische Admira­lität gab Freitag abends bekannt, daß sie für die erste Minensuch-Flotille, dir sich aus sieben Schif- fen derHalcyon"-Klasse zusammensetzt, Bereit­schaft angeordnet habe und daß sie gleichzeitig vier Torpedobootzerstörer zum Zwecke der Minen- legung aus der Reserve abberufen habe. Diese Vorsichtsmaßnahme» wurden mit Rücksicht auf die internationale Lage getroffen. Die Flottenmanöver an der schottischen Küste haben begonnen. der liberalen Regierungspartei im Oberhaus, hielt Samstag in Ketering eine Rede, wobei er«. a. erklärte, daß Hitler   seiner Ueberzeugung nach nicht an die Entfesselung eines europäischen   Krieges denken könne, denn er wisse gut,daß bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge das Ergebnis eines solche« Krieges beinahe sicher eine Nieder­lage und Katastrophe Deutschlands  , das Ende des Nationalsozialist- Regimes und den Untergang aller Unternehmungen Hitlers   bedeute« würde." Viscount Samuel gab jedoch der Befürchtung Aus­druck, daß Hitler durch irrige Berechnun­gen in der tschechoslowakischen Frage verführt werden könnte» falls er annehmen sollte, daß die Anwendung von Gewalt nicht zum allgemei­nen Kriege führen würde. Samuel sagte ferner, er stimme dem Berhalten der britischen   Regierung zu, die der Tschechoslowakei   gegenüber keine bedin-, gungslose Verpflichtung übernommen habe, denn> Labour Party   für Unterstützung der ÖSR Die englische Arbeiterbewegung appelliert an das deutsche   Volk Das Schicksal der Welt hängt von der-»Krieg wegen der Tschechoslowakei   führen sollte» jung des tschechoslowakischen Problems ab. Kein würde sie als Verräter in der Humanität erschei­nen. Provokatorische Mobilisierungen und un­wahre Pressekampagnen verhindern die Gesun­dung der Industrie und, des Handels und vergiften die internationalen Beziehungen. Die deutsche Regierung verlangt, daß die Tschechosiowakei ihre Demokratie der Gewalt«n- tcrordne und daß sie ein totalitäres System inner­halb ihrer Grenzen bewillige. Diese Forderungen sind unvereinbar mit der Ganzheit und Unabhän« kill' Deutschland   wäre der Krieg verhängnisvoll Neue englische   Warnung vor Gewaltanwendung London  . Viscount Samuel, der Führer| dadurch hätte sie nur die Positionen jener **"*----- j n j,xr Tschechoslowakei   gestärkt, die gegen Zugeständnisse an die Minderheiten sind, u- auch die Mission Lord Runciman wäre dadurch unmöglich gemacht worden. Biscount Samuel fügte Hinz«: Es wäre au chweiterhin ungeeignet, drohende Worte auszustoßen» aber die britische Regierung hat Deuffchland ganz klar dar­über informiert» daß es absolut unmöglich wäre, im Falle von Gewalt­anwendung die Neutralität Großbritanniens   zu garantieren. Zum Schluß erklärte Viscount Samuel, er sehe die letzten Borschlägr der tsche­choslowakische« Regierungin allen ihren Zügen für eminent verständig" an und glaube nicht,daß sie auch nur die geringste Aus­rede für eine gewalffame Intervention" bieten , könnten. 8« dem kürzlichen Artikel in denTimes" I erklärte er» daß er bedauernswert fei. «» mutungen Wer ihre Beratungen und deren Er­folg ungern sehen, da die Ereignisse sich über­aus rasch entwickeln und sich ebenso rasch ändern. In der zweiten Meldung wurde schon euvähnt, daß die französische öffentliche Meinung sich weiteren Zugeständnissen in der Tschechosiowakei widersetzt und daß schon die Zeit gekommen sei, um von französischer und von britischer Seite offen zu erklären, daß beide Länder die Tschechoslowakei   unterstützen werden, wenn irgend ein Versuch gemacht werden sollte, weitere Zugeständnisse zu erpressen. Die Meldung fügt hinzu, daß diefranzösische These" unzweifelhaft bei den ministeriellen Beratungen berücksichtigt wurde, womit deutlich ge­nug angedeutet wurde, welche Richtung diese Be­ratungen einschlagen werden. Osusky bei Daladier Paris  . Auch in Paris   fanden wichtige Be­sprechungen statt. Ministerpräsident Daladier  empfing Freitag den tschechoslowakischen Ge­sandten in Paris   Osusky. Dieser hatte auch mit Außenminister Bonnet eine Unterredung. Nachher empfing Bonnet den polnischen Botschafter Lukasiewics. Samstag hatte Daladier eine Besprechung, mit Bonnet, der nachmittags den englischen Bot­schafter Eric Phipps   empfing. Englischer Gesandter bei Beck Warschau. Außenminister Beck empfing Samstag den britischen   Botschafter Kennard. Drohreden in Nürnberg  In Nürnberg   gab es am Samstag eine große Gehorsamskundgebung der Hitlerjugend  , bei der Hitler eine kurze Ansprache hielt. Wichtiger war die Tagung der Amtswalter, die Reden Hitlers, Goebbels' und Görings zu hören bekam. Hitler   bezeichnete es als beglückend, in einer Zeit, da Wollen am Firmament sind, um