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Astronomisches.

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Lichtbänder durcheinander zu wogen schienen, jedoch in den meisten| fundigungsfühler ausstreckend, fragte er: Wo ist er gestorben?" Fällen eine bogenartige Form beibehielten. Um 9 Uhr sammelte In Dresden !" lautet die Antwort. Nun weiß er, was er braucht, fich das Licht zu einem Kreise rund um den Zenith, der eine drehende nun ist er orientirt und erleichterten Gemüths dekretirt er: Die Bewegung besaß, welche auch allen übrigen Lichtgebilden, die bisher Notiz braucht nicht gebracht zu werden. Was geht uns ein fächst­beschrieben wurden, eigenthümlich war. Diese Drehung hatte überall scher Prinz an?" Faft noch unterrichteter über denselben Dichter die Richtung von Ost nach West. Nach 91/4 Uhr nahm der Glanz zeigte sich ein zweiter Zeitungsmann. Der Frankf. 3." schreibt der Erscheinung etwas ab, brach aber noch einmal in voller Schön- v. Ebart, der frühere Theaterintendant in Soburg- Gotha : heit für wenige Minuten durch, besonders in dem nördlichen Halb- Meine Vorgänger hatten den Erbförster" seit 1859, fo= treise der Erscheinung. Das Schauspiel dauerte bis 93/4 Uhr, also bald er auf das Repertoire gesetzt wurde, gestrichen. Herr im ganzen 3/4 Stunden, indem es von 91/2 Uhr an langsam ver- v. Wangenheim schrieb auf das Exemplar 3u demokratisch, blich. für ein Hoftheater nicht passend." Jm Jahre 1892 nun ließ ich den Erbförster" zum ersten Male aufführen. Am anderen Tage stand im Koburger Tageblatt" folgende Kritik: Wir sind der Intendanz dankbar, daß sie uns mit den neuesten Erscheinungen der Literatur bekannt macht. Dem Autor des Trauerspieles aber geben wir den guten Rath, fleißig die Technik des Dramas von Gustav Freitag zu studiren. Wüthend über diesen Blödsinn, ging ich zur Redaktion und frug, ob man denn feine Ahnung habe, wer Otto Ludwig sei? Da erhielt ich die Antwort, man hätte geglaubt, der Dichter des Erbförfters" sei der Sohn des Roburger Bahnhof­inspektors, welcher auch Ludwig hieß. So geschehen im Winter des Jahres 1892!" Gutes Deutsch. Bater( ein Koblenzer) will das schlechte Deutsch seines Sohnes beffern: Man sagt nicht: mer säd; man sagt: man sagt; su säd mer!"

t. Ein vierfacher Stern ist wiederum entdeckt worden, dies: mal von dem Kap- Observatorium. Der Stern befindet sich in dem Sternbilde des Tukan am südlichen Himmel. Schon im Jahre 1834 wies der berühmte John Herschel während seiner Thätigkeit an der felben Sternwarte nach, daß diefer Stern ein doppelter wäre, dessen Körper die Lichtstärke 5,6 bezw. 7,8 befäße. 1895 beobachtete Junes, ein Aftronom desselben Observatoriums einen gleichen Stern in der Nähe jenes Doppelsternes und fand, daß derselbe ebenfalls ein doppelter ist, mit der Helligkeit 7,7 bezw. 8,7. Kürzlich fonnte nun derselbe Astronom feststellen, daß alle 4 Sterne die gleiche Be­wegung besigen, so daß sie zusammen einen vierfachen Stern vor­ftellen.­

Technisches.

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Vermischtes vom Tage.it and s

- In den Wäldern bei Pößnec( Thüringen ) ist die Nonne" aufgetreten.

-In Kassel ist am Sonntag Vormittag ein Schnellzug auf

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-Dirette Umsegung der Kohle in Kraft. Gines ber wichtigsten Probleme der Elektrotechnik scheint in jüngster Beit feiner Lösung um ein beträchtliches Stück näher gerückt zu sein. Um In Mühlhausen i. Th. ist die Baumwollwaaren- Fabrik die in der Kohle aufgespeicherte Energie als Elektrizität mußbar zu der Gebrüder Buch niedergebrannt. Der Schaden wird auf machen, ist man genöthigt, zunächst Wärme zu erzeugen. Diese 2 Millionen geschätzt. Wärme wird in der Dampfmaschine in mechanische Arbeit umgesetzt, vermittelst derfelben wird eine Dynamomaschine getrieben und erst diefer entnimmt man elektrische Guergie. Die vielfache Umsetzung bedingt es, daß nur ein verschwindend fleiner Bruchtheil der Energie, die die Kohle enthält, als elektrische Kraft zu erhalten ist. Die einen haltenden Personenzug aufgefahren. Drei Personen wurden außerordentlich zahlreichen Bestrebungen, der Kohle direkt elektrische getödtet, zehn schwer, drei leicht verlegt. Die Schwerverwundeten Energie zu entnehmen, haben bisher zu keinem Erfolge ge- find mit einer einzigen Ausnahme Soldaten. Aus Wiesbaden wird gemeldet: In der Lahn versuchten führt. Nun hat Dr. Alfred Coehn ( Göttingen ) eine Reihe von Untersuchungen veranstaltet, die zu einer wesentlich grund- vei Arbeiter Fische mit Dynamit zu fangen. Die Patrone explo­dirte zu früh, beide Arbeiter wurden getödtet. fäglichen Lösung der Frage geführt haben. Dr. Goehn studirte -Auf 50 Millionen Mark wird von Sachverständigen ber bie Veränderungen, die Kohle in Schwefelsäure unter Einwirkung Schaden geschätzt, den das jüngste Hagelwetter in Württemberg des elektrischen Stromes erfährt. Er sand dabei, daß sich unter ganz bestimmten Bedingungen eine vollständige Berbrennung der angerichtet hat. Ein sonderbares Brautpaar wurde dieser Tage in Kandern Rohle zu Rohlensäure innerhalb der Säure erzielen läßt. Eine Ab­änderung der Bedingungen ließ neben der Vergasung der Kohle eine( Baden ) getraut: der Bräutigam ist 30 Jahre, die Braut- Auflösung derfelben in der Säure eintreten. Dr. Coehn schloß, daß 80 Jahre alt. In Böhmisch- Trüb au erkrankten 30 Personen nach in dieser Lösung Kohle in einer Form vorhanden sei, in der sie der Richtkraft des elektrischen Stromes zu folgen im stande wäre. War dem Genusse von Bier unter Vergiftungssymptomen. Ein junger bies aber der Fall, so mußte fich Kohle wie ein Metall aus der Arbeiter ist bereits gestorben; viele der anderen befinden sich in Lösung als galvanischer Niederschlag erhalten lassen. Herr Dr. Coehn Lebensgefahr. -Großes Eisenbahnunglüd. Am Sonntag gegen ofes Gi zeigte in einem Vortrage in der Elektrotechnischen Gesellschaft in m Berlin und auf dem Kongreß deutscher Elektro- Chemiter in Mitternacht fuhr der von Helsingör nach Kopenhagen be­stimmte Schnellzug auf dem Bahnhofe von Gjentofte, einer München eine Reihe von Gegenständen vor, die mit einem kleinen Stadt in der Nähe von Kopenhagen , in den dort haltenden folchen Ueberzug aus Koble versehen waren. Nachdem Dr. Coehn so die Möglichkeit gezeigt hatte, gezeigt hatte, daß sich Kohle Personenzug hinein. wie ein Metall verhalten könne, benutzte er die erhaltenen Resultate zur Konstruktion eines galvanischen Elements, in dem statt des bisher üblichen Binks als Lösungselektrode Koble benutzt wurde. Während man aber beim Zint eine große Auswahl bat unter den Metallen, die als Gegenelektrode gebraucht werden können, ift man bei der Kohle in dieser Auswahl äußerst beschränkt, da nur wenige Körper der zu stellenden Bedingung genügen, daß sie noch elektronegativer find als die Roble. Es wurde Bleifuperoxyd in der Form einer geladenen Akkumulatorplatte verwendet. In dem dadurch erhaltenen Elemente ist die am Anfang erwähnte Aufgabe im Prinzip gelöst. Das Element zeigt eine Spannung von 1,03 Volt und liefert Strom durch direkten Verbrauch von Kohle. Die Ent. beckung soll insbesondere für die organische Chemie wichtig sein, der damit ein neues Mittel gegeben ist, Kohlenstoff nunmehr auf elektrischem Wege in organische Körper einzuführen.

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Humoristisches.

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Acht Personenwagen wurden zertrümmert, über 100 Personen verwundet oder getödtet. 33 Personen, darunter neun Kinder, tamen sofort ums Leben; fünf Verwundete starben auf dem Transport nach Kopenhagen und mehrere weitere Todess fälle tamen im Laufe der Nacht und am Montag Vormittag unter den in den Krankenhäusern untergebrachten Berunglückten vor. In dem auf dem Bahnhofe von Gjentofte stehenden Personenzuge befanden sich viele Mit. lieber der sozialdemokratischen Wahlvereine Kopenhagens , welche einen gemeinschaftlichen Ausflug unter nommen hatten. Die meisten der unglücklichen Opfer gehören daher Herzzerreißende Szenen spielten sich vor dem diesen Vereinen an. Johannisstift, wohin die Leichen gebracht worden waren, und vor den Krankenhäusern ab, sobald sich die Kunde von dem Unglück in der Stadt verbreitet hatte und die Angehörigen der Ver unglückten herbeieilten, um ihre vermißten Freunde und Verwandten aufzusuchen.­

Die Farbwerke der Firma Moll in Antwerpen wurden durch Fener gänzlich zerstört.

-Die Werkstätten der Pariser Wagenarbeiter- Genossenschaft find fast vollständig niedergebrannt. Der Schaden beträgt ungefähr eine Million Franks. Zwei Personen, die der Brandlegung ver dächtig sind, hat man verhaftet.

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ce.

Wer war Otto Ludwig ? Der eine von Heinrich Heine 's Brüdern fam frühzeitig nach Wien , gründete das heute noch bestehende, offiziöse Fremdenblatt" und fonnte sich in nicht langer Zeit Baron Heine- Geldern schreiben. Mit dem Gelde und dem Titel war ihm aber nicht die Gescheidtheit geworden. Eines Ein Mit Morgens kommt er in die Redaktion seines Blattes. arbeiter meldet ihm: Otto Ludwig ( der Dichter des Erbförsters" und der Maffabäer") ift gestorben." Otto Ludwig ?" Zwei Tauf namen, fein Familiennamen dabei. Wer kann dieser Otto Ludwig fein? Die Bekanntschaft Heine- Geldern's mit der zeitgenössischen Literatur ist, außer den ihm nächstbekannten Wiener Schriftsteller namen, nicht so weitgedehnt, ihn auf den aus einem kleinen thürin­gischen Orte stammenden Poeten zu bringen, und seine Kombination heftet fich nur daran: Zwei Taufnamen und fein Familienname! Diese Art der Bezeichnung wird nur auf regierende Fürsten oder Bringen angewendet. Unter den Regenten Europas aber giebt es Ungeheure Hite herrscht in Nordamerika . Ju teinen Otto Ludwig das weiß er also muß es ein Prinz sein. den Vereinigten Staaten find über 1000 Personen am Higschlage Aber was für einen? Von welchem Hofe? Vorsichtig also die Er erkrankt. Seit dem 1. Juli sind 350 Todesfälle vorgekommen. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von May Vading in Berlin .

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Ein recht angenehmer Aufenthalt scheint das Hauptgerichtsgebäude in Madrid zu sein. Es hat sich nämlich herausgeftellt, daß in den Kellern dieses Gebäudes schon seit sieben Jahren große Mengen Dynamit lagern, die sich in einem solchen Buftande befinden, daß fie bei der geringsten Erschütterung explodiren können. Unter den Gerichtsbeamten herrscht infolge dieser Ent deckung eine furchtbare Panit, und der Gerichtspräsident erklärte dieser Tage, daß die ganze Beamtenschaft den Dienst versagen werde, wenn die Regierung nicht für die Fortschaffung der gefährlichen Explosivstoffe Sorge tragen würde.

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