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Mittwoch, 9. Noventber 1938

Unvergängliche Worte Was schreibt die tschechische Presse?

Wer die Wahrheit sucht, verrichtet

ein heiliges Werk.

J. A. Comenius

Heute kommt es darauf an, was einer wiegt auf der Wage der Menschheit. Alles übrige ist eitel.

J. W. Goethe

Innen- und aussenpolitische Betrachtungen

Das bemerkenswerteste in der tschechischen Preffe vom Dienstag ist die Neuaufrollung der Angelegenheit des 1927 feines Generalsranges verlustig erklärten Kommandanten der tschecho­slowakischen Legionen in Rußland , Radola Gajda , sowie die in einem Artikel der ,, Lidové Liſty"

Führer dieser Partei hervorgegangen ist, daß die tschechischen Katholiken auch weiterhin eine eigene Partei bilben wollen, tritt nun Abgeordneter Stašek für die Bildung einer einheitlichen nationalen Partei ein.

Nun Ade, nun Ade, du kämpfende Welt, Um die Rehabilitierung Gajdas nun Ade, ihr ringenden Heere!

Nun Ade, du pulvergeschwärztes Feld, nun Ade, ihr Schwerter und Speere! Nun Adedoch nicht für immer Ade! denn sie töten den Geist nicht, ihr Brüder! Bald richt ich mich rasselnd in die Höh, bald kehr ich reisiger wieder!

Ferdinand Freilig rath

Wer handelt, macht immer Fehler; die einzigen Unfehlbaren, das sind die, die nichts sind als die Repräsentanten der Taktik.

Viktor Adler

Die erste Nachricht über eine neue Ueberprüfe fung der Affäre Gajda brachte die Stříbrný- Presse. Es wurde da erzählt, daß die Verurteilung Gajdas aufgefangener chiffrierter Telegramme erfolgte, die durch ein militärisches Disziplinargericht auf Grund zwischen dem Bevollmächtigten der Moskauer Regie­rung in Prag , Herrn Gillerson, und dem damaligen Volkskommiffär für Aeußeres, Tschitscherin , getved selt wurden. Es handelt sich um vier Telegramme vom Oktober- November 1920, in denen die Rede das von war, daß Gajda den Sowjets ſeine Dienste an biete und bereit sei, nach Rußland zu gehen. Tschi­ tscherin telegraphierte damals, die russische Regie­rung sei bereit, Gajda die Einreisebewilligung zu

geben, Gillerfon telegraphierte en citreiz und das Versprechen gegeben habe, innerhalb eines Monats Unser Volkstum war uns nie unbewußt Informationen über die Pläne des französischen Ge­und in niemandes Herzen hat die Liebe zuneralstabs au geben. Durch Zeugenausfagen wurde unserem Volke, aber zum Volke und nicht dann erwiesen, daß Gaiba Beziehungen zu dem zu seinen Geldsäcken, heißer geschlagen Obersten Arfadij Srafoviecky unterhalten, und von als im Herzen des arbeitenden Volkes. diesem durch Vermittlung des Dieners Solovjeb 5000.- für zwei französische Bücher aus der mili­tärischen Schule in Paris erhalten habe.

Josef Seliger

Wenn unsere Demokratie ihre Unzu­länglichkeiten hat, so müssen wir die Un­zulänglichkeiten, nicht aber die Demo­

kratie überwinden.

T. G. Masaryk

Die grandiose Doppelaufgabe unserer Zeit heißt: Bindung der Wirtschaft, aber

Freiheit des Geistes.

Hermann Steinhausen

Poledni List" hat nun die Nachricht ge­bracht, daß Donnerstag, den 27. Oftober, der ehe­malige Vertreter der Tichechoslowakei in Moskau . Jojef Girsa, bei Gajda erschienen sei und erklärt habe, er fühle sich durch das Amtsgeheimnis nicht mehr gebunden. Girsa teilte nun Gajda mit, daß die erwähnten Depeschen, welche von der Radiostation auf dem Wettin aufgefangen und im Ministerium des Aeußern dechiffriert worden sind, gefälscht seien. Der Tert dieser Telegramme sei angeblich in Prag im Ministerium des Aeußeren stilisiert worden und durch Vermittlung des Herrn Gillerson nach Mos­lau gesandt worden. Dort seien sie mit der Unter­schrift Tschitscherins versehen und in Prag neuerlich überreicht worden.

geopfert, welche Summe von Tagen und Näch ten ist ausgefüllt worden, um in den Betrieben bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, Sport­pläge, Volksbäder, Erholungsheime, gesündere Wohnungen und noch vieles andere auch für die ärmsten Söhne und Töchter des Volkes zu fichern! Dieses Wert bleibt bestehen als ein mitzuteilen.

Gajda hat nun seine Vertrauensleute Dr. Raba und den Abgeordneten Zvoniček ersucht, gemeinsam mit Girſa die ihm gemachten Mitteilungen bem Mi nisterpräsidenten General Syrový und dem Präsi dium des Ministeriums für nationale Verteidigung

"

Abg. Stašek für eine einzige nationale Partei

Nr. 263

listen gewinnen sollte, gebrauchten. Bei der Vertei lung der Mandate aber blieben die Jungen meistens bor der Tür. Nun handelt es sich aber nicht um eine folche Wahlagitation oder um einen bloßen Drud der Jungen, welche ihre Fähigkeiten zeigen und zur ernsten öffentlichen Arbeit zugelassen werden wollten, nun fühlen auch die Repräsentanten der älteren Ges neration das Bedürfnis, junge Menschen zu bedents samen Funktionen des öffentlichen Lebens zu be rufen.dk

Der Krieg der Nerven

Mit außenpolitischen Angelegenheiten befassen das neue Leben, insbesondere im wirtschaftlichen Be- sich der Leitartikel das Právo Lidu" und das Cesté Slovo". Im Brápo Lidu" schreibt Josef Mar tinet:

reich, vorzubereiten.

Einheitspartei in der Slowakei Wie ,, Poledni List" meldet, haben die Be­des flowakischen Lebens zu einer Vereinbarung ge­ratungen der führenden politischen Persönlichkeiten führt, gemäß welcher die Volkspartei, die Agrarier, die Gewerbepartei, die Nationalsozialisten und die Nationalpartei sich vereinigen. Außerhalb bleiben nur die Sozialdemokraten, die, wie die Nachricht eines anderen Blattes besagt, die slowakische Partei des arbeitenden Volkes bilden tvollen.

Einheitliche

Eisenbahner- Organisation

Wie bie, Národní Noviny" melden, haben sich die der Sozialdemokratie naheftehende Union des Eisenbahnpersonals mit der den tschechischen Natio­nalsozialisten nahestehenden Eisenbahnerorganisation Jednota geeinigt, eine einheitliche Organisation der Eisenbahner zu bilden. Der Name dieser Organiſa tion foll sein ,, Jednota železničních a dopravních zaměstnanců v ČSR" Vereinigung der Eisenbahn­

und Transportangestellten in der CSR.

Jugend an die Front

In den ,, Národni List h" beschäftigt sich Dr. Vladimir Mina řik mit den politischen Auf­gaben der jüngeren Generation. Er sagt:

Das treffendste Urteil darüber, was sich in Europa in den schicksalhaften Septembertagen ereig net hat, hat wohl jener Korrespondent eines ameri über den Krieg der Nerven erinnerte und bemerkte, tanischen Blattes gefällt, der an die Worte Görings daß es im September in Europa tatsächlich um einen Krieg der Nerven ging und daß in diesem Kriege die deutschen Nerven durchgehalten haben; genau so gut haben auch die tschechoslowakischen Nerven durchge­halten, aber völlig versagt haben die französischen Nerven, worin die Hauptursache der Katastrophe zu erbliden ist.

Der Vertrag mit Frankreich

im Ceste Slovo" schreibt František Me- Loun über das Verhältnis Frankreichs zur Tschechos

Slowakei:

In der letzten Krise hat es sich gezeigt, daß Frankreich ein doppeltes Leben führt. Für den ruhis gen Sonntagnachmittag hat es seine moralischen Werte und ist deren Festung. Am stürmischen Werla tag jedoch hält es sich an jeden opportunistischen

Strohhalm, während die moralischen Werte beiseite geschoben verden. Nachts anderes hat man auf dem jüngst stattgefundenen radikalsozialistischen Stongreß in Marseille gesagt, wo man zugab, daß der tschechos flowakisch- französische Vertrag tatsächlich in Geltung gewesen ist, nur daß eine andere Atmosphäre war Zur Mitentscheidung und Verantwortung müs als 1925, da dieser Vertrag abgeschlossen worden ist. sen, und zwar in möglichst großer Anzahl, junge Wo ist da der Zusammenhang? Bweifellos darin, Leute herangezogen werden. Schon lange wurde das daß der Vertrag in dem Falle gelten mußte, wenn Bedürfnis der inneren Neugestaltung gefühlt, welche sich in Europa die Atmosphäre aus dem Jahre 1925, ohne einen solchen Generationswechsel nicht durchge- da sich vor Europa scheinbar eine Friedensära auf­führt werden kann. Bisher haben freilich die jungen tat, erhalten hätte. In diesem Falle hätten wir aller­Leute die bittere und peinliche Erfahrung gemacht, dings einen Vertrag mit Frankreich nicht gebraucht. daß die Parole Jugend voran" von den Parteien Wir haben den Vertrag so aufgefaßt, wie man ihn nur für die Agitation, welche möglichst viel Stim- bisher verstand: daß er für jede Atmosphäre und in men der jungen Generation für ihre Kandidaten- allen Fällen gelte.

77.000 Arbeitslose

werber vom Land ersuchen daher vergeblich um Einreihung in die Prager Arbeitsformationen,

Prag . Ende Oktober betrug die Zahl der weil hier in ur Brager Arbeitsloſe gemeldeten Arbeitslosen im ganzen Staate nach angenommen den Meldungen der Bezirksarbeitsvermittlungs- Ausländische Informationsquellen verbreis anstalten 76.874. Davon entfielen auf Böhmen teten dieser Tage Meldungen, daß in der Slo­Slowakei( es liegen die Meldungen von 50 42.971, auf Mähren - Schlesien 17.495, auf die palei durch amtliche Stellen ein Verbot erlassen Anitalten vor) 14.659, auf Karpathoruhland von mehr als 500 oder für Nichtarier mehr wurde, aus der Slowakei in das besetzte Gebiet und in die übrigen Länder der Republik Beträge

1749,

Einheitspartei

in der Slowakei Agrarier schließen sich der Hlinka- Partei an

als 50 auszuführen. Das Tschechoslowakische Pressebüro ist ermächtigt festzustellen, daß diese Meldungen, die auch vom ungarischen Rundfunt verbreitet wurden, unwahr sind. Die slowa

fische Regierung hat einen Erlaß ähnlichen Inhaltes ausgegeben. Sofern Fälle eintreten, daß der Reisenden zum Zwecke einer derartigen Bes unberechtigte Personen eine Kontrolle schränkung durchführen wollten, ist jeder Reisende berechtigt, in dieser Angelegenheit eine Anzeige an die zuständige Behörde oder dem nächsten Organ des öffentlichen Sicherheitsdienstes zu ers

Bratislava . Die Vertreter der slowakischen Volkspartei Hlinkas, des slowakischen Flügels der Agrarpartei und fleinere bürgerliche Gruppen haben sich, wie Ministerpräsident Dr. Tiso heute abends im Rundfunk mitteilte, zu einer gemein jamen Partei unter dem Namen Slowatiſche ſtatten.( Amtlich.) Volkspartei Hlintas( Partei der Slowakischen nationalen Einigung)" zusammengeschlossen. Dr. Tiso erklärte u. a., daß diese Tatsache den Bruderfampf unter den Slovaken beende. Bon heute an gebe es hier nur eine Partei unb die geeinigte slowakische Nation. Wer sich dem einigen Willen des slowakischen Volkes entgegen. stelle oder an ihm versündige, werde zum Fe in zum Verräter des slowakischen Voltes, und die Nation werde unbarmherzig mit ihm ab rechnen.

Denkmal echter Menschlichkeit und tiefster Národni Ofbobozent" behauptet Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit. nun, daß in diesen Mitteilungen des Pondělní List" Das an Bodenschätzen arme und an Plage Blid sei zu sehen, daß man in der Stribrný- Presse Wahres und Falsches gemengt ift. Auf den erften reiche Sudetenland war ein fruchtbarer Wurzel diese Nachrichten gegen den ehemaligen Außenmini­boden sozialistischer Gesinnung. Aus der Sehnster Dr. Benes ausnußen will. N. O." sei es be sucht der Aermsten nach einem menschenwürdigen fannt, daß Gajda sich selbst davon überzeugt habe Dasein ist die Bewegung gewachsen, Hundert. daß die Meinung, Dr. Beneš habe gegen ihn das tausende haben sie behütet wie ihren Augapfel Disziplinarverfahren wegen feiner Beziehungen au und geliebt als ein Stück ihrer selbst. Eine be. den Sowjets eingeleitet, unwahr sei, was auch der geisterte Jugend, heldenmütige Frauen und verstorbene Masaryk seinerzeit bestätigt habe. Die Männer freu wie Gold haben wir um unser erwähnten Depeschen, welche durch das Ministerium Banner geschart und da es nun vom Sturm der des Aeußern aufgefangen worden waren, haben von Anbeginn das Mißtrauen Dr. Beneš' hervorgerufen, Zeit zerrissen iſt, bleibt sein leuchtendes Rot in der die Depeschen einfach ins Archiv hat ablegen Tas unserem Herzblut geborgen. So nehmen wir fen. Erst im Jahre 1927 sind ohne Sinzutun des den Spruch des Schicksals hin, daß die Ge- Außenministers diese Depeschen zum Gegenstand schichtsperiode, in der wir leben, noch nicht reif einer Untersuchung gemacht worden. Vor awei Mo­war für die Verwirklichung jener Ideale, denen naten ist der ehemalige Präsident Dr. Beneš von wir unser Leben geweiht. Sobald einem glück einigen neuen Einzelheiten, welche die aufgefange­licheren Geschlecht die Stunde der Erfüllung nen vier Depeschen betreffen, unterrichtet worden schlägt, wird das Gedenken derer rein aufer. und hat zugesagt, daß die Sache untersucht werden wird. Diese Untersuchung ist in der Tat eingeleitet stehen in der Erinnerung, die Pioniere der worden und es wird nun die Wahrheit an den Tag fozialistischen Idee und Bahnbrecher redlichen fommen. Es ist im Intereffe der Deffentlichkeit, daß sozialen Schaffens gewesen sind. Niemals haben die Untersuchung unparteiisch erfolge und daß von wir unsere herrliche Bewegung heißer geliebt, außen fein Einfluß ausgeübt werde. als in diesem Augenblicke, der einen Abschied bedeutet von ihren alten Formen, ein Bekennt. nis aber zugleich zu den großen Idealen der Menschlichkeit und das Gelöbnis unzerstörbarer Lidové Listy" veröffentlichen auf der er­Freundschaft mit allen, die in guten und bösen sten Seite in auffallender Aufmachung einen Artikel Tagen einander Genossen waren. Vor einer des böhmischen Landesparteiobmannes der Wolfs­triumphierenden Uebermacht weichend und den partei, Abgeordneten Stašet. Der Genannte schreibt: Zwange geschichtlicher Entscheidungen folgend, Die Oktoberereignisse haben die Nation über­nehmen wir von dem alten Stampiplat unsere zeugt, daß eine Vereinfachung des Parteiwesens nehmen wir von dem alten Stampiplay unſere durch die Liquidierung zweier oder dreier Parteien Ehre mit, unser reines Gewissen und unseren nicht genüge, sondern daß etwas weit Durchgreifen­Glauben an den Sozialismus. deres und Radikaleres noiwendig sei, nämlich die Vereinigung aller patriotischen Parteien in einer einzigen Partei. Deswegen ist das Volk mit den bis herigen Vereinfachungsversuchen nicht zufrieden, ver­hält sich dazu im ganzen gleichgültig und ist nicht Zürich . Die Polizeidirektion des Kantons einmal sehr überzeugt von ihrer Aufrichtigkeit. Eher Zürich hat über die drei rechtsstehenden Wochen scheint es ihm, daß hier unter neuen Firmen die blätter Schweizer Volk"," Schweizer Degen" alte Buſammenſegung, Methode und Politit erhalten und Angriff" die Borzenfur eingeführt. Diese bleiben soll. Darum stoßen diese Bestrebungen in Maßnahme soll solange aufrechterhalten bleiben, einigen Parteien auf Widerstand und das nicht viel bis auf eidgenössischem Wege eine allgemeine leicht nur bei den Führern, sondern unter den breite­verbindliche Regelung für die antidemokratischen sten Schichten der Anhänger, so daß der Vereinfa­Der Ständige Ausschuß der Nationalver­schweizerischen Organe erfolgt ist. chungsprozeß triß einiger fünstlicher Injektionen nicht sammlung hält am Mittwoch, den 9. November, vom Flede kommt. Nach den heutigen Verhältnissen um 3 Uhr nachmittag eine Sißung ab. gruppiert sich das ganze politische Leben um vier Anmeldungen für die Arbeitsformationen. Namen: Beran, Sramet, Sampl, und Klapka. Wäre Das Ministerium für Landesverteidigung macht es nicht möglich, daß diefe vier Leute eine Art Direk darauf aufmerksam, daß die Kommandanten der torium einer fünftigen Einheitspartei bildeten? Die Arbeitsformationen nicht selbst Arbeitslose an Pflicht dieses Direktoriums wäre es, die fünftige nehmen können. Jeder Arbeitslose muß sich bei politische Einheit der Nation vorzubereiten, die seinem Bezirksamt melden, das ihn Preffe zu dirigieren, um einheitlich durch überein- einreihen wird, sobald für den zuständigen Be­stimmenden Willen des Volkes mit der Regierung zirt eine Arbeitsformation gebildet sein wird. Be­

Die Schweiz wehrt sich

Deutsches Militärflugzeug über der Schweiz abgestürzt Berlin , 8. November. ( DNB.) Ein Übungs­flugzeug der deutschen Luftwaffe ist aestern in­folge schlechten Wetters, nachdem der Flugzeug­führer die Orientierung verloren hatte, bei Ber­nez im Kanton Graubünden abgestürzt und ver­brannt. Der Flugzeugführer tam ums Leben.

Zeichen der Entspannung

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Paris, 8. November. Die französische und Amtsantritt des neuen französischen Botschafters die italienische Regierung haben- kurz nach dem Amtsantritt des neuen franzöſiſchen Botschafters Francois- Poncet - die Verfügung vom Auguſt dieses Jahres aufgehoben, durch welche den beider­seitigen Staatsangehörigen der Aufenthalt im an­deren Staate, auch der Touristenaufenthalt, ohne außerordentliche Bewilligung und ohne ein beson­deres Konsularvisum, verboten wurde. Nunmehr wird demnach der Touristenverkehr zwischen den beiden Staaten wieder frei sein.

Der neue Sejm

Die tschechoslowakische Militärdelegation unter Führung des General V ie st hat mit der ungarischen Militärdelegation unter Führung des Obersten Andorka eine Vereinbarung über das Ueberschreiten der Demarkationslinie durch Eigen­tümer von Liegenschaften entlang dieſer Linie ge- Warschau . Aus den ergänzenden Meldungen troffen. Die tschechoslowakische und die ungarische über die Wahlresultate in Ost- Galizien und Kommission haben sich verpflichtet, daß wechselsei- Wolhynien geht hervor, daß die Ukrainer dort tig das Ueberschreiten der Demarkationslinie den namhafte Resultate zu verzeichnen haben und ins Eigentümern von Liegenschaften entlang dieser gesamt 16 Mandate erzielten. Im neuen Sejm Linie gestattet sein wird, um ihnen das Arbeiten werden daher 186 Polen , 16 Utrainer, fünf Ju auf ihren Grundstücken( Feldern, Wiesen und den und ein Nusse sizen. Die deutsche Minderheit Wäldern) jenseits der Demarkationslinie zu er- wird nur im Senat vertreten sein möglichen. Die lokalen Amtsorgane werden das mit betraut werden, die entsprechenden Ausweise den zur Ueberschreitung der Demarkationslinie Berechtigten auszustellen.( Amtlich.)

meldet, daß von 17.585.000 berechtigten Wäh Warschau , 8. November. Amtlich wird ge= lern 11,844.000 Wähler, b. i. 67.36 Prozent an den Wahlen teilgenommen haben. Palästinensische Bilanz

Jerusalem , 8. November. ( Reuter.) Einent offiziellen Berichte zufolge wurden durch das Mis litärgericht, das seit dem 18. November 1937 in Jerusalem tagt, von den 340 dort angeklagten Personen 51 zum Tode, 23 zu lebenslänglichem Sterter, 101 zu Gefängnisstrafen von verschiede ner Dauer verurteilt, 119 freigesprochen und 46 durch ein Gelöbnis verpflichtet, sich ruhig zu ver halten,