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jd Theater.

Die Direktion des Schauspielhanses, der die Hände ge bunden sind, so weit es die moderne Produktion anlangt, hat seit längerer Zeit eine fünstlerische That, eine besondere Aufführung der gesammten Shakespeare  'schen Historien, versprochen. Es ist eine ge­raume Weile her, da wurde auch mit Richard II.   begonnen. Dann war das Versprechen des Hoftheaters, das im Alltagsleben vom trivialften Abfall Stowronnet'scher Küche zehrt, wieder ver= schollen, und jetzt endlich tam eine neue That" die beiden Theile von Heinrich IV.   wurden nach einander am Montag, und Dienstag zum ersten Male aufgeführt. Wer sich geberdet, als wollte er etwas ganz besonders Weihevolles schaffen, der weckt hoch­gespannte Erwartungen.

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Walilod

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od 29 19 Geographisches.

Eine deutsche Station im südlichen Eismeer wird in nächster Zeit im Viktoria- Lande unter Leitung von Dr. Rudolph Mewes begründet werden. Die Arbeiten der Station steben im Zusammenhang mit der geplanten deutschen Südpolar­Expedition und sollen als Vorbereitung für diese die meteorologischen Verhältnisse während des antarktischen Winters untersuchen. Technisches.

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Humoristisches.

Die

Der junge Stanley und Nansen. Als Frithjof Nansen sich unlängst in London   aufhielt, war er auch bei Stanley zu Gaste. e. Der berühmte Afrika  - Reisende hat einen kleinen Knaben adoptirt und ließ denselben nach dem Lunch ins Speisezimmer kommen, damit der dreijährige Knirps einst sagen könne, er habe Nansen fennen gelernt. Stanley hatte geplant, daß der Knabe an Nansen einige Begrüßungsworte richte, und gespannt horchte die Gesellschaft auf die rhetorische Leistung des festlich heraus­geputzten Kleineu. Dieser blieb aber stumm und erst nach wiederholtem Drängen ließ er sich herbei, die Lippen zu öffnen. Er fab dem norwegischen Forscher fest in die blauen Augen, hob ein Bein in die Höhe und sagte: Neue Schuhe!"

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Die Trodenlegung der Zuider- See. Spezialkommission, die von der holländischen Regierung eingesetzt worden, um die Sache genau zu studiren, hat jeßt ihren Rapport abgestattet, welcher durchaus günstig lautet. Die Arbeit soll in der Um so größer war die Ernüchterung, die nach diesen Auf- nachstehenden Weise ausgeführt werden. Ein Deich von 48 Kilo­führungen folgen mußte. Ja, ginge es nach den Gesehen der Kunst- metern Länge soll quer durch die Zuider- See gelegt werden, und spielerei, dann alle Achtung. Was an alten Kostümen, Blech zwar in einer Breite Voll 35 Metern an der Basis, bei rüftungen, Waffen, Dekorationen, Soldatengetümmel aufgeboten 5 Metern Höhe. Die Ausführung dieses Dammes wird werden konnte, geschah redlich. Es hat sich der Kaiser für die neun Jahre in Anspruch nehmen. Nach Fertigstellung dieses Aufführung interessirt, selbst den Hauptproben beigewohnt Dammes würde man zu Austrocknung des eingeschloffenen und da ließ man es natürlich nicht an glänzenden Mitteln fehlen; Terrains schreiten. Diese Austrocknung würde 31 Jahre dauern, und die behelmten Statisten mußten Dußende von Evolutionen doch würden jedes Jahr 10 000 Hektar für den Ackerbau verfügbar machen, bis die Schlachtenscenen frisch heraustamen. Derlei ist mal werden. Die Gesammtkosten für die ganze Arbeit würden sich auf ein nützlicher Behelf der Darstellung, aber eben nur ein Behelf; 650 Millionen Franks stellen, in welche Summe die Entschädigung aber in die Seele der Dichtung, vor allem in ihren unbändigen für die Fischer mit einbegriffen ist; man tagirt jedoch den Werth Humor, drang die Darstellung im Schauspielhause nicht. Aeußer- des dem Meere abgerungenen Bodens auf 675 Millionen, so daß lich so reich war sie innerlich armfelig und stimmungs- ein Gewinn von 25 Millionen Frants übrig bliebe, wobei die da Ios. Ein Prinz Heinz, der nicht will, ein Falstaff, durch herbeigeführte Vergrößerung der Staatsrevenuen auch noch in der nicht kann, das giebt einen unreinen Akkord. Herr betracht gezogen werden muß. Molenar ist in seiner Art gewiß ein guter Schauspieler. Spröde Charaktere, mannhafte Naturen, die mehr Willen als Esprit besitzen, preußische Soldatengestalten gab Herr Molenar oft genug; nicht selten mit fräftigem Erfolg. Nun ist Falstaff sicherlich tein Charakter, aber ein Mann von lauter Humoren und Esprit. Herr Molen ar gab sich redlich Mühe, nur sah man die Mühe und wurde verstimmt. Manchmal nur wurde er freier, wo er parodistisch sein durfte, wie in der Szene, da Falstaff den Vater des Prinzen Heins fpielt. Im zweiten Theil, wo Falstaff auch vom Dichter nicht mehr so reich bedacht wird, wurde es noch schlimmer. Den Prinzen Heinz gab Herr Mattowsky, im Anfang so vou oben hin, mit forcirter Luftigkeit. An Gestalten, wie Prinz Heinrich, setzt man von vorn herein sein ganzes Wollen, fouft verliert man beim Hörer den Kredit, der sich auch in der großen Szene au Bolingbrofe's Sterbebett nicht in voller Höhe ein­finden wollte, so maßvoll sich auch Matkowsky diesmal hielt. Befehrungseifer. Als der unlängst verstorbene Herr Kepler   gab den Heißsporn mit Geschick und Eifer; freilich Schauspieler Mitterwurzer in Amerika   war, famt er auch in tönnen die nicht das heiße, junge Temperent ersehen. die Mormonenstadt, um einem Pferderennen beizuwohnen. Er will Den König Bolingbrofe spielte Herr Ludwig in seiner getragenen, zu Fuß zum Rennen hinausgehen, wird aber unterwegs von einem ein wenig falbungsvollen Weise. Alles in allem, das Schauspiel zweirädrigen Karren eingeholt, in dem zwei Herren mit grauen haus hätte flüger gethan, lieber von Shakespeare  'schen Humoren Bylindern sitzen, die ihn auf seinen Wunsch ohne weiteres mit fernzubleiben, als sein Versprechen so einzulösen, wie es geschah; und nehmen. Am Nennplage wird Halt gemacht." Was bin ich eine seiner besten Traditionen ist der Falstaff des alten Döring, der schuldig", fragt er." Nichts", lautet die Antwort, dies ist humorvollste Falstaff, den die deutsche Bühne je gefannt haben soll. der Gerichtstarren, mit dent Sie gefahren." Der Ge. " Ja wohl, Sir, der Gerichtstarren, wir haben soeben einen armen Sünder hinausgeführt."" Hinaus?" Ja, - Koreanischer Aberglaube. Aus Soul  , der Haupt zum Galgen." Um Gottes willen, sind Sie der Henter?" stadt von Korea  , wird gemeldet: Am 26. Dezember v. J. verlief Nein, Sir, ich bin der Gefangenhausdirektor, der Scharfrichter ist sich ein Fuchs in den Part des töniglichen Palastes. wurde aber dieser andere Herr da." Und da Mittenwurzer entfetzt vom Karren von den Soldaten der Leibwache vertrieben. Darauf floh der Fuchs springt, hält man ihn für einen Verbrecher, der soeben aus dem Ge in den Garten des Kriegsministeriums; auch von dort hinaus fängniß entlassen worden, alles weicht ihm aus, und er schreitet gejagt, rannte er in den Garten des Unterrichtsministeriums, durch das dichtefte Gedränge unberührt bis an die Schranken der wo ihn das gleiche Schicksal traf. Da flüchtete er sich noch in Rennbahn  , denn auf beiden Seiten zieht sich alles nach Möglichkeit den Garten des Justizministeriums, und als er auch von hier vor ihm zurück. verscheucht wurde, suchte er wieder das Freie auf. Diese an monenprediger, der sofort beginnt, dem Verbrecher" salbungs­sich ganz harmlose Begebenheit erhielt aber in den Augen der voll Buße zu predigen. Koreaner eine ganz wunderbare Bedeutung. Man glaubt nämlich in Korea  , wie auch noch vielfach bei den Ungebildeten in Japan   an einen Fuchsgott, und in diesem Falle sollte Gevatter Reinecke den Geiſt der feurigen koreanischen Jugend darstellen, die schon seit über Jahr Gestohlen wurden: In Horkheim  ( Württemberg  ) aus und Tag sich nicht verheirathen darf, weil der König verwittiet ist dem Pfarrhaus 50 000 M., für die eine protestantische Kirche, und sich auch nicht eher vermählen darf, als bis die verstorbene gebaut werden sollte; in Diten( Schweiz  ) ein vier Zentner Königin mit allen ihrer Würde gebührenden Ehren und Feierlich schwerer Ambos. teiten öffentlich bestattet wird. Nun herrschte schon einige Tage vor Wien  . Bon ärztlicher Seite wird berichtet, daß das dem Erscheinen des bewußten Füchsleins unter dem Volke in Soul Gehirn Mitterwurger's so reiche und vollendet schöne das Gerücht, der König werde am 28. Dezember in seinen Palast Windungen aufweise, und daß es überhaupt in seinem ganzen Bau zurückkehren. Deshalb erschien auch der Fuchs schon vorher so interessant und ungewöhnlich sei, wie es den Aerzten schon seit im Balafte, um fich zur Audienz beim König anzu langem nicht vorgekommen. melden und ihn feier Von einem Wildschwein getödtet wurde in der lich bestatten zu laffen und eine zweite Gemahlin Nähe von Angoulême  ( Frankreich  ) ein Bauer, der sich mit Aus­zur Königin zu erheben. Als man ihn aber aus dem föniglichen roden vou Bäumen beschäftigte. Parke vertrieb, wollte er sich beim Kriegsministerium Hilfe erbitten, und als man ihn dort ebenfalls verjagte, weil er fein schriftliches Gesuch bei sich hatte, flüchtete er sich in das Unterrichtsministerium,-Ein reicher Sizilianer hat die an der fizilianischen Küfte ge­damit er dort schnell das Lesen und Schreiben erlernte. Da man legene Gyflopeninsel der Universität Catana geschenkt. Auf ihm jedoch diese Bitte abschlug und ihn auch von dort fortjagte, so der Insel, die einen Umfang von 1 Kilometer befigt, soll ein Labo­wollte er sich beim Justizministerium über die ungnädige Aufnahme, ratorium für Forschungen in der Zoologie und der Fischzucht er die er überall gefunden hatte, bitter beschweren, fand aber auch hier richtet werden. nur taube Ohren, worauf er sich wieder in die Wildniß begab, um ce. Die tatholische Kirche zum heiligen Herzen Maria" in unter freiem Himmel fein Leid zu flagen. So legte sich das arme Detroit  ( Nordamerifa), die 230 000 Dollars werth ist, soll am foreanische Volk die Jrrfahrt des Fuchses aus. 4. März versteigert werden. Die Gemeinde ist tief verschuldet. Verantwortlicher- Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .

Völkerkunde,

bitlen, ชิน

die todte Königin

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Nur ein Maun nähert sich ihm, ein Mor=

Vermischtes vom Tage.

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Die Pariser Nachtpolizei ist mit elektrischen BI endlaternen ausgerüstet worden.