M. 21« Freitag, 21. CKcftcr 1938Was schreibt die tschechische Presse?Wiederaufbau der Wirtschaft- Pflege der KulturNeben bett politischen Erörterungen finden in der tschechischen Presse breite» Raum alleFragen, die mit der Reorganisation der tschechoslowakischen Wirtschaft zusammenhängen. Äusserder Notwendigkeit der wirtschaftlichen Arbeit wird auch jene im Bereiche der Kultur betont.Industrie und MoralTransport Ist LebenUnter diesem Titel finden wir in den„L i d o v tNoviny" u. a. folgende bemerkenswerte Betrachtungen:Ohne Transport steht unsere Industrie, unserHandel, ja auch unsere Landwirtschaft still. DenTransport zu sichern, ist die erste Bedingung unsererExistenz. Sollen wir tatsächlich Straßen bauen, sollen wir die Verbindung mit den abgeschnittenenStädten erneuern, und den Verkehr mit der Slowa-lei sichern, brauchen wir neue Verkehr-Wege..,Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie daganze Verkehrsnetz gegenseitig zusammenhängt undwie eine gute Straße, wie eine vollkommene Eisenbahn in gleicher Weise unentbehrlich sind. EI wärennoch mehr Eisenbahnen und noch mehr Straßen notwendig gewesen. Da- gilt auch für die Zukunft. BeideArten de- Verkehr- müssen noch mehr entwickeltwerden. Werden wir etwa- zu trankportieren haben,wird sich sowohl die Straße all auch die Eisenbahngut rentieren... Ebenso wie mehr Geleise und mehrStraßen notwendig sind, so sind e- auch noch mehrAutomobile. E- genügt nicht, Verkehrswege zubauen, man muß e- auch möglich machen, sie zu benützen. Da- Lastauto wurde eine- der seltensten Güter in den vergangenen Wochen, der Personenwagenda- sicherste Transportmittel. Zeitweise haben wirdie Maßnahmen gegen den AutomobiliSmu- eingestellt. Sollten wir sie nicht für immer einstellen?Auch In dieser Richtung sollten wir unsere bisherigePolitik ändern.Wir dürfen keine Arbeitslosen habenIm„V e n k o v" schreibt Universität-Professor Dr. Drachnovskh, der sich stet- durch denBlick für dar Notwendige ausgezeichnet hat, u. a.:Unsere erste politische Pflicht ist e-, keine Arbeit-losen zu haben. Weder die eingesessenen Inländer noch die aufgenommenen Au-wanderer dürfenarbeitslos sein. Sicherlich wird ei sich in erster Linieum die Beschäftigung im öffentlichen Dienst und beiöffentlichen und privaten Arbeiten und Unternehmungen handeln, sei es nach alter ArbeitSgewohn-heit, sei eS nach einer neuen Arbeitsweise, welche au»den neuen Aufgaben entspringt. Aber der Staat unddie öffentlichen Korporationen müssen ungesäumt andie.Durchführung der. vorbereiteten Projekte schreiten. Daneben müssen die unterbrochenen Kommunikationen auf unserem Staatsgebiet wieder vereinigtund so aurgebaut werden, wie die» die neuen Verhältnisse erheischen. Sie müssen auch in ihrem Netzdort ergänzt werden, wo die bequeme Leichtfertigkeitder verflossenen zwanzig Jahre sich nicht in Bewegung zu setzen vermocht hat. Diese Arbeiten müssenentweder aus privaten oder öffentlichen Mittelnfinanziert werden und wir müssen dran denken, daßdas Geld, welche- zweckmäßig und wirtschaftlich angelegt ist, den Umlauf nicht belastet. E- können hiebei auch Abweichungen von der Situation langenFrieden- verantwortet werden.Im„P r ä v o L i d u" beendet Milot V a»n k k einen Artikel, den er die Moral der Unterdrückten nennt, folgendermaßen:Nur derjenige, welcher un» jetzt zu neuemWachstum de- industriellen Aufbau- mit modernenMethoden fest und energisch führen wird, wird unsgut führen. Nur der wird gut führen, der begreift,daß man uns weiter wachsen lassen muß, wa- beiun» erst nach zwanzig Jahren reifen konnte und waswir durch Jahrhunderte nicht haben konnten: eineMoral freier, nicht unterdrückter Menschen.Unberührte KulturUnter diesem Titel befaßt sich das„EeskkSlovo" mit kulturellen Fragen. ES schreibt:Der Bösig liegt in Deutschland. Wir beginnenda- Unglaubliche zu glauben. Hirschberg mit dem Seeliegt auch in Deutschland. Wie lange Ist e» her/daßwir dort Karel H. MächaS gedachten? Zufällig öffneich die Bücherei und greife in da- Fach, liegt dortnoch MächaS„Mäj"? Welche- Glück! Wir sind umeine Gegend ärmer, um die Fläche des Wasser», indem sich MächaS Szenerie spiegelt, aber unsere Lite-ratur konnte un- niemand nehmen. In einiger Zeitwerden wir sehen, welche Wohltaten in der Kunstund im Geiste ruhen, der unangreifbar ist. Heute iste» so, al- hätte man vergessen, daß Kunst, Literatur,die große Quelle nationaler Tradition, fast die einzige Sache ist, von der un- niemand etwa» wegnehmen kann. Von diesem märchenhaften Stück Brotkann man schneiden und schneiden— ei wird nichtweniger,... Leset, Leute, in den Büchern EurerSchriftsteller, gehet in» Theater, höret unsere Musik— bald werdet ihr euch überzeugen, wie wir daalle» für unsere Belebung, je weiter, defw mehr,brauchen werden. Da» ist dal Bad, au» dem wir vonunserer Skepsis, von allem Leid und aller Sorge gereinigt herauSsteigen werden.Niemand kann ausgeschlossenwerdenIm„Närodni Osvobozeni" schreibtDr. Lev Sychrava über den Geist der Einheit.Er weist darauf hin, daß sich die großen Organisationen der Körpererziehung mit den Legionären zueiner allnationalen Organisation der zivilen Bereitschaft zusammengeschloffen haben, der es obliegenwird, die Arbeiten der Körper-, Wehr- und geistigenErziehung zu vereinheitlichen und rasch soziale undgesundheitliche Arbeit zu leisten.„Au» dieser Arbeitkann und darf niemand ausgeschlossen werden. E» isteinfach unmöglich, daß man da heute noch parteimäßige, ständische oder gar persönliche Standpunktezur Geltung bringt."Parteien und MassandisziplinIm„Prävo Lidu" kommt Josef Hudeenochmal- auf die Frage zu sprechen, ob die politischen Parteien im tschechischen Volke auch in Zukunftnotwendig seien. Er sagt:Die politischen Parteien in unserem nationalenLeben sind lebende Organi-men, welche disziplinier-vir Grab der IchthyosaurierVor Hunderttausenden von Jahren sah eSbekanntlich auf unserer Erde wesentlich ander»au» al» heute. Wo jetzt Land ist, brauste da»Meer; wo jetzt Meer ist, gab e» Kontinente; woheute nur Ei» und Schnee zu finden ist, gab e»früher eine blühende Vegetation, und die Felder, auf denen wir heute Weizen und Wein pflanzen, waren einst mit„ewigem" Ei» bedeckt. Auchdie Gebirge formten sich erst teils durch Ablagerungen, teils durch vulkanische Au-brüche von ungeheurer Gewalt.Eines der interessantesten Gebirge in dieserHinsicht ist der Jura. Es ist sicher, daß die ganzeGegend, in der sich heute das Jura-Gebirge befindet, an der Grenze Frankreichs, der Schweizund Deutschlands, in Urzeiten ein großes Meerivar. In der Nähe des kleinen württembergischenNestes Holzmaden muß sich eine Bucht befundenhaben, deren Wasser keine große Tiefe aufwie».Der Boden war mit einem Schlamm in tieferSchicht bedeckt. Aus diesem Schlamm ist im Laufeder Zeiten da» Gestein getoorden, das wir heutein der Gegend finden und industriell auSnutzen,der Schiefer. Bei diesem Prozeß mögen sich giftige Gase gebildet haben, die alle Lebewesen, diein seinen Bereich kamen, töteten.Diese Lebewesen sahen ebenfalls wesentlichanders aus, als wir sie heute kennen. Es gab nochdie längst ausgestorbene Art der Riesenechsen,Reptilien ganz großen Formates, unter denen dieIchthyosaurier besonders hervortraten. Die ganzeEchsenart heißt Saurier, und die Ichthyosaurierhabe» ihren Namen bekommen, weil sie in gewisser Beziehung einem Fisch ähnelten.Es ist denkbar, daß sich diese Niesentiere aufder Verfolgung von Fischzügen in die Ducht vonHolzmaden verirrten. E» ist anzunehmen, daß sieoft und in großer Zahl dahin kamen. Da da»Wasser flach war, gingen sie den Fischen bis aufden Grund nach, kamen in den Bereich der ff»tigen Gase und fanden den Tod. Ihre Leiber sanken in den Schlamm. Da nun in diesem giftigenSchlamm keine Lebewesen sich halten konnten, gabes auch keine Krabben und andere Tiere, die gewöhnlich die auf den Grund gesunkenen Tierleichen fressen und zerstückeln. Die Leichen der aufder Jagd von den Giftgasen überraschten und getöteten Saurier blieben also unversehrt in demSchlamm stecken und versteinerten mit ihm.Dies ist natürlich nur eine Hypothese, abereine Hypothese, die sehr viel Wahrscheinlichkeit fürsich hat. Sie erklärt die sonst gänzlich unverständliche Tatsache, daß gerade im Schiefer von Holzmaden sich unzählige Skelette von Ichthyosaurierneingeschlossen finden. Da» auffallende ist, daßdiese Skelette meist völlig intakt sind, das heißt,in ihrem natürlichen Zusammenhang wie beimlebenden Tier geblieben sind. Wären die Tierenormal gestorben und ihre Leiche» normal vonanderen IvieereStieren vertilgt worden, dann wären die einzelnen Skelette verstreut und eben nurdie einzelnen Knochen vorhanden. So aber siehtman im Schiefer nicht nur die ganzen Skelette,sondern deutlich auch die Konturen der Leiber.Reste von fossilen Sauriern findet man fastüberall auf der nördlichen Halbkugel. Sie warenoffenbar zu Wasser und zu Lande sehr verbreitet. Was die Gegend von Holzmaden vor anderenFundstellen anSzelchnet, ist erstens die gute Erhaltung der Tiere und zweiten» ihre unwahrscheinlich große Zahl auf einem Haufen. E» werden bei den Ausgrabungen jährlich etwa" 180 bis200 von Ichthyosauriern gefunden, außerdemnoch Teleosaurier und Plesiosaurier. Die letzterensind die aus Abbildungen und au» den zoologischenMuseen hinreichend bekannten Riesenechsen mitdem unwahrscheinlich langen Schtvanenhal». DieTeleosaurier haben Aehnlichkeit mit ihren nochheute existierenden kümmerlichen Nachkommen,den Krokodilen.Die ersten Skeletteile von Ichthyosauriernwurden im Jahre 1708 in Deutschland von Jacob Baier entdeckt. Erst mehr als hundert Jahrespäter fand man in England ein vollständigesSkelett, und konnte daraus ungefähr rekonstruie-.ten Reihen von Hunderttausenden ihrer"Anhängerdie Richtung weisen. Da» bedeutet, daß die politischenParteien einen entscheidenden Einfluß in Hinsichtauf die Disziplin und Ordnung ihrer Anhänger au»-üben. Und da» nicht nur im Hinblick auf die parteimäßige Disziplin und Ordnung, sondern auch in Bezug auf die nationale, welche für un» so notwendig ist und von der unser gesamte» schwere» Vorgehen wie unsere ganze Zukunft abhängig sind. Dieser Einfluß der politischen Parteien, welcher von verschiedenen AuSgang»«punkten zu einem einheitlichen Ziel drängt, hat sichin den schreckensvollen Tagen, die wir durchleben,bisher außerordentlich bewährt. Die erhebendenWorte der führenden Organe der politischen Parteien in die eigenen Reihen wirken überzeugenderund wirksamer, al» wenn sie von ander-wo ertönten,weil diese Organe von dem bisherigen Vertrauengetragen sind, welche- gleichzeitig auch eine moralische Autorität gibt.Ola zivile Funktion unserer ArmeeDarüber schreibt die„Pkitomnost":Bi» zum Oktober haben wir unsere Armee vonihrer eigentlichen militärischen Seite gut gekannt.Wir haben gesehen, daß sie eine der fähigsten undbestvorbereitetsten Armeen Europa- ist. Dem hohenWert dieser Armee danken wir eS zweifellos auch, daßunser Rückzug auch die neuen inneren Grenzen ohneEhao», wie die» in solchen Fällen sonst zu sein pflegt,geschehen ist. Wir haben auch auf dem Rückzug imponiert.Aber unsere Armee hatte auch ihr innere» Gesicht, welche» erst offenbar wurde, al» ihr ihr« ersteAufgabe genommen war. E» zeigte sich ihre zivileFähigkeit der Rekonstruktion. Die» deswegen, weildie Erziehung unserer Armee von Anbeginn an nichtnur für den Krieg, sondern auch, und nicht weniger,sür da» Leben und ihre positive allgemeine Funktionim Staate besttmmt war. Wir haben im Offizier»-korp» unserer Armee Intellektuelle gewonnen, welchekeine Voreingenommenheit gegen irgend eine bürgerliche Aufgabe haben, und dem vielleicht kein Bereichpraktischer und geistiger Berufe fremd ist. Die» deswegen, weil unsere Demokratie keine spanische Wandzwischen Kaserne und Gaffe, zwischen Armee undbürgerlicher Welt errichtet hat.ES ist bezeichnend, daß e» in unserer Oeffent«lichkeit keine einzige Stimme gibt, welche der Armeeihr Recht auf die Teilnahme an der Leitung de»Staate» bestreiten würde. El kam die» von selbst, al»sich die Formen lockerten, durch welche unsere Demokratie den Staat bisher verwaltet hat. E» ist keineBeunruhigung unsere» Verwaltting-apparate- ob de»neuen Element» zu bemerken, welche» in seine Reihen getreten Man glaubt an die Unparteilichkeitde» Soldaten, an sein richtige» Interesse an einerpositiven Arbeitsleistung, und man erkennt, daß unsere Soldaten in der Administrative auch einen aulgesprochen kultivierten sozialen Sinn haben. Der Begriff unserer neuen Arbeitslager für Arbeitslose beweist, daß unsere Soldaten von allem schroff Bureau-kratischen und davon entfernt sind, daß sie keinenSinn für soziale Hilfe hätten.Wir dürfen sogen, daß unsere zivlle Demokratie nicht immer eine solche menschliche Auffassung derDinge gehabt hat. Und seien wir gerecht: die gebildete Armee, welche in den Kanzleien der Administrative ebenso gut z» operieren versteht, wie sie für ihxeOperationen im Felde vorbereitet war, un» die letzten zwanzig Jahre erzogen haben, welche wir gernverdammen, in mancherlei Hinsicht mit Recht, aberin vielem mit Unrechtren, wie da» Tier wohl ausgesehen haben mochte.Die Funde in Holzmaden, die nicht nur da» Skelett, sondern auch die Umrisse wicdergeben, findgeeignet, das Bild zu vervollständigen.Dieser Saurier hat eine» fischähnlichenKörper und wird bi» zu vier Meter lang. Er hatvier starke Schwimmsüße und einen mächtigenSchwanz. Eine noch ungeklärte Einzelheit ist,daß bei allen Funden in Holzmaden dieserSchwanz etwa 40 bi» 80 Zentimeter von derSpitze entfernt eingeknickt ist. ES handelt sichsicher nicht uni einen nach dem Tode eingetretenenBruch der Schwanzwirbelsäule, sondern um einedurchgängig vorhandene Verbiegung um 40 bis48 Grad. Der Kopf de» Tiere» ähnelt etwa» demeines Delphins. Da» Maul ist mit 200 spitzenZähnen beseht. Besonder» auffallend sind in demSchädel die riesigen Augenhöhlen, die einengroßen Teil des Kopfe»«Innehmen.Im Innern eine» Tiere» wurde etwa einDutzend junger Tiere gefunden. Al» Erklärungfür diese» Phänomen mußte man annehmen, daßentweder diese Reptilien zu denen gehörten, dielebendige Junge zur Welt brachten, oder daß dieAlten ihre Jungen gelegentlich auffraßen. DieseFrage hat die Gelehrten sehr beschäftigt, ohne daßein eindeutige» Ergebnis erzielt werden konnte.Wahrscheinlich treffen beide Annahmen zu.In den Geschichten der Eelefantenjäger spielen sagenhafte Elefantenfriedhöfe immer nocheine Rolle. Dort sollen die Elefanten, die heutigen kleinen Nachkommen einer anderen auSge«storbenen vorsintflutlichen Tierart, de» Mammuts, Hinwander», um zu sterben. E» ist nichtanzunehmen, daß diese Erzählung und Erklärung, die auch für die Elefanten eine Legende ist,für die Ichthyosaurier von Holzmaden zutrifft.ES ist viel wahrscheinlicher, daß besondere natur-hafte Gegebenheiten gerade an dieser Stelle derErde zu einem massenhaften Sterben der Riesenechsen führten, die In dem die Leiber konservierenden Schlanun. der zu Schiefer wurde, ihr Grablanden. Dr. E. I.An alle Flüchtlinge IPrag.(Amtlich.) Personen, dieeinander beim Verlassen des besetztenGebietes verloren haben, mögen ihregegenwärtige Adresse beim Landesamt,Kanzlet!l, in Prag III., Snimovni 1,anmelden. Bei dieser Anmeldung sindder Name, der Vorname, der Tag, dasJahr und der Ort der Geburt, die-ei-matsgemeinde, der Beruf, der letztedauernde Wohnort mit Angabe des politischen Bezirk- und der gegenwärtigeWohnort mit Angabe der letzten Postanzuführen. Die Adressen könnenschriftlich, persönlich und telephonischunter Telephonnummer 419-81, Linie339, angemeldet werden.Straßenbahnzusammenstoß:50 VerlebteMailand.(Stefan!.) Donnerstag früh kame» in Mailand zu einem hefttgen Zusammenstoßzweier Straßenbahnwagen, die mit Arbeiternüberfüllt Ivaren, die zur Arbeit fuhren. Bei denrZusamnienstoß wurde 80 Personen verletzt, von denen eine den Verletzungen erlag.Beide Straßenbahnwagen wurden völlig zertrümmert.Hitler in SüdböhmenLinz, 20. Oktober. Reichskanzler Hitler tratheute vormittag» gegen 0 Uhr von Linz au»«ineFahrt In da» sudetendeuffche Gebiet de» oberenMoldautale- an. An der Fahrt Hitler» nahmen u. a.teil: Generaloberst Ritter von Leeb, Konrad Henleinund Dr. Seyß-Jnguart sowie von der persönlichenBegleitung Hitler» Relch-pressechef Dr. Dietrich undObergruppenführer Brückner.Die Insassen der Arbeitslager erhalten vomMinisterium für Nationale Verteidigung eine Arbeitskleidung; später wird ihnen eine AuSgang»-kleidung zugestellt werden. Für den Anfang werden die Arbeitsdienstpflichtigen ihre eigenen Ziviflleider und auf dem linken Aermel eine weißeArmbinde mit der Aufschrift„Arbeit»bataillon..."tragen. Jeder Angehörige einer Arbeitsgruppe istverpflichtet, die Kleidung selbst in Ordnung zuhalten und seine Wäsche zu waschen. Die Ar-bcitüdienstpslichtigen errichten sich dort, wo siedauernd untergebracht sind, zum Schlafen hölzerne Pritschen, da» Bettzeug wird gleichfalls vomNationalverteidigungsministerium- beigestellt. E»besteht au» einem Strohsack,einem Kopfkissen, zweiLeintüchern und zwei Decken. Die Militärpersonen im OfsizierSrang, die die Arbeitslager führen, werden»ach den militärischen Vorschriftenbefleldet und mit Pistolen betvaffnet.Freimaurerhaus wird Hlinka-Haus. Nach derAuflösung der Freimaurerlogen in der Slowakeiwurde der Besitz der Logen beschlagnahmt, darunter auch ein Hau» in Prehburg. Diese» beschlagnahmte Logenhelm wurde„Andrej-Hlinka-HauS"genannt; in seinen Räumen soll ein Museum errichtet werden.Da» Bkevnover Kloster löst sich von Braunau. DaS Benediktiner-Kloster Btevnov, das bisher mit dem Benediktiner-Kloster Braunau untereiner gemeinsamen Leitung stand, wird infolgeder territorialen Aenderungen vollkommen selbständig weitcrgeführt werden.Filme, die im September verboten wurden.Die Filmzeusurstelle de» Innenministerium» hatim September drei Filme verboten u. zw. denbritischen Spionagesilm„Da» Haus der rätselhaften Lichter", den französischen Film„Eisenbahnpiraten", der in China spielt, sowie den deutschen Film„Jugend", der nach dem bekanntenDrama Max Halbe» gedreht wurde.In Köln a. Rh. explodierte in einer Fabrikein Aceton-Behälter, wobei drei Arbeiter den Todfanden und einer schwer verletzt wurde. Die Ursacheder Explosion konnte noch nicht ermittelt werden.Gegen Walter DeSney, den populären Autorund Schöpfer de» Filme»„Schneewittchen und diesieben Zwerge", haben Adrianne Caselotti undHarry Stockwell Schadenersatzansprüche beim Obersten Gerichte geltend gemacht, weil ihre Stimmennicht nur bei der Kreierung der Nollen Schneewittchen» und de» Prinzen im Film verwendet wordenwaren, wie die» vertraglich festgelegt war, sondernweil auch verschiedene Arien au» dem Film ohneihre Zustimmung auf Schallplatten ausgenommenWurden. Adrianne Caselotti fordert 200.000 Dollarund Stockwell 100.000 Dollar Schadenersatz. Außerdem wurde DeSney auch von einem Musiwerlag auf80.000 Dollar mit der Begründung gellagt, daß einesder Lieder au» dem Schneewittchen-Film plagiiertund vorher bereit» von einem Schweizer Sängergesungen wurde, der überdies behauptet, daß DeS-netz einige seiner Melodien benützt habe.I 1