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Wachsguß, der aber nach neunjäbrigen fruchtlosen Verfuchen und leuchtete und rief:.D, da liegt ein betrunkener Mann", nach Ausgaben von mehr als 60 000 Fr3. wieder aufgegeben werden worauf der Pastor erwiderte: Giebt es doch gottvergeffene mußte, da der Sandguß allein für eine derartige Roloffalgruppe ge- Menschen auf der Welt! Josef, ftell mich gegen die Mauer und eignet ist. Da das Modell aber durch den Wachsguß beschädigt heb' das Schivein auf." worden war, mußte Dalou fast alle Theile desselben neu aufertigen und hat diese Arbeit nunmehr glücklich beendet. Der Guß wird auf rund 250 000 Frs. zu fteben fommen, sodaß der„ Triumph der Hepublik" schließlich eine halbe Million foften dürfte,-
Erziehung und Unterricht.
- Ueber den Austausch der Kinder in Dänemart während der Ferien veröffentlicht die Revue des revne?" eine Studie. Ueber die Einzelheiten dieses Verfahrens wird da berichtet:„ Die Landleute geben ihre Kinder während der Ferien an die Städter und diese schicken ibre Sprößlinge auf das Land. Der Staat gewährt dazu freie Fahrt, und die Schulen expediren die Kinder entsprechend den Wünschen der Familien. Die Kinder reisen allein, ein jedes trägt seine Marschroute auf der Bruft angeheftet. Wenn fie fich ausnahmsweise verirren, werben sie im nächsten Ort beherbergt. Beim Eintreffen der Züge erwarten Bauern und Bäuerinnen geduldig die fleinen Passagiere Geliebloft und gebätschelt finden die Kinder bei ihnen eine Pflege, die sie zu Hause oft entbehren, und tebren stets mit fichtlich gehobener Gesundheit nach Hause zurüd. Die Bäuerinnen geben ihnen die beste Milch, Butter, Gier, Käse, Schinken, wollene Strümpfe und selbst neue Anzüge, während die Städter den Kindern vom Lande die Monumente, die Sehenswürdigkeiten, die Ver gnügungen, die Umgebung von Kopenhagen zeigen, und ihnen die Restaurateure daselbst sogar fleine Feste mit Tanz geben."- Kopenhagen schickt jährlich über 10 000 Kinder auf das Land und empfängt ebenso viel Kleine Landbewohner.-
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Aus der Thierwelt.
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heißt denn das eigentlich erbliche Belastung"?" - Erbliche Belastung. Frigchen:„ Du, Papa, was Papa:„ Hm Nein, erbliche Belastung" ist, wenn man... so würdest Du es nicht verstehen. Also- erbliche Belaftung" ist, was man von seinem Papa und seiner Mama bekommt." Frigchen:„ Aha Reile!" ( Jl. Tit Bits".)
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Bermischtes vom Tage.
-Findig. Die Neue Stett. 3tg." berichtet: In diesen Tagen langte in Büllchow eine Postkarte an, die genau neun Jahre gebraucht hat, um ihren Bestimmungsort zu erreichen. Im Mai 1888 in Stettin zur Poft gegeben, war fie nach Pentun gerichtet, wo sich die Adreffatin damals befand. Da diese inzwischen ihren Wohnort nach Züllchow verlegt hatte, so gelangte die Karte im Juni 1897 in deren Hände; und da die Poftmarte inzwischen veraltet, also ungiltig geworden war, so mußte die Empfängerin den jett gänzlich wertblos gewordenen Jubalt mit 20 Bi. Strafgelb bezahlenStrafe" für ein Vergehen", das nicht fie, sondern der„ strafende" Theil selbst begangen.
-y. Durch eine Fenersbrunft sind in der Ortschaft Alten. bilstedt bei Zeven ( Regierungsbezirk Stade ) 38 Gebäude ver nichtet worden.
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Ju Funteuan bei Kemnath ( Bayern ) wurde wurde ein 31/ 2jähriger Knabe von einem wild gewordenen alten Gänserich zu Eine merkwürdige Erscheinung in ber Natur find bie fo- Boden geworfen und mit dem Schnabel und den Flügeln so lange genannten Blutseen, Tümpel, deren Waffer nicht grünlich oder an den Schläfen bearbeitet, bis er toot war. blau, fondern roth wie Blut aussieht. Wer da weiß, daß die Urfache des Blutschnees, wie er sich in den Alpen , den Pyrenäen droht wieder die Stadt Szegedin ( Ungarn ). Wenn auch die - Die infolge dauernden Regens angeschwollene Theiß beund auf Epißbergen an Stellen findet, wo der Schnee nie schmilzt, Wiederholung einer Katastrophe infolge der großartigen Schuhein fleines pflanzliches Lebewesen( Chlamydococcus oder Sphaerella
nivalis) ift, wird für die Färbung des Waffers eine ähnliche Ursache vorrichtungen ausgeschloffen ist, so schwebt doch ein großer Theil annehmen. Und in der That find c3 verschiedene pflanzliche und der Stadt in Gefahr. Der außerhalb des Dammes gelegene thierische Meinwesen, die durch maffenhaftes Auftreten dem Waffer Stabitheil ist überschwemmt; es sollen über zweihundert Häufer eineine rothe Färbung verleiben tönnen. Am bekanntesten ist die Moth- gestürzt fein. Der durch Ueberschwemmung in Boiron( Frankreich ) ver
färbung durch den Wafferfloh( Daphnia pulex). Jüngst hat nun Prof.
Ein Eisenbahn- Bug Lille - Dünkirchen überfuhr eine adfahrer- Gesellschaft. Drei Radfahrer wurden sofort getödtet.- -Der Vesuv ist seit vierzehn Tagen in voller Thätigkeit. In der Umgebung des Berges hört man unterirdisches Rollen, und der Hauptfrater wirft beständig Asche und glühende Steine aus, die häufig nicht wieder in den Krater zurückfallen, sondern eine Zone von 300 Metern rund um den Krater unsicher machen.
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Dr. Fr. Thomas in der baumlosen Gegend der Bündner Alpen fachte Schaden beläuft sich für die Industriewerke allein auf drei einen neuen Blutfee entbedt, der in etwa 2120 Meter Meereshöhe Millionen Franks. An öffentlichen Gebäuden, Brücken zc. wurde ein und etwa 200 Meter über der dortigen oberen Waldgrenze nord- Schaden von etwa zwei Millionen Franks verursacht. nordöstlich vom Brüggerhorn liegt. Die große blutrothe Lache hebt fich in dem eintönigen, farbenarmer, walolofen Thale sehr grell as Der düunbrelige Jubalt, der die Lache gleichmäßig zu erfüllen schien, bestand aus zahllosen Geißelthierchen, die Profeffor Thomas als Augenthierchen( Euglena sanguinea Ehrenberg) bestimmte. Sie haben feine thierische Ernährungsweise mehr, sondern gehören zu denjenigen Geißelthieren, die sich nach Bluntschli schon ganz wie Pflanzen ernähren. Es find chlorophyllhaltige Thiere, welche hauptsächlich Stobiensäure und Licht verlangen, wie die Pflanzen. Das maffen hafte Auftreten der Euglena in Gewässern der Alpen ist bisher niemals beobachtet worden. Auch außerhalb der Alpen au Orten von geringerer Meereshöhe geboren durch Euglena sanguinea blut farbige Gewäffer durchaus nicht zu den häufigen Erscheinungen. Die einzig neuere Beobachtung, die Prof. Thomas bekannt geworden ift, rührt von Paul Westberg her, der in Saffenhof bei Riga einen Tümpel ganz mit einem rotben Gallertüberzug bedeckt fand, der aus Englena chlorophoenicea Schmarda gebildet war.-
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Aus dem Gebiete der Chemie.
Stablcarbid. Die Verbindung des Koblenstoffes mit Calcium, das Calciumcarbid , hat nenerdings zur Herstellung von Acetylengas außerordentliche Bedeutung gewonnen. Jetzt haben, wie„ Die Umschau" berichtet, Mylius, Förüler und Schöne nach gewiesen, daß auch eine wirkliche chemische Verbindung des Eisens mit Rohlenstoff exiftirt, deren Borhandensein im Eisen diesen die Eigenschaft des Stables verleiht.. Dieses Stahlcarbid läßt sich beim Lösen von Stahl in Säuren als Rückstand erbalten. Es bildet glänzende Kriftallblättchen, die besonders interessant deswegen find, weil sie volltemmen übereinstimmen mit kleinen Kristallen von bisher unbekannter Zusammenseßung, die sich im Meteoreisen gefunden
haben.
Humoristisches.
Zwei betrunkene Polizisten richteten dieser Tage in der spanischen Stadt Ciudad Real großes Unheil an. Sie verhafteten ohne jeden Grund alle Personen, die sie auf der Straße trafen, und wer gegen seine Berbafting protestirte, gerieth in Gefahr, niedergeflochen zu werden. Zuerst verhafteten sie den Arzt Dr. Marcial Mico, nachdem sie ihn und feine Familie schwer beschimpft hatten. Als der Pfarrer Espadas die wild gewordenen Poliziften bat, den Arzt frei zu laffen, wurde auch er für verbaftet erklärt, und ebenso erging es einem Fleischer und einer nichts Böjes abnenDann den Frau, die mit ihrem Manne vom Markte heimkehrte. wurde der Stadtrath Bermejo und seine Familie verhaftet, die auf einem Wagen saßen, dessen Pferde von den Polizisten niedergeftochen wurden. Ein gleiches Schicksal drohte dem Kutscher, der seinen Herrn aus den Händen der Trunkenbolde befreien wollte. Noch viele andere Perfonen wurden mißhandelt und verhaftet, und es wäre faft zu cinem furchtbaren Zusammenstoß zwischen den Bürgern und den Polizislen getommen, wenn der Zivilgouverneur die beiden Helden nicht hätte festnehmen lassen. Auf der Wache erfuhr man, daß die Augen des Gejekes" schon vorher auf der Landstraße sechs fleine tinder in einen Mühlengraben geworfen hatten, wo sie unfehlbar ertrunten wären, wenn ihnen der Müller nicht im letzten Augenblick Hilfe gebracht hätte.
Ein aus Barmouth( Wales ) nach Dldbam zurücktehrender Bergnügungszug ist bei Welsh Hampton 10 Meilen von Oswestry entgleift. 9 Paffagiere wurden getödtet, 25 verletzt.In der Grube Maesteg( Wales , England) stürzte infolge Ein Grobtörniger. Ein Pastor hatte die Gewohnheit, eines Maschinenbruchs ein Förderforb mit zehn Arbeitern in die de Abends auszugehen. Er fehrte dann gewöhnlich in einer be- Tiefe. Alle Infassen wurden gräßlich verstümmelt und waren fmten Kneipe ein, von der dann ein junger Bursche den Herrn sofort todt.-
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Pastor abzuholen und nach Hause zu begleiten hatte. Bei der- Folgendes Beispiel großer Geiftesgegenwart giebt das geiftigen" Anregung, die der Herr Pastor am erwähnten Orte Sydney Bulletin:„ Im Melbourner Princeß's Theatre" empfing, machte sich eine derartige Begleitung öfters recht noth- tam es fürzlich zu einer großen Panit. Der Allarm war noch fanm wendig. Eines Abends war es ftocffinster; der junge Josef hatte ausgebrochen, als ein fetter Bürger mit rothem Kopf, athemlos und eine Laterne mitgebracht und als das Paar dann auf dem Heim- zerzauft, als ob eben zehn Kühe Ball mit ihm gespielt hätten, mit wege durch eine enge Gaffe tam, sagte der Pastor: Josef, einem Sprung vor der Kaffe stand und den noch nichts abnenden leucht einmal, ich stoße mit den Füßen gegen etivas." Jofef Raffirer anbrüllte:„ Theater in Feuer, schnell mein Geld zurück!
Verantwortlicher Redakteur: Angust Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin .