Stift!SozialdemokratSamStag, 20. Oktober 1 038. Nr. 255WeMtWettGNelnrlcK Erb«»• TrautenaugestorbenBrünn.(E i g e n b e r i ch t.)Jn Brünn istin dec Emigration der Gausekretär der Union derTextilarbeiter in Trautenau, Genosse HeinrichErben, gestorben. Der Verstorbene stammte auSeiner armen Tcxtilarbeiterfamilie und kam schonal» junger Bursche in die Textilarbeitergewerk»sckaft, wo er sich bis zum Sekretär emporarbeitete. Er ist einem Schlaganfall erlegen undwurde gestern im städtischen Krematorium inBrünn eingeäschcrt.Naue AutobuslinienDie SiaatSbahndirektion in Prag hat denAutobuSvcrkehr auf der Strecke Neuhau S—P o l d 11 Y—-T e l k—T t i t—3 glau undretour stets Dienstag. Donnerstag, Freitag undSonntag ausgenommen. Abfahrt von Neuhaus,Marktplatz um 4,85 Uhr, 16.55 Uhr, Ankunftin Jglau Hauptbahnhof um 7.80 Uhr und 10,50Uhr, Abfahrt von Jglau Hauptbahnhof um 9.20Uhr und 21. Uhr, Ankunft in Neuhaus um 12.15Uhr und 28.55 Uhr. Fahrpreis von Neuhaus nachJglau K6 24.—.Ferner wurde der AuiobuSverlchr auf derStrecke P r a g—R o u d nie e—T ereztnausgenommen. Abfahrt von Prag um 7 Uhr, 11Uhr und 10.80 Uhr, Abfahrt von Noudnice um8.80 Uhr, 12.80 Uhr und 21 Uhr, Ankunst inTcrezln um 9.05 Uhr, 13.05 Uhr und 21.35Uhr. Abfahrt von Terezin um 7.15 Uhr, um 14Uhr und um 18.80 Uhr. Abfahrt von Roudniceum 7.55 Uhr, um 14.40 Uhr und um 19.10Uhr. Ankunft in Prag um 9.20 Uhr, 16.05 Uhrund 20.35 Uhr.Auf der Autobusstrecke P r a g—Z lonice—T erczin werden die Autobusse ab Terezinum 6.30 Uhr und 14 Uhr abgehen^tbfahrt vonElanh um 7.35 Uhr und um 15.15 Mr, Ankunftin Prag Lützowova ul. um 9 Uhr und um 16,80Uhr. Abfahrt von Prag um 11 Uhr und um 18Uhr, von Slanh um 12.25 Uhr und 19.25 Uhr.Ankunft in Terezin um 13.25 Uhr und 20.25Uhr.Wichtiges BewelsmaterlalgestohlenDer b’plonageprozeß In USA.New Bork. In der donnerstäiigen Verhandlung des Spionageprozesses rief die Erklärungdes StaatsanwaltSeS Hardy große Erregunghervor, dass ein Dossier, enthaltend Photographien von acht Briefen, welche der Staatsanwaltals Beweis gegen die Angeklagten vorlegen wollte,verschwunden ist. ES Warrn dies Photographiender Briefe, welche Rumrich an den deutschen Agenten Sanders an die Adresse der Frau Jordan,Dundee, welche bereit- von einem schottischen Gerichte wegen Spionage abgeurteilt wurde— gerichtet Hut. Außer den Briefen RumrichS enthieltdieses Dossier auch ein Schreiben, daß die Mutter RumrichS aus Prag an die gleiche Adressesandte.Riesenbrand In MarseilleFreitag entstand im grossen Warenhaus„NouvelleS Galleries de Paris" in Marseille, dasin der berühmten Strasse Canebiire liegt, einBrand, der, durch den starken Miftralwind unterstützt, bald ung. heuere Ausmasse annahm. DieFlammen ergriffen auch das grosse Hotel„NoailleS", das dem genannten Warenhausgegenüber liegt. Es ist das führend« MarseillerHotel, in welchem derzeit auch MinisterpräsidentDaladier wohnt. Auch der ganze Häuserblock zwischen der Canebiire-Strahe und dem BoulevardGaribaldi begann zu brennen. Die Feuerwehrenentfalteten unter Mithilfe von Senegalschühen undeiner grossen Zahl von Freiwilligen grosse Bemühungen, um den Brand zu löschen, was ihnenaber bis zum Abend nicht gelang. Der Brandverbreitete sich mit Blitzesschnelle. Im Warenhaus entstand eine grosse Panik, als die hölzernenPlafonds und die Stiegengänge«instürzten.Zahlreiche Verkäuferinnen stürzten sich von denFenstern des vierten Stockwerkes auf die Strasse.Wieviel Opfer an Menschenleben der Brand ge«kostet hat, lässt sich bisher nicht feststellen. DaSganze Viertel wurde von der Polizei abgesperrt.Infolge des grossen Brandes wurde auf Ersuchendes Ministerpräsidenten und Vorsitzenden derRadikalen Partei Daladier die Sitzung des Radikalsozialistischen Kongresses abgebrochen. DerKongress wird seine Arbeiten erst SamStag vormittags fortsetzen.Neue Judenrazzia In WienWien, 28. Oktober.(Reuter.) Die Polizeiverhaftete im Laufe der Nacht auf heute in Wien2000 polnische Juden.*Jndenverhaftungen in Berlin. Bei einerPolizei-Razzia im Berliner Judenviertel wurdenDonnerstag nachts mehr als 100 Juden verhaftet.Versorgung der Bevölkerung mit Heilmittelngesichert. Die Verkündigung der WehrbereitschaftdeS Staates hat verschiedene Vorkehrungen zudem Zwecke notwendig gemacht, die Vorräte unddie Verteilung von Heilmitteln zu sichern. Nachden im Vorhinein ausgearbeiteten Richtliniensollte das Oberste Wirtschaftsamt di« verschiedenen sachlichen Mittel bewirtschaften, die Heilmittel aber das Ministerium für Gesundheitswesen durch die Gesellschaft„Lskospol". DaS Ministerium für Gesundheitswesen hat sofort alleVorbereitungen zur Organisierung der Gesellschaft„LKospol" durchgeführt, um die nötigenMassnahmen zur Sicherstellung der vetfügbarenHeilmittelvorräte zu treffen. Gleichzeitig wurdevom Ministerium für Gesundheitswesen eineKundmachung über daS Verbot der Ausfuhr vonHeilmitteln erlassen. Diese Massnahmen habenfür kurze Zeit gewisse Störungen in der Versorgung der Apotheken mit Heilmitteln hervorgerufen. Sobald die Kriegsgefahr vorüber war, wurden alle den freien Verkehr mit Heilmitteln bremsenden Massnahmen widerrufen. Heute bewegtsich der Handel mit Heilmitteln bereits in normalen Geleisen und alle Befürchtungen wegeneines Mangels an Heilmitteln sind vollkommengegenstandslos.Neuer türkischer Sender. Freitag wurdeeine von britischen Ingenieuren mit einem Kostenaufwand von 300.000 Pfund Sterling erbaute neue Gross-Sendestation dem Betriebeübergeben Die feierliche BetriebSeröffnung fälltmit dem 15. Jahrestage der Errichtung der Türkischen Republik zusammen. Der neue Senderwird täglich durch 20 Stunden im Betrieb stehenund in türkischer, englischer, französischer unddeutscher Sprache senden.Italienische Auswanderer nach Libyen. Am29. Oktober werden von Genua aus neun grosseDampfer nach Libyen ausfahren, die einen grossenTransport von Landarbeitern und ihre Familienin die nordafrikanischen Gebiete Italiens bringen.Marschall Balbo wird den Transport selbst bisNeapel begleiten.Die tschechischen Schulen in Wien. DieSchwierigkeiten, die zu Beginn des Schuljahresinfolge Lehrermangels an den tschechischen Schulen des Vereines„Komenskh" in Wien entstandensind, sind zum Teil behoben. 11 Lehrer, die ausder Tschechoslowakei zurückgekommen sind, wurden wieder eingestellt. Ausserdem kehrten weitere35 Lehrkräfte zurück, über deren Einreihung inden nächsten Tagen entschieden werden wird. 20Lehrer und Professoren sind aus der Tschechoslo-wakei nicht zurückgekehrt.Hut» und Radfahrer. Donnerstag abend erfasste ein reich-deutsche- Personenauto..'.:f der Fahrtvon Mukakevo nach UZhorod, kurz vor der Stadt Uz-horod einen Radfahrer und verletzte ihn. DaS Auto,in welchem drei Personen sassen, von denen zweireichSdeutsche Journalisten waren— Dr. Lire undOtto Lencen aus Berlin— havarierte nach dem Unfall, ohne daß die Insassen verletzt wurden. DieBehörden nahmen ein Verhör mit den Passagierenvor, die nach dem Verhör wieder entlassen wurden.DaS Auto war zur Deiterfahrt unbrauchbar.Der 31. Oktober Frrialta» an den landwirtschaftliche» Schule». Um Brennmaterial zu sparen,hat sich da- Landwirtschaft-Ministerium Im Einvernehmen mit den LandeSäintern entschlossen, den Direktionen der landwirtschaftlichen Schulen anheimzu stellen, in. ihren Anstalten den 81. Oktober 1988entweder als„DirektorStag" oder unter der Bedingung freizugeben, dass dieser Tag später im Unterricht nachgeholt werden wird.Dir Freie Schule der politischen Wissenschaftenbeginnt ihre Vorlesungen am 8. November im Gebäude deS KarolinumS in Prag I.. Ovocnh trh 8/11.Stock.— Die Schule der politischen Aktualitäten(ErgänzungSkurse der Schule) beginnt am gleichenTage um 17 Uhr im Hörsaal de» Ernst Denir-Jnsti-tuii in Prag ll., Stkpänskä 87, mit dem Unterricht.— Die Einschreibungen enden am 81, Oktober d. I.Norwegens VevilkerungSentwicklung. Wie dasstatistische Zentralbüro in Oslo zur letzten Volkszählung mittellt, betrug die Gesamtbevölkerung Norwegens Ende 1986 2,898.128 Personen, das sind12.600 Personen mehr als im Vorjahr und etwa63.500 mehr als 1931..Auf 1900 Männer kamenim Jahre 1986 1042 Frauen. Die Zahl der Ehe»fchließpngen betrug im selben Jahre 22.875, daSsind 7.75 auf je tausend Einwohner. Die Zahl derLebendgeborenen betrug 42.240, die Zahl der Todesfälle betrug 80.100, war also höher als imVorjahr.Andauem deS ungünstigen Wetters. Ouer überdas Gebiet des Staates verlief am Freitag einebedeutende Grenze zwischen warmer und kontinentaler Luft im Eüdosten und der kühlen und feuchtenMeeresluft im Nordosten. Im Karpathengebiet undder Slowakei wurden nachmittags 15 bis 18 Grad,dagegen in Böhmen nur 8 bis'10 Grad verzeichnet.Der Himmel ist hier voctoiegend bewölkt, stellenweise fällt Regen oder Sprühregen. Auch für heutebleibt die Weiterentwicklung sehr unsicher.—Wahrscheinliches Wetter von heute:48MM SMfhiiRoman von Noelle RogerAa« dem Französischen Übersetzt von Irma Hippe!Nach einem Schweigen sagte sie ganz leise:»Ach möchte einen, der sich nur um michsorgt..., der mir allein gehört... der nicht nuran meine Seele denkt, der sich auch um meineHände bangt... um meine Füsse..'. um meinenarmen, matten Körper... einer, der mir zeigt,toie man gesund wird, wie man lebt."Nie noch hatte sie soviel gesprochen. Herr vonMiramar lächelte, als er dieses flüchtige Aufblühen ihrer Züge beobachtete, während ihr abwesender Blick eiste ferne Gestalt zu schauen sich bemühte. Er seufzte jedoch bitter. Der Schafhirt,welche Ironie!Plötzlich sah er AvonneS Gesicht aufleuchten.Jhre Augm begannen zu glänzen. Ihre Lippenröteten sich. Der Vater folgte dem Blick. Er bemerkte eine kraftvolle Gestalt, die leichtfüssig dieStufen erklimmend zu ihr hinaufstieg.So wie er daherkam, mit nacktem Oberkörper, flatternden Haaren, schlank und braun, schiener dem Berge zu entsteigen. Er wurde den Gemsen immer ähnlicher, deren gewandte, von Schwindel und Schwerkraft befreite Körper über Abgründe hinwegturnen. Diese Felsenlandschaft wgrder für seine behende Anmut notwendige Rahmen.„Er hat mich gesund gemacht..." flüsterteIvonne.„Mit ihm will ich leben."Und sie streckte ihm die Arme entgegen. Sodünn waren die Gelenke, dass Herr von Miramarbei ihrem Anblick gimz erschüttert" war. Er hattegefürchtet, er würde sein kleines Mädchen verlieren.Wortlos setzte sich Ignaz zu ihr. Herr vonMiramar sah auf die" Gruppe dieser beiden Kinder. Er neigte den. Kopf und öffnete die Hand. Iwie um einen ganz unnützen, aber sehr teurenGegenstand fallen zu lassen, den er bis zu diesemMoment wie einen Schatz behütet hatte.„Ja, wenn ihr einander gut sei", murmelte er.Von einer Zeremonie war überhaupt keineRede mehr. Der Hirt baute«ine Hütte. Und alssie, fertig war, führte er Avonne hin und nunwohnte sie dort mit ihm.„Es wird immer einfacher bei uns", sagteHubert.Elvinbjorg betrachtete das Paar mit ernstemLächeln.Juni... im Winde wogendes grünes Haferfeld.... reifendes Korn... Laubwald... amWiesenrand... Heuernte auf den Wiesen...Max fuhr aus seinem Traume auf. Er stiegversonnen vom Ehaux d'Anth^moz herab, wo ergehofft hatte, Elvinbjorg anzutreffen, der schonseit drei Tagen unterwegs war, und plötzlich tauchten die Hütten vor ihm auf. Nun waren es ihrerzehn. Niedrig und fel-grau standen sie da imFeuerschein der untergehenden Sonne, und hartund unnachgiebig gleich dem Felsen, waren sie denSchnee- und Föhnstürmen gewachsen. Uüberihnen schwebte Rauch in bläulichen Schwaden, DieFrauen gingen hin und widert riefen einandervon Schwelle zu Schwell«. Andere füllten, Werden Bach geneigt, plumpe Gefässe aus gebranntemLehm; Ignaz hatte sie geformt, hatte die Handgriffe des vorväterlichen Töpfers neu entdeckt.Jnnocente sah auf einem Baumstumpf und melkteein Schaf. Rings um sie drängt« sich die Herde;die schrägen Strahlen umsäumten die Kuppen miteinem Feuerrand. In einiger Entfernung hackteHanS Holz. Seine dunkle Gestalt» die sich vomrosigen Gestein abhob, neigte und reckte sich langsam. Max erblickte auch noch Herrn von Miramarund den Schriftsteller; beide waren mit dem Sortieren der Felle beschäftigt. Mit bedeutsamenGesten breiteten sie sie auf den Steinplatten aus.j„Mit ebensolcher Behutsamkeit dürsten sie einstihre Notizen registriert haben", dachte er. Siehoben die Köpfe nicht... Wie hätten sie zu jenerZeit die Arbeit, die sie heute so sehr fesselte, verachtet. Max lächelte. Gestern hatte er sie umeisten Halm wilden Hafers hocken gesehen, dender Lehrer mit entzücktem Geschrei entdeckt hatteund im Eifer waren Ihre grauen Bärte ineinandergeraten. Durch welches Wunder war seinSamen hierher verschlagen worden? Vielleichthatte ein Schaf ihn in seiner Wolle mitgebracht.Und der Schriftsteller wiederholte immer wiedermit einer vor Erregung heiseren Stimme, indemer sich an den Gelehrten wandte:„Welch ein Ereignis, mein Freund... welchein Ereignis!"Ja, es war ein Ereignis... Und in all deneinfachen Seelen rings um sie bebte dieselbeHoffnung..Bon seinem Standort aus betrachtete Maxdie ärmliche Siedlung, in der die Arbeit sich häuslich niedergelassen hatte: Stimyien klangen durcheinander, Schafe blökten, eine Axt hämmerte denTakt und fügte sich in diese primitive, wirre Harmonie ein, die aus der Ferne zu ihm drang. SeinBlick suchte nach seiner etwas ableits gelegenen,eigenen Hütte, in welcher Eva ihn erwartete, undwo ein neuer Erdenbürger das Licht des Tageserblicken sollte, der erste Bürger aus dem Susan-fetale... Sein Sohn...Eine freudige Erregung schwellte plötzlichsein Herz. Den Schritt beschleunigend, setzte erfernen Weg fort. Er sah Jean Lavorel, der ihmeilends entgegenkam. Und Max bemerkte, dass ererregt war.„Hast du John Farlane nicht gesehen? riefer ihm zu..„Kein... ich komme von,dort oben"."Niemand hatte ihn gesehen.„Als ich ihn heute morgens verliess, lächelteer mich an", erzählte Jean.„Es schien ihm besserzu gehen. Ich dachte, der Branntwein hätte ihmgut getan"...Hans und Jorris hatten im Triumph einJudy Garland in dem Film„Dio ganze Welt singt"In der Osthälste des Staates vorwiegend bewölkt,zeitweise Regensälle oder Sprühregen. Temperaturwenig geändert, Nordwest- bis Nordostwind. In denKarpathenländern im ganzen besseres Wetter.Minimaum 8 Grad. Maxima um 15 Grad. Eüdwestwind.—Wetterau-sichten für Sonntag:In Böhmen und Mähren Andauern de- ungünstigenWetter-, da- sich auf die Osthälste de- Staate- miteiner Abkühlung au-breiten wird.der»Urania«Volkshochschule. Dienstag, 8 Uhr: Damenkleiderzuschneiden.— Donner-tag? Uhr:Kosmetik Dr. Färber: Ernährung-Hygiene täglich17—21 Uhr.Uranla-KIno„Eine von Allen" mit Czepa, Halmay. Dazu„Nordseeküste".— Heute 4 Uhr: Normale»Programm zu 2 KL-Einheit-prei»! Montag:«Walzer um de» StefanSturm".9 t i u 0 9 i i, blnnunnen: Sei gugelluna InsLau» ober Bel Bezug Bund die Boll monatlich Xi 17.—,dlerlellihrlg Ki 5t.—, BalBlftBcla Kc 102.—, gonzlSBrlaKc 204.—.— Inserate werden laut Lar» Bllllall berechnet.— lllllckslelluna von Manullrlvlen erlolgl nur Bel Einsendung der Nelourmarlen.— Die stellungSlranlalur wurdevon der Boll» und LelegravürndlreNlon mit Erlag Br.13.600/V11/1030 bewilligt. Monlrollpollamt Braba 251.—Druckerei„CrBIS". Druck«, Verlag» u. NeUunaS-A. B.. BraaFässchen alten Kirschcnbranntweiu unter demStrandgut herausgefischt. Einstimmig hatte manleschlossen, ihn als Arznei für die Kranken auszubewahren. Und Lavorel hatte dem Engländervon Zeit zu Zeit eine kleine Dosis zukommenlassen. Die Augen der Männer leuchteten vor Gier.Aber gestern hatte Dobrcman Lavorel. den Becherentrissen und in einem Zuge geleert, indem ererklärte, auch er wäre krank.„Ich habe gerufen» überall gesucht", fuhrLavorel fort.«Ich bin unruhig; ich gehe hinunternach PorteS-NeuvcS".Sie stiegen hinab. Max und Jorris nahmen Kienfackeln mit und alle drei verschwandenin der Dämmerung.Auf der schmalen Platte, die über daS WasserhinauSragte, fanden sie feinen Plaid.'Im Scheineder Fackeln sahen sie ein mit Kohle gezeichnetesWort:„Goodbhe"...Kraftlos sank Jean zu Boden. Er machtesich Borwürfe:„Ich habe nicht verstanden, ihn zu heilen...ihn zu schützen"...„Auf, alter Knabe", sagte Max,„der armeJunge hatte einen Spleen, der an Wahnsinngrenzte... der war unheilbar"...Der alte Hans konnte nicht schlafen undschlich sich aus der Hütte hinaus ins Freie.Die Mondsichel liess die Nacht rings um dendünnen Strahl, der auf den Felsen fiel, nochschwärzer erscheinen. Bon.einer unbestimmtenSorge getrieben, schlich Hans der Borratshütte zu.Er dachte an den Engländer und an die drei Männer, die das Tal nach ihm durchstöberten. Wiewohl, dachte er sehnsüchtig, würde jetzt ein SchluckAlkohol seinem müden Körper tun. Er sah dasWirthaus von Col de Coux, sah Gläser, mit wcl-chen man auf den Tisch, klopft, Pfeifen, die manlangsam entzündet, und Schnaps, den man,schluckweise durch die Kehle rinnen lässt, während allesringsum hell und lebendig wird... Welch eineEntbehrung zu allen anderen Entbehrungen.(Fortsetzung folgt.)