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Sozialdemokrat

Sentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früh/ Einzelpreis 75 Seller

Rebaltion u. Berwaltung: Prag XII., Fochova 62- Telephon 53077- Herausgeber: Siegfried Taub- Berantwortlicher Rebatteur: Rarl Rern, Prag

18. Jahrgang

Wir fordern

unser Recht!

Die sudetendeutschen Sozialdemokraten haben Bis zum letzten Augenblick für die Freiheit der Republik gekämpft. Tapfer haben sie sich dem faschistischen Widersacher entgegengeworfen, der Gefahr für Leben, Gesundheit und Eigentum nicht achtend, die ihnen aus ihrem Verhalten drohte. Es war die Republik Masaryks, die sie verteidig­ten, die Republit, in der auch ihre Freiheit, ihre menschliche Würde und ihre Ideale lebendig waren. Das tschechische Volt hat uns Dank ge­wußt in den Tagen des Kampfes, es hat die Tat sache gewürdigt, daß in weiten Gebieten fast nic mand außer den deutschen sozialistischen Arbeitern da war, der den Mut und die Entschlossenheit hatte, sich offen zur Republik zu bekennen und für sie einzutreten.

Der Kampf ist zu Ende. Zehntausende su detendeutscher Sozialdemokraten sind in den Orten ihres Wirfens geblieben; ihr Schidjal fann man sich ausmalen, wenn man die Methoden fennt,

Wir können den Unglüd­lichen nicht mehr helfen, die ihr Häuschen nicht verlassen wollten und ihr bißchen Hab und Gut, rder die nicht mehr die Möglichkeit hatten, ihr radtes Leben durch die Flucht ins Innere des Landes in Sicherheit zu bringen. Nichts fönnen wir ihnen darbringen als unsere Sympathien, als unser tiefes Mitgefühl, als die Hoffnung, daß ihre Aufrichtigkeit und die Tapferfeit ihrer Gefin rung auch dem fiegreichen Gegner Achtung ab zwingen werden.

Immerhin aber ist es anderen Tausenden nelungen, die Flucht ins Innere des Landes durch­

zuführen. Sie traten die Meiſe an in der ſiche

Dienstag, 4. Oktober 1938

Aus dem Inhalt:

Englische Journalisten fordern Hilfe für sudeten­deutsche Flüchtlinge

Die tschechoslowakisch­

ungarischen Grenzfragen

Evakuierung der dritten Zone

Nr. 233

Duff Coopers Anklagerede

,, Ich kann wenigstens erhobenen Hauptes durch die Welt gehen!"

Die Rede, mit der Duff Cooper am Montag im Unterhause feinen Rücktritt begründete, unterbrochen. So unerbittlich flar hat noch kein englischer Parlamentarier die verhängnisvollen wurde mit größter Aufmerksamkeit angehört und von der Opposition immer wieder durch Beifall 3rrwege der Politik Chamberlains gekennzeichnet.

Als vor der Eröffnung der Sitzung der zurückgetretene Erste Lord der Admiralität, Duff Cooper, den Sitzungssaal betrat, wurde er von der Opposition mit starkem Beifall begrüßt. Nach einer kleinen Weite erschien Ministerpräsident Chamberlain, dem die Regierungsabge­ordneten zujubelten. Inmitten dieses Beifalles rief der Kommunist Galacher: Schande, Hitlers Ja- Sager!"

habe meine Kollegen gebeten, nicht immer an anzulegen und zu sagen, es tönne der Augenblick dieses Problem den tschechoslowakischen Maßstab tommen, wo infolge eines Einfalles in die Tiches choslowakei der europäische Krieg beginnen werde, und wenn dieser Augenblid fommt, werden wir uns an diesem Krieg beteiligen müſſen, wir werden nicht zur Seite stehen

fönnen.

Nach dem Angriff auf Desterreich hielt der Pres Abg. Cooper ſtand auf, um seine Demission wurde, zerstreut worden. Ich glaube, daß sie mierminister in diesem Hause eine vorsichtige Rede. aufzuklären. Die Opposition begrüßte ihn feineswegs mit Widerstand, sondern wirklich mit Ihr Inhalt war der, daß, wenn ein Strieg ausgebro wiederum mit Beifall. Hiebei rief der oppo- einem Gefühl der Erleichterung angenommen den wäre, man nicht hätte damit rechnen dürfen, daß fitionelle Labour Abgeordnete Ellis Smith: wurde. Der Redner erwähnt die Tatsache, daß wir außerhalb desselben geblieben wären. Das ist Ein wirklicher Patriot!" Duff Deutschland im Jahre 1914 in Ungewißheit war, feine Rebe, die Diktatoren verstehen( Beifall auf den Cooper führte aus: wie sich Großbritannien verhalten werde, und Labour- Bänken). Bugleich mit den neuen Methoden fügte hinzu: Damals fühlte ich und wurde mir und der neuen Moral haben bewußt, daß es bei jeder anderen internationalen die Diktatoren auch ein neues Wörterbuch einge­wo wir genau stehen und was wir zu tun gesch batte gehofft, daß es möglich sein würde, Hitler Krise unsere erste Pflicht sein wird, klar zu sagen, führt.

Ich würde sehr viel Zeit brauchen, um dem Haus die schwierige Stellung zu erflären, in der ich mich befand, und die Gründe für den Schritt, den ich getan, darzulegen. Als ich am vergan­genen Freitag in die Sißung des Kabinetts ging, fam ich in eine Menschenmenge, die ihrer Be­geisterung Ausdrud gab, die Hochrufe aus­brachte, die lachte und sang.

Es gibt keine größere Einsamkeit als unter einer Menge glücklicher und fröhlicher Menschen zu sein und das Gefühl zu haben, daß es hier feine Ursache für Freude und Jubel gibt.

denten.

gegenüber eine Erklärung abzugeben, bevor dieser seine Die britische Regierung hat nicht die Rede in Nürnberg hielt. Von allen Seiten wurde Sprache gebraucht, die die Diktatoren verstehen. darauf gedrungen, daß dies geschehen möge, und zwar Als die Minister von den Ferien zurückkehrten, nicht nur von Menschen in unserem Land, von Mits hatten sich Informationen aus allen Teilen der gliedern dieses Parlaments, Führern der Opposition, Welt in großer Zahl angehäuft. Alles dentete dern sogar auch von Deutschen selbst( Bei der Presse und fremden Staatsoberhäuptern, son­darauf hin, daß sich Deutschland für einen fall), und zwar von ſolchen Deuifden, die das Krieg gegen Ende September vorbereite und gegenwärtige Regime unterstüßen, die aber nicht daß es nur eine einzige Art gibt, den Krieg zu wünschen, in einen Krieg gestürzt zu werden, der dies Ich war mir sehr gut bewußt, daß Grund verhindern, nämlich die, daß Britannien eine fes Regime vernichten könnte. Immer wurde uns für ein Gefühl der Er le ich terung vor feste valtung einnehme und erkläre, es würde geantwortet, daß wir Hitler in keiner Weiſe reizen ren Erwartung, daß sie das tschechische Bolt in Dankbarkeit aufnehmen wird, jenes Volf, an des­handen war, aber ob wir große Ursache hatten, Krieg führen, und zwar auf der anderen Seite dürfen und daß es besonders gefährlich wäre, ihn zu reizen, bevor er seine Rede hält, denn wenn er ſen Seite sie so lange und so aufrecht gefämpft um uns zu beglückwünschen, dessen war ich mir( gegen Deutschland). gereizt wäre, fönnte er etwas Schreckliches sagen. haben, jenes Volt, um dessen Land sich auch die nicht sicher. Später stand ich dann in der Durch­Ich habe empfohlen, Großbritannien möge Es scheint mir, daß Hitler niemals eine Rede judetendeutschen Sozialdemokraten verdient mach- fahrt zur Downing Street inmitten einer glück in einer festen Erklärung sagen, was ſeine Bo- anders als unter dem Einfluß großer Gereistheit ge­ten. In verschiedenen provisorischen Lagern findlichen und begeisterten Menge und aus dem litit ist, aber es wurde mir entgegnet, das Volt kalten hat und daß es feinen weiteren Unterschich die unglücklichen Flüchtlinge untergebracht wordenſter over mir hörte ich den Ministerpräſiden- unseres Landes sei nicht bereit, für die Tschecho- machen würde, wenn man ihn noch ein wenig mehr den. Manche wurden liebevoll befürsorgt von den ten ſagen, er ſei wie Beaconsfield mit einem flowafei zu kämpfen. Das fann ja vollkommen reizen würbe, während die Witteilung nüchterner tschechischen Mitbürgern, die Verständnis dafür ehrenvollen Frieden zurückgekehrt und es sei dies wahr sein, aber ich habe mich bemüht, die andere Tatsachen zu feiner Ernüchterung beitragen könnte. hatten, was es für einen deutschen Arbeiter bes ein Friede für alle unsere Beiten. Seite der Situation zu zeigen, nämlich die, daß Nach Nürnberg glaubte ich, daß der Ministers beutet, um der Treue zur Tschechoslowatischen Re- Wiederum fühlte ich mich vereinſamt, als wir nicht für die Tschechoslowatei fämpfen publil willen die Heimat und alle Grundlagen der im Kabinettsjaal alle Kollegen dem Miniſter- würden. Eristenz zu verlieren. Wir wollen das Verhal- präsidenten Verbeugungen machten, und es war ten dieser tschechischen Mitbürger dantbar aners dies für mich ein sehr schmerzlicher und pein­fennen und werden es nie vergessen. Die sudeten- licher Augenblick für die Ueberreichung der De­deutschen Arbeiter haben sich diese Achtung und mission. diese Fürsorge ehrlich verdient, und sie haben ihr Echicial leichter getragen in der Atmosphäre des Mitgefühls und der Hilfsbereitschaft.

In diesen Stunden fönnen wir aber nicht bei dem Ausdruck der Dankbarkeit für diesen Teil ter tschechischen Bevölkerung halten. Es ist unsere Pflicht, die Wahrheit über den ganzen Fra­gentompler zu fagen, der sich durch die Flucht sudetendeutscher Sozialdemokraten ins Innere des Landes ergab.

Es hört sich sehr schön an, daß die Inter­nationale Kommission in Berlin versichert, das Eigentum der im besetzten Gebiet und im noch nicht befannten Plebiszitgebiet sei ge= fchüßt, und es würden für den Optionsfall ein­verständlich Transferbestimmungen geschaffen werden, die die lleverführung dieses Eigentums garantierten.

präsident bei der ersten Unterredung in Berchtesgaden

die Lage flarstellen würde. Das hat er aber nicht Im Jahre 1914 haben wir nicht für Ser- geian. Wiederum hoffte ich, daß er dies in Godes­bien gekämpft. Wir haben nicht einmal für berg tun würde, und zwar mit Worten, die keinen Irrium zulassen. Aber wiederum wurde ich ents Belgien gekämpft, wenn es auch gelegentlid, täuscht. Sitler hat eine weitere Bede in Berlin ge Ich habe diesen Schritt wegen einer Frage einigen Lenten gepast hat, dies zu schaupten. halten und wieder war Gelegenheit, ihm genau zu der internationalen Politit unternommen. Eine Wir haben damals und wir hätten die ver- sagen, wo wir stehen. Auch diese Gelegen der Fragen, die ich mir vorlegte, war: Wird gangene Woche dafür gekämpft, daß einer Großheit wurde berbaßt. meine Resignatior in diesem Augenblick der Re- macht nicht die Möglichkeit gegeben wird, Ver- Immer wieder hat der Ministerpräsident zu Hit­gierung schaden? Stann sie unsere Stellung tragsverpflichtungen zurückzuweisen, oder mit er die Sprache eines gütlichen Bus schwächen? Kann sie unseren Kritifern andeuten, brutaler Gewalt das europäische Festland zu redens gesprochen. Ich habe geglaubt, daß daß es in Großbritannien feine einheitliche Front er der Sprache eines gepanzerten Standpunktes zu­gibt? Ich würde mir schmeicheln, wenn ich mir beherrschen.( Beifall.) gänglicher sein werde( Beifall). denten würde, daß meine Resignation sehr wich- Für diesen Grundsatz haben wir gegen Na­tig ist. Ich habe geglaubt, daß die Regierung voleon und gegen Philipp II . von Spanien ge­einen so fleinen Schlag im gegenwärtigen Zeitfämpft. Für dieſen Grundſaß müſſen wir puntt leicht ertragen wird. Ich denke, der Mi- immer bereit sein zu kämpfen, denn an dem nisterpräsident ist jetzt populärer denn je. Wenn Tage, wo wir nicht bereit sein werden, dies zu ich einige Zweifel gehabt hätte, wären sie durch tun, werden wir unser Reich, unsere Freiheite: die Art, wie meine Resignation angenommen und unsere Unabhängigkeiten verlieren. Ich

Als das altehrwürdige Land Böhmen in seine. eigene Teilung einwilligte, glaubte ich, daß mir wenigstens darauf dringen müßten, daß die Ueber­

leitung des Gebietes auf normale zivilis sierte Weise vor sich gehe, wie solche ueberleitungen stets erfolgen. Die Bedingungen, welche das. Parlament fennt, wurden in München vereinbart. Es sind dies Bedingungen, unter denen die Ueberleitung des Gebietes erfolgen soll. Ich war für mich gut genug seien. Ich versuchte, sie herunter zuschlucken, aber sie blieben mir in der Kehle steden. Wenn die Tschechoslowakei schon die Erniedrigung angenommen hat, sich aufteilen zu lassen, so hätte man ihr den Schimpf und die Schreden einer Inva­sion ersparen sollen.

Können Mepublit nicht besser ging als unserem Lande in bestrebt, mich zu überzeugen, daß diese Bedingungen

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Die Geschichte wird Richterin sein nicht nur über die Politik der einzelnen Länder, sondern auch über den moralischen Inhalt dieser Politif. Diesem Richtspruch der Geschichte ist auch das tschechische Volk unterworfen in sei- Bezüglich der in München unterzeichneten nem Verhalten gegenüber den Deutschen, die bis Schlußdeklaration erklärte der Redner, daß sie der

die Herren, die Mitglieder der Republikanischen der Politit der Großmächte? Wehr und erponierte Vertrauensmänner unserer Bewegung nach dem schon besetzten Neudet und Star I s b zurückzuſchiden bereit waren, uns die Versicherung geben, daß diese unglücklichen, um die Republit verdienten Menschen nicht in die Konzentrationslager geworfen, daß sie nicht der Privatrache der ausgeliefert werden? Wenn sie das nicht sagen fönnen und sie fönnen es nicht, so müssen sie sich darüber klar sein, wessen sie sich schuldig machen:

ulet zu ihm standen, bereit, für dieſe Republik

ihr Leben hinzugeben.

Miniſterpräsident ohne vorherige Be

ratung mit seinem Kollegen nicht Wir jammern nicht, wir betteln nicht. hätte unterzeichnen sollen.( Beifall.) Wir verlangen ganz einfach Eine solche gemeinsame Deklaration mit dem unser Recht! Wir verlangen, daß man Diktator eines großen Staates zu unterzeichnen, die demokratischen Deutschen so behandelt, wie das sei keine Art und Weise, in der die außen­Wir sagen es mit Bitterfeit und Empörung: man treue, aufrechte Bürger der Republik behan politischen Angelegenheiten des britischen Reiches der Verrat, den die Weſtmächte an der Tschecho- deln muß, wenn Recht und Gefeß, wenn Treu ilowatiſchen Republik geübt haben, iſt unausſprech- und Glauben unter uns, die wir bisher alles lich groß. Wir haben gesehen, daß Treu und gemeinsam trugen, noch Geltung haben sollen, Glauben in der internationalen Politit feine Gel Sollen wir rechtlos sein. Freiwild sein, weil tung haben, daß man diese sittlichen Postulate be- wir treu waren? Will man das Plebiszit dentenlos den eigenen Interessen geopfert hat. dadurch vorbereiten, daß man auch den de mo Sollen wir einmal fagen müssen, daß es den deuts fratischen Deutschen demonstriert, man sei schen Sozialdemokraten in der Tschechoslowakischen von ihrem Da- Sein nicht erfreut?

geführt werden sollten.( Beifall bei der Opposition.) Wir bleiben hier mit einem P r e iti ge berlu und mit einer ungeheuren neuen Verpflichtung. Zum erstenmal in unserer Geschichte haben wir Ver­pflichtungen für eine Grenze in Mitteleuropa über­nommen. Wir garantieren eine Grenze, die wir aleichzeitig zerstört haben. Wir haben die Tiche­choslowalei ihres Schußes beraubt und mit dem