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er mit der Kugel das AB in der Karte traf, dann auf dem Betrug zu ertappen, weil die Professoren der medizinischen ging er hin und knallte seinen Gegner nieder, mit dem er lange Fakultät mit Prüfungsarbeiten überlastet sind. In Paris werden Zeit an demselben Operationstisch gearbeitet. Ein Arzt, der mit nämlich an die 800 Dottoren der Medizin jährlich fabrizirt. Abficht tödtet, ist der etwa die höchfte Blüthe des Dinges, so man Literarisches. Ritterlichkeit nennt? Michael von Muntacsy:
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Erinnerungen".
Das Buch hat einen
In Paris war die Sache einfach grotest- komisch. Zwei junge reiche Leute, die sich Dichter nennen, gingen auf einander mit Degen los, Autorifirte Uebersetzung aus dem Französischen von F. Walther weil die Frau des einen den andern beschuldigt hatte, beim Bazarbrande Ilges. Berlin , 1897. F. Fontane u. Co. Frauen niedergeprügelt zu haben, um ins Freie zu gelangen. Als großen Fehler: es besitzt eine zwar etwas überschwänglich, aber bie Meggerei losgehen sollte, zeigte es sich, daß die beiden Duellanten geistreich und interessant geschriebene Vorrede von einem begeisterten Dieser Vorrede gegenüber fallen nie eine bloße Klinge gefehen hatten. Damit die Schande nun nicht Berehrer des ungarischen Malers. Schon der Umstand, gar zu groß würde, stachen sie einigemal hin und her, auf einmal die eigentlichen„ Erinnerungen" sehr ab. hatte der Eine eine kleine Wunde am Daumen und fiel in Ohne daß sie sich nur über die Kindheit erstrecken und mit dem macht. Und die zarten Ritterehren ber Beiden leuchteten wieder in Augenblicke abbrechen, wo Munkacsy sich endgiltig dem Malerberufe hellstem Glanze. zu widmen beschließt, nimmt ihnen jeden besonderen Werth. Der Schreinerlehrling, der jahrelang in einer elenden Werkstelle die Farben zum Anstreichen der Möbel und Särge reiben muß, hat doch nur ein nebensächliches Intereffe, wenn man erfährt, daß aus ihm später ein bekannter Maler geworden ist. Diesen möchte man kennen lernen in seinem inneren Entwickelungsgange, in feinen fünstlerischen Anfängen, Fortschritten und Plänen. Davon steht in den„ Erinnerungen" aber so gut wie nichts. Theater.
Der ehemalige Gerber und jetzige Präsident der französischen Republik fühlt sich wohl ebenfalls als Ritter. Vielleicht auch noch als mehr. Wie Napoleon hat er sich mit einem mehrfachen Polizeiring umgeben. Aber nicht blos das hat er vom versunkenen Raiserreich gelernt, er versteht es auch schon, wie man Boltsbegeisterung macht. Unlängt unternahm Herr Felix Faure eine Reise nach dem Westen Frankreichs . Wo immer nun seine Rutsche auftauchte, gleich standen zwei Männer da mit dicken Stöcken und Schlapphüten, und schrieen: Vive la République! Und die Direktor Drach scheint im Münchener Deutschen Männer waren immer dieselben. Auf dem Hauptplate jeder der Theater feine Seide zu spinnen. Wie die" Franff. 3tg." meldet, besuchten Städte sang ein Quartett mit Geigenbegleitung Lieder, die haben die Eigenthümer des Theaters von dem Rechte der außer lobhudelnde Anspielungen auf Anspielungen auf den Präsidenten enthielten. ordentlichen Kündigung Gebrauch gemacht, da die Pachtzahlung Schaaren von Wanderhändlern tauchten auf; keiner ver nicht geleistet wurde. Die Wirksamkeit Drachs am Deutschen taufte je ein Stück feiner Waare, aber wenn der Theater dürfte daher mit Schluß des Monats ihr Ende erreichen. Präsident in Sicht fam, erklang ihr Huldigungsgeschrei gar fräftiglich. In Saint- Quentin trieben sich acht Tage Richard Wagner Theaters nach dem Muster der Bayreuther - In Brüssel plant man die Errichtung eines französischen lang Arbeiterfänger" umber. Niemand hatte sie früher gesehen. Als der Präsident abgereift, waren auch sie verschwunden. Festbühne. Es ist tein Zweifel, daß Herr Faure von dem Schwindel Kenntniß hat, aber er duldet ihn, wie man ihn duldet auch anderwärts. Schön ist's doch, angehurraht zu werden, denkt der Ritter.
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Schön ist's, wenn man gefcheidt ist, meint ein deutscher Afrikareisender, von dem G. Schweinfurth soeben einen Brief in der Boff. 31g." veröffentlicht. Nachdem er erzählt, daß er bei seiner Rarawane auch das Amit eines Kadi( Richters) verfähe, fährt er schmunzelnd fort: Wenn ich in Friedenszeiten" mit den Leuten auch sehr gut auskomme und bei ihnen beliebt bin, so bin ich als„ Radi" ihnen doch ein Dorn im Auge, denn meine Richtersprüche gipfeln immer mit dem Diftate einer Anzahl von Karbatschenhieben. Da es verboten ist, mehr als 25 zu verabreichen, die Felle der Neger sich aber allmälig an den Empfang dieser landesüblichen Summe gewöhnt haben, und die Leute trotz der verhältnißmäßig hohen Strafe immer übermüthiger werden, habe ich ein neues, sehr probates Mittel erfunden, indem ich die Nilpferdpeitsche gabelförmig spalten ließ und nun mit diesem neuen Univerfalinstrumente aufzähle. Das hat geholfen, und feither geht's wie geölt" im Lager." Wie werden die Leift, Wehlan und Peters sich grämen, daß nicht sie diese Erfindung gemacht
haben!
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- Ueber eine japanische Ouverture plaudert die Sängerin Minnie Hand im Berner Bund": Das Theater in der Hauptstadt Japans war gewiß das merkwürdigste, das ich bisher gesehen, ein viereckiger länglicher Raum mit hölzernen Wänden und mit einem Fußboden, den seiner Sand bedeckte. Unserer eine Langfeite einnehmenden Logenreihe gegenüber führte eine etwas über den Boden erhöhte Galerie, ohne Logeneintheilung und mit glänzend polirtem Fußboden, von dem hinteren Ende des Theaters bis zur Bühne. Diese nahm eine Kurzseite ein oder trat vielmehr mit einer Spike bis etwa in die Mitte des Theaters vor, ohne Vorhang oder Dekorationen zu besitzen. Dort, wo sich bei unseren Theatern das Barquet befindet, war der Boden in zahlreiche kleine Abtheilungen mit fußhohen Scheidewänden eingetheilt und in jeder dieser viereckigen Kästchen fauerte auf Matten eine japanische Familie, Männer, Frauen und Kinder, in farbenreichen, malerischen Festgewändern, Stühle und Tische befanden sich nur in unseren Logen, die anderen zeigten als einziges Einrichtungsstück nur kleine Kästchen mit glühenden Kohlen zum Anzünden der Tabatspfeifchen und zum Abklopfen der Afche, Herren wie Damen geben sich nämlich dem Genuß des Rauchens hin. Ganz nach unserer europäischen Art wurde die Vorstellung durch eine Ouverture eingeleitet. Zwei Männer, in lange graue Kimonos gehüllt, erschienen an dem entfernteren, durch einen Vorhang verfchloffenen Ende der Galerie uns gegenüber und schritten Bureaukraten- Weisheit. Im Jahre 1835 wurden langsam und feierlich zur Bühne. Jeder trug in der einen die von Joh. Friedrich Kammerer zwei Jahre vorher erfundenen Hand einen Feldstuhl, in der anderen eine mit bunten Bändern Reibzündhölzer in fast allen deutschen Staaten verboten. Die damalige geschmückte Trommel in der Form unserer Sanduhren. Wie alle Verordnung einer hannoverschen Provinzialbehörde erinnert unwill- Schauspieler, welche im Laufe der Vorstellung erschienen, trugen türlich an die komischen Erlasse, womit die ersten Eisen- auch die Männer nur weiße Socken und ließen ihre Füße auf bahnen bekämpft und verurtheilt wurden. Sie lantet dem glänzend polirten Boden dahingleiten, wie wir es thun, wenn folgendermaßen:" Da die neuerdings in Gebrauch gekommenen wir auf der Eisbahn sind. Auf der Bühne angelangt, warfen sie Reibzündwerkzeuge sich als feuergejährlich erwiesen haben, so sich auf ihre Knie und führten, gegen uns gewendet, feierliche Ver wird mit Genehmigung föniglichen Ministerit des Innern beugungen aus, indem sie mit der Stirn den Boden berührten. hiermit verfügt: der Vertrieb der sogenannten Reibzünder, des Reibschwammes und aller Zündwerkzeuge, die sich durch Reiben an einer rauhen Fläche entzünden, wird bei Vermeidung der Konfistation und einer Geldstrafe von 5-10 Thalern untersagt. Diejenigen, welche sich bisher mit dem Vertrieb dieser Gegenstände befaßten, haben bei gleicher Strafe ihren etwaigen Vorrath binnen einer vorzuschreibenden Frist aus dem Königreich zu schaffen, und daß solches geschehen, nachzuweisen. Die Obrigkeiten haben die wider diese Be stimmungen vorkommenden Uebertretungen zu untersuchen und vorschriftsmäßig zu bestrafen."-
Kleines Feuilleton.
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Dann nahmen fie auf ihren Feldstühlen Platz und mit großer Feierlichkeit, die rechte Hand ausstreckend, ließen sie dieselbe rasch auf die wagerecht gehaltene Trommel fallen. Nach jedem Schlage ließen sie mit merkwürdig verstellten Stimmen die unheimlichsten Töne hören, die wie ein langgezogenes Gooo- Kunuh klangen, der eine in tiefem gurgelndem Baß, der andere in Fiftelſtimme, so laut, als er nur schreien konnte. Der Lärm hörte sich an, als ob die beiden Herren schrecklich von der Seekrankheit geplagt würden. Heisere Kazen oder mondsüchtige Hunde können nicht energischer heulen als diese zwei Künstler. Nachdem diese musikalische Produktion eine mit einer höher gestimmten Trommel und einer noch höheren FistelBiertelftunde gedauert hatte, erschien ein drittes Mitglied des Orchesters stimme; nach einer weiteren Viertelstunde kam ein vierter Musiker mit einer Art Flöte, die wie eine Dampferpfeife flang. Die vielen Hunderte von Anwesenden lauschten, während sie unbeweglich dafaßen, mit gespanntester Aufmerksamkeit.
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Kunst.
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k. Dissertationshandel in Paris . Man kennt das Lotter leben, das die studirenden" Bourgeoissprößlinge im Seine Babylon führen. Unter den verschiedenen Blumen, die auf dem Sumpfboden gedeihen, ist soeben die Blume des Differtationshandels ans Tages: licht getreten. Das Geschäft wird bereits auf tapitalistischer Stufenleiter betrieben. Die darbenden Studenten verkaufen ihre Kennt nisse den reichen Müssiggängern durch die Vermittelung einer Verlagsbuchhandlung. In einem neulich von letterer Die Riesengruppe des Bildhauers Dalou: Der versandten Prospekt es geschäftsmäßig: Die Triumph der Republit", deren Gypsmodell schon vor Firma übernimmt gleichfalls bie Lieferung von Differtations: zwölf Jahren auf der Place de la Nation in Bari 3 aufgestellt Manuftripten an jeden Kandidaten, der das verlangt." Der Miß war, ist nunmehr für den Guß bereit. Die Gruppe war vor fünfbrauch ist um so empörender, als es sich um Differtationen für zu zehn Jahren von dem Pariser Gemeinderath bestellt worden, und tünftige Aerzte handelt. Herr Brouardel , der Doyen der nach dreijähriger Arbeit hatte der Künstler das Gypsmodell fertig, medizinischen Fakultät, erklärt in einem Interview, daß die Fakultät das etwa 100 000 Frs. gekostet hatte. Der Gemeinderath bewilligte bereits seit langer Zeit dem Handel auf die Spur gekommen fei. 120 000 Frs., um dem Künstler eine leine Entschädigung zu ge= Es gelinge aber nicht immer, den Randidaten während der Prüfung I währen. Etwas voreilig entschied sich der Gemeinderath für den