-

195

-

es wahrhaftig?!" Er riß ihn bei den Schultern an sich. Karo bat fein Sitzfleisch, er will an die Luft. Gehen Sie mit ihr ,, Gott's Dant, mein Friedel ist wieder da! Nimmer allein! ein wenig." Nimmer allein!- Aber," setzte er seinen Jubel plöglich unter- Nebenzimmerchen zu antworten, ich werde hier nur noch zwei Zeilen Gleich, Herr Direktor, gleich," pflegte anfangs Rape aus einem brechend bei: Die Leute reden ja von Krieg!" schreiben.

Ich weiß es nicht, ich bin da," sagte der Soldat, und Lassen Sie das das wird Ihnen nicht davonlaufen!

ich will nimmer fort."

Sie gingen nebeneinander hin. Der Jakob blidte feinen Sohn verstohlen an, dieser so den Vater. Anders, dachte der Bater, anders ist er doch jetzt, als er sonst gewesen. Was Fremdes ist in ihm, was Ungewisses. So kleinlaut ist er. Einen verwirrten Blick hat er. Und zusammengeriffen hat's ihn start. ( Fortsetzung folgt.)

Herr Hund.

Aus dem Czechischen des Jgn át Hermann. Im Status der Beamtenschaft war er zwar nicht eingetragen, es wurde ihm kein Gehalt ausgezahlt, er hatte keine Funktionen, und er schien auch in feiner Weise der Anstalt nüßlich zu sein; aber es war ganz klar und unzweifelhaft: Raro war das erste Thier nach

Herrn Maya, dem: Direktor der Versicherungsanstalt Leuchithurm",

seinem Herrn und Gebieter.

-

Das machen Sie fertig, wenn sie wieder kommen. Gehen Sie mit ihm aus."

Dann pflegte Rapet nicht mehr zu sagen Gleich, gleich"; sobald die Stimme des Herrn Direktors erfcholl, sobald der Name Karo zu hören war, trachte schon der Sessel, stand Kapet schon auf, ergriff seinen schäbigen Oberrock und Winterrock zugleich und den Hut, und indem er in das Zimmer des Direktors trat, schnalzte er freundlich mit den Fingern und rief mit dem süßesten Ausdruck:

-

" Go tomme er, Raro, fomme er wir wollen hinaus: schauen

Schließen Sie ihm gut den Maulforb," ermahnte der Direktor. " Ja freilich, bitte.

" Und daß er sich nicht' irgendwo naß macht, Rapet, jetzt ist eine folche rheumatische Zeit, daß er sich ja nicht verfühlt!" Bitte!"

"

demüthig den Hund hinaus, worauf er ihm folgte. Kapet machte die Thür auf und ließ zuerst ehrerbietig und

Dort sah ihn Kryspin mitleidsvoll an und warf halblaut hin: Schon wieder mit dem Ungeheuer hinaus?"

" Ja, mein Lieber," uickte mit dem Kopfe Kapet, das sind Akzidenzien!"

Und als er die Treppe hinuntergelaufen und aus dem Hause gekommen, sah er den grinsenden Hund mit unverborgenem Grimm an, und weil er sah, daß kein Mensch in der Nähe war, sprach er wüthend:

Es war ein Thier von schmutziggelbem Haare mit braunem Flecken, von plumpem Rörper, von plumpen Füßen, mit furzer Schnauze, mit Glogaugen, die einem Kalbe zu gehören schienen, mit abgehauenen Dhren und gestutztem Schweife. Niemand wußte, welcher Rasse er angehören mochte, in keiner Naturgeschichte hätte man einen Typus für ihn gefunden. Er war wahrscheinlich ein Blendling von Blendlingen. Ohne allen Schmud, ohne alle Reize, jeder hervorragenden Eigenschaft bar. Er fraß nur und schnaufte. Es war schwer zu rathen, warum Herr Direktor Maya ihn " Ich warte nur, Bestie, bis du im Verwaltungsrathe figen sich angeschafft hatte. Es war fein Jagdhund, und zu Jagden wirst.. der Alte wird dich hinbekommen, er wird dich hin pflegte der Herr Direktor nicht zu gehen. Es war auch fein bekommen! Dann will ich um eine Zulage einreichen!" Wachthund. Sein Herr und Gebieter hatte zu Hause eine alte Und war Karo doch in eine Pfüße hineingetappt, oder gab es Tante, die die Wohnung fast gar nicht verließ, und eine Haus- draußen Schnee oder Regenwetter, dann sah der Herr Direktor hälterin, die selten auszugehen pflegte. Uebrigens wäre der Hund bei der Rückkehr Kapet's den Hund an und rief mit zornigem nicht im stande gewesen, etwas zu bewachen. Es konnte wer immer nahen, Karo hob nicht einmal den Kopf, rührte fein Dhr. Auch zum Zeitvertreib war er nicht, wenigstens nicht dem Herrn Direktor. Er pflegte mit ihm nur in die Kanzlei zu gehen, aus der Kanzlei mußte ihn ein Diurnist nach Hause führen. Ein Spazier­gang mit ihm war für den Direktor nichts Wünschenswerthes, in Gasthäuser fonnte er ihn nicht mitnehmen. Er hat es nur zweimal gethan und hat davon Unannehmlichkeiten gehabt.

So lange der Hund zu Hause war, unterhielten sich mit ihm die beiden alten Frauenzimmer. Es mußte mit ihm die eine oder die andere alle Augenblicke vom dritten Stockwerk in den Hof hinunter­gehen, fie mußten ihm in das stumpfe, struppige Haar persisches Pulver streuen, und wenn Karo in die Kanzlei ging, hatten sie einen ganzen halben Tag zu thun, um das Ruhebett und die Plüsch­fauteuils von Hundehaaren zu reinigen.

Noch mehr jedoch genossen den Hund des Direktore die Tag

schreiber in der Kanzlei.

"

Der Tisch des Direktors stand in einem geräumigen Zimmer, an einem der drei Fenstern, im linken Winkel von der Thür. Unter dem Tisch lag ein weicher Teppich, damit sich Karo nicht etwa ein Haar abdrücke; und auf dem Teppich brachte er seine Amtsstunden" zu, während sein Herr eine Zeitung las, eingelaufene Briefe öffnete und verschiedene Urkunden mit einer unlesbaren Unterschrift verfah. Unter dem Tisch schnaufte Karo, über den Tisch der Herr Direktor. Sobald feuchtkalte Tage eintreten, sorgt der Herr Direktor dafür, daß die Fenster mit Patentzustopfern versehen werden. Er denkt dabei nicht so sehr an sich als an den Hund. Karo könnte sich verkühlen. Und dann widmet er seine ganze Aufmerksamkeit dem Ausheizen des

Direktorzimmers.

Hat es doch manchmal der dem Herrn Direktor zugetheilte Diener büßen müssen, wenn er das Zimmer vor der Ankunft seines Borgesetzten, diefes fleinen Gottes, nicht ordentlich ausgeheizt hatte. Kryspin! Sie sind eigentlich ein Michel! Was ist denn das für eine Heizung? Gucken Sie mal, wie mir der Hund am Fuß­boden zittert! Soll er sich wegen Ihrer Beschränktheit verkühlen? Soll er mir erlahmen? Was? Können Sie nicht einen Augenblick früher von ihrem Loche Abschied nehmen, um Ihre Pflicht zu thun? Das soll mir nochmals vorkommen! Dann werden wir einander etwas anderes sagen! Das wissen Sie, verheirathet sind wir nicht

mit einander!"

Kryspin schwieg, selbstverständlich.

Direktor.

Werfen Sie dieses Deckchen auf ihn hin!" gebot der Herr Und Kryspin ging und deckte sorgfältig den Hund mit einer Decke zu. Er mudte gar nicht, aber als er sich unter den Tisch bückte und sagte: Warte er, Karinet, so unter die Füße" leuchteten seine Augen vor Bosheit und Haß, und er hätte das Thier am liebsten vergiftet. Und dann verschwand Kryspin möglichst schnell in das Vorzimmer und wusch gründlich seine Hände.

-

Bestie," murrte er dabei, gnädiger Herr Hund, daß ihn der Teufel hole!" Und der andere, welcher den Herrn Hund am meisten genoß, der Diurnist Kapel.

atar, Rapet," pflegte Herr Direktor zu rufen, Tommen Sie her

-

Vorwurf:

Aus Ihnen wird auch ewig nichts, Rapet! Ronnten Sie ihm nicht draußen die Füße mit einem Lappen abwischen? Er soll wohl wegen Ihrer Bequemlichkeit die Gicht bekommen? Und muß er mir hier alles mit den Pfötchen beschmutzen?"

Und Rapek tehrte in das Borzimmer zurück, ergriff einen appen und wischte dem Hunde die Pfötchen ab. Alles foc; te in ihm, als er aber dem Direktor den abgewischten Hund brachte, forderte er das Thier freundlich und fast väterlich auf: So, so, Karo- hübsch wieder hierher auf den Teppich. Da haben wir uns durchlüftet, was?"

Na, vielleicht ist Ihnen talt?" sagte Herr Direktor, nachdem er scharf den Diurnisten angesehen hatte. Wovon sind Sie den ein solcher Fröstler! Sie braten ja hier den ganzen Tag. Um Gotteswillen, seier Sie froh, wenn es Sie ein wenty durchbläst!"

Fürchten sich entschloß, dem Herrn Direktor ein Gesuch um Erhöhung seines Monatslohnes vorzulegen, fah ihn Herr Maya höchft ver­wundert an und rief:

Als einmal Rapet nach langem Verschieben, Ueberlegen und

Aber, Kapet, hören Sie, was wollen Sie denn eigentlich? Sie sind ja seit vorigem Jahre auf vierzig Gulden! Und Sie dürfen nicht glauben, daß Sie das Geschäft halten. Wenn ich auf Ihren Sessel da meinen Hund sehen würde na, so wird er das in zwei Tagen auch machen, was Sie machen! Nur was sein kann, um Gotteswillen!"

Damals hatte freilich der Herr Direktor selbst nur fünftausend Gulden jährlich.

Mensch" rührte; dann rief er den Diurnisten und nachdem er eine Aber es gab wieder Augenblide, wo sich in Herrn Maya der Münze auf den Tisch hingeworfen, sprach er:

Mir scheint, daß Karo essen möchte. Gucken Sie mal, nehmen Sie ihn mit hinaus und bringen Sie ihm drei Cervelat würste."

Rapet tam in einer halben Stunde mit drei Würsten zurück. Der Herr Direktor packte sie aus, die zwei besseren wählte er für den Herrn Hund, und indem er die dritte dem Diurnisten reichte, fagte er launig:

"

So schauen Sie, Kapel, da Sie ihn so lieb haben, tritt Ihnen da Karo eine Cervelatwurst ab. Er hat ja auch ein gutes Herz. Rapet sie niemals, ihm verging aller Appetit, aber er dankte ehrerbietig und steckte die Cervelatwurst in die Zasche. Er hatte zu Hause fünf Kinder und war schon seit dem vorigen Jahr auf vierzig Gulden"...

Kleines Feuilleton.

Ein Professor der Moraltheologie über den Tenfel. Dr. David Leistle, derzeit Rektor der königl. Studienanstalt au Dillingen ( Bayern ), bat in dem Programm dieser Anstalt für 1886/87 einen Auffat veröffentlicht, in dem über die Erscheinungsformen des Obersten der Teufel folgendes berichtet wird:" Es bestätigen uns auch die hl. Väter und Theologen die Thatsache, daß Satan zum Zwecke der Menschenverführung und Menschenplage sich auf