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Technisches.
wohl fühlen fönnen. Das hübsche dabei war, daß beide Lokalitäten| 3weiggeschäfts übertragen, und da fie in jeder Weise von ihren durch einen kleinen Gang eng miteinander verbunden waren. Wer Herren abhängig find, so tönnen fie gar nicht anders, als nach dem Berdachte entgehen wollte, Whisky- Trinker zu sein, oder wer Kräften für ihr Geschäft sorgen. fich das Air eines Enthaltsamen geben wollte, trat in die Temperenzthüren ein, um dann den Gang zum starken Tranke zu benutzen. Die Polizei sah das als einen Scherz au und kümmerte sich nicht darum, wohl aber der Fiskus, welcher es nicht duldete, daß ein von den Steuern der Wirthschaften befreites Temperenzhaus in so enger Verbindung mit einer Schnapstneipe stand. Schlußvirkung: Ent ziehung des gesammten Wirthschafts Patentes und 20 000 Mart Geldstrafe.
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Stadtbahnen mit Wasserfall- Betrieb. Die Kraft des Niagara, oder vielmehr ein kleiner Theil davon, dient unter anderem dazu, in der Stadt Buffalo sämmtliche Stadtbahnen zu betreiben. Es ist ziemlich sicher anzunehmen, daß in dieser so betrieb und Heizung so gut wie ausschließlich durch Elektrizität günstig gelegenen Stadt zuerst auf der Erde Beleuchtung, Kraftgeschehen wird.
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Humoristisches.
- Eine Rnnen- Inschrift. Auf dem Drachenfels bei Dürk heim in der Pfalz wurde vom Vorstande des Alterthumsvereins für Ein Händlerkniff. In Florenz kam einer zu einem den Kanton Dürkheim die einzige, auf festem Boden Deutschlands Roßtäuscher und wollte ihm ein Roß ablaufen. Das bot ihm der befindliche Runen- Inschrift entdeckt und entgiffert. Sie besteht für sechsundzwanzig Dufaten. Sie feilschten miteinander und der nach der von den Archäologen Mehlis und Wilfer gegebenen Er eine sprach:„ Ich will Dir das Roß ablaufen unter der Bedingung, flärung in folgenden zwei Runenzeilen: Tir. Ithufrit(= Idufrit). daß ich Dir zehn Dukaten baar gebe. Die anderen sechzehn will ich Idufrit= der blühend Schöne" ruft hier entweder den alt schuldig bleiben." Der Roßtäuscher schlug es ihm zu und sprach: germanischen Sonnengott Tyr an, oder ersteres Wort ist als BeiNimm es hin!" Es währte einen Monat oder drei, da kam name des Gottes Tyr aufzufassen, der erst später zum Kriegsgott dieser nicht mit dem Geld. Der Roßtäuscher ging zu ihm und geworden ist. Diese werthvolle und einzig dastehende Jufchrift forderte die sechzehn Dukaten. Der andere sprach:„ Ich wurde nun, um sie vor Zerstörung zu bewahren, nach Einholung bekenne es, ich bin sie Dir schuldig!" Als sie nun vor Gericht verschiedener Gutachten Dor furzem Entdecker aus tamen, fagte der Käufer: Sch will bei der Bedingung bleiben, unter der ich gekauft habe! Ich habe ihm zehn Dukaten baar ges geben und die anderen sechzehn wollte ich ihm schuldig bleiben. Wenn ich sie ihm nun gäbe, so bliebe ich sie ihm nicht schuldig, und das wäre wider meine Bedingung!" Und die Sache blieb vor dem Richter unentschieden. ( Aus:„ Pauli's Schimpf und Gruft".) Vermischtes vom Tage.
ihrem bisherigen Felsverband gelöst. Sie stand bisher auf einem großen Findlingsbrocken in der sogenannten Drachen böhle" und wurde von diesem sorgsam getrennt, was ohne jeden Unfall gelang. Bei Glatteis und Schnee wurde die Steins platte von 44 Zentimeter Länge, 30 Zentimeter Breite und 8 Bentimeter Dicke nach Weidenthal hinabgeschafft und dann in Neustadt in einem Eichenbolztaften mit Glasplatte untergebracht. Der Gutdecker übergab sein nach den Bestimmungen des Code civil ibm gehöriges Fundobjekt dem Museum zu Dürkheim als Geschenk. Hier ist nun dies Denkmal, das wahrscheinlich aus der SpätMerovinger Beit( 7. bis 8. Jahrhundert n. Chr.) stammt, unter Glas und Rahmen zu sehen.
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Theater.
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- Im Alexanderpiay Theater ist Dienstag ein Schwant mit dem etwas erotischen Titel„ Der indische Cactus" aufgeführt worden. Sein Verfasser nennt sich A. von Gordon. Es läßt sich nicht sagen, daß der Originalität des Titels auch der Inhalt einigermaßen entspricht. Wir begegnen den alten Schnurren, die immer und immer wieder von Possenfabrikanten ausgenuti werden: Verwechslungen von Personen und Mißverständnisse, die der Autor aus diesen Berwechslungen mit mehr oder weniger Geschict, aber immer an den Haaren herbeizieht. Ein Knochenmehlfabrikant hat seine Fabrit in einer der üblen Leimgerüche ungewohnten Nachbarschaft augelegt und fürchtet, daß ihm die Konzession zum Betriebe in letzter Stunde entzogen werden könne. Er will deshalb das Herz des blumenliebenden Landesfürsten mit einem Cactus rühren, der durch das penetrante Dungmittel zu einem Riefenexemplar aufgepäppelt worden ist, verwechselt aber in seinem Streben den just in der Residenz auftretenden Zirkusdirektor Herzog mit Sereniffimus. Aus alle dem Wirrwarr, der jetzt entsteht, tommit am Ende selbstverständlich der versöhnende Schluß und die unvermeidliche Verlobung zu stande. Dem Publikum gefielen die billigen Scherze, denen durch ein leidliches Spiel auf die Beine geholfen wurde. Besonders lebhaft war der Jubel, als einige Zirkusdamen so entblößt, wie die Polizei es zuläßt, die Sache„ pikant" machten.
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Im Schauspielhause foll am 2. März eine neue Komödie von Georg Engel Die schöne Susanne" gegeben werden. Wölkerkunde.
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A13 Nachfolger du Bois- Reymond's ist, wie verlautet, der Heidelberger Physiologe Willy Kühne von der medizinischen Fakultät der Berliner Universität an erster Stelle vorgeschlagen worden. Breslau . Das Gerücht von der Verhaftung der Frau des in der Giftmord Affäre Rodewald in Haft ge= nommenen Fabritbesitzers Rocksch hat sich, wie der„ Brest . Gen.- Anz." meldet, nicht bestätigt. Sehr lustig. In Brieg ( Schlesien ) sollte vor einigen Tagen ein Meteorfall vorgekommen sein. Jezt hat ein gelehrter Breslauer Professor herausgebracht, daß das Meteor ein Mauerftem gewefen. In Hainewalde bei Zittau wurde an einem jungen Mädchen ein Luftmord verübt. Als verdächtig wurde ein Förster eingezogen. Seine Frau hatte von ihm bis jetzt 18 Kinder. In Hamburg bat ein Schlächter aus Nahrungssorgen seine Frau und dann sich selbst erschossen.
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Der erschossene Teufel. In Hunteburg bei Oldenburg ist ein Mann, der sich für den Teufel ausgab, von zwei Knaben erschossen worden. Der Mann war mit den Worten:„ Ich bin der Zenfel, wo habt Ihr Euer Geld?" in ein Haus gekommen, das gerade zwei Knaben von 8 und 12 Jahren zur Bewachung anvertraut war. Als sie ihm sagten, das Geld fei im Roffer, machte er hatte sich das Gesicht schwarz angesich der schwarze Dieb strichen, darüber her. Darauf sagte der Kleine zu seinem Bruder: Geh und hole das Gewehr und schieße den Zeufel todt." Und so geschah es. Als schwerster Refrut des neuen Jahrganges hat ich in Paris ein Roch herausgestellt. Er wiegt 155 Kilo. Seine Mutter hat ein Gewicht von 255 Kilo. Groß Diebstahl. In Lyon wurden einem Beamten der Société Lyonnaise am Postschalter vier Werthbriefe mit 300 000 Fr. Inhalt gestohlen.
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Dammbruch. Zwischen Pavia und Boghera hat der Bo feine Dämme durchbrochen. Tausende an den Dämmen arbeitende Arbeiter und Bauern konnten sich nur mit größter Anstrengung retten. Der Fluß steigt noch immer.
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In Villanueva bei Saragoifa( Spanien ) wurde in der Nacht ein Pfarrer in seinem Hause von Räubern überfallen. Pfarrer und Köchin wurden mit Stricken gefesselt und mußten zuAls Mitthäter sehen, wie das ganze Haus ausgeplündert wurde. wurde ein Stadtverordneter von Villanueva verhaftet. Vor dem Begirlsgerichte in Jetaterinenburg( Rußland ) wurden drei Schwestern Rerentjem zu 4 bis 8 Jahren Zwangsarbeit verurtheilt Sie hatten im Laufe von fünf Jahren etiva 150 fleine, ihnen zur Pflege anvertraute Kinder Hungers sterben lassen. Kinderhandel
in der Mandschurei . In der chinesischen Mandschurei giebt es regelrechte Kinderhändler. Ein japanischer Kaufmann, der vor einiger Zeit die dortige Gegend bereiste, sab z. B. einmal ein altes Weib mit fünf oder sechs Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren umherziehen. Es war bejammernswerth, sagte er, diese fleinen Wesen in Lumpen und barfuß hinter einer alten, Menschenhandel treibenden Heye herlaufen zu sehen. Der Preis für angenehm aussehende oder flage Kinder schwankt zwischen sechs und acht Mart nach deutschem Gelde, aber in den meisten Fällen wird sehr viel weniger geboten. Die Silavenhändler laffen sich durchweg eine schriftliche Versicherung geben, daß die Eltern ihre Kinder niemals zurückfordern wollen. Knaben werden in der Regel gut behandelt, denn sind sie nur etwas anstellig, so hofft man, sie später geschäftlich verwenden zu fönnen, aber Mädchen haben, wenn sie nicht hübsch find, meistens ein schlimmes Loos, bePest und Hungersnoth in Judien. Nach dem sonders in Fällen, wo der Händler seine Mädchenwaare nicht schnell amtlichen Ausweise sind in Bombay bis zum 17. Jamiar genug abfekt, müssen die armen Geschöpfe oft viel ausstehen. Von 3636 Erfrankungen an der Peft und 2592 Todesfälle vorgekommen. hartherzigen Eigenthümern wird dieser Umstand nachher dazn bennyt, Die Lage hat sich verschlimmert. Die Auswanderung dauert fort. die Mädchen bei dem geringsten Widerstande durch die Drohung ein- Im Distrikt Bandar ist die gesammte Bevölkerung brotlos. zuschüchtern, man wolle sie an die Händler zurückgeben. Ter Kniefällig liegen die Leute auf der Straße und bitten um ein erwähnte Japaner fab ein so übel zugerichtetes Mädchen, daß er es Almosen. aus Mitleid aufaufte, um sie zu seiner Dienerin zu machen. Hübsche Erdbeben. Nach einer Meldung der Times" aus Teberan Mädchen suchen die Eigenthümer später wieder mit möglichstem ist daselbst ein Telegramm aus Buschehr eingegangen mit der NachGewinn an reiche Chinesen zu verkaufen, deren Nebenfrauen sie richt, daß ein heftiges Erdbeben am 11. d. M. auf der Insel dann werden. Die Knaben haben es beffer. In vielen Fällen wird Risch m( Tawilah) im Persischen Meerbusen einen sehr bedeutenden ihnen, sobald dies angängig ist, von Kaufleuten die Leitung eines Berluft an Menschenleben verursacht bat. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .
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