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den übrigen Mannschaften und den Fahrgästen, sei niemand zu Schaden gekommen.

Die Polizei, die sich gegenwärtig auf dem Schiffe befindet, untersucht, ob die Explosion nicht durch Sabotage verursacht wurde.

Anschlag auf den Vancouver " festgestellt. Am Donnerstag abends haben Beamte des Un­tersuchungsbureaus des Justizministeriums an Bord des in der Dallandbucht in Kalifornien auf Strand gesetzter. deutschen Frachtdampfers Van couver" genaue Nachforschungen nach der Ursache der Beschädigung der Schiffsrumpfes vorgenom men. Die Untersuchungen haben, wie die Asso

ciated Breß berichtet, zu dem Ergebnis geführt, daß der Schaden nicht durch eine Explosion im Kesselraum, sondern durch eine Einwirkung von außen ber erfolgt ist.

Einem Verbrecherkarteli auf der Spur

New York . Die Behörden glauben durch die Verhaftungen von drei Männern, die eines Mora des, zweier Raubüberfälle und dreier gewaltsa­mer Entführungen beschuldigt werden, einem der größten Verbrecherkartelle in de Geschichte New­Yorks auf die Spur gekommen zu sein. Die Be­hörden versuchen jest festzustellen, ob die Ver­hafteten an einigen bisher unaufgeklärten Ent führungen beteiligt find. Bei der einen Entfüh­rung handelt es sich um den elf Jahre alten Sohn eines Anwaltes, der im Feber 1938 entführt und später ermordet aufgefunden worden war. Bei der zweiten Entführung war ein Geschäftsmann im Dezember 1937 entführt worden. Die Entführer hatten 200.000 Dollars Lösegeld gefordert. Die Behörden glauben, daß der Geschäftsmann eral mordet und die Leiche in der Heizanlage einer New- Yorker Versammlungshalle verbrannt wor­

den ist.

Wofür man in Deutschland

zum Tode verurteilt wird Ein ,, Marsch des Proletariats auf Berlin " Berlin . Der freitägige Völkische Beobachter" veröffentlicht einen umfangreichen Bericht, der eine Verhandlung vor dem Volksgerichtshofe beschreibt, der für Delifte des Hochverrais an der deutschen Nation" zuständig ist. Der Prozeß betrifft vier Per sonen, die wegen Hochverrats und unstürzlerischer fommuniſtiſcher und gegen den Staat gerichteter Tä­tigkeit angeflagt sind. Hauptbeschuldigter war der 31jährige Bergarbeiter Peter Kasper, der vor eini gen Jahren in Rußland arbeitete. Nach seiner Rüd fehr nach Deutschland sammelte er einen Zirkel, wo man den Sowjet- Rundfunk anhörte, kommunistische theoretische Literatur las u. ä. Aus dieser Zelle jollten Agitatoren hervorgehen, die dann weitere Zellen gründen sollten. Ein reichsdeutscher Unter offizier, den Kasper dazubringen wollte, militärische Geheimnisse zu verraten, fam der Aufferderung nicht nach und erſtatiete bei den zuständigen Behörden die Anzeige.

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,, Sozialdemokrat

Samstag, 5. November 1938. Nr. 261 die Urteilsbegründung anführt, nach alter Nechts: Die Frau des Pfeudo- Rabbt. Die Gattin des aber bestellte er einen Notar in seine Wohnung, lick auffassung das schwerste, das ein Mensch begehen angeblichen Rabbiners von Brooklyn , der wegen den Apparat versiegeln und ihn vom gleichen Notar kann. Rauschgiftschmuggels sich in Paris in Haft befindet, erst nach seiner Rückkehr wieder öffnen. Die Teles Die für die laus Todesfprung eines Lokomotivführers. Ein wurde aus ebenbeiten Grunde verhaftet ne fete auf 21 Gespräche. O'Duffy ſtrengte einen neuen unheimlicher Zwischenfall ereignete sich Donners zösische Regierung um die Auslieferung des Pfeudo- Prozeß an; der Notar sagte alles aus, was er über tag abend auf der Brücke über den Kleinen Belt. rabbiners Jaat Leifer ersuchen. das amtliche Versiegeln des Apparates auszusagen Der Blizzzug Mittel- Jüte", der von Kopenhas Das Wetter. Im Zusammenhang mit einer hatte. Aber die Gerichte entschieden, daß allein maß­gen über Aarhus nach Strür unterwegs war, Drudstörung die von Westen her rasch nach Schott gebend die Klauseln des Abonnementsvertrages seien, hielt plötzlich zwischen dem dritten und vierten land vorgedrungen ist, wird dem Festland in einem und diese besagten, daß sich der Teilnehmer den Bes Pfeiler der Brücke an. Fahrgäste beobachteten, breiten Strom warme ozeanische Luft zugeführt. In dingungen des Kontrollsystems rückhaltlos unters wie der 3 ug führer aus dem Motorraum Frankreich wurden nachmittags bis 18 Grad verwerfe. Drei Instanzen kosteten wiederum viel Geld. ausstieg, über das Gitterwerk der Brücke Hetterte zeichnet. Von der Wärmefront rüdt eine breite Re­undin den kleinen Belt hinab genzone vor, die am Freitag nachmittag ganz West Die privateren Folgen aber waren schlimmer. O'Duffy, von seinem Recht überzeugt, griff die Posts i vra ng. Der Zug, deſſen Fahrgäste sich eine deutschland und Böhmen erfaßt hat. Bahrſchein­lebhafte Aufregung bemächtigt hatte, wurde liches Wetter Samstag: Unbeständig. beträchtliche verwaltung in Wort und Schrift an, nannte die Bewölkung, namentlich im Karvathengebiet, regnes schließlich von dem Reserve- Motorführer, der sich im Motorraum des Schlußwagens aufgehalten schlagsneigung wieder nachlassen wird. risch, während im Westen des Staates die Nieder zuständigen Beamten vom Leitungsleger bis zum schlagsneigung wieder nachlassen wird. Relativ Poſtminister Gauner und Gangster, wurde anfangs hatte, über die Brücke nach Fredericia weiterges warm, Südwest bis Westwind. Wahrscheinliches ignoriert, dann aber scharf drangenommen und zu fahren. Bei dem Selbstmörder, dessen Leiche noch Wetter Sonntag: Noch ziemlich warm, etwas unbe- verschiedenen, recht empfindlichen Strafen verur­nicht gefunden werden konnte, handelt es sich um ständig, Wind aus westlichen Richtungen. teilt. Sein Vermögen schwand, da er sich nicht mehr einen langjährigen Beamten der dänischen Geschäften, sondern nur dem Telephonkreis wid­Staatsbahnen namens Borch. mete; seine Gesundheit ward schwächer und der Arzt sagte ihm ein baldiges Ende voraus.

O'Duffy

führt Telephonkrieg

Von Jlse Behrendt

Ein schweres Autounglück ereignete sich auf der Reichsautobahn Berlin - Hannover . Auf einen unbeleuchteten, stehenden Lastzug fuhr zunächst ein Personenwagen, wobei der Ober­reichsanwalt beim Voltsgerichtshof, Parey , und der erste Staatsanwalt Geibel getötet wurden. Es hat viele Menschen gegeben, die das Tele­Der Reichsanwalt Parisius und ein Fahrer wur- phon haßten, und es wird noch viele geben. Aber den schwer verletzt, ebenso die Insassin eines Dritteinen erbitterteren Gegner hat das Telephon jemals ten Wagens, der in die Trümmer des verunglück gehabt als Cornell O'Duffy, der, in einem Fleden ten Personenwagens hineinfuhr. nahe dem schon ohnehin fleinen Pembroke lebend, dem Wahne nachhing, das Telephon und die Mächte, die hinter dieser Erfindung ständen, wollten ihn ruinieren.

Hallo, hier Nordpool... Das erste Tele­phongespräch zwischen dem Polargebiet und so penhagen wurde Donnerstag durchgeführt. Der dänische Grönlandforscher Eigil Knuth rief einen Kopenhagener Journalisten an. Das Ge­spräch wurde über die dänische Radiostation Blaavard geführt und verlief ſtörungsfrei. Da bei benuste der Sprecher in Nordostgrönland nur einen kleinen im Eis aufgebauten Sender von der Art, wie sie die Fischfutter benußen. Trotzdem wurde die 4000 Kilometer lange Entfernung glatt überbrückt

Hunderte verheerender Waldbrände wüten in einem über zwölf Bundesstaaten reichenden Gebiet von Ohio bis zum Golf von Merilo und von der Atlantikküste bis zum Mississippi . Riesige Schäden an Waldbestand und Getreide sind zu verzeichnen. Tausende von Notstandsarbeiten und Farmern sind zur Bekämpfung der Brände eingesetzt.

Hauptführer der Eifernen Garde" verhaf­tet. Es wird bestätigt, daß die rumänische Polizei am 27. Oktober Prinz Alexander Cantacuzene verhaftet hat. Dieser war einer der Hauptführer der Eisernen Garde ". Er war nach seiner ersten, im April erfolgten Verhaftung geflohen uno wurde in seiner Abwesenheit zu neun Monaten Kerker und zu einer Geldstrafe von 120,000 Lei verurteilt. Er wurde auch auf sechs Jahre aus Rumänien ausgewiesen.

Die Verhandlungen mit Kesper und Genossen dauerte im ganzen drei Tage, wobei es herausfam, Bafas Journalistenpreise. Infolge der außer daß die Angeklagten Vorbereitungen zu einem Marsche des bewaffneten Proletariats nach Ber - ordentlichen Verhältnisse, die einen außerordentli lin" machten, wobei gleichzeitig die Note Armee in chen Einfluß auf die gesamte Struktur der Presse Deutschland einfallen sollte. In dem Prozeß wurde haiten, wurde die Verteilung der Bafa- Journali­schließlich der Hauptangeflagte Beter as per stenpreise für das heurige Jahr verlegt. Nach allem zum Tode und von seinen Genoiſen einer au au schließen, werden diese Preise von der Jury im zwölf Jahren Zuchthaus, der zweite zu fünf und Frühjahr des nächsten Jahres verteilt werden. Bis der dritte zu zwei Jahren verurteilt. In der Be tigkeit der Stomintern hingewiesen, deren Ziel der ſprünglich am 28. Oktober enden sollte, verlängert. Kampf mit dem Dritten Reiche sei. Das Verbrechen, Das genaue Datum, wann die Konkurrenz endet dessen sich die Angeklagten durch die umstürzlerische und die Preise zur Verteilung lommen, wird noch kommunistische Tätigkeit schudig macht: n, ist, wie mitgeteilt werden.

Wie viele große Leidenschaften, war auch die Telephonivut O'Duffy3 durch einen an sich unbeachte lichen Zwischenfall hervorgerufen worden. O'Duffy war einmal einen Monat lang auf Urlaub gegangen und hatte sein Haus völlig abgeschlossen. Zwei Wochen nach seiner Rückkehr fand er eine Telephon­rechnung vor, in der ihm 14 Ortsgespräche anges freidet wurden, Gespräche, die er, da er abwesend tvar, nie geführt haben konnte.

D'Duffy beschwerte sich bei der örtlichen Bost verwaltung. Dort erklärte man ihm, der Fehler läge auf seiner Seite: Die automatischen Kontrollanlagen funttionierten tadellos. O'Duffy ging zur nächsten Instanz, rief dann das Ministerium an und er hielt stets die höfliche Auskunft, es sei nichts zu machen. Bisher sei noch niemals bewiesen worden, daß die Zählapparate Anrufe falsch registrierten. Und dabei blieb es.

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Aber an dieser Nachricht, die jeden vernünfti gen Menschen zur Einsicht gebracht hätte, entzün dete sich der Kampfgeist O'Duffys aufs Neue. Und den Weg zur Rache fah er in der Medizin, von der der Arzt ihm gesagt hatte, daß sie ihm, im Ueber maß genossen, in drei Stunden töten, tropfenweise. eingeflößt aber retten würde. Nachdem ein anderer Arzt eine völlig gleichlautende Mahnung geäußert hatte, war O'Duffys Schlachtplan fertig.

Er nahm die ganze Medizin auf einmal. In drei Stunden würde er tot sein aber leben wollte er ohnehin nicht länger, denn der beispiellose Tele­phonfrieg hatte seine Mittel vollkommen aufgezehrt. Kaum hatte er die bitteren Tropfen hinunterge­würgt, als er das Fernamt anrief:

,, Fräulein: Für 5 Uhr 18 ein Blizgespräch mit Hotel Matsumoto, Tokio ; für 5 Uhr 22 ein Blitz­gespräch mit Dr. S. Kern, Kapstadt 88-8-33, für 5 1hr 26 cin Blizgespräch nach Sidneh, Rechtsan­walt Swift DE 295-48; für 5 1hr 80 ein Blik­gespräch...

Die Gespräche gingen nach Yokohama , Johan­ nesburg , Gubinnen, Nizza , Darjeeling und Sao Paulo , nach Detroit und Hammerfest , nach Mel­burne und Shanghai . Sie betrafen Partner, die im Telephonbuch standen, die aber noch nie vorher von O'Duffy etwas gehört hatten und auch nie­mals später etwas von ihm hören sollten. Denn, nachdem O'Duffy um 8 Uhr 1 das Hofmarschallat von Banglog angerufen hatte, verließen ihn die Kräfte. Er starb, und sein letzter Gedanke gehörte der befriedigten Feststellung, daß es keinen Nach­laß gab, aus dem die betrügeriſche Poſtverwaltung die irrjinnigen Gebühren für Dußende von Blizge= frächen um die ganze Welt beitreiben könnte.

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Für das Ministerium, nicht für O'Duffy. Die 14 zuviel bezahlten Gespräche, die er bestimmt nicht geführt hatte, drüdten ihn mehr als jeder andere Geldverlust. Er stellte der Post eine Falle, ging wieder einen Monat auf Reisen, deponierte den Schlüſſel bei einem absolut zuverläſſigen Freund und fand nach seiner Nüdkehr eine Rechnung über vier Gespräche vor. Jetzt hatte O'Duffy einen Beu­gen; er strengte einen Prozeß über vier plus vier­forderte zehn Gespräche an, für deren Bezahlung er Ersatz und wurde abgewiesen, da das Gericht sich auf den Standpunkt stellte, der Freund sei zwar für O'Duffy, aber nicht für die Post zuverlässig, und die Kontrollapparate seien das Sicherste, was es Niese. überhaupt gäbe.

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Deutsch .

Samstag: Gräfin Walewska". Garbo. Seute 4 Uhr: Hauptmann von penid". 2- Einheitspreis.

Montag: Frau Lehmanns Töchter". Hansi

Der Prozeß, den O'Duffy nun durch alle In- Beaua 3bedingungen: Bel Ruſtellung ins Baus oder bei Bezug durch die Bolt monatlich 17.-. gründung des Urteils wird hauptsächlich auf die zu diesem Termin wird die Bewerbungsfrist, die urs stanzen durchfocht, kostete ihn viel Geld und Gesund viertelfjährig Ke 51.-, balbjährig 102.- nanalabria heit. Aber auch die letzte richterliche Entscheidung gab Ke 204. Inferate werden laut Zarif binigft berecht thm nicht recht.

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Die neue Sintflut

Roman von Noëlle Roger

Aus dem Französischen übersetzt von Irma Rippel

O'Duffy stellte der Post nun eine ganz sichere Falle. Wieder verreiste er auf einen Monat, vorher

-Rüdstellung von Wanuskripten erfolgt nur bet Einfen bung der Retourmarken. Die Reitunasfrantatur wurde von der Roft. und Telegrabbendirektion mit Erlak Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt.( Stontrollpoftamt Braba 25). · Bruderet..Orbis". Drud, Verlags- u. Reitunas A. G. Bras

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" Wir hatten in einer Höhle übernachtet." bemessende Langsamkeit des Fortschritts erklä- dünn, spißig wie Nadeln, oder abgerundet wie Nach kurzem Suchen fand er sie wieder am ren... Suppeln, weisen sie doch eine gewisse Familien­Fuße einer Kalfsteinwand. Ein schmaler Gang Er dachte wieder an seine Wünsche: andere ähnlichkeit untereinander auf. Und diese titanen­führte in einen weiten Raum, mohin keine Luft Menschen auffinden, ihnen mit hilfreicher Hand haste Landschaft, diese Ansammlung von riesen­drang. Dumpfe Feuchtigkeit troff von der niedri entgegentreten, unter den einzelnen Gruppen der haften Festen, Rundbauten, Gletschern, Stein­gen Stuppel. Man hörte das Auffallen der Trop- leberlebenden einen regen Werkehr schaffen, mit- haufen und Wänden, hatte nur diesen einzigen fen auf die Fliesen. einander die unerhörten Schwierigkeiten überwäl- 3wed, die Felsspißen schlank und sieghaft hin­Zwischen seinen schlafenden Gefährten lie- tigen, den dürftigen, gemeinsamen Besiz ver- aufzuheben über die monotone Unendlichkeit der Erde. gend, gab Lavorel sich seinen Gedanken hin. Noch mehren. Hans und Jorris trugen die Leichname hin- nie hatte er sich das elende Leben der ersten Men­Mit jeder Stunde gab die Laune der Wolfen Fieberhize brach in ihm aus. Er erhob sich, ihnen ein anderes Aussehen. Manchmal ragten aus in eine Felsenfluft, und häuften Steinblöcke schen so anschaulich ausgemalt. Es war ihm, als taſtete sich zum Eingang und ließ die Blicke in die sie aus dem Nebel heraus als scharf umriſſere und Sties darüber. Drei Tage blieben fie in die betrachtete er es, als hielte er es in seinen Hän- Nacht hinausschweifen, welche blaue, mit Sternen Schatten, unwirklich wie Geistererscheinungen. sem Tale. Elvinbjorg wollte kein Plateau, keine den. Wie war es den Ueberlebenden möglich ge- besäte Schleier von Fels zu Fels spannte. Aus Nun hoben sie sich schwarz vom blassen Himmel Erdfalte undurchforscht lassen. Des Abends zogen wesen, dieses Dasein im Halbdunkel der Höhlen einer Mulde leuchtete matt eine Gletscherflante. ab und drohender Schrecken lag brückend in der sie gedörrtes Fleisch aus ihren Rudjäden, lager zu ertragen. Welche Leiden hatten sie durchge Vom schmalen Himmelsstreif zwischen den Gipfeln Atmosphäre. Da runzelte Jorris die Stirn, ließ ten sich rings um die Hütte und schliefen bis zum macht, welche Auswahl mochte die Natur unter ging eine so hehre Ruhe aus, daß Jean sich nicht die Karawane halten und suchte nach einem Schus Morgen. Bei ihrem Nahen sahen sie die verwil- ihnen getroffen haben. Jean sah in der Dunkel­entschließen tonnte, in die Finsternis der Grotte derten Ziegen, die Gott weiß wie dem Winter heit diese Höhle sich mit Kindern bevölkern, die zurückzukehren. Er schritt weiter hinaus, erblickte zwischen den Felsen. entronnen waren, fliehen. Ignaz rief fie, befann dahinstarben. Zu wievielen Todesröcheln hatte Elvinbjorg aufrecht auf einer Terrasse, und trat Ein eisiger Wind erhob sich und fegte in sich auf alle Lockrufe der Hirten, und sie kamen, wohl jenes ewige Rinnſal, das Tropfen für Trop - zu ihm. Schweigend gingen sie miteinander auf rauhen Stößen durch die Berge. Aber nach dem schrechaft, sprungbereit; aber sich bald auf ihre fen niederfiel, den Tatt geschlagen? und ab, bis das Licht des heraufdämmernden Sturm erfuhren sie die Sonnenpracht im Schnee. alten Gewohnheiten besinnend, boten sie nach kur- Und Jahrtausendelang hatten die Menschen Morgens einen grünlichen Schein auf die Sie überschritten den Dreb und sahen das. zer Zeit selbst ihre milchgeschwellten Euter der als Wohnstätten nur diese Höhlen gekannt, oder schneeige Kuppe des Buet zauberte. melkenden Hand. Auf dem mit Vergißmeinnicht die mehr oder minder Wind und Wetter preis­Meer auf dem Grunde des Schwarzwassertales In ihrem langen Alleinſein mit den Felsen- Waſſer Besäten Geröll standen Gemsherden, hockten In ihrem langen Alleinsein mit den Felsen- Schimmern. Sie gelangten zum Salentonpaß. gegebenen Schlupfwinkel in den Felsen. Schneehasen; sie sahen die Menschen kommen und spißen schien es ihnen schließlich, daß in ihnen ein Auch hier nichts als Wasser im Diofatale, Wasser voll Staunen entdeckten sie, daß sie nicht mehr immer wieder Waffer... Ein lauer dunst­Ein andauerndes Scharren drang in Lavo- nespenstiges Leben erwache. Zerklüftet, verhäng- geschwängerter Wind blies ihnen weiche Meeres­die Herren dieser versteckten Gebirgseinsamkeit rels Schlaflosigkeit. Irgendein Tier verfolgte be- nisvoll, von Lawinengängen durchfurcht, von geschwängerter Wind blies ihnen weiche Meeres­von harrlich sein nächtliches Treiben, ein Fuchs viel- Windsbräuten umbraust, die ihnen die Felsblöcke Düfte ins Gesicht. Sie waren müde. Sie lagerten

ivaren.

Auf, vorwärts..." sagte endlich Elvin- leicht. Da fielen ihm die furchtbaren Höhlenbä- entriffen, welche der Froſt gelodert hatte, tauchten bie wogende Fläche schweifen. sich auf den Felsen und ließen ihre Blicke über

Mutlos überlegte Jean: Einst zweitausend­

bjorg. Sie überstiegen den Vieux- Paß und kamen ren ein, die dem Menschen seine Zufluchtstätten sie auf im Schutt der Fliesen und der gestockten in eine noch trostlosere Gegend als das Susanfe- streitig gemacht hatten. Dieses so kostbare, so Geröllbäche, die ein Katastrophentag einst in Be­tal. Es war ein länglicher Felsenzirkus unterhalb schwer erhaltene, so schmerzvoll überlieferte Lewegung gesetzt hatte. Auch sie waren Ueberlebende, fünfhundert Meter. Heute nur noch fünfhundert. der Buet- Wände, in dem Schneewächten mit La- ben, wie hatten die siegreichen Nachkommen es Beugen zahlloser Umwälzungen. Wie eine gras Giner nach dem anderen werden die Glerscher winentegeln abwechselten. doch besudelt, vergeudet, mit Sklaverei belastet, phische Darstellung eines Rhythmus standen fi- dahinschmelzen, es wird keinen Schnee mehr " Es ist die Zufluchtstätte der Gemfen," mit unnötigem Leid erfüllt. aufgereiht da und schienen einander durch den sagte Jorris. Ich erinnere mich, in diesem Gebiet Die ersten Menschengruppen hatten sich ge­Naum Rede und Antwort zu stehen: geheimnis gejagt zu haben, es ist schon lange her." gen ihre gemeinsamen Feinde, Kälte, Hunger, bolle Zwiesprache, die sie über den Aether hinwea Er sammelte seine Erinnerungen, während reißende Tiere, zusammengeschlossen. Oder hatten untereinander verband. er die steilen Hänge, die Felsen und Schneewüste- auch fie in feindliche Lager gepfercht, nichts an= Gleichgültig gegen den Wechsel der Jahres­nei betrachtete, in der man manchmal eine leicht deres als ihre gegenseitige Vernichtung gewollt? zeiten, etwas dunkler die einen, etwas rötlicher die füßige Schar aufspringen fah. Das könnte vielleicht die nach Jahrtausenden zu anderen, bläulich oder schnecdurchstreift, eisbedeat,

geben. Die drückende Sonne wird den Enzian verbrennen, die Gemsen zerstreuen. Das ganze Hochgebirge war zum Meere hinabgestiegen. Ja.. aber die Menschen werden leben! Er erhob sich. schüttelte seine Schwermut ab und rief: ..Vorwärts... weiter."

( Fortsetzung folgt.)