das aber der eben geschilderten natürlichen Kleidung, wegen ihrer Fettigkeit, nicht viel anhaben kann. Aus dem Thierleben. Frösche als Karpfen schädlinge. In einem großen fiskalischen Teiche im östlichen Holstein fanden sich häufig ziemlich große, völlig der Augen berankte Karpfen lobt vor, ohne daß sich irgend jemand erklären konnte, auf welche Weise dies geschehen. Forlgesetzte Beobachtungen führten zu dem Resultat, daß während der Froschlaichzeit sich Frösche auf den Kopf des Karpfen setzten und sich so fest mit den Hinterfüßen in die Augen der letzteren ein- gebohrt hatten, daß die Augen aus den Höhlen traten und aus- liefen. Die natürliche Folge war, daß die erblindeten Karpfen sehr bald einginge». Zu bemerke» ist noch, daß sich die erblindeten todte» Karpsen beinahe ausnahmslos in jenen seichte» Stellen des Teiches vorfanden, deren Wasser durch die Sonnenstrahlen hochgradig er- wärmt wurde, also zum Laichgeschäft besonders geeignet ist, während das warme Teichwasser die Karpfen gegen das Heranschleiche» der Frösche unempfindlich machte. Medizinisches. k. Uebertragnng des Typhus durch Nah- r u n g s m i t t e l. Experimente, über die Dr. Remlinger in der Pariser Biologischen Gesellschaft berichtete, beweisen, daß der Typhus durch Nahrungsmittel übertragen werden kann. Dr. Remlinger be- sprengte Salat mit Reinkulturen der von Eberth entdeckten Bazillen, die für die Krankheitserreger gehalten werden, und gab diesen Salat Kaninchen und Meerschweinchen zu fressen. Die so gefütterten Thier« starben unter den Erscheinungen des Typhus  . Auch gab ihr Blut die für das Blut Typhöser charakteristische Serumprobe. Physikalisches. t. Heber die neue unsichtbare Strahlenart, durch deren Vorführung W. I. Rüssel vor der Königlichen Gesell- schaft der Wissenschaften in London   großes Aufsehen erregle, ist bereits eine kurze Notiz zu uns herübergekommen, deren In- halt weitere Nachrichten mit Neugierde erwarten ließ. Der eigentbümliche Charakter dieser Strahlen besteht darin, daß sie von allen möglichen Gegenständen ausgehen, Metallen und Nicht- metallen, die tagelang in völliger Dunkelheit gelegen haben und dennoch auf die photographische Platte zu wirken im stände sind. Das Experiment, von dem die Entdeckung ausging, war folgendes: Ein Stück polirtes Zinn wurde in eine Pillenschachtel gelegt und in dieser in einem völlig dunklen Raum auf eine photo- graphische Platte gesetzt. Das Metallstück bildete sich mit allen seinen Unebenheiten genau aus der photographischen Platte ab. Man kommt selbstverständlich zunächst auf den Gedanken, daß diese Er- scheinung durch den Druck hervorgerufen wird, den das Metall auf die Platte ausübt, davon kann aber gar keine Rede sei». Wenn man auf die polirte Fläche einer dünnen Zinnplatte vor dem Versuche irgend welche Zeichnungen oder Zahlen hinein kratzte, so erschienen diese ebenfalls auf der photographischeu Platte. Auch die direkte Be- rührung des Objektes mit der Platte kann nicht die Ursache des Bildes sein, da das letztere auch entsteht, wenn man zwischen das Objekt und die Platte ein Stück Celluloid oder Gelatine legt; im Gegentheil wurde die Wirkung auf die Platte dadurch verstärkt. Sehr bald wurde auch beobachtet, daß die Wirkung auf die Platte eine stärkere war, wenn das Metallstück in der Pillenschachtel lag, als wenn es ohne diese aufgelegt wurde. Daraus schloß der Experimentator, daß auch die Pillenschachtel allein eine ähnliche Wirkung ausüben würde, und thatsächlich bestätigt sich diese Ber- muthung. Man müßte es nach diesen unerwarteten Beobachtungen eigentlich für ein Wunder ansehen, daß es bisher überhaupt möglich gewesen ist, eine fleckenlose Photographie herzustellen, da sogar die Pappschachtel, in der die photographischeu Platten ver- wahrt werden, unsichtbare Lichtstrahlen, wen» man sich so aus- drücken darf, aussendet. Die Zahl der Gegenständ«, welche diese «igenthümliche Lichlwirkung ausstrahlen, ist eine sehr große, bisher wurde dies festgestellt von Quecksilber. Zink  , Magnisinm, Kadnium, Aluminium, Nickel, Zinn  . Wismuth, Blei, Kobalt, Antimon, außer- dem von organischen Stoffen: Stroh, Holz. Holzkohle und ge- wissen Arten von Druckerschwärze. Man muß sich dabei immer vergegenwärtigen, daß es sich um die Lichtwirkuug von Gegenständen handelt, die mindestens seit acht Tagen in vollkommener Dunkelheit gelegen hatten. Merkwürdigerweise wirken die Metalle Gold, Platin und Eisen wenig oder gar nicht auf die photographische Platte«in. Auch die Holzkohle verliert ihre Wirkung, wenn sie vorher in einem Schmelztiegcl erhitzt wird. Erwähnt wurde bereits die vorzügliche Wirkung von einem Stücke Fichtenholz, das sich mit allen Jahresringen und Eigenschaften derBorke und der Holzfasern abbildete. Sehr amüsant waren die Ausschlüsse, die der Vortragende über die Wirkung der Druckerschwärze gab, die nämlich in ihren ver- schiedenen Sorten verschieden wirkt. Ruffel hat es in der Weise ansprobirt, daß er Blätter von verschiedenen Zeitungen auf die photographische Platte brachte. Exemplare derWestminster Gazette", desStandard" und desDaily Graphic" bildeten sich mit ihrem ganzen Texte auf der photographischen Platte ab. nur schwach wirkte die Schrift vonEvening News" und gar nicht die der Morniug Post", derPall Mall Gazette  ", desEcho" und der Daily NewS". Ohne Zweifel beruht diese verschiedene Wirkung auf einer verschiedenen Zusammensetzung der benutzten Drucker- schwärze. Humoristisches. Ein praktischer Mann. Vor einigen Tagen betrat ein schmächtiger, kränklich aussehender Herr die Erpedition einer englischen Zeitung und wandte sich an einen Angestellten mit der Bitte, Verschiedenes, was er diktiren werde, so rasch wie möglich für ihn drucken zu lassen. Der Beamte nahm die Feder in die Hand, und der Fremde begann:Sei ruhig, ich habe die Hausthür zugeschlossen. Haben Sie das?"Ja, aber ich verstehe nicht".Dies thut nichts, unterbrechen Sie mich gefälligst nicht eher, als ich bis zu Ende bin. Also weiter:Ich habe das Gas im Badezimmer ausgedreht."Wusgedreht."Die Fenster in der Küche sind zugemacht."Ja."Der Hund ist im Keller. Die Dienstboten sind alle zu Haufe. Die Stallthür ist zugeschlossen, die Katze ist draußen. Die Hähne an der Leitung sind abgedreht. Nein, ich rieche keinen Rauch, ich höre kein Geräusch, es bricht niemand«in. Nein, unser Hund bellt nicht, es ist der nebenan. Ich brauche nicht mehr nachzusehen, ob die Keller- thür zugeriegelt ist, ich habe es schon besorgt. Es ist niemand draußen. Der Wind fängt sich in den Läden."Sonst noch etwas?"Nein, ich glaube, das ist alles."Sehen Sie, sowie ich mich abends zn Bett lege und gerade im ersten Schlaf bin, weckt mich meine Frau auf und fragt mich immer ein und dieselben Fragen. Wenn sie nun die Antworten gedruckt vor sich sieht, läßt sie mich hoffentlich in Ruhe, und ich brauche meine Nachtruhe nicht einzubüßen. Bitte, lassen Sie die Liste so rasch wie möglich drucken." Vermischtes vom Tage. Ottomar Anschütz   in B e r l i n ist es gelungen, eine Ein- richtung zu schaffen, die das D u n k e l z i m m e r, dessen Herrichtung stets mit mehr oder weniger Umständen verknüpft ist, über- flüssig macht und gestaltet, alle photographischeu Arbeilen im Zimmer ohne Verdunkelung vornehmen zu können. N u m e ri r t e Kinderwagen." Wie uns ein Leser mittheill, hat er. wie schon in früheren Jahren so auch Heuer in Spandau   Kinderwagen gesehen, die ganz gleichmäßige Nummern- schilder trugen. Die BroschüreDie An st alt Bethel und ihre De- p e» d e n t e n" ist in der H a l l e' s ch e» Volksbuchhandlung poli- zeilich beschlagnahmt worden. In Sieden, Kreis Nienburg   fand nian unlängst in einem sechspfündigen Hecht beim Ausnehmen eine Ratte, die noch gänzlich unverdaut war. Einen nicht gerade geistreichen Spaß leisteten sich nach der Barm. Ztg." in Gevelsberg   einige junge Leute mit einem sSjährige» Junggesellen, der Heirathsgedauken bekommen hatte. Die Heirathsvermittler präsentirten eine jugendliche Schöne, die dem alten Junggesellen gefiel, und sehr bald fand die Verlobung statt. DasVerhällniß" dauerte aber nicht lange: denn nach kurzer Zeit entpuppte sich die schöneBertha" als Mann. Die Nummer derW e r t h e i m e r Zeitung" vom 17. Juli enthielt folgendes Inserat:Frühmesse. Ich habe mich freiwillig entschlossen, die Frühmesse einzustellen. Eine eingehende Begründung diesesZund eines weiter reichenden Schrittes bringt die Slraßburger Post" in der kommenden Woche. Bnnkoser, Professor. Will der Herr sein katholisches Priesterkleid ausziehen? Betreffs des Eifenbahn-Unglückes bei G h e n t o s t e(Däne- mark) erfährt man jetzt, daß der Lokomotivführer des Schnellzuges, der in den haltenden Zug hineinfuhr, durch 1415 Stunden nn» unterbrochenen Dienst angestrengt gewesen sei. Aus den dänischen Bahnen komme es nicht selten vor, daß Lokomotivführer 20 Stunden pro Tag Dienst haben. In S a ß(Ungarn  ) erschlugen zwei Jungen der eine ist 12, der andere 13 Jahre alt wegen eines Kinderwagens einen 2V» jährigen Knaben. Temesvar, 21 Juli. Im Grenzgraben der Gemeinde Csebra fand man auf einem Weidenbaume die Leiche der Ver- walterstochler Gisela Strebing mit abgeschnittenem Kopf. Der Mord wurde von ihrem Entführer Wellner verübt. Derselbe ist flüchtig. Zürich  , 20. Juli. Ueber die Gemeinden Horgen, Wädens- wil, Hirzel  , Männedorf  , Stäfa   und Küffnacht ging heute Abend ein schweres Hagelwetter nieder, das von heftigem Sturm begleitet war. Der angerichtete Schade» ist bedeutend. In Bourg es(Frankreich  ) ist nnter den Soldaten der Garnison   eine Typhilsepidemie ausgebrochen. Ueber 60 Mann liegen im Spital, fünf sind bereits gestorben. Algier  , 21. Juli. In der Umgebung von Bona sind zahl- reiche Brände vorgekommen. In der Ortschaft Penthiövre ver- brannten 17 Eingeborene. o.e. In der Nähe von Pineville, Kentucky  (Nordamerika  ), wurde das Wohnhaus der deutschen   Familie Jocsen in Brand gesteckt. Die verkohlten Leichen der sechs Familienmitglieder wurden aus der Brandstätte gefunden. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobcy in Berlin  . Druck und Verlag von Max Babing in Berlin  .