Sette T

Auslands Telephonate ausnahmslos ver­boten! Das Postministerium macht aufmerksam, daß der private Telephonverkehr mit dem Aus­Land und mit dem von deutschen   oder polnischen Truppen besetzten tschechoslowakischen Gebiete bisher ausnahmslos verboten ist und daß es so­mit überflüssig ist, sich an einzelne Ministerien zu wenden, daß sie in konkreten Fällen Ausnah men bewilligen.

Lindbergh in Berlin  . Oberst Lindbergh ist Dienstag am Flugplatz Tempelhof   kurz nach 13 Uhr gelandet.

Len in Bukarest  . Die deutsche   Gesandtschaft in Bukarest   teilt der Presse mit, daß der Führer der deutschen   Arbeitsfront Dr. Leh von Sofia  , wo er sich anläßlich der Ausstellung ,, Freude und Ar­beit" aufhielt, Mittwoch mit seiner gesamten Be­gleitung nach Bukarest   kommt und bis Freitag dort bleiben wird.

Zusammenstoß zweier Bombenflugzeuge. Dienstag fam es über dem Ort Pullheli in der Grafschaft Caernarmorn zu einem Zusammen stoß zweier leichter Bombenflugzeuge der engli schen Flugwaffe. Der Zusammenstoß erfolgte in großer Höhe. Die Besayung des einen Flugzeuges henügte die Fallschirme; der eine Pilot landete glüdlich und wurde nur leicht verwundet, der zweite stürzte ab und kam ums Leben, denn sein Fallschirm öffnete sich nicht. Die Maschine fiel zur Erde und wurde ein Opfer der Flammen. Auch das zweite Flugzeug geriet in Brand und wurde zer­trümmert. Man befürchtet, daß die zwei Mann zählende Besatzung dieses zweiten Flugzeuges ums Leben gekommen ist.

Nach jeder Mahlzeit, nach Kaffee und Wein nimm stets Vincentkaquelle ein, Luhačovicer Vincentkaquelle

überall erhältlich.

Der Mord an Bejev. Die bulgarische Presse Der Mord an Bejev. Die bulgarische Preſſe spricht mit tiefer Erbitterung über den Mord vom Montag, durch den die bulgarische Armee einen ihrer besten Offiziere verloren hat. Alle Blätter betonen die Verdienste und die persönlichen Eigen schaften des Generals Pejev. Dienstag vormittag wurden zahlreiche Verhaftungen in gewissen Streis sen durchgeführt, die bereits bei den Ereignissen vom 19. Mai 1934 fompromittiert waren. Ueber den Hintergrund des Mordes kann man sich jedoch noch fein Urteil machen, weil die Untersuchung noch im Gange ist. Major Stojanov, der bei dem Angriff auf General Pejev verwundet wurde, starb während der Nacht im Krankenhaus. Der Mörder, der wider alles Erwarten am Leben blieb, gibt verwirrte Antworten. Einmal erklärt er, er habe aus Rache und Not gehandelt. Das anderemal behauptet er, er habe die Revolver von unbekannten Personen erhalten, wieder ein an­dermal behauptet er, er habe die Revolver für 3500 Leva gelauft, er behauptet, er gehöre feiner politischen Organisation an.

Zerschellt. Der Fischerdampfer Scheveningen 102" zerschellte in der Bucht von Scheveningen  . Ein Matrose und zwei Schiffsjungen famen ums Leben. Elf weitere Mitglieder der Besagung wurden nach stundenlangen Anstrengungen geborgen. Dem Kampf der Schiffbrüchigen und ihrer Retter mit der stürmi­schen See schaute eine mehrere tausend Köpfe zäh­Tende Menge zu.

Die

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neue Sintflut

Roman von Noëlle Roger

I

Sozialdemokrat"

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Das Programm der Gewerkschaften

Dank an die deutschen   freien Gewerkschaften

Prag  . Im hiesigen Gewerkschaftshaus taste am 9. d. M. cine Sitzung der Vorstände der Gewerkschaften, die in der gemeinsamen Landeszentrale vereinigt find. Die Beratung war den großen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und organisatorischen Problemen gewidmet, die durch die letzten Tage aufgeworfen wurden. Nach dem Referat Tayerles und einer eingehenden Aussprache wurde eine Entschließung angenommen, in der es u. a. heißt:

Man erhält für 100 Reichsmark

100

Mittwoch, 12. Oftober 1938. Nr. 240

ΚΕ

473.

545.­

17.35

498.50

473.50

658.50

77.30

138.­28.80

Markmünzen. 100 rumänische Lei 100 polnische Zloty 100 ungarische Pengö 100 Schweizer Franken 100 französische Francs 1 englisches Pfund 1 amerikanischer Dollar 100 italienische Lire. 100 holländische Gulden 100 jugoslawische Dinare 100 Belgas

100 bänische Kronen 100 fchwedische Kronen

. 104.40 . 1577.­

64.80

489.­

613.­

713.­

Ein Verzeichnis der eingestellten Industriebetriebe

Die Versammlung der Verbandsvorstände, I vorlegt und fordern, daß sie unter Mitwirkung die gegen das in München   begangene Unrecht der Vertreter der Gewerkschaftszentrale auch be- eine Ueberweisung des Kaufbetrags aus dem besez, Protest erhebt, nimmt den Bericht über die Vor handelt und verwirklicht werden. Wir halten es ten Gebiet unmöglich ist.( DND) fehrungen zur Kenntnis, welche der Zentral- vor allem für wichtig, daß eine Wirtschaftszen­gewerkschaftsrat getroffen hat und begrüßt seine trale geschaffen werde, die unter Mitarbeit der Erklärung, in welcher er sich vorbehaltlos für die Arbeitnehmer- und Arbeitgeber- Organisationen Verteidigung des Staates und seine Souveränis für den schnellen Uebergang zu einer normalen Die Ingenieurstammer hat das Handelsmini tät eingesetzt hat. Insbesondere begrüßt die Ver- Wirtschaft sorgen würde. Wir halten es für not­fammlung die Erflärung der Gewerkschaftszen wendig, daß im Interesse der Arbeit und Be- fterium ersucht, ein Verzeichnis aller jener Industrie trale, durch die sich diese zur Zusammenarbeit mit schäftigung eine möglichst große wirtschaftliche objekte anzulegen, die während der Wirtschaftskrise den anderen Gewerkschaftszentralen bereit er Tätigkeit der staatlichen und kommunalen Ein- eingestellt oder von Startellen aufgekauft und still. flärte und in welcher sie mit diesen gemeinsam richtungen entfaltet und auch die private Unter- gelegt wurden. Es soll sodann untersucht werden, regelmäßige Beratungen zur Sicherung des not- nehmertätigkeit gefördert werde. Insbesondere welche dieser Unternehmungen für den Neuaufbau wendigen ger.ein.jamen Vorgehens schuf. müssen jene Betriebe in Gang gebracht werden, der tschechoslowakischen Wirtschaft verwendet werden in welchen die Erzeugung zeitweise eingestellt war fönnen. Die Zivilingenieure sind bereit, an diesen und neue Betriebe als Ersatz für jene errichtet Erhebungen praktisch mitzuwirken.( DND) werden, die in dem besetzten Gebiet verloren gin­gen, soweit dies unser Inlandsbedarf und Er­port erfordern werden. Es müssen so wirksam wie möglich der Export und die Erzeugnisse durch eine Nach türkischen Blättermeldungen verhandeln zwedmäßige Exportorganisation bei uns und im einige tschechoslowakische Handels- und Industrie­Ausland unterstützt werden. Der Kredit für unternehmungen wegen der Verlegung ihrer Bes Diese Konzentration darf aber nicht durch Industrie- und Bautätigkeit muß gesichert wver triebe nach der   Türkei. Die Entscheidung hängt nun­eine neue Teilung der Tschechen   und Slowaken den. Für die zweckmäßige Unterbringung und mehr von den Bentralbehörden in Antara ab. geschwächt werden. Wir beharren darauf, daß Ausnutzung der Arbeitsfräfte mögen Arbeitsvers Tschechen und Slowaken Zweige eines Stam mittlungsanstalten, und zwar allgemeine in den mes sind und daß die gemeinsamen wirtschaft Gemeinden und Bezirken, sowie berufsmäßige im lichen Interessen, ja die Eristenz beider Zweige ganzen Staat, geschaffen werden, in welchen die, nur dann gesichert sind, wenn sie nicht geteilt, Busammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeit­ſondern fest vereinigt werden. Die Selbstverwal- nehmern gesichert wäre. tung der Slowakei   darf die bisherige Zusammen- Wir sind zur Zusammenarbeit am Aufbau arbeit nicht schädigen, sondern sie muß sie im Gegenteil weiter ausbauen und fördern. Nach den gleichen Grundsäßen werden wir die Zusammen­arbeit mit den Karpathorussen unterstützen.

In der gemeinsamen Arbeit möge die Sehn­sucht nach der Vereinigung der Gewerkschafts­organisationen, die ein lebhaftes Echo in den Meihen der Arbeitnehmer findet, prattisch zum Ausdrud kommen. Die Versammlung der Ver­bandsvorstände fordert die Gewertschaftsorgani­sationen im Rahmen der gemeinsamen Zentrale zu weiterer Konzentration auf.

Tschechoslowakische Industrie nach der   Türkei

Prager Zeitung

Die Ausflugszüge der Staatsbahnen veran des neuen Wirtschaftslebens in der Republik be- stalten einen Autocar- Ausflug nach Sobotla und auf reit. Wir wollen mitwirken, daß die dringenden die Burg   Kost am Sonntag, den 23. Oftober, für Wirtschaftsprobleme so schnell wie möglich nach 85 einschließlich Fahrpreis, Mittagessen, Nacht­sozial gerechten und volkswirtschaftlich vorteil mahl, Versicherung und Eintritt in die Burg. Ab­Wir gedenken dankbar der Mitarbeit haften Prinzipien gelöst werden. Unser Volt reise mit dem Autocar um 7.30 Uhr vom Repräs sentationshaus. Rüdfehr zirka um 20 Uhr. Anmel wurde in seinem Vertrauen zu den demokratischen bungen und Informationen im Referat der Ausflugs­der deutscher. Mitgliedschaft, insbesondere Regierungen Frankreichs   und Englands entzüge der Staatsbahnen neben dem Wilsonbahnhof­durch die Vermittlung des Deutschen Ge- täuscht. Es verliert aber nicht das Vertrauen an Telephon 383-3-5. werkschaftsbundes, der in der gemeinsamen den Sieg der Demokratie, welche Wahrheit und Landeszentrale vertreten ist. Wir anerken- Gerechtigkeit bedeutet. Unsere Sache ist es, vers nen die Opferwilligkeit, mit welcher fie für frauend auf uns selbst und unerschüttert im die Einheit und Unteilbarkeit unseres Glauben an eine bessere Zukunft, mit allen Sträf­Staates eingetreten sind und erwarten, daßten zu arbeiten und unsere Stellung in der Welt sie auch gewürdigt wird, soweit diese mit 3u sichern. glieder gezwungen sein werden, bei uns Schuh zu suchen.

Urania- Kino

,, Goldfieber" nach Jad London in deutscher  Premiere mit Clark   Gable. Loretta   Young, Jad Dafie und Buck, dem Hund! 6, 49 Uhr. Freitag: Premiere ,, Schwarzfahrt ins Glück". Lachfilmi

Warnung vor übereilten Verkäufen MUDr. EMIL ADLER

Telephon 62476

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Facharzt für Innere und Nervenkrank­heiten, gewesener Oberarzt der Prieß­

( Ecke Barvířská, Neubau)

Die unglüdliche Grenzziehung wird sicher von Unternehmungen tiefe Spuren in unserer Wirtschaft hinterlassen. Die führenden Wirtschaftsverbände haben be- 4987 nitzschen Kuranstalten in Gräfenberg  Schon die Ucbersiedlung von zehntausenden un- schlossen, ihre Mitglieder vor dem übereilten Verkauf ordiniert PRAG II., Švehlovo nábř. ferer Mitbürger aus dem bejezten Gebiet erfor- bon Industrie- und Handelsunternehmungen zu wars dert die Fürsorge für ihre Unterbringung, nen. Es handelt sich vor allem um Unternehmungen, Verpflegung und insbesondere Bedie im besetzten Gebiete liegen. Selbst wenn diese schäftigung. Die eingeschränkten oder gar Transaktionen materiell durchführbar sind, ist es unterbrochenen Verkehrslinien erfordern einen noch fraglich, ob der Erwerber das erstandene Unter­Umbau. Wir stimmen vollkommen mit den An- nehmen im beseßien Gebiet in Betrieb seßen fann. In regungen überein, welche die gemeinsame Be- jenen Fällen, wo die Verläufe nicht gegen Barzah ratung der Gewerkschaftszentrale der Regierung lung erfolgen, besteht wiederum die Gefahr, daß

ses, mich gegen das Felsstück zu stemmen. Aber dem Einschlafen die Hand gedrückt. Mir träumte, Maurice schrie: Ich bin getroffen!" 3ch letterte er wäre aufgestanden. Als ich erwachte, war ich hin zu ihm, er lag auf einem schmalen Felsvors allein..." sprung. Er hatte das Schienbein an zwei Stellen gebrochen. Ich legte meine Widelgamaschen ab, streďte sein Bein, legte den Pickel als Schiene das

Alles schwieg, Jean sprach weiter: Er dürfte sich bis an den Rand geschleppt haben; es war der Rand eines sentrechten Felsens,

Aus dem Französischen übersetzt von Irma Rippel neben und umwidelte Vein und Pickel so fest ich und darunter stand das Wasser."

fonnte. Könnt ihr euch nun den Abstieg vorstel= len? Er schleppte sich, ich trug ihn, und manch­mal ließ ich ihn am Seile hinab; und dies alles in dem Zustande der Betäubung, in dem wir uns

,, Nein", sagte er... schlafen kann ich nicht mehr... und ihr seid so nah, heute Abend..." beide befanden." Er begegnete im Dunkeln dem Blick von Das ist grauenhaft", flüsterte Frau An­Frau Andelot und erriet, welch ein Mitgefühl delot. darin lag. Wir waren zusammen losgezogen, wie fooft schon," Maurice und ich, mit einem Seil, Mund­

vorrat und Deden...

Und dann sind wir dort oben geblieben. wieviel Tage?... das wißt ihr ja selbst. Maus rice erholte sich nicht. Es fehlte an allem zu sei ner Pflege."

"

,, Wie kommt es, daß ihr nicht verhungert feid?" rief Mar dazwischen.

"

May.

Und Sie, was haben Sie getan?" fragte

feiner Bewegung, keines Gedankens fähig.. " Zwei Tage lang bin ich oben geblieben, Dann wollte ich seinem Wunsche gehorchen und mich retten. Es war mir, als hätte er mir einen Befehl gegeben. Zuerst mußte ich um die Spike herum, die man den" Finger" nennt und auf dem Grat weiterklettern, bis zur hohen Suppe. Ich habe den Strid zurüdgelassen. Wie es mir gelungen ist, die gefährlichen Stellen zu bewältigen?... Es war Anfang August. Die Zeitungen mel 3ch weiß es nicht. Ich ging dahin wie unter der deten Katastrophen, Wirbelstürme, Schiffsunter Last eines Albbruds... Sogar die Biege wagte gänge, Erdbeben... aber darüber hat niemand ,, Es hätte nicht viel gefehlt", erwiderte Las sich nicht weiter. Ich sah, wie sie unterhalb einer sich Gedanken gemacht. Seit einer Woche kampier vorel. Unser Mundvorrat war erschöpft... am Wand stehen blieb, an welche ich mich geklammert ten wir auf den Felsen. Erst als wir auf den zweiten Abend kam  , Gott weiß wie, eine verirrte hatte. Sie mederte traurig und dann tehrte sie Gipfel des Dent Jaune famen, saben wir... ia Biege auf uns zu. Sie ist bei uns geblieben. Ich um. Sie entschtvand meinen Augen... da erst dort in dieser schwindelnden Höhe über dem lee- hatte Maurice hinuntergetragen, unterhalb der habe ich geweint. ren Raum, da sahen wir die weiten, entfesselten Westtuppe, neben dem Gletscher von Plan- Névé. Alles schwieg. Fluten... sahen, wie sie auf die Dörfer zutros Ein großer Felsen schüßte uns vor dem Wind. chen und wie die Dörfer verschwanden, eines nach Am Morgen verließ uns die Ziege; sie begab sich ein dem andern. Wir stellten uns die Flüchtenden vor, auf die Suche nach irgend etwas Genießbarem. wie die Fluten sie einholten... und sie plößlich Sie weidete das Moos. Und wir zitterten immer, Sie hatten vergessen Holz nachzulegen und verschlangen. Ich erinnere mich an eine Schafherde, sie könnte nicht wiederkehren. Das Futter war aber das Feuer ſant zusammen. Die scharfe Kälte der auf einer Felseninsel standen die Tiere, zusammen doch ungenügend. Sie gab immer weniger Milch. Herbstnacht überfiel sie. Sie hoben die Augen und gedrängt da, und dann santen sie hinab, eines Maurice wiederholte oft und oft:" Ueberlaß mich sahen am schwarzen Himmel die Sterne klar und nach dem andern, wie reife Früchte..." meinem Schicksal." Ach   Gott! Wieviel Mut hat eisig funkeln, wie in unbewegtem Wasser. Er schwieg. Alle verharrten unbeweglich, er doch in all seinen Schmerzen bewiesen. Er hatte Lieber Freund, heute Nacht lasse ich Sie stumm. Die entsetzliche Vision schwebte im Raum einen fomplizierten Bruch... wir waren ver- nicht allein", indem er Lavorels Schultern um­zwischen ihnen. 3tveifelt." schlang. Sie werden meine Matraße mit mir Jean sprach leise weiter: Lavorels Stimme brach ab. Er beendete teilen." Wir wollten hinauf auf den Paß. Wir rasch: Sie haben ihn sicher sehr lieb gehabt, diesen waren angefeilt... und als wir an der Wand An jenem Abend, dem letzten, sagte er mir: Freund", sagte Frau Andelot. hingen, wanften unsere Knie. Da löste ein Stein Du mußt leben, du mußt dich unbedingt erhal­sich von der Spike... ein Stoß... Mir gelang ten..." Wie gewöhnlich hatten wir einander vor

"

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Beau as bebina una en: Bei Auſtellung ins Haus oder bei Bezug durch die Boft monatlich 17­vierteliährig Ke 51.- halbjährig 102. ganatährig Ke 204. Inferate werden laut Tarif billigt berechnet. Rüdstellung von Manuskripten erfolgt nur bet Einsen. dung der Retourmarken. Die Reitungsfrantatur wurde bon ber Poft und Telegrabbendirektion mit Erlak Nr. Druderei Orbis". Drud, Verlags- u. Zeitungs- A. G.. Braq

13.800/ VII/ 1930 bewilligt.( Kontrollpostamt Braba 25).

schweigen. Sie hatten sich erhoben und umringten Jean Lavorel, dessen hohe Gestalt im Feuerschein stand.

Er hob den Kopf und rief ihnen zu: " Den Menschen dort oben müssen mir Hilfe bringen! Morgen... wollt ihr?"

" Sie müssen sich erst ein wenig erholen", antwortete Mar liebevoll. Lassen Sie uns ein oder zwei Tage warten." " Gut", sagte Jean, also übermorgen".

*

Seit Sonnenaufgang waren sie schon unter­tvegs: Jean, Mag und der Hirt. Zuerst waren sie hinauf nach La Chaux d'Anthémoz, dann waren sie auf der anderen Seite hinabgeklettert, um das Massiv der Dents du Midi zu umgehen. Sie wanderten unterhalb der riesenhaften Felswände. Sie mußten die hohen Gegenwände nacheinander überklettern. Es waren steile Grate, die im Wasser endeten. Zu ihren füßen breitete sich das einstige Illieztal aus. Nun war es ein friedlicher See, den lange, regelmäßige, langsam sich vor­wärts schiebende Furchen in sanfter Wellenbe­wegung durchzogen.

Endlich erflommen sie den Soiy- Grat, den entferntesten, der die vorletzte Kuppe stützte und Es ist unsagbar", murmelte Hubert, was der Festung" genannt wurde; es war ein gegen Mensch imstande ist zu ertragen..." den Himmel ragender Felssturm. Auf dem Gipfel Jean blieb still. des Grats machten sie Halt. Ihrt Blicke tauchten mit banger Sorge in die Bergschlucht. Ringsum führten die Minnen rieselndes Geröll, das gleich verſteinten Flüssen auf der Talsohle ineinander mündete. Sie erblickten einen schmalen Gletscher am Fuße der Festung". und noch tiefer einen blauen See; er leuchtete und bebte wie ein leben­diges Auge in diesem leblosen, einer Mondlands schaft ähnlichem Antlig. Die Connenstrahlen längs der Hänge waren erloschen. Das Tages licht war von jener eisigen Klarheit, die der Abend­dämmerung vorausgeht.

"

Wie einen Bruder", erwiderte Lavorel. Etwas in seinem Tone befahl ihnen zu

( Fortsetzung folgt).