fdiaft für die gesainmte» Natiinvisseuschafte» und mit Subvention der Bundesregierung«in Prachtwerk herausgegeben. Das eingehende Stildinm der oft genannten prähistorischen Niederlassung hat folgen- des sesiznstellen vermocht: 1. Ein« von keiner andere» Stelle erreichte Vollständigkeit in der Aufeinanderfolge einer Tundren», Steppen« und Waldfauna(110 Arten); 2. alle diese Faunen, die Steppen- fauna eingeschlossen, sind postglacial und daher postglaciale Klima- schwankungen vorhanden gewesen; 3. der paläolilhische Mensch hat mit den beiden älteren dieser nacheiszeitlichen Faunen zusammen- gelebt; 4. zum ersten Male für die jüngere Steinzeit ist auf dem Land« eine größere Begräbnißstätte(von 27 Individuen) von Wald bewohnenden Neolithikern, einer etwas älteren Bevölke» rnng als die eigentlichen Pfahlbanern der schweizerischen Seen, gefunden worden; S. zun, ersten Mal ist für die jüngere Stein- zeit Europas   eine klein gewachsene Menschenrasse(Pygmäen nach- gewiesen; 6. die Schichten am Schweizersbild folgen so klar auf- einander, daß sich nicht nur für das relative, sondern auch für das absolute Alter der ganzen Niederlassung und ihrer einzelnen Hori- zonte annähernde Zahlenwerthe ermitteln ließen; es entfallen auf die historisch« Bronze- und Eisenzeit 4000 Jahre, ebensoviel auf die jüngere Steinzeit, auf den(bisher ungeahnten) großen Zeitraum zwischen ihr und der älteren Steinzeit 812 000 Jahre, auf die letztere endlich 8000 Jahre.(.Umschau.") Medizinisches. Ein schnellwirkendes Heilmittel bei Ver- giftungen durch KohlenoxydgaS ist reiner Sauer- st off. Da bei der beständig zunehmenden Ausdehnung des Gas- feuerungsbetriebes in Fabriken durch Benutzung von Hochofen-, Generator- und Leuchtgas die Vergiftungsfälle sich mehren, so sollten Fabriken nach einem Vorschlag von Siegfried Stein stets einen Etahlzylinder mit kompriniirtem Sauerstoff und einen Jnhalationssack mit Schlauch und Mundstück vorrälhig halten. (.Stahl und Eisen.") Aus dem Thierleb«». Die WeSpen. die nian beschuldigt, mit Vorliebe an den reifen und schönsten Früchte» zu nagen, verschone» nachGardeners Chronicle" auch die Rosen nicht. Und sie zernage» nicht blos die Blätter, sondern auch die Blüthen und Knospen. Der Beobachter glaubte zuerst, daß die Wespen Insekten suchten, die sie manchmal wohl fressen; aber schließlich überzeugte er sich, daß ihr Thun   nur den Blüthen galt. Zwei Stöcke einer Marie van Houtte-Rose standen am äußersten Ende eines Gewächshauses voller Knospen und Blüthen. Plötzlich fielen mehrere Wespen über sie her, und in einigen Stunden ivaren die beiden Stöcke für dies Jahr verloren. All« KnoSpen  » alle aufgebrochenen Blüthen fielen ihnen zum Opfer. Man versuchte sie mit der Gartenspritze zn entfernen, aber vergebens, fi« kehrten immer wieder, und zwar nicht etwa, um Nahrung zu sammeln und in ihr Nest zu tragen, sondern allein, um sie auf der Stelle zn ver- zehren. Daß die Wespen Blumenblätter fressen, um ihren Hunger zu stille», ist nicht anzunehmen, ivahrscheinlicher ist, daß die Thiere sie benutzten, um aus ihnen den Rohstoff zu gewinnen, aus dem sie ihr Nest herstellen. Meteorologisches. Welche ungeheueren Regenmassen in den letzten Tagen der vorvorigen Woche, besonders am 23. und 30. Juli über Sachsen   niedergegangen sind, erhellt aus den vom Meteorolo- g i s ch e n Institut in Chemnitz   veröffentlichten Wetter- berichtest. Ans dem Mittel der darin milgetheille» größten Regen» höhen(z. B. 37,3 Millimeter für Dresden  , 125,6 Millimeter für Schneeberz, 127,4 Millimeter für Chemnitz  , 145,5 Millimeter für Freiberg  ) läßt sich schließen, daß an den beiden genannte» Tagen in Sachsen   über 1500 Millionen Kubikmeter Wasser gefallen sind; jedenfalls ist aber die Menge noch größer gewesen. da gerade von zwei Stationen, die wahrscheinlich«inen Ausschlag geben würden. noch keine Nachrichten vorliegen. Nehmen wir an, daß es nur 1500 Millionen Kubikmeter gewesen sind, so genügt dies schon vollständig zur Erklärung der furchtbaren Gewalt der Flnthen. Denn da ein Kubikmeter Wasser 20 Zentner wiegt, so bedeute» 1500 Millionen Kubikmeter 30 000 Millionen Zentner. Humoristisches. Gicht und Zipperlein. Bon dem verstorbenen, sehr bekannten und gesuchien Arzt Profeffor v. Nußbaum in München  wird folgende Geschichte berichtet: Ein Brauereibesitzer, der an Gicht leidet, kommt zu Professor v. N., der ihm von früher noch bekannt ist, zur Konsultation. Dabei entwickelt sich folgendes Ge- sprach: Professor v. N.:Na, lieber G., wo fehlt's denn?" G.:Herr Geheimrath, ich hab's in den Beinen." Professor v. N.:So, so, in den Beinen haben Sie's? Na, schaun's, wenn Sie's oben im Knie haben', nach» is's die Gicht, wenn Sie's aber unten in den Zehen haben, nacha is's Zipperle." Herr G-heimralh, ich hab's in den Knie»." Professor v. N.:So, dann zeigen's mal her... Richtig, das iS die Gicht." G.;Nun, was hilft denn dagegen. Herr Geheimrath?' Professor v. R.:Ja, schaun's lieber S., da denken'» jetzt 'mal drüber nach, und wenn Sie a richtiges Mittel wissen. nacha sag'u S'»ur's dann sin ma all« zwo« in einem Jahr Millionär. Dorf- Idyll. Wie friedlich ruht da? Dörfchen Im Abendsonnenstrahl! Der Hirt treibt seine Lämmer Nach Hause durch's Blüthenthal. Die frommen Schwalben zwitschern, Die Lust ist so weich und lind, Es säuselt in den Pappeln Leise der Abendwind. Doch ha, was ist da? plötzlich. Wovor mir schaudert und graust? Es kommen zwei Radlerinnen Den Weg entlang gesaust. Mir ist. als ob ich die Hände Auf's Haupt sollt' legen den zwei«. Wünschend, sie führen direkt in Den Eutenpfuhl hinein.(»kladderadatsch".) Vermischtes vom Tage. Auf dem Bahnhofe in Jerxheim   wollte«in Zugführer auf einen in rascher Fahrt befindlichen Twin springen. Er glitt aus, fiel zwischen die Räder und wurde der Länge nach glatt durchschnitten. Die Hochwasserschäden Sachsen  ? werden auf 70 Millionen geschätzt. Der Freiberger Bergbau ist durch Wafferkatastrophen derart in Mitleidenschaft gezogen, daß es»ach dem Urtheil Sach- verständiger noch gar nicht abzusehen ist, ob er das Unglück völlig wird überwinden können. Die sännntlichen Gruben derHimmel- fahrt" sind ersoffen, ebenso stehen andere Schachte unter Wasser.   Weil er das Rauchen nicht vertragen konnte, hat der Stadt- sekretär von Hattingen   a. d. Ruhr das Amt eines Schrift- führers bei deii'Siadtverordiieten-Sitzuugen niedergelegt. Müssen die gebrüht haben! In Königshofen i. Gr abfcld war der Gemeinde- diener, der zugleich auch Hirt gewesen, gestorben. Binnen 14 Tagen sollte er nach Auftrag des Bezirksamtes einen Nachfolger erhalten. Da der Ne m e i n d e»A u s s ch u ß einen Fremden nicht wollte. wählte er kurzerhand eines seiner Mitglieder zum Hirten und Polizeidiener. Die biologische Station des detitschen FischereivereinS in München  , deren Ausgabe in dem Studium und der Unter- suchung von Fischkrmtkheile» besteht. hat ihre Thäligkeit ans- genommen. K o n k u r r e n z b l ü t h e. Eine Firma in S t e i n f e l d (Pfalz  ) zeigt an:Um jede Konkurrenz, besonders aber einer Landauer Firma zu überbieten, habe mein ohnehin großes Lager in Manufakturwaaren vergrößert und verkaufe fämmtliche Artikel, den heutigen Wollpreisen entsprechend zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Bei Einkauf für 20 M. vergüte ich die Eisenbahnfahrt sämmtlicher pfälzischer Stationen; bei größeren Einkäufe» gebe freien Mittagstisch, eventuell auch noch Kaffee." In Brüx  (Böhmen  ) kam es an den letzten Abenden zwischen Deutschen   und Czeche» zu Zusammenstößen. Sechs Deutsche   wurden verwundet.   Budapest  , 7. August. Die Städte Raab und Grau schweben in W a s s e r s g e s a h r;«in Theil von N e u- P e st steht unter Wasser.   Budapest  , 7. August.  (Frkf.Z.") Die Ortschaften Nevfalu und S z o e g y wurden durch H o ch w a s s e r gänzlich zerstört. Di« Bewohner flüchteten nach Raab, welches selbst zum größten Theil überschwemmt ist. Aus dem Diavolezza versank ein Italiener in Gegen» wart seiner Frau und des Führers in einer Gletscherspalte und blieb todt.- Am Morteratsch  (Engadin  ) ist ein Bergführer mit einem Touristen in ein« Gletscherspalte gestürzt. Im Militärspital zn Bordeaux ist ein Patient, dessen Körper über und über t ä t o w i r t ist. Vorn sieht man an ihm da? Bild eines Kindes, einer am Tische sitzende» Frau, eines von weiblicher Hand gehaltenen Dolches; letztere Zeichnung ist geradezu ein Meisterstück. Auf dem Rücken sieht man dieZüchtigung des Verräthers Dreyfns", exakt nach dem Bilde eines illustrirten Jour- als. Ans den Armen sind Frauenköpfe, ein Totenkopf, ein Kirschenbüschel, ein Nosenbouquel, ein Schmetterling, eine Schlange tätowirt, endlich die Inschrift:Es lebe der 14. Juli 1839!" k. Unier den Eingeborenen Zanzibar's sind die Pocken in ungewöhnlichem Maaße aufgetreten. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobcy iu Berit». Druck und Verlag von Max«ading in Berlin  .