«r. 26t DieuStag, 25. vktoher 1938 Seite 3 Was schreibt die tschechische Presse? Parlamentarische Demokratie bleibt In der tschechischen Presse wird Immer mehr offenbar, dass die entscheidende» Kräfte der Ration, sowohl diejenigen, welche dem rechten, wie jene, die dem linken Lager angehören, für die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie sind. vor Pond dllrgoriikhor Freiheiten So schreiben die idovt L i st h":Auch nach den letzten tragischen Geschehnissen bleibt die politisch-gedankliche Orientierung der Staatsbürger in drei Hauptströmungen geteilt: in eine katholische, in eine fortschrittlich-sozialistische und in eine libe­ral-nationalistische. Diese Tatsache kann man nicht leugnen, denn wenn auch alle politischen Parteien liquidierten, blieben die Gedanken da, welche sich sehr bald politisch zum Ausdruck brächten, Parteien können vergehen, aber Ideale bleiben. Dieser Wille zum Leben kann begrenzt oder unterdrückt werden durch dilatorische oder totalitäre Regimes, soweit sie die Macht haben, eine freie Aeuherung und einen machtpolitischen Ausdruck politischer Ideen unmöglich zu machen. Aber in dem Augenblick hört die Demo­kratie auf und entsteht die Diktatur entweder einer Person, einer Tlique oder einer Partei. Wir haben jedoch bisher nirgends verkündet, daß wir aufhören wollen, al- demokratischer Staat mit seinem Fond bürgerlicher politischer Freiheiten zu leben. Darum gehen wir auch von der Voraussetzung aus. dass wir eine Demokratie wenigstens in dem Matze bleiben, dass wir unserem Volke nicht die Möglichkeit nehmen, durch Wahlen einen unmittelbaren Einflutz auf den Gang der politischen Dinge zu nehmen bezw. datz der Nation das Recht bleibt, sich gemätz seiner politischen Auffassung und politischen Parteien zu organisieren, welche belehrt durch die neue Situation und ihre Bedürfnisse die Interessen de» Volke» und der Republik miteinander in Einklang zu bringen haben." Kein« Gewalt Aehnlich spricht sich dasRärodni Osvo» bozeni" au», welches die Anwendung aller Ge­waltmethoden in der Politik ablehnt:Die vernünf­tigen Leute auf der Rechten und auf der Linken sind sich darüber einig, datz wir nichts mit Gewalt machen dürfen. Auch wenn wir noch so streng zu uns sein und eine straffe Disziplin verlangen werden. Also keine fremden Muster von Diktawren. Da» würde unser Bolt nicht ertragen und wir würden es auch gar nicht treffen. Im übrigen wird es auch nicht nötig sein, weil guter Wille und Verständnis für die Bedürfnisse de» Augenblick» überall zur Genüge vor­handen sind." vis nächsten Aufgaben Da»Prävo Li du" versiicht, konkret die nächsten Aufgaben zu umreitzen. Es schreibt: Vor- den verantwortlichen Männern. dieses Staate- liegt eine unabweisbare Aufgabe: die poli­tischen Gegensätze zu unterdrücken, die Parteiinter- essen vor der schöpferischen Arbeit der Zukunft zu­rückzustellen: da» bedeutet a) Arbeit zum Zwecke der Vereinfachung der Parteiverhälwisse, b) die erste Aufbauetappe zu beginnen, nämlich den Präsidenten der Republik zu wählen, eine Vereinbarung über die vorläufige Verfassung treffen oder wenigsten» die Wahlordnung de» neuen verfassunggebenden Parla­ment» auszuarbeiten, Wahlen durchzuführen und die neue Verfassung anzunehmen, einer Verfassung, welche nicht nur der politische Rahmen de» neuen Staates, sondem auch sein wirtschaftliche» Statut wäre." Da» Blatt empfiehlt dann, die Vorsitzenden der Parteien, welche die einzigen seien, welche von dem alten Apparat noch da» Vertrauen der öffentlichen Meinung geniessens mögen eine Reihe neuer Men­schen um sich scharen und so einen Kader schaffen, der sofort die Arbeit insbesondere in dem neuen Wirtschaftsstatut der neuen Staate» beginnen würde. Wenn die Vorsitzenden der Parteien", so sagt da» Blatt wörtlich weiter,diese Verantwortung hart und kompromihlo» erfüllen, werden sie den ruhigen Verlauf der Aufbauarbeit retten. Tun sie es nicht, werden sie die Verantwortung vor der Geschichte nicht tragen können." An anderer Stelle teilt das Blatt mit, dass in den entscheidenden Kreisen der tschechischen Sozial­demokratie die Bestrebungen nach Vereinheitlichung de» Parteiwesens begrübt werden. Es sei nicht not­wendig, zu versichern, dass alle Parteien auf natio­nalem Boden, auf dem Boden de» Staate» stehen werden.Die Dirkussion in der Partei", so heitzt e» weiter,betont auch den Standpunkt, dem Rechnung getragen werden wird, wir mögen mich über den Umbau unserer Partei verhandeln. Einslutzreiche Parteifunktionäre wurden betraut, über die neue Konstruktion der Form und de» Programms Ver­handlungen zu führen." Zwei oder drei Parteien Aehnlich wie dieLidov^ Listy" scheint sich auch derB e n k o v" da» zukünftige Partelenwesen vor-, zustellen. Da» Blatt schreibt Im besonderen:Die Diktatur der politischen Parteien ist vorüber. Bor-. über ist und nimmer wiederkehren wird die Zeit von acht oder zehn Parteien. Uebrig bkeiben zwei oder drei aber sie werden nicht die Herren, sondern die Diener de» Staate» sein. Zu diesen Aufgaben melden sich die Landwirte nicht au» dem Titel einer politischen Partei, sondern au» der Pflicht der Er­haltung der nationalen Werte und des Schutze» der staatlichen Freiheit: Die Regierung ideologischer Grö­ssen hat aufgehört..Wir werden nicht neuen Wirren entgegengehen, nicht einer neuen Katastrophe der Na­tion und der demokratischen Republik . Dai Ende der KPÖ Den Gegenstand des Leitartikels der sonntägi­genLidovt Nov intz", dessen Verfasser Fer ­di n a n d P e r o u t k a ist, gilt dem Ende der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei . Pe- routka meint darüber: Jemand hat einmal gesagt: In der Politik ist von allem das ärgste, nicht genug Kräfte zu haben, den Gegner zu überwältigen, und ihn nur zu reizen. Von allen Dingen ist es dem Kommunismus in den letzten zwanzig Jahren seiner Tristen- am meisten gelungen, zu reizen und zu erregen. Al» er dann die Geister bannen sollte, die er gerufen hatte, war er zu schwach dazu. Mit Wonne und au» Ueberzeugung hat er nach Kampf auf allen Selten gerufen: Al» es zum Kampf kam, ist er unterlegen. Da» kann nicht als eine gute Strategie angesehen werden. Der Kommu­nismus hat der Reaktion den unschätzbaren Dienst erwiesen, datz er alle ihre Abwehrinstinkte hervorge- rufen hat; datz er sie durch sein Beispiel ein halb­militärisches und illegale» Leben gelehrt hat; datz er sie vom Zweifel vor der Verletzung der Gesetz­lichkeit befreit hat; dass er ihr eine fast fertige Theo­rie des Rechte» der Brutalität in der Politik, die man nur umzukehren brauchte, geliefert hat; datz, al­ber Faschismus die Demokratie in die eine Schulter stach, er sie in die andere stach; datz er alle» tat, was er konnte, damit die neue demokratische Ordnung sich nicht festige. Es wird einmal anerkannt werden, datz die historische Rolle de» Kommunismus in diesen Jahren darin bestand, den Generalquartiermeister des Faschismus zu machen. Allerdings, bei Gott, nicht absichtlich? aber durch die Folgen seiner Hand­lungen... Nirgends wo der Kommunismus half, die Demokratie zu zersetzen, half er sie weder zu sei­nen Gunsten noch zu Gunsten des Fortschritt» zu zersetzen... Die der Weg in die Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert zu sein pflegt, so der Weg in die Reaktion mit Radikalismus und Extremismus". Gegen den Antisemitismus Gegen die antisemitischen Strömungen in der tschechischen Presse wendet sich dieN o v ä D o b a" (Pilsen ):Wir vermögen gut die schweren Sorgen zu begreifen, die durch die Veränderung der Gren­zen und die dadurch bewirkte Emigration für un» entstanden sind. Dir müssen un» gegen den Zustrom unerwünschter Elemente wehren. Wir müssen rasch Maßnahmen treffen sund da» tut die Negierung auch), damit da» tschechische Volk vor einer noch grö­beren Katastrophe, dem Verlust der Existenz und grotzer Arbeitslosigkeit dadurch, datz fremde Elemente uns das bescheidene Stück Brot wegessen würden, be­wahrt wird. Aber au» diesem Titel eine grobe anti­semitische Hetze herdorzurufen, ist eine böse Tat. Die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft des tschechischen Volke» müssen wir der Regierung und ihren Mass­nahmen überlassen; soweit diese schon heraulgege­ben und verwirklicht sind, wirken sie gut. Wer aber niedrige Instinkte Hervorrufen will, wer sich bemüht, eine Hetze zu entfachen, dient schlecht dem Staate, auch wenn er eS so gut al» möglich meinte. Tas Aus­land hat noch nicht aufgehört, auf un» zu schauen und wir dürfen nicht aushören, dass unS am Ausland gelegen ist. Genau so. wie uns im AuSlande da» La­mentieren schadet, aller sei verloren und wir könnten in den zugeschnittenen Grenzen nicht leben, schadet unS eine Hetze, welche heute ein Teil der Presse Her­vorrufen will... Dir können weder auf Sympathien noch auf Hilfe verzichten, aber wer bei un» niedrige Instinkte wecken und eine Hetze Hervorrufen will, sei sich dessen bewntzt, datz sich dann alle von un» ab­wenden werden. Ola Revision der Friodensvertrüge Eine bemerkenswerte aussenpolitische Betrach­tung finden wir imtl e f 1 i Slovo", dessen Chef­redakteur K. Z. Klima seinen sonntägigen Leit­artikel folgendermassen schliesst: Der anscheinend Keine Riss, welchen Deutsch­ land in die Wand des Versailler Frieden» gebrochen hatte, war der Anfang des Erfolge», den im Westen niemand vorausgesehen hat. Jeder weitere Erfolg hat das Loch in der Wand erweitert und die Front der Kriegsverbündeten, die glaubten, ihr Besitz sei durch den gewonnenen Krieg gesichert gewesen, demo­ralisiert. Unsere Katastrophe ist im Grunde genom­men die direkte Folge dieser blinden Politik der Ver­bündeten. Heute erscheint in der Tat vielen auch dav Ergebnis de» Kriege» al» ein Zufall, wenn man sieht, wie die Verbündeten nicht fähig waren, ihren Sieg zu erhalten. Auf dieser schiefen Ebene wird die Entwicklung wohl noch recht weit gehen, wie nunmehr die Verwirrung in der Frage der Kolonien zeigt, und es ist schwer zu sagen, wo diese Entwicklung und unter welchen Bedingungen und Umständen sie Halt machen wird. Alle» gerät in Bewegung, wenn an einer Stelle die Beständigkeit der Grenzen erschüt­tert wird... In diesem Brodeln und in diesem Sturm ring» um un» überzeugen wir un», welche kurze Zeit zwanzig Jahre im Leben der Nationen sind und welch grosse Veränderung sich in dieser Zeit abspielten. Wir sehen auch, dass der Krieg keine dauernde Lösung sein muss und dass wirksamer al» ein Krieg jene Kräfte, Leidenschaften und Bestrebun­gen sein können, welche der Krieg anscheinend unter­drückt, in Wahrheit aber entfesselt hat. Die revolu­tionäre Bewegung in Europa dauert an und die Re­vision der Grenzen in einer Weise, wie e» begon­nen hat, wird zu immer neuen Ueberraschungen füh­ren. vorläufig hat sich da» erste Gewitter über un­entladen und seine Erschütterung hält an. In diesem europäischen Taifun waren wir die ersten an der Reihe ,,." Eine Explosion In OlmUtx Prag , 28. Oktober. Da» Tsch. P.-B. mel­det: In den letzten Tagen entfalteten einige Ol» müher Deutsche eine ziemlich rege Propaganda­tätigkeit'<!-'* obwohl dies dem Ginn und dem Geiste der Mün­ chener Vereinbarungen widersprechen würde. Es scheint, dah eine Explosion im Olmüher Deutschen Hau» mit dieser Aktion im Zusammenhang steht und eine vermeintliche llnterdrückuckg der Olmüher Deutschen beweisen soll. Wenige Minuten vor 21 Uhr in der Nacht auf Sonntag erfolgte im Hinter­trakt de» Olmüher Deutschen Hause» In der Hy« nair-Gasse-ine heftige Explosion. An die Talstelle berufene Polizeiorgane stellten sest, dah die Explo­sion im Stiegenhaus, da» zum Bühnenraum de» Deutschen Hause» führt, erfolgte und durch etwa V» Kg eine» unbekannten Sprengmittel» verur­sacht wurde, das mittels einer ziemlich unfachge- mäh angebrannten Zündschnur zur Explosion gebracht worden war. Der betreffende Treppen­aufgang ist etwa 2 Meter hoch und nur etwa 57 Zentimeter von der Seltenmauer entfernt. In dem Zwischenraum zwischen Mauer und Stiegen­aufgang war die Sprengladung vergraben. Der Treppenaufgang wurde zum Teil zerstört und die Mauer zeigt an einigen Stellen Sprünge. In der Umgebung wurden einige Fensterscheiben einge­drückt. Insgesamt wurden 8 Fenster beschädigt. Eine Gerichtskommission nahm den Tatbestand auf. Nach den Provokateuren wird gefahndet. Vor Zirkusarbeiter als Mörder Böhm.-Budwei», 28. Oktober. Der sieben» undzwanzigsährige Zirkusarbeiter Frantisek Stancl aus Beltt Hamry, Bezirk Zeleznh Brod, überfiel am 27. Juli d. I. auf einem Feldwege eine Frau und Ivurde deswegen zu vier Monaten Kerker verurteilt. Durch einen Zufall geriet Stanek nun auch in den Verdacht, bei Tyn nad Bit. die 20jährige AlZbita Bartuökovä, Dienttmagd au» Vöemyslice, ermordet zu haben. Am 22. d. M. wurde an der Tatstelle bei Thn n. Alt. die Re­konstruktion der Tat durchgesührt, nachdem Stanek die Tat eingestanden hatte. RekordkSIte In Bulgarien Sofia » 28. Oktober. Ganz Bulgarien wurde plötzlich von einer vorzeitigen Kältewelle heim­gesucht. In den höheren Lagen schneit e» überall und stellenweise, so z. B. im Rhodope-Gebirge , liegt der Schnee einen Meter hoch. Auch die Höhen de» Balkan liegen unter Schnee. An den höher gelegenen Stellen ist da» Thermometer auf 12 Grad unter Null gesunken. Der Verkehr über den Schipka-Pah im Balkan-Gebirge wurde wegen der ttefen Schneeverwehungen unterbro­chen. Bon der Meeresküste werden heftige Stürme gemeldet. Die Schiffe können die Häfen nicht ver­lassen und zahlreiche kleine Segelschiffe wurden durch die Sturmflut auf da» offene Meer ge­trieben. Prag , 24. Oktober. Da» Oberste Kontroll- rechnungöamt hat soeben den StaatsrechnungS- abschlutz für da» Jahr 1937 der Nationalver­sammlung zur Genehmigung vorgelegt. Die Staat-Wirtschaft weist für diese Verwal« tungrperiode ein günstige» Ergebnis au». Laut 2taatSrechnung»abschluss zeigt die Kassengebarung budgetäre Einnahmen in der Höhe von 8970.1 Mil­lionen und budgetäre Ausgaben von 8916.48 Millionen AL, so dass die Einnahmezahlungen im Budget die Kassenausgaben um 8.6 Millionen Ai überschreiten. Das Kaffenergebni» der staatlichen Finanzwirtfchast ist somit durch einen Betrag von mehr al» 8 Millionen Ai aktiv. Nur diese» Ergeb­nis ist massgebend... Dieser Kaffenrechnung steht im StaatSrech- nungSabschluss noch das sogenannte Verwaltungs­konto gegenüber, welches die buchmässig vorgeschrie­benen Einnahmen und Ausgaben angibt. Dieses Konto schliesst im Jahre 1987 mit einem Defizit. Da» ungünstige Ergebnis de» Verwaltungskonto» wurde hauptsächlich durch Abschreibungen von Steuerrückständen insbesondere in der DepurierungS» aktion herbeigeführt, bei welcher im Jahre 1987 sehr bedeutende Abschreibungen von Steuerrvckständen erfolgten. Durch diese Abschreibungen vermindern sich im Rechnungsabschluss die laufenden Einnah­men, die au» den im Jahre 1987 vorgeschriebenen Steuern resultieren. So wurden beispielsweise im Jahre 1937 im Wege der DepurierungSaktion und au» anderen RechtStiteln Rückstände bei den direkten Steuern im Beträge von zirka 798 Millionen Ai , bei der Umsatz- und Luxussteuer von 817 Millionen AL abgeschrieben. Wenn diese Abschreibungen nicht gewesen wären, würde sich die Einnabmegebarung im Jahre 1987 um mehr al» 1419 Millionen AL höher stellen und statt des DesititS von 910 Mil­lionen AL würde sich im Verwaltungskonto ein Ueberschuss von 509 Millionen AL ergeben. Ein gerade entgegengesetzte» Verhältnis in der Verwaltung»- und Kaffengebarung weist z. B. da» Jahr 1984 ldas Jahr der schwersten Wirtschafts­krise) aus, in welchem sich da» Verwaltungskonto wesentlich günstiger gestaltete. Da» damalige Defi» Berbesserung de» AntobuSverkehr» Brünn - Brog. Die Staatsbahndirektion in Prag erwei­tert den Autobusverkehr zwischen Prag und Brünn um ein VerbindungSpaar. Abfahrt von Brünn Bahnhof um 6 Uhr früh, Ankunft in Prag Wil- fon-Bahnhof um 12.30 Uhr, Abfahrt von Prag um 16 Uhr, Ankunft in Brünn um 22,80 Uhr. Weltrekord im Höhenflug. Der bekannte ita­lienische Militärflieger Oberstleutnant Pezzi hat mit 17.074 Meter» mit einer für den Strato­sphärenflug besonder» auSgestatteten Eaproni« Maschine auf dem Flugplatz Guidonia einen neuen Weltrekord im Höhenflug aufgestellt. Der bis­herige Rekord wurd- von dem Engländer Adam mit 18.440 Metern gehalten. Erschwerter Flugverkehr mit London . Lon­ don liegt gegenwärtig unter einer dichten Nebel­decke, die den Verkehr, insbesondere den Flugver­kehr, lähmt. Da» Verkehrsflugzeug von Paris , da» acht Passagiere an Bord führte, konnte den Flugplatz Heston nicht erreichen und musste in Croydon landen. Militärflugzeug abgestürzt. Ein von einem Sturm überraschte» Militärflugzeug vom Tup Savoia stürzte in den Razel-See bei Eonstanza. Vier Personen kamen hiebei um» Leben. Flngzeugzusammenstoh. Zwei Flugzeuge de» Militärflughafen» Lueca sind in der Luft zusammen­gestossen und abgestürzt. Die au» sechs Mann be­stehende Besatzung kam ums Leben. Der Sprengstoff auf dem Themsegrund. In London ist kürzlich ein Einbruch verübt worden, bei dem ein Geldschrank aufgesprengt wurde. Die Polizei fasste einen der Einbrecher und dieser ge­stand, dass die Sprengung mit einem neuen furcht­baren Sprengstoff, Samsonit, durchgesührt wor­den ist. Acht Kilo Samsonit seien übrig geblieben und von seinen Komplizen in einen Themsekanal geworfen worden. Man muhte diesen Kanal trol­len legen und fand schliesslich unter grössten Vor­sichtsmassnahmen den Sprengstoff. Wie da» Sam­sonit den Verbrechern sn die Hände gekommen ist, ist rätselhaft.da e» unverkäuflich ist und nur zu militärischen Zwecken zur Verfügung steht. E» ex­plodiert sogar unter Wasser und die Gefahr war darum ungeheuer gross. Neue Züge. Die Staatsbahndirevion in Prag teilt mit: Ab Montag, den 24. Oktober verkehrt bis auf Widerruf der Schnellzug Nr. 22 von Prag Wil­son-Bahnhof ab 7.16 Uhr nach Böhm.-Bndweis an 10.22 Uhr. Zurück fährt der Schnellzug Nr. 21 ob Böhm.-Bndweis um 19.20, an Prag Wilson-Bahn­hof um 22.20 Uhr. Der Schnellzug wird in VrSoviee« Nufle, Benesov Olbramoviee, Täbor. Sobislav und Dtezimostl halten. Ferner werden Personenzug Nr. 908 von Prag Wilson-Bahnhof um 22.55 Uhr. an Böhm.-Budwei» um 3.56 Uhr und der Personen­zug Nr. 903 von Böhm.-Budwei» um 10.42 Uhr, an Prag Wilson-Bahnhof um 16.18 Ubr verkehren. In­formationen erhalten die Reisenden auf den Bahn­höfen. Ta» Wetter. Das Wetter wird nunmehr von einem mächtigen Druckhoch über Jnnenrussland be­herrscht, von wo kalte Luft unseren Gegenden zuge« führt wird. In der Republik wurden Montag mit­tag meist nur 4 bi» 7 Grad verzeichnet. Wahrschein­liche» Wetter Dienstag: Fortdauer de» herrschenden Witterungscharakters. An Orten mit teilweiser A»s- beiterung Nachtfröste. Wetteraussichten für Mitt­woch: Noch keine grössere Aenderung. zit betrug nur 255 Millionen AL, während in der Kaffengebarung ein Defizit von 705 Millionen AL verzeichnet wurde, somit um 450 Millionen Ai mehr als das VerwaltungSdesizit betrug, und dennoch be, standen keine Zweifel, dass al» massgebende» Ergeb­nis der WirtschaftSgebarmm da» auSgewiesene Kaffendefizit anzusehen war. Hieraus geht hervor, dass das Wirtschaftser­gebnis der einzelnen Jahre nicht auf Grund de» Verwaltungskontos beurteilt werden kann, weil die Einnahmegebarung eine erhebliche Verzeichnung er­fährt, wie z. B. im Jahre 1987 durch Abschreibun­gen der Rückstände au» den früheren Jahren. Der kastenmässige Bruttobetrag a»S ösfentlichen Abgaben lohne Abrechnung der Anteile der autono­men Verbände und Fonds) betrug im Jahre 1937 bei den direkten Steuern 1079 Millionen Ai , was gegenüber dem Jahre 1986 ein Pln» von 111 Mil­lionen Ai bedeutet, bei der Umsatz- und Luxursteuer 2793 Millionen AL lplus 428 Millionen AL), bei den Zöllen 787. Millionen AL(Plus 44 Millionen AL), bei den Verbrauchssteuern 227.2 Millionen Ai lpluS 168 Millionen Ai ), bei den Gebühren 2.119 Millionen Ai lplu» 214 Millionen Ai ). Die Rückstände bei den-öffentlichen Abgaben be­trugen Ende 1987 hei den direkten Stenern 1065 Millionen Ai. wa» gegenüber den Jahre 1986 eine Verminderung um 499 Millionen Ai bedeutet, bei der Umsatz- und Luxussteuer 850 Millionen Ai. d. i. gegen 1986 und 514 Millionen AL weniger, bei den Verbrauchssteuern 170 Millionen AL, d. I. gegen 1986 um 10 Millionen AL mehr und hei den Gebühren 581 Millionen AL, wa» gegen 1986 eine Verminderung um 77 Millionen Ai bedeutet. Der Ertrag der staatlichen Unternehmungen be­trug im Jahre 1987 insgesamt 1586 Millionen Ak, wa» gegenüber dem Jahre 1936, in welchem der Ertrag'897 Millionen AL betrug, ein Plu» um 639 Millionen AL bedeutet. In Form von Anteilen an den staatlichen Steuern, Gebühren und Abgaben wurden an die autonomen Verbände und Fond» im Jahre 1987 insgesamt 2734 Millionen AL ausgezahlt, was gegenüber dem Jahre 1986 um 26 Millionen AS Der Staatsrechnunssabschluß 1937