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Donnerstag, 27. ClioBtf 1884« Wt« IW

umi 8oLiaipoilN Die finanzielle Lage Deutschlands

MTP Paris. Der offiziöseTempS " der« ofsentlicht unter der Signatur des bekannten Fiiiaiizsachverständigcn Frtd^ric Jenny eine um­fassende Studie Uber die gegenwärtige finanziell« Lage Deutschlands . Obwohl Jenny selbst in der Einleitung seststellt, dass jeder Ueberblick durch die sich überstürzenden Ereignisse überholt sein kann, so ist doch das Gesamtbild und namentlich di« Folgerungen, die Jenny aus der bisherigen Entwicklung zieht, außerordentlich aufschlußreich. Wir zitieren darum nachstehend die wichtigsten Abschnitte diese- Artikel»: Seit Ende 1984 bis zum 31. Mai 1988 ist die innere Schuld des Reiche»(die bereit» in den vorangcgangenen zwei Jahren um 12 Milliar­den Mark gestiegen war) um 22.8 Milliarden Mark gestiegen, worin die versteckten Rüstungs­schuldverschreibungen enthalten sind, die vollstän­dig in der genannten Periode auSgcgeben wur­den, und deren Gesamthöhe in Deutschland auf rund 18 Milliarden angegeben wird. Dazu mutz man hinzufügen, datz während des Monats Juni 1938 diese Schuld laut der soeben veröffentlich- ten Statistik wiederum um eine Milliarde Mark angeschwollen ist, und e» steht außer Zweifel, daß seit diesem Datum das Anwachsen noch schneller vor sich gegangen sein muß, wenn man die im­mer fieberhafter werdenden Rüstungen und die verschiedenen MobilmachungSmaßnahmen in Be­tracht zieht. Ganz zweifellos ist diese Gesamtsumme der öffentlichen Schuld de» Reiche» letzten Ende» für die Rüstung aufgewendet worden, ebenso wie der größte Teil der Steuerüberschüsse, die in den letzten Jahren erreicht worden sind, für den glei­chen Zweck verwendet wurden. Man wird darum vermutlich noch hinter der Wahrheit zurückblei« den, wenn man die Ziffer der Gesamtschuld auf 80 bi» 88 Milliarden Mark schätzt, wobei diese Summe in der relativ kurzen Periode ausschließ­lich für RüstungSauSgaben verwendet wurde; (darin sind nicht einmal die Ziffern enthalten, die in den letzten drei Monaten auSgegeben wor­den sind, und die vermutlich ebenfalls außer­ordentlich hoch sind.) Di« Finanzierungsmethode dieser Ausgaben, die von der deutschen Regierung oder vielmehr von Dr. Schacht seit 1933 angewandt wurde, bestand im wesentlichen darin, mit Hilfe einer massiven Verwendung kurzfristiger Kredite und einer Intervention der Reichsbank die zukünf­tig« Entwicklung der Steuereingänge und Spar­einlagen zu bevorschussen. Diese Entwicklung wurde von Anfang an al» eine Konsequenz der Vermehrung der Arbeit und de» Produktions­volumen» angesehen. Diese Konzeption unterschied sich im Grunde nicht allzu sehr von derjenigen, die Sion Blum früher verteidigte, wenn er proklamierte, daß Frankreich sich selbst einen breiten Kredit ein­räumen müsse, damit die Wirtschaft angelur« belt würde... In Deutschland baden die Dinge eine andere Entwicklung genommen. Die Steuereingänge haben sich rapide erhöht, und die Anleihen, die früher auf dem Binnenmarkt unmöglich waren,

konnten für immer höhere Summen aufgelegt werden. Aber trotzdem konnte kein Gleichgewicht erzielt werden. Die Bevorschussung konnte nicht wieder eingcholt werden. Die Logik und die Mathematik haben ihre Rechte picht verloren. Aber warum konnte überhaupt der Kreislauf in Deutschland funktionieren? Warum hat die Mark, obwohl sie keine Golddeckung mehr hatte, äußerlich der Inflation Widerstand geleistet? Einfach deshalb, weil da» deutsche Experiment sich innerhalb eine» geschloffenen Wirtschafts­gebiete» abspielte, während die französische Wirt­schaft ihre normalen Verbindungen mit der inter­nationalen Wirtschaft bedielt. DaS monetäre System eines Lande», das im Grunde inflationistisch ist, wird aber nicht nur vom Wechselkurs bestimmt. Di« Inflation ver­ursacht unabwendbar die Steigerung auch der Blnnenmarktpreise, diese führt zu einer Lohn­steigerung, die da» WirtschaftSglcichgewicht zer«

-4 Krankenkassen im besetzten Gebiet Durch den Verlust der Randgebiete de» Staate» sind auch der Sozialversicherunq große Sektoren verloren gegangen. An Böhmen sind es 43 Bezirkskrankenkassen und 10 landwirtschaft­liche Krankenkassen, in Mähren -Schlesien 19 bzw. 8(in Schlesien sind alle Bezirkskrankenkasse im abgetretenen Gebiet). In den beiden Ländern sind ferner 8 Betriebs- und 10 Gremialkranken- lassen in dem jetzt reichsdeutschen Gebiet. Auch in der Slowakei wird nach der Grenzziehung ein Ab­gang entstehen. Die oben angeführten Kassen zähl­ten nach den Daten von 1988 zusammen fast 870.000 Versicherte und besaßen Reservefonds von zusammen mehr al» 113 Millionen AL.

Deutsche Delegation nach USA London , 28. Oktober.»Daily Telegraph " be­richtet au» Berlin über eine geplante Reise des Staatssekretär» Brinckmann und einer Abordnung führender deutscher Industrieller nach den Ber­einigten Staaten.

Doch(tollar-DevalvIerunq? London , 26. Oktober.»Daily Telegraph " be­richtet au» Washington , man erwarte daselbst, datz Präsident Roosevelt den Kongreß in seiner näch­sten Sitzung um die Vollmacht ersuchen werde, den Dollar um 9 et zu devalvieren.

Englands Antwort an die Vereinigten Staaten London , 26. Oktober. Die basische Antwort an die Bereinigten Staaten, betreffend die bri­tisch-amerikanischen Handelsvertragsverhandlun­gen wurde gestern vom Botschafter Lindsay in Washington überreicht. Anschließend erörterte der Botschafter mit Präsident Roosevelt die Lage.

stört, indem e» gleichzeitig die Erhöhung der Zah­lungsmittel hervorruft. Darum mußte die auto­ritäre Kontrolle auch auf die Preise ausgedehnt werden. Aber wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, so ist dir Limitierung der Preise eine Illusion und führt außerdem zu einer Entleerung der Märkte. Die» war und ist die Gefahr, und zwar die ganz besonders ernste, von der sich Deutschland bedroht sieht. Die Kontrolle ist durch Bevorschussung von Steuern auSgeübt worden, die drakonisch streng waren, durch neue Steuern, die auf 29.6 Prozent des Einkommens veranschlagt werden können, ungerechnet der Summen, die man jedes Jahr den Sparern und dem monetären Markt abnahm. Man sieht darum, mit welchem Preis die Finan­zierung bezahlt wurde. Sie war nur so möglich, daß die deutsche Wirtschaft nicht nur eine ge­schlossene Wirtschaft, sondern eine ausgesprochene Kriegswirtschaft wurde, die völlig künstlich und von ausgesprochener kollektivistischer Tendenz ist. Es ist ganz klar, daß das Reich seine Poli­tik des finanziellen Defizits nicht unbeschrankt und nicht einmal lange mehr aufrechterhalten kann. Die Fortsetzung der heutigen Politik würde früher oder später zur finanziellen und mone­tären Katastrophe im Innern de» Landes führen oder zu einer Explosion nach außen.

Englische Vorratskäufe In Rumlnlen London , 26. Oktober. fHava».).»Financial New»" erfahren, die britische Regierung ver­handle eben mit der rumänischen Regierung über den Einkauf von 200.000 Tonnen Getreide. Diese Einkäufe sollen außerhalb des Rahmen» de» im August d. I. abgeschlossenen Abkommen» erfolgen, da» den Einkauf von 400.000 Tonnen Getreide betraf. Diese» Getreide soll die KriegS- vorräte Großbritanniens vermehren.

Eröffn»«» der Wiener Börse . Am 27. Oktober wird nach 7^monatiger Pause die Wiener Börse wieder eröffnet. Die Notierung der ehemaligen öster­reichischen BundeSanleihen, für die da» Reich an die im Reichsgebiet wohnenden Besitzer ein Entfchädi- gungSangebot gemacht hat, fällt fort.

Adas« Zeitung Ein» Arbeitsformation In Lieben Die Direktion der Staatsbahnen in Prag teilt mit: Die Eisenbähnverivaltung wird in den Intentionen der Regierungsverordnung Nr. 223 vom 11. Oktober 1938 über die Arbeitsdienst­formationen und im Rahmen der Aktion zur Beschaffung von Arbeit für die evakuierten Eisen­bahnangestellten am 27. Oktober um 8 Uhr mor­gens im Einvernehmen mit der Militärverwal­tung ein« Arbeitsformation im Bahnhof von Lieben-Unterer Bahnhof einsetzen. Bon dieser Formation werden etwa 68.000 Kubikmeter Erde bei der sogenannten Balabenka, in enger Nachbarschaft der Krälovskä, auSgehoben werden. E» handelt sich um eine Arbeit, die auch im Win­ter auSgeführt werden kann und wo etwa 200 Arbeiter Beschäftigung finden. Durch die Aus­hebung des Materials wird in. vorteilhafter Lage

mitten in der Stadt und'bei einer Hauptstraße «in« geeignete Fläche für neue Lagerstätten, be­sonder» für Kohle, gefunden, an denen Mangel herrscht und für die sich auch in den Kreisen de, Beförderungsunternehmen und anderer Kauf­leute bedeutende» Interesse zeigt.

Xunit und Wissen Um das Schicksal des Theaterpersonals Der Lokalverband de» Deutschen Theater» in Prag ersucht un» um Veröffentlichung folgender Zeilen: Der deutsche Theaterkonzeffionär in Prag , der Deutsche Theaterverein, spielte in zwei Gebäuden, demNeuen Deutschen Theater", dessen Besitzer er auch ist, und in der.Meinen Bühne", die dem Ver­einDeutscher Hau»" gehört. Die Gesamtzahl der Angestellten de» Deutschen Theater» in Prag betrug 296 Personen. Nach dem Abgang jener Mitglieder, die durch ihre Staatsbürgerschaft oder Denkungs­art in andere Staaten gehören, verblieben: 196 Mitglieder, davon 176 Inländer und 20 Ausländer, von denen die meisten mehr äl» zehn Jahre in der Tschechoslowakei arbeiten. Unter den Inländern sind 84 Deutsch « und 91 Tschechen, davon entfallen allein auf da» technische Personal 90 Prozent Tschechen. Die letzte reguläre Auszahlung erfolgte am 80. September d. K., die letzte 4 conto-Zahlung am 10. d. M.; am 20. d. M. wurde den Mitgliedern kein zweite» 4 conto mehr ausgezahlt, so daß bis zur endgültigen Regelung der deutschen Theater­frage da» gesamte Personal 890 Familienmit­glieder ohne alle Barmittel dasteht. Die Angestellten ersuchen die Oeflentsichkeit unsere» Staate», bei allen Bedanken über da» Schick­sal unsere» Theater » in erster Linie der weiteren Zukunft seiner Mitglieder eingedenk zu sein, die ohne Unterschied der Nationalität treu dem Staate und seiner Verfassung bi» zum letzten Augenblick auf ihren Plätzen verblieben."

Mitteilungen<i«»Urania- Volkshochschule. Donnerstag: Ernährungs­hygiene. Aufstellung der Arbeiten Dr. G. Färber» mit Führung täglich 4 bi» 8 Uhr Urania-Kino Der sensationelle SpannungsfilmDämon de» Himalaja " mit Dießl, Jarmila Marion, Prüf. Dyb- renfurthl Btheimaufnahmen aus Tibet !Martha" mit Wittrifchl 6,%0 Uhr. Freitag: Alleinpremiere de» Lach-Operet« tenfilm»Eine von allen" mit Friedl. Czepa, Hal- may, Dumcke, Schott-Schöbinger, geiler! Regie: Karl Heinz Martin ! Musik Bcneil DazuNordsee­küste"! Sam»tag, 4 Uhr: Bolk»tümliche Vorstellung zum Einheit-Preise von 2 Ai. Da»»esamta Pro­gramm k

B»iva»b»dtaaona»»rSet lwNellnna tu» Hauü oder bet B«ua durch dl» Polt monaiiüb Kt 17., vterieyarrla Kt Bl. , batblSbrla K4 Kn.,«nmtUcla Ki 204.. Inserat« werden laut Darii bllltall berechnet. Rückstellung von Mamislrlvten erfolgt nur bet gtnlen- dung der Relourmarken. Die Neltungolrgnkatur wurde von der Poll- und llelegravbendlrelllo» mit Erlag fit. 13.800/VII/1030 bewilligt, läontrollvollanit Prada 35). Druckerei0(615*. Druck-. Verlag»- u iteitunad-tl.<8., Prag

48 Vie mm Roman von NoSlle Roger Au» dem FnnzBeleehen Obenelxt von Irma Rippe!

Er wie» auf Eva, die an ihres Gatt-n Schulter gelehnt, sich im Sonnenschein ergim*. Aber auch wieviel Sorgen," seufzte Herr von Miramar Und er wandte sich seiner zweiten, kraftlos auf einem Fellager ruhenden Tochter zu. Seit einer schweren Bronchitis konnte Yvonne sich glicht erholen. Sie hustete, wurde immer schwä­cher. Lavorel behandelte sie mit Kräutern und bemühte sich, ihren Lebenswillen neu zu wecken. Sie sah ihn an und lächelte matt. Ich weiß, lieber Doktor, daß Sie recht Haben, aber ich habe nicht die Kraft zum Mut." Eine» TaglS überraschte er sie, wie sie in sich hineinweinte, da» Gesicht in den Händen vergraben. Sie weinte verschämt, wie ein Kind, da» sich versteckt. Beim Geräusch der Schritt­fuhr sie auf. Warum weinen Sie?" Sie gab ihm diese überraschend« Antwort: Weil eS niemals mehr Rosen geben wird." Er schwieg zuerst, nachdenklich. Dann sagt» er gütia: Was wissen Sie von der Schönbeit der Berg« zur Blütezeit. Man denkt gar nicht mehr an Rosen, wenn man ein Rbododendrenfeld ein- mal gesehen bat" Und in seiner plumpen, aber gutmütigen Art, meinte der Botaniker, der herangetretr« war- Die schönste aller Rosen wurde auf di-' dornenlose Alpenrose gepfropft

Aber Yvonne.schüttelte den Kopf. Ich kann nicht» dafür," flüsterte sie.Ich brauch nur an das Wort Rosenstrauß zu denken und gleich fließen mir die Tränen." Jean sah sie schweigend an. Er wußte wohl- datz sie nicht nur um die Rosen weinte Ihr Le­benswille schwand von Tag zu Tag. »Hier ist eS zu rauh, zu kalt..., hier werde ich eS nicht aushalten.. hier muß ich sterben..." Elvinbjorg sprach zu Ignaz, der ibm auk seinen langen Wanderungen ins Gebirge folgte. Ignaz hielt im Gehen plötzlich inne, schaute ihm, au» dessen Mund« nur Worte der Weisheit kamen, in» Gesicht und schwieg. Plötzlich hatte eS zu tauen begonnen. Der Föhn durchbrauste daS Tal in langandauernden Stößen. Der Schnee schmolz. Es schien, als woll­ten die Berge zerrinnen. Unablässig hörte man das Donnern der Lawinen. Wie Dampf stieg es von den Hängen der weißen Berge auf und unter Donnergetöse, das von Fels zu Fels widerhallte, rollten die Iveißen Mässen einem unsichtbaren Elb­ grund zu. Den Menschen ward das Schauspiel des stürmischen Frühlingswerdens. DaS GraS kam wieder zum Borschein. Die vergilbten Flecken wurden täglich größer und be­deckten sich alsbald mit Dattelblumen. «Noch nie hat hier der Frühling so zellig eingesetzt", sagte JorriS, der nicht aus dem Stau­nen kam.Und noch dazu nach einem so milden Winter!" sekundierte der alte HanS. Der nächste Winter wird noch milder sein", behauptet« Elvinbjorg.DaS Meer, daS Wärme aufstapelt, verwandelt nach und nach daS Klima der Awen. Der Gletscher wird verschwinden.. Ja dann", rief Jorri». aus,wenn man Korn hätte, könnte man vielleicht Getreide im Susanfetal anbauen?" Getreide mitten im Schiefer und auk zwei­tausend Meter Seehöhei

HanS hielt das für einen Scherz. Sein Mund öffnete sich zu einem lautlosen Lachen und über seine harten, wie in Holz geschnittenen Züge glitt ein Leuchten. Warum denn nicht?" murmelte Elvinbjorg. JorriS bückte sich. Er hob Erde auf und zer» krümelte sie in der hohlen Hand. Sie war dünn­körnig und fett, denn sie bestand aus pflanzlichen Fäulnisstofsen und hatte jahrhundertelang zwi­schen den Felsen gelegen. Ob die auch gut ist? Ach. Ich macht' mich nicht davor drückendste Sack für Sack auf meinem Buckel heraufzubringen, wie sie'S im SaaStal machen, dort hinauf, sehen Sie, auf jene geschützte Platte zum Beispiel. Ja, Korn...", wiederholle er. Wer weiß!" meinte nun auch Jean Lavorel. Auch wir werden Pirogen bauen, Und dann fah­ren wir nach den hochgelegenen Tälern. In zwei­tausend Meter Höhe gibt» Hotels mit Borräten, mll Korn, mit Kartoffeln." Warum nicht?" wiederholte Elvinbjorg. Sie blickten einander an und eine neue Hoff­nung belebte sie. Heute morgen müssen Sie in» Frei«, Fräu­lein Yvonne I" sagte der Hirt, al» er an der Hütte vprbeikam, in der sie, vor Kälte zitternd, in ihre Schaffelle gehüllt kauerte. Die Sonne ist schon waryi. Ich kenne eine geschützte Stelle... da gibt» Blumen..." Zu matt, um zu antworten, schüttelt« sie nur den Popf. Da hob er sie Mit seinen kräfttgen Armen auf und trug sie auf einen flachen, sonnen­beschienenen Felsen. Mit behender Umsicht breitete er Decken, aus. hüllt« sie sorgfältig ein. Ist'» nicht wohlig hier?" fragte er. Er stand vor ihr und sah die durchsichtige Hanh, die sich nach den bläulichen, zart gezackten Glöckchen der Dattelblümen auSstreckt«. Diese Blumen da kannte ich nicht. sagte Yvonne.'">," Ein. Satz weg, ein Satz zurück er war

wieder da und überschüttete sie mit blauem Enzian. Und diese da?" Yvonne zwang sich zu einem Lächeln. Er blickte sie an... und plötzlich sah er sie und er konnte den Blick nicht mehr von ihr wenden. Lang floß ihr blondes Haar, das sie gelöst hatte, auf das kaum blondere Schaffell und vermengte sich mit der seidigen Wolle. So zart... so licht! Ja, Elvinbjorg hatte recht... ein blasses, kleiner Ding war sie, dgs im grellen£i*t dahinwellie. Bon da an trug er sie jeden Tag auf die warme Felsplatte. Er brachte ganze Büschel Ver­gißmeinnicht und grobe Trollblumen, deren Blü­ten wie blasse Goldkugeln auSsehen, und rötlich blaue Anemonen mit haarigen Stengeln. Er sah sie lächeln und schwieg. Und diese bei­den Schweiger genossen nun gemeinsam die Stille. Bald wagte Ignaz mehr: Er brachte ihr eine Schale Milch und sagte: Trinken Siel" Und sie gehorchte bereit». Sie lag auf den Fellen, die sich in der war­men Sonne wie da» Fell«ine» lebenden Tiere» anfühlten und beobachtete da» Leben und Treiben der Ameisen bei ihrer unergründlichen Beschäfti­gung. Sie hielt den Atem an, um«ine Eidechse nicht zu verscheuchen, di« auf ihrem«Leg«inen Augenblick innehiell, bevor sie zwischen den Felsen verschwand; sie freute sich an den glänzenden Kä­fern, die über ihre Finger krochen. Beruhigt durch ihre Unbeweglichkeit,-näherten sich ihr Kaninchen und nagten geschäftig am Gras«.. Sie machten Männchen, reckten die Löffel und putzten sich in der Sonne, strichen mit den Vorderpfoten über ihre schnuppernden Schnäuzchen. Eine Weiße Kanin- chenmutker führte ihre acht schneeweißen Jungm au»; sie purzelten durcheinander oder sammelten sich, ring» um dasselbe Tymianbüschel und ihr« winzigen, eng aneinander gedrängten Körper bildeten nur noch ein einzige» weißes, seidiges, pulsende» Häuslein. (Fortsetzung folgt.).