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Sammelt Knochen!
Prag.( Amtlich.) Donnerstag fand im Han delsministerium eine Beratung über die Organisie rung des Knochensammelns statt. In dieser Beratung wurde festgestellt, daß bisher Millionenwerte dadurch vergendet wurden, daß die Abfallknochen nicht entsprechend verwertet und in den Haushalten aber auch in manchen gewerblichen Betrieben unnüt ver brannt wurden. Dadurch wurden nicht nur wirtschaftliche Werte direkt vernichtet, sondern in den Haushalten wurde dadurch mehr Kohle verbraucht, den die in das Feuer geworfenen Knochen eniwit feln feine Wärme, sondern iverbrauchen im Gegenteil Kalorien, so daß die Verbrennung von Knochen in Oefen einen diretten Schaden für den Haushalt bedeutet. Es liegt darum im Interesse der knochen verarbeitenden Industrie und der Bevölkerung, in Sinfunft feinen Knochen zu verbrennen.
Sosialbemokrat
Freitag, 4. November 1938. Nr. 260
weitgehend entgegenkommen. Man wird die Gewährung
Propaganda- Raketen und Lautsprecher bon verſchiedenen Bergünstigungen für
in Erwägung ziehen. Nicht nur das Land Slo
neugegründete Industriezweige in der Slowakei ( MTB ) Barcelona . Bir wollen nicht von den Seiten erneuert werden Dugend Routines Kampfhandlungen und von Kriegsgreueln reden, Lastautos mit zum Teil einem Lautspres watei wird dieser Frage besondere Aufmerksam. sondern vielmehr von einer nahezu heiteren Seite chern, die tatsächlich kilometerweit zu hören sind. keit widmen, sondern auch die slowakischen Ge der Kämpfe, die man vielleicht als Nebensache Manche sind gepanzert. Sie tun große Dienste, meinden werden sich bemühen, cine solche Poliiit bezeichnen würde, wenn sie nicht so außerordent wenn es ihnen gelingt, in der Nacht bis nahe an zu verfolgen, die die industriellen Unternehmer in lich wichtig wäre, daß sowohl die Regierungs die feindlichen Stellungen heranzukommen. Und ihr Gebiet ziehen würde. Die slowakische Regie, truppen wie die Nationalisten dieser zum Glück fie lennen eigentlich nur einen Gegner, den sierung ist sich der Bedeutung der industriellen unblutigen Auseinandersetzung die größte Auf- fürchten- den feindlichen Lautsprechertvagen. Mit Tätigkeit für die breiten Schichten des slowakisch ' n merksamkeit widmen. Es handelt sich turz gesagt Vorliebe postiert die Gegenseite auch einen solchen Volkes bewußt und weiß, daß die Gründung eines um Propaganda, und zwar um Propaganda in Wagen an den gleichen Frontabschnitt, und der industriellen Unternehmens nicht nur die direkte Wort und Schrift. Um Propaganda nicht etwa Erfolg ist dann ein Geheul von Lautsprechern, Beschäftigung einer bestimmten Anzahl von Arunter der Bevölkerung, sondern unmittelbar an wobei man kein Wort mehr versteht und die Sol- beitern bedeutet, sondern auch die Entstehung der Front. daten fluchend si die Ohren zuhalten. einer ganzen Reihe weiterer Arbeitsgelegenheiten in Form verschiedener Gewerbe und schließlich auch die Entstehung eines neuen Marktes für die verschiedensten landwirtschaftlichen Produkte. Die Regierung ist dessen eingebent, daß dies alles von der Sicherheit der Rechtsordnung abhängt. Sie wird daher bemüht sein, diese in jeder Richtung sicherzustellen.
Es ist wahrscheinlich bekannt, eine wie große
ten, und die Frontſender, von denen es zahlreiche auf beiden Seiten gibt, werben für ihre Sache mit Schlagermelodien. Diese hören die über müdeten Soldaten immer noch gern, und es macht fast gar nichts, daß der Text dieser Lieder in der Regel ebenso politisch wie derb ist.
Das allerneueste sind aber Propaganda raketen. Ueberall hinter der Front befinden sich kleine fliegende Druckereien, die Frontzeitungen oder Flugblätter herausbringen. Um diese Bekwerden Raketen mit Proflamationen, Flug blättern und Zeitungen gefüllt. Sie wer den dann abgeschossen, plaßen über den feindlichen Linien und verstreuen das Material genau dorthin, wo es hinfommen soll. Die Soldaten des spanischen Bürgerkrieges haben sich zwar schon lange an diese Form von Flugzetteln gewöhnt, sind aber immer noch neugierig, heben die Bettel auf und lesen sie gern.
In Prag sind Knochen aus den Haushalten Rolle das Radio im spanischen Bürgerkrieg geausnahmslos in die Mülleimer zu werfen, aus despielt hat und noch spielt. Zu diesem Punkte nur nen sie in der Verbrennungsstation der Stadt Prag eine Kleinigkeit, die vielleicht neu sein dürfte: aussortiert und der fnochenverarbeitenden Industrie Radioreden werden schon lange nicht mehr gehal- türe auch dem Feinde zugänglich zu machen, werden zugeführt werden. In den Fleischereien, Selchereien, Gastgewerben und Hotelbetrieben sollen die Knochen aufbewahrt und für die Abführung vor bereitet werden, die für das ganze Staatsgebiet die Fleischerorganisationen mit den beteiligten Inter effenien organisieren. Auf dem Lande wird nach Tunlichkeit eine Organisation von Knochensammlern geschaffen werden, welche die Knochen in den Haus halten sammeln werden, um sie hierauf in regel mäßigen Intervallen einem Knochenhändler abzuliefern, der sich um deren Abtransport in die kno chenverarbeitenden Fabriken fümmern wird. So wird es möglich sein, unserem Staate einen Rohſtoff zu erhalten, an dem im Rahmen unserer neuen Grenzen Mangel herrschen wird und io zur Erhö bung der Produktion unserer Leimindustrie und zur Erhöhung der Beschäftigung beizutragen.
Vichseuche in Kopenhagen . Nach der Feststellung eines Falles von Maul- und Klauen seuche ist gestern der Kopenhagener Viehmarkt geschlossen worden. Gleichzeitig wurde jede Ausfuhr unterbunden.
Die Friseure gegen Greta Garbo . Der Fachverband der New- Yorker Coiffeure war so entfest über die Frisur, die Greta Garbo bei ihrer Rüdtehr nach Amerika trug, daß er eine besondere Vorstands fizung einberief, die in einer Reſolution erklärt, daß „ Pony Frisur mit zu langen, ungepflegten Haaren absolut unzulässig" ist und sogar Greta Garbo , erst recht aber jede andere Frau enistellen muß.
Eine Tieffee- Taucherglode. Der junge italienische Ingenieur Galeazzi hat eine neuartige Taucherglode tonſtruiert, die es ermöglichen soll, bis auf 13.000 Meter Tiefe hinabzusteigen, also praktisch fast die größten Tiefen zu erforschen. Das Problem, das bei dieser Konstruktion zu lösen war, bestand darin, den ungeheuren Drud, den eine Glede in dieser Tiefe ausgesetzt werden würde, zu vermindern. GaTezzi hat dieses Problem auf eine eigentümliche Weise gelöſt: die eigentliche Taucherglocke ist von einer an deren umgeben. Der Zwischenraum wird mit Del gefüllt, das bekanntlich leichter als Wasser ist, und dessen Auftrieb dem Wasserdruck entgegenwirkt. Diese Lösung stellte aber eine neue Schwierigkeit auf: der Auftrieb des Deles würde, da die Delmenge für die größte Tiefe berechnet ist, das Herabsinken der beiden Gloden verhindern. Auch hierfür hat Galeazzi eine sehr einfache Methode gefunden. wie die Stratospären- Ballons, nimmt auch seine Taucherglode Ballast mit, der so schwer ist, daß sie zunächst sinkt, und der dann, je nach der erreichten Tiefe, abgestoßen wird. Rein wissenschaftlich gesehen, kann man überhaupt sagen, daß der italienische Konstrukteur der Tiefseetaucherglode fich start von den Arbeiten von Professor
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Stlarer und weißer spiegelte er es durch die blühende Felsenlandschaft wider und alle ver vielfältigten Anemonen- und Lilienblüten wirk
wie ein schwacher Abglanz seines ewigen Schnees.
Auch die Lautsprecherwagen dürfte man aus Wochenschaubildern kennen. Sie fahren überall herum und sind in den leßten Monaten von bets
Picard hat beeinflußen lassen. Er hat eine Parallele| 8,178,080 Dollar. Man sei bereit, sie auf 8.178.48 zwischen der Ueberwindung verschiedener Luft- und Dollar zu ermäßigen, wovon seine Regierung gegeverschiedener Wasserschichten gefunden. benenfalls durch eine Note benachrichtigt würde. Der Gesandte hat auf die 52 Cents verzichtet.
Fünfundsiebzig Jahre Löschpapier. Es ist ein weiteres Jubiläum zu verzeichnen, das man in dies
ſen erregten Beiten übersehen hat. Eir. Gebrauchsgegenstand von allergrößter Verbreitung, den wir alltäglich benuyen, ist genau vor 75 Jahren, im Herbst 1863, erstmalig auf den Londoner Markt gekommen. Es handelt sich um das Löschpapier, das damals erfunden wurde, und zwar durch einen reinen Bufall. In einer fleiner Papierfabrit in Bertshire war einer Tages ein Unglück passiert. Man hatte vergessen, die Maſſe, aus der weißes Schreibpapier hergestellt werden sollte, zu leimen. Das Papier, das auf diese Weise entstand, war dick, porös und rauh. Es war nicht zu verwenden und der Bes sitzer der Kleinen Fabrik beschloß, den Posten wenigstens zu seinem Privatgebrauch für Notizen zu bes nüßen. Als er aber zum ersten Male die Feder ansetzte, war dieses merkwürdige Papier nicht einmal dazu gut, denn die Tinte floß auseinander. In diesem Augenblick, in dem der Papierfabrikant auch noch feſtſtellte, daß der Tintenkler sehr schnell austrodnete, lam ihm die geniale Idee, dieses Papier zum Ablöschen von Tinte zu gebrauchen, und das Löschpapier war entdeckt. Man muß sich dabei flarmachen, welch einen ungeheuren Fortschritt dies bedeutete, denn bis vor 75 Jahren wurde in aller Welt noch immer Sand auf die Briefe gestreut, um sie schnell zum Trocknen zu bringen.
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Die Wetterlage wird von tiefen Druckstörungen vorrüden. Im Busammenhang damit herrscht in beherrscht, die vom Ozean her gegen Standinavien unſeren Gebieten u n be it ändige Witte rung bei frischem Westwind vor. Verschiedentlich treten noch Schauer auf. Aus Deutschland werden sogar Gewitter gemeldet. Die Temperatur betrug in den Niederungen durchschnittlich 10 Grad. Wahrscheinliches Wetter von Freitag: Vorüber gehend ruhiger, etwas verringerte Bewölfung, tags. über mäßig warm, später erneuter Uebergang au verschlechtertem und windigem Wetter. Wetter aussichten Sa m 3 tag: Veränderlich mit Schauern. Temperatur wenig verändert, Westwind.
Volkswirtschaft
und Sozialpolitik
richten über eine ungünstige Stellung der slowakiBratislava, 3. November. Es sind Nach schen Regierung zur industriellen Betätigung in Kriegsschuldentilgung. Eine recht peinliche Er- der Slowakei aufgetaucht. Diese Nachrichten ents fahrung mußte der Gesandte eines baltischen Staa behren jeder objektiven Grundlage. Die flowates machen, der von der Bundesregierung 52 Cents tische Regierung hat sich mit der Frage der als Vergütung für zu viel bezahlte Benzinsteuer ver- industriellen Betätigung und mit der Frage der langte, von der er als Diplomat befreit wäre. Diese Industrialisierung der Slowakei beschäftigt. Sie 52 Cents hätten den Erlaß und die Durchführung ist zu der einmütigen Auffassung gelangt, daß die eines eigenen Gesezes notwendig gemacht. Schät gegenwärtigen Verdienstverhältnisse in der Slo zungsweise würden dadurch Seoften in Höhe von 2.500 watei es geradezu erfordern, daß der industriellen Dollar entstanden sein. Statt dessen wurde dem Ge- Betätigung insbesondere aber der Gründung sandten mitgeteilt, sein Land habe die Rüdzahlung neuer Industriebetriebe größte Aufmerksamkeit der Kriegsschulden an die USA . seit 1933 einge- geschenkt werde. Die slowakischen Behörden werstellt. Diese Schulden betrügen gegenwärtig den daher den in Betracht kommenden Bewerbern
,, Morgen ziehen wir auf einige Tage mit| chen Bogens. Einzeln gingen sie hinüber, wähElvinbjorg aus." rend die anderen das Seil strafften, immer bereit. den Stürzenden zu halten. Endlich machten sie am Rande des Felsens Halt.
..Auf einige Tage, feufzte sie, und ihre ganze Freude war dahin. Ihr werdet doch nicht ins ganz hohe Gebirge gehen, doch nicht dorthin, wo es gefährlich ist?"
Ignaz aber antwortete mit ernster Begeisterung: Wir werden weit hinausziehen; wir wollen Menschen finden."
IX.
2iebet einander. In einer plöblichen Regung erhob sich Seit acht Tagen waren sie unterwegs. WähYvonne und Iniete vor dem Streuze nieder. Ihr rend sie an den Eisflanten der Hänge, welche den Gebet bestand nicht aus Worten. Es war eine Nuan vom Tour Sallière trennen, immer höher stumme Erhebung ihres glüdstrunkenen Herzens. hinauffletterten, hielten sie zeitweise Umschau, und Ihre Augen blieben auf diesem Kreuze haften. so oft sie hinunterblickten, sahen sie das Susanfedas Ignaz geschnitzt hatte. Sie fand es falt und tal immer tiefer unter sich. Ihre Augen, die genüchtern, es entsprach nicht der Zärtlichkeit, die lernt hatten, die Gesteinsarten von einander zu jie bewegte, war tein ihrer übergroßen Liebe unterscheiden, suchten im Schiefer die duftigen würdiges Sinnbild. Rauchfahnen der Hütten, die als dünner Nebel in die Höhe stiegen und gleichsam den Atem dieses dürftigen Lebens darstellten, das mitten unter Felsen Wurzel faßte.
Mit beiden Händen pflückte sie Anemonen, Stiefmütterchen, Enzian, und bestreute damit die Fliesen. Sie lief zu den Felsen, an welchen blühende Rhododendrenbüschel hingen und mit einem Rud brach sie die knorrigen Aeste. Dan
fletterte fie über die Steinblöde a zedte fid) auf die Fußspizen, um eine glühend rote Guirlande über die beiden Arme des Kreuzes zu hängen Als Innocente mit dem Kinde im Arm tr Begleitung der Walliserinnen auf der Wiese ankam, waren sie freudig überrascht, das Kreuz in seiner Blütenzier, wie zu einer geheimen feier geschmückt zu finden.
Yvonne erblickte ihren Gatten, der auf sie zuschritt. Wortlos lächelnd blieben sie voreinander stehen. Er nahm ihre Hand in die seine und so, Hand in Hand, kehrten sie heim in ihre Hütte. Auf der Schwelle fagte Ignaz liebevoll:
Die Pyramiden des Ruan und des Tour Sallière standen einander gegenüber, als schäß
ten fie gegenseitig ihre dreiedigen Umrifle ab, als brüsteten sie sich mit den Gefahren, welche ihre schwarzen Terrassen, ihre ſteilabfallenden Wände, ihre Grate, ihre in den Hohlräumen angewchten oder über den Kanten hängenden Schneewächten bargen.
Sechs Mann hoch, alle an einem Seil, letterten sie, hackten sie Stufen ins Eis, allen voran Jorris der Führer, Manchmal llaffte das Eis und zu ihren Füßen gähnte in abgrundtiefer Bläue eine schmale Spalte, über die eine Schneebrücke führte. Mit der Spitze seines Pickels prüfte Jorris topfschüttelnd die Festigkeit des gebrechli-,
Rigsum herrschte die Stille des Hochgebirges. Schon längst hörte man nicht mehr den furzen Pfiff der Murmeltiere. Das Geräusch des Gießbaches war verstummt. Das letzte Milzkraut hatte den Stampf aufgegeben. Hier hatte jedes Leben aufgehört. In dieser Einsamkeit gabs nur noch Fels und Eis.
Als sie den Paß erreichten, sahen sie in der Ferne jenseits der zerklüfteten Schranken um= Montblanc- Massiv: ein weißes, von Gletschern umgebenes Haupt inmitten uneinnehmbarer Festungswerke, deren Zugang eine lange Kette von Wachtposten verteidigt.
Prager Zeitung
Zusammenstoß in der Fodjova. Gestern nach mittags um halb 3 Uhr ereignete sich in der Fochova ein Zusammenstoß zwischen einem Last auto und der Straßenbahn. Ein mit Rohren und Supferblech beladenes Lieferauto der Brünner Waffenfabrik wurde bei dem Versuch, in die Bla nická einzubiegen, von einem bergab fahrenden Zug der Elferlinie gerammt, so daß die rechte dung auf die Straße geschleudert wurde. Die vom Seitenwand des Autos zertrümmert und die La Wenzelsplak kommenden Straßenbahnzüge wur den infolgedessen aufgehalten, bis das Verkehrshindernis beseitigt war. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen, doch hätten ernstere Folgen eintreten können, wenn die Rohre durch die Straßenbahnfenster gedrungen wären.
Spenden für die notleibenden Theaterlente. Die Mitglieder des Neuen Theaters teilen auf zahlreiche Anfragen mit, daß freundliche Spenden zur Linderung der Notlage an nachstehende Adresse zu richten sind: Lokalverband Deutsches Theater". Prag XII., Deutsches Theater .
Kunst und Wissen
Ein weißer Rabe. Adolf Busch hat den ihm angebotenen Meisterkurs an Santa Cecilia in Rom , sowie seine gesamte Konzerttätigkeit in Italien mit dem ausdrücklichen Hintveis darauf abgefagt, daß er es für finns und zwedlos halte, in einem Lande. das die Rassengefeße des Dritten Reiches nachahme, weiterhin zu musizieren.
Urania- Kino
5 e ut e:„ Gräfin Walewska" in deutscher Sprache. Greta Garbo und Charles Bohe.
Samstag 4 Uhr:„ Hauptmann von
Röpenic“( Einheitspreis Kč 2.—).
Beau as bebina una en: Bet Ruſtellung ins Baus oder bei Bezug durch die Bolt monatlich Kč 17.-. viertelfäbria Ke 51.-, balbjährig Kč 102. aanafäbria Ke 204. Inferate werden laut Tarif billtaft berechnet. buna ber Retourmarken. von der Bolt. und Telearabbendirektion mit Erlak Nr. Druderet..Orbis". Drud. Verlaas u Reitunas- A. G. Braa
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Rüdstellung von Manuffrivten erfolgt nur bet Einfen Die Beitungsfrankatur wurde 13.800/ VII/ 1930 bewilligt.( Kontrollpostamt Braba 25).
„ Es ist das Weideland des Vieux- Emosson, erklärte Jorris. Hier habt ihr noch die Hütte des Hirten."
Mit banger Spannung durchforschten ihre Augen die Wiesen. Sicherlich waren Menschen hierher geflüchtet, in diese abgesperrte, gegen die Fluten so wohl verteidigte Stätte. Lavorel sah etwas Helles im Grase sich bewegen, es waren Schafe, die dicht aneinandergedrängt weideten, Biegen in verschiedenen Höhen längs der Böschungen.
" Ignaz, siehst du was?" wiederholte er. Beim Anblick dieser grünen Gründe und der lebenden Wesen schwoll ihm das Herz vor Hoffnung.
,, In der Hütte dort werden wir übernachten, erklärte Jorris.„ Es sei denn..."
Er sprach nicht zuende. Und ohne zu zaudern suchte er seinen Weg zwischen dem Gestein und seine durchbringenden Augen entdeckten auch bald den dürftigen Steinwürfel zwischen dem Gneis.
" Vielleicht..." murmelte Lavorel. Er lief voraus, überkletterte die Häupter der Felsen; sein allzu heftig pochendes Herz tat ihm
weh.
Sie begannen den Abstieg über die Moräne am Gletscher entlang. Als sie ihn hinter sich hats ten, hielten sie sich nicht damit auf, Feuersteine, die sie in der Saltschicht erblickten, herauszuhauen. Sie gingen längs eines Sims unter den steil abfallenden Wänden der Rosses- Kette über dem Barberinetal, in das das Wasser eingedrungen war. Als die Dämmerung anbrach, erstiegen sie den Tanneberge- Paß und über das Sirttal ges neigt durchforschten sie vergeblich das Dunkel. Er bückte sich und trat in die Türöffnung, Als der Tag kam, sahen sie nichts als das weits die kein Türflügel abschloß. Hinter ihm traten die bin der den tam, ſafe as met anderen ein. Steiner ſprach ein Wort. Mit mes Sie gingen quer über den fenivagletscher, flam- hanischer Gebärde entblößten sie ihre Häupter. merten sich an die steilen Felshänge, deren glatte Auf der Erde Tagen Leichname, eng aneinanderWände über ihnen emporragten, sie wanderten geschmiegt, als suchte jeder beim anderen Hilfe längere Zeit über ein gelbes Gestein, das wie ver- in seinem Todestampf. Ein Frauenrod, Barchentsteinerter Schwamm aussah, und über holprigen, westen... Gesichter konnte man nicht mehr er mit langen Streifen durchfurchten Gneis. End- fennen; Knochenhände ragten aus groben Stofflich erblickten sie in der Tiefe ein Tal, das von ärmeln hervor. den Fluten verschont geblieben war. Es war rund wie eine Waschschüssel und der sumpfige Grund leuchtete grün zwischen den kahlen Wänden, den ris, Anschuttkegela und den mit Blumen bedeckten Steingruben.
" Erfroren..." murmelte Lavoret. " Sie fonnten nicht Feuer machen, sagte Jor sie hatten keinen Feuerstein."
( Fortsetzung olgt.);