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Sonntag, 6. November 1938

die Sicherung seiner nationalen Existenz zu suchen. Was schreibt die tschechische Presse? Vierhundert Jahre. von 1526 bis 1918 hat es in diesem Verband gelebt, der Versuch, sich daraus nach einem Jahrhundert zu befreien, endete wieder mit einer Katastrophe, der Schlacht am Weißen Verge 1620. Erst die günstige Non­stellation des Weltkrieges hat den Tschechen den eigenen Staat gebracht, den sie einst besessen hatten.

Ruhigere Betrachtung

Persönliche Angriffe

Nr. 262

In einzelnen rechtsstehenden Prager Boules bardblättern werden in den letzten Tagen persönliche Angriffe auf Dr. Beneš erhoben. Es wird da u. a. erzählt, daß der französische Journalist Emile Roche erklärt habe, Dr. Beneš habe in den kritischen Tas gen in London und Paris ersucht, man möge ihm ein Telegramm schicken, in welchem die Abtretung der Minderheitsgebiete verlangt wird der

Schluß gezogen, daß Benegird. Anlaß zur

lichen Dingen haben werden. Diese Verschiedenheit Berſtückelung der Tschechoslowakei gegeben habe. der Auffassungen hat ihre Quelle im menschlichen Demgegenüber erklären die Lidové Noviny" Charakter felbst. Sie quillt aus der Beschäftigung, daß die Regierung der Republik mit dem Ministers der Lebensart, der geistigen Beschaffenheit. Politische präsidenten Dr. Hodža an der Spike, im entscheidens Parteien sind also eine große Kraft und ihre Auf den Augenblick den französischen und englischen Ges lösung wird, wenn dies die Situation des Staates fandten in Prag ersucht hätten, fie möchten die Ana auch noch so sehr erfordert, fehr schwierig sein. Viel- träge ihrer beiden Regierungen der tschechoslowakis leicht wird man dazu allmählich kommen... schen Regierung schriftlich überreichen. Die erhobene Anschuldigung fällt also in nichts zusammen. Die ,, Lidové Noviny" verurteilen es weiter auf das schärfste, daß die Kampagne gewisser Blätter nicht einmal vor der Frau Hanna Beneš Halt mache.

Unter eigener Verantwortung Im„ České Slobo" schreibt dessen Wirk­schaftsredakteur Dr. A. Houdet:

In der ernsteren tschechischen Preffe wird auf die tieferen Ursachen des Unglüds eingegan gent, das den Staat betroffen hat und die großen Aufgaben für die Zukunft werden aufgezeigt. Einige wenige, allerdings darunter einflußreiche Blätter glauben sich dagegen noch immer in per­sönlichen Angriffen ergehen zu müssen. Die Geschichte des tschechischen Volkes im 19. Jahrhundert, insbesondere die siebzig Jahre Vernichtung des Staates verhindert von der Revolution des Jahres 1848 bis zur Revolution des Jahres 1918 erscheinen uns als In den„ Národni Listh" legt der Außen Vorbereitung für die Schaffung und Gestaltung politiker des Blattes, Dr. Rudolf Procházka, die des eigenen Staates. Wirtschaftlich, sozial, tul britische Politik gegenüber Mitteleuropa flar. Ihr turell ist der Aufstieg der Tschechen aus der Ge- Interesse an diesem Teile der Welt hat in den letzten schichtslosigkeit, in die sie dank der Folgen des Jahren darin bestanden, der Notwendigkeit des Ein­Weißen Berges versanten, zu eigenstaatlichem ſevens der britischen Kräfte enthoben zu sein. Es Leben bewunderungswürdig, von Historifern und ging darum, den Bündnisfall zu verhindern, damit Dichtern verherrlicht. Der wirtschaftlich- kulturelle der franzöſiſch - tschechoslowakische Paft nicht in Wirk­Aufstieg wird am 28. Oftober 1918 politisch gesamteit trete.„ Es handelt sich nun darum", so lau­ten die Folgerungen, die aus der vorgehenden Be­frönt, das Volk, geführt von seinem größten trachtung gezogen werden, wie man die Konstella­Gelehrten, scheint ein Glückskind des neuen tion der mitteleuropäischen Mächte selbst beurteilen Auch das ,, Národni Osvobozeni Europa zu sein, das in den Pariser Friedene­verträgen Gestalt gewonnen hat. kann, unter der wir unsere Aufgabe hatten und sie Nach der Wiener Entscheidung fällt der Vor- nimmt Stellung dagegen, daß man Dr. Beneš alle weiter haben werden. Man muß sich dessen bewußt hang der Ungewißheit, der über die Grenzen des Schuld zuschiebt. Die ständigen Warnungen des Präs werden, daß auf dem Programm direks die Teilung Staates gebreitet war, und die Dinge kehren wieder fidenten vor einer Politik der Voreingenommenheit der Tschechoslowakischen Republik gestanden hatte. in unsere eigenen Hände zurück, also auch in unsere den Deutschen gegenüber auf der einen, und vor einer Ihre Eriſtenzberechtigung selbst war in Zweifel gezo- eigene Verantwortung. Aus der Situation, in der unkritischen, befangenen Stellung zu den autoritas gen worden. Der Krieg hat eine große Gelegenheit wir uns befinden, können wir einen ehrenhaften tiven Regimes auf der anderen Seite gingen vielfach zur ersten und letzten Teilung der Tschechoslowakei Ausgang für unser nationales und staatliches Leben ins Leere. Die Parteien genügten nicht für die nota sein sollen. Der Umstand, daß es nicht zum Feriege nur dann finden, wenn wir uns von allen Vorstel wendige Belehrung und die Beherrschung der öffent­und zu Wirren gekommen ist, sondern daß hier der lungen und Vorurteilen, von den überkommenen Forlichen Meinung. Der Präsident, versteht sich, genügte freie Staat der Tschechen, Slowaken und Karpatho- men des politischen und wirtschaftlichen Lebens frei dazu auch nicht. Es hat heute feinen Sinn, ihm auss russen entstanden ist, hat verschiedene Pläne vereitelt machen, wenn wir das suchen werden, was Arbeit auseßen, er hätte fester und entschiedener sein sollen. Die Republik bleibt, wenn sie auch aus vielen Bun- gibt, die Menschen einander annähert und den Geist Es steht insbesondere jenen nicht zu, die seinen Rat den blutet, und was das Wichtigste ist, ihre Eristens der nationalen Gesamtheit schafft. hat sich als ein noiwendiger ausgleichender Faktor gezeigt. Die Tschechoslowakei hat in der Krise ihren Daseinssinn bewiesen und einen starken Lebenswil­Ten an den Tag gelegt."

Die wirtschaftlichen Ursachen der großen Umwälzungen

nicht befolgt haben.

Die Einführung des Rechtsfahrens

Der nächste Krieg, so hatte einst Jean Jaurès gesagt, wird darüber entscheiden, wie Europa in den nächsten fünfzig Jahren aus­schauen wird. Das Europa von Versailles und St. Germain hat nur zwanzig Jahre gedauert. Die Macht der Sieger ist dahin, die Unterlegenen von gestern sind die Träger des Erfolges von heute. Die Geschichte ist nicht stillgestanden, die Machtverhältnisse haben sich geändert, die Tsche­chen und Slowaken haben das Gebiet, welches sie vor zwanzig Jahren erhielten, nicht ganz behal ten fönnen. Die nationale Frage in Mittel­ europa hat eine radikale Lösung gefunden was für uns vollendete Entwicklung ist, harrt in manchen Gebieten östlich der Sudeten und Karpathen seiner Entscheidung. Das tschechische Volt ist wieder, wie 1278 und 1434, auf einen fleineren Raum verwiesen, das Hinausgreifen Brag, 5. November. Wie bereits gemeldet, hal| Vorrichtungen, insbesondere die Wagenbremsen, an über dieses Lebensgebiet ist abermals an den am Freitag der Ministerrat den Entwurf einer gepaßt werden. Im Právo Lidu" schreibt Abgeordneter A. Maßnahme des Ständigen Ausschusses betreffend die Der neuen Verkehrsrichtung müssen auch die Machtverhältnissen in diesem Teile Europas ge- rba über die tieferen Ursachen der großen Um- Einführung des Rechtsfahrens auf den öffentlichen Verkehrszeichen angepakt werden, welche überall scheitert. Ja, der böhmische Staat ist gegenüber wälzungen, die wir in den letzten Wochen erlebt Straßen und Wegen angenommen. Dieser Entwurf dort, wo es die Umstände erlauben, auf der rechten dem Mittelalter noch kleiner, er reicht nicht mehr haben.„ Die tatsächlich treibenden Kräfte der heuti- ist ein Wert des Innenministers, der nach dessen Straßenseite in der Fahrtrichtung werden angebracht an die Nandgebirge, sondern endet an den gen Unruhe sind nicht nur ideologischer, sondern Ausarbeitung ein Einvernehmen mit der slowakischen werden. Ausnahmen sind nur in den Gemeinden zu Grenzen des deutschen Siedlungsraumes, die hauptsächlich wirtschaftlicher Natur. Das übervölferte und karpathorussischen Regierung erzielte, die Maß- lässig, in denen die Zeichen nach Bedarf über die historischen Grenzen von mehr als tausend Jah- induſtrielle Deutſchland , das überbölferte Italien nahme des Ständigen Ausschusses in dieser Ange. Witte der öffentlichen Kommunikation angebracht ren sind vom Strom der nationalen Entwicklung und das übervölkerte Japan find genötigt, enttvederlegenheit in allen drei Teilen des Staates in Kraft werden können. Auch für die Aenderung der Anbrin weggeschwemmt worden. Einen Ersatz hat die Menschen oder Waren auszuführen. Die Auswande- 3u setzen. Der Entwurf beſtimmt, daß von einem ung der Verkehrszeichen wird eine angemessene tschechische Nation allerdings darin gefunden, daß rung, vor dem Weltkrieg faſt frei, ist heute durch die der 1. Mai 1939 fein wird, auf den öffentlichen halb notwendig, weil in Europa nurmehr bier noch genau feftzufeßenden Zeitpunkt, der zweifelios Frist festgefekt. der Staat, den sie nun zusammen mit Slowaken strengsten Bestimmungen der wenig besiedelten Län- Straßen und den öffentlichen Wegen die Verkehr3: Staaten verblieben sind, in denen das Linksfahren Die Durchführung dieser Maßnahme war des. und Karpathorussen bildet, bis an die Grenzen der fast unmöglich gemacht. Dem internationalen richtung dahin geändert werden wird, daß man rechts Rumäniens reicht, ſein Schwerpunkt hat sich dem Sander werden die unsinnigften Schwierigkeiten be- fahren wird. Diese Veſtimmung gilt auch für den eingeführt iſt, und zwar die Tſchechoslowakei . Un, historischen Staat des Hl. Wenzel gegenüber reitet. Dabei wagt niemand es zu leugnen, daß der Verkehr mit Schienenfahrzeugen auf Straßen und führung des Rechtsfahrens wird der internationale aarn, Großbritannien und Schweden . Durch die Ein mehr nach dem Osten verschoben. freie Warenaustausch in der Welt eine unerhörte öffentlichen Wegen. Durch die Bestimmung über das Verfehr über die Tschechoslowakei erleichtert und die Ebenso wie nach den nationalen Katastro- Erhöhung der Wohlfahrt verursachen würde und daß Rechtsfahren werden auch die weiteren einschlägigen phen im 13. und 15. Jahrhundert muß sich das es Wahnsinn ist, wenn große Kolonialgebiete fich Borschriften geändert. Es wird beſtimmt, daß nur system ein, daß in den Nachbarstaaten gilt. Aur Ein­en Tſchechoslowalei schaltet fich in das gleiche Verkehrs­fschechische Volk auf fleinerem Raum nunmehr gegen den Bustrom weniger und nüßlicher Einwan- links vorgefahren werden darf. Ferner wird beſtimmt, führung des rechtsseitigen Verkehrs müßte allerdings jeinen inneren Aufgaben zuwenden. Es sind derer aus den übervölferten Ländern webren. daß die Eingänge der Fahrzeuge für den öffentlichen eine Frist festgesetzt werden, weil diese Maßnahme große und, man kann es troß des Unglücks im Personenverkehr derart angebracht sein müssen, daß eine Reihe technischer Aenderungen erfordert, ins, Herbst 1938 sagen, stolze Aufgaben. Die west­Die ,, nationale Frage" der anderen sie das Aus- und Einſteigen von der rechten Seite besondere in jenen Städten und Gemeinden, in denen lichsten Slawen müssen die eifrigsten Träger der in der Fahrtrichtung ermöglichen. Ebenso müssen die der Verkehr mit der Straßenbahn und anderen Darauf macht im Venkov" Dr. Kah& Fahrzeuge, insbesondere die Pferdegefvanne, von der Straßenfahrzeugen für die Massenbeförderung ein­abendländischen Kultur im Slawentum bleiben.net aufmerksam. Er schreibt:„ Wir drei Nationen, rechten Seite geführt werden, damit der Wagen geführt ist. Es wird demnach notwendig sein, sowohl Ein so fleißiges und wie es die letzten Greig welche in das neue Mitteleuropa nunmehr eingefeilt führer nicht in der Mitte der Fahrbahn, sondern an das Schienensystem, als auch die Fahrzeuge selbst nisse gezeigt haben diszipliniertes Volt hat sind, fönnen von hier nicht auswandern und uns ihrem Rande geht. Dieser Bestimmung müssen die umzubauen. das Zeug in sich, innerhalb des von ihm bewohn- einen anderen Platz an der Sonne suchen. Worauf ten Raumes Glück und Wohlfahrt allen zu schaf- wir aber acht geben werden und müssen, ist, daß un­fen und einen gefunden sozialen Organismus fere innere Unabhängigkeit respektiert und unser gu erstehen zu lassen, der auch den großen Erschütteter Wille sowie unser friedliebender Wille nach Bu- Die Verlegung der deutschen Hoch- Massenberhaftungen von Arabern, die ohne Er rungen standhalten wird, die Europa nicht erspart sammenarbeit berücksichtigt werde. Wir werden nun schulen aus der Tschechoslowakel überzeugt, daß auch die Militärverwaltung schwer. zuschauen, wie die anderen rund um uns die natio­nalen Fragen lösen, ob sie unsere Leute, die sie über- Wie die tschechischen Blätter aus Berlin be- lich 50.000 Personen, Autobefizer oder täglich nommen haben, sanieren können und ob sie ihre ful- richten, haben sich die deutsche und die tschechoslo- zwischen den einzelnen Dörfern und Städten rei­turellen und geistigen Bedürfnisse, die doch nicht nur watiſche Regierung darauf geeinigt, die deutschen sende Araber, in Haft halten könne. Um Play in der Ausdruck des Heute, ſondern einer tausendjäh- Hochschulen in der Tschechoslowakei ins Meich zu den Strafanstalten zu schaffen, wurden alle arabi­rigen nationalen Geschichte sind, berücksichtigen verlegen. Der fünftige Sitz der deutschen Univer- schen Gefangenen aus den Zentralanstalten in Jes werden. sität und der deutschen Technik in Prag ist Re i rusalem und Affa weggeführt und zumStraßenbau Allmähliche Parteienvereinfachungenberg, während die Brünner deutsche Tech- bzw. zur Ausbesserung der Straßen, die von den nit nach in z verlegt wird. terroristischen Banden beschädigt wurden, ge­schickt. Die Militärbehörden durchsuchen rücksichts los die arabischen Dörfer und sprengen, falls sie Widerstand begegnen, die Dörfer durch Dynamit in die Luft oder beschießen sie. Dieser Tage nah men die Truppen die Führer des Hauptstabes

bleiben werden.

Baltische Regierungen beraten Neutralität Reval , 5. November. Am Mittwoch sind in Neval Vertreter der Außenministerien Lettlands , Litauens und Estlands zur Vorbereitung eines gemeinsamen Neutralitätsgesetzes für die drei Länder zusammengetreten. Die Beratungen wurden Donnerstag abgeschlossen. In einer amt. lichen Verlautbarung wird festgestellt, daß die Sachverständigen einen Gesezentwurf über die Regelung der Neutralitätsfrage ausgearbeitet haben, der nunmehr den betreffenden Regierun gen unterbreitet werden wird.

Der Gerichtsschreiber als Vormund

In der ,, Národni Politita" tommt Dr. St. Nikolau auf die Bestrebungen nach Ver­einfachung des Parteiensystems zu sprechen. Es ist charakteristisch, welche Mäßigung in dieser Frage das konservative Organ bewahrt. Es schreibt:

Niemals werden wir dem ausweichen, daß die

laubnis reisen. Die arabische Bevölkerung ist aber

Staatsbürger verschiedene Auffassungen in öffents farpathorussische Ministerpräsident Monsignore material. Die arabische Bevölkerung beschloß den

hoben.

Der Ständige Ausschuß gemäß Paragraph Der Ständige Ausschuß gemäß Paragraph 54 der Verfassungsurkunde hält am Mittwoch, den 9. November 1938, um 3 ihr nachmittags im Abgeordnetenhause eine Sibung ab.

Hochverratsanklage gegen den Abgeordneten Brody Wie„ Lidové Noviny" berichten, hat der Vološin die Beschlagnahme des Vermögens des gensverwalter verkaufte er kurzerhand die wert- Abgeordneten Andrej Brody angeordnet. Gegen vollen Immobilien. Der Verkauf ging glatt von- Brody wurde die Anklage wegen Hochverrats er­statten, der amtliche Gerichtsbeschluß wurde von niemand angefochten, und Paul Legot hatte den MTP Paris. Der Gerichtsschreiber Paul ersten Beweis für die Richtigkeit seiner Methode. Dies geschah im Jahre 1931 und seit ba= Legot aus Caen hat geradezu unwahrscheinliche und jedenfalls von dem ehrenwerten Stand der mals haben noch viele Unmündige und Geistes­Justizbeamten völlig ungeahnte Möglichkeiten für frante Paul Legot zum Vormund bekommen. Und diesen Berufszweig entdeckt. Wozu ist man eigent- die Sache kam erst heraus, als das Schicksal die lich Gerichtsschreiber? dachte Paul Legot. Doch Lücke in dieser verblüffend einfachen und schein­nicht etwa nur dazu, um Protokolle anzufertis bar absolut sicheren Methode entdeckte. Ein ge­gen und ein bescheidenes Gehalt zu beziehen. Man fertigt ja auch noch ganze andere Dokumente in der Kanzlei aus, so z. B. Gerichtsbeschlüsse. Wie nun, dachte Paul Legot weiter, wenn man diese Beschlüsse, auch wenn sie gar nicht von dem Ge­richt gefaßt wurden, troßdem ausfertigt? Und wie gar, wenn man dies zu seinen eigenen Gun­

ſten tut?

Streit. Ohne Bewilligung zu reisen, fürchtet die Mehrheit doch und um eine Bewilligung anzu suchen, fürchtet sie andererseits wegen der Todes­drohungen ebenfalls. In einem Lande, in dem alle Kommunikationen auf dem Autoverkehr beruhen, ist ein Wirtschaftsleben ohne dieses Verkehrsmittel undenkbar.

London , 5. November. ( Reuter.) Es wird erivartet, daß Minister Macdonald Mittwoch oder Donnerstag der nächsten Woche im Unterhaus über die Palästina betreffende Regierungspolitik

arabischen Strelk Bericht erstatten wird.

wisser Oleijnezac, ein Pole, wurde in der ersten Vor einem neuen Instanz wegen Diebstahls zu Gefängnis verur­teilt, undLegot bemächtigte sich seines Sparkassen­buches mit 4500 Frs. Leider für Legot und zum Haifa . Es scheint, daß die Führer der arabi­Glück für den Polen wurde dieser aber in der Be- schen Aufstandsbewegung entschlossen sind, ihre rufungsinstanz freigesprochen, und auf der Spar- Kräfte mit den drei englischen Divisionen in Innsbrucker Kloster geschlossen taſſe wußte man, wer das Geld abgehoben hatte. Palästina zu messen. Der britische Oberlomman­Der eifrige Gerichtsschreiber saß nun nicht dant ordnete an, daß jeder Autochauffeur für tige Schließung des Innsbrucker Servitentlosters Innsbrud. Gauleiter Bürdel hat die sofor an seinem angestammten Plaz, sondern auf der Reisen im interturbanen Straßenverkehr oder verfügt. Siczu erfährt man, daß neun Infaffen Er tat es. Er fertigte in der zivilrechtlichen Anklagebank im Gerichtssaal von Caen . Er leug für Eisenbahnfahrten eine Sonderbewilligung der dieses Klosters und eine größere Anzahl von Ein­Angelegenheit von Marie Fanet, die leider als nete seine Verfehlungen nicht, und er konnte auch britischen Militärbehörden haben muß. Die Tera wohnern der Stadt verhaftet worden sind. Die unheilbar irr erkannt und in eine geschlossene An- nicht leugnen, daß er im dritten Stocke des Ge- roriftenführer verboten jedoch allen Arabern, um Untersuchungen der Staatspolizei sollen staats­stalt verwiesen worden war, einen Beschluß des richtsgebäudes ein Amtszimmer als Absteigequar- diese Bewilligung anzusuchen, und zwar unter feindliche Voraänae aufaebedt haben. Gerichtes von Caen aus, wonach ein gewisser tier benußt und wie ein Boudoir ausgestattet Todesdrohung. Inzwischen erhielten einige tau Paul Legot als ihr Vormund und Vermögensvers hatte. Für das Städtchen Caen bedeutete die send Juden die Bewilligung zur Reise zwischen Die Times" konfisziert walter bestellt wird. Was können einer armen Gerichtsverhandlung, in der auch diese Pifante- den einzelnen Städten oder zum Lenken von Geistestranten noch ihre Häuser nüßen! dachte rien heraustamen, eine ausgesprochene Censas Automobilen. Von den Arabern hat jedoch niemand der Vormund Paul Legot, und als ihr Vermö- tion. eine solche Erlaubnis erhalten. Man erwartet jett

Berlin . Der Havastorrespondent meldet, daß die Gestapo Freitag abermals aus unbekanntem Grunde die" Times" tonfisziert hat.