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Unterstügung ein vielbeschäftigter Mann, der oft wochenlang ihre dominirende Stellung zu behaupten gewußt hat. Eine ernstliche kaum von der Eisenbahn herunterfam. Er hatte in einem Ronkurrenz vermag ihr zunächst nur ein solcher Motor zu machen, der feinsten Berliner Hotels ständig zwei Zimmer gemiethet der wie sie allüberall, ganz unabhängig von lokalen Verhältnissen und trug sich mit dem Plane, im Westen der Stadt ein Arbeit wesentliche Ersparnisse in den Betriebskosten mit sich bringt. benutzt werden kann, und der bei gleicher Präzision der geleisteten Villengrundstück zn erwerben. Die neue Präsidentenwürde, der Umgang mit Leuten aus den Kreisen der Politik und des alten Adels, die Schmeicheleien politischer und journalistischer Abenteurer, die ihn umdrängten und seine Freigebigkeit reich lich in Anspruch nahmen, ließen sein Selbstbewußtsein gewaltig erstarken.

In Senten war er unnahbar geworden. Die beiden bes scheidenen Kutschpferde wurden ihrem ehemaligen Berufe wieder­gegeben, zogen wieder den Pflug und den Ackerwagen. An ihre Stelle traten vier kostbare Paradethiere. Wagen und Geschirre entsprachen dem theuren Pferdematerial. Zwei Stunden von Senten entfernt, in einer wald- und wasser reichen Gegend kaufte er das große Rittergut Raiß, das ihm hauptsächlich als Jagdrevier dienen sollte.

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Wasserdampf; hier ist die Quelle aller Wärmeverlufte zu erblicken. Der Hauptfehler der Dampfmaschine ist die Verwendung von Schon bei der Verwandlung von Wasser in Dampf stellen sich selbst bei den besten Kesseln Verluste von 20 bis 30 pCt. ein, die bedingt werden durch Wärmeftrahlung des Kesselmauerwerks und des Kessels selbst, zum größten Theil aber durch Wärmeabgabe an die Ver= brennungsluft und Verbrennungsgafe, die unausgenutzt und fast unausnutzbar durch den Schornstein abziehen. Von der in den Dampf übergehenden Wärme fönnen theoretisch physikalischen Eigenschaften des Dampfes folgend etwa 30 pCt. nutzbar gemacht werden, wovon praktisch aber nur wieder etwa 60 pCt. übrig bleiben, so daß rein aus der Arbeitsleistung des gespannten Wafferdampfes folgend von der in dem Dampfe vorhandenen Wärmemenge ca. 82 pet. verloren gehen. Schließlich konsumiren noch das Schwungrad, die Schwungradwelle, Neben diesen Unternehmungen zur Steigerung des Lebens die Kolben, Schieber 2c. Reibungsarbeit, so daß insgesammt Berlufte genusses waren es vornehmlich noch zwei Pläne, die ihn den Winter von 87 bis 88 pet. selbst bei den besten Dampfmaschinen auftreten. über beschäftigten; die Gründung einer großen Tageszeitung in Wie man sieht, resultiren die Hauptverluste aus der Verwendung des Wasserdampfes. Wenn der Dampf sich im Zylinder aus der Residenz und seine Reichstags- Kandidatur. Bisher hatte dehnt, itm den Kolben 31 treiben, und ihm dabei nicht der Bund" ein kleines Wochenblättchen herausgegeben, das von außen Wärme zugeführt wird, so muß sich ein Theil allen Vereinsmitgliedern gratis zugesandt wurde. Die rasche des Dampfes niederschlagen. Die Dampfmaschine ist aber Zunahme der Mitgliederzahl brachte Teßmer jedoch bald auf grade auf dem Prinzip bafirt, daß sich ein bestimmtes, den Gedanken, den wachsenden Einfluß des Vereins durch ein dem Zylinder zugeführtes Quantum Dampf nach dem Ab­und durch diese Ausdehnung Tageblatt besser auszunuzen. Die Mittel zur Gründung des schluß vom Refsel ausdehnt Blattes wollte er einstweilen vorschießen. Das Bekannts mechanische Arbeit auf den Kolben leistet. Hierdurch ergiebt sich für werden dieses Planes beunruhigte die konservative Partei die Arbeit des expandirten Dampfes im Zylinder ein theoretischer nicht wenig, zumal Wirkungsgrad von 30-33 pCt., woran fich nichts bessern und nichts da der Wahlfeldzug vor der ändern läßt, so lange man eben Wasserdampf anwendet. Thüre stand. Nicht minder brachte das auftauchende Gerücht, theoretische Wirkungsgrad stimmt aber bei weitem noch nicht mit der neue Verein wolle als selbständige Partei in die Wahl- dem praktisch erreichbaren Wirkungsgrad überein. Der Wafferdampf tampagne treten, die Parteihäupter in Aufregung. selbst im überhißten Zustande hat die Tendenz, sich bei Berührung mit Metallflächen niederzuschlagen und damit an Wärme einzubüßen, anstatt des theoretischen Wirkungsgrades erhält man demgemäß im Dampfzylinder nur einen wirklichen Wirkungsgrad von 18-20 pCt.

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( Fortsetzung folgt.)

Ein neuer Wärme- Motor.

Es bedarf wohl feiner langen Auseinandersehung, um darzu­thun, daß ein neuer Motor, und besäße er auch die denkbar größte Bollkommenheit, heute nicht mehr entfernt die Rolle zu spielen ver­mag, die die Dampfmaschine in der Industrie und im ganzen wirth schaftlichen Leben gespielt hat. Die Erfindung der Dampfmaschine bezw. ihre Verbesserung durch James Watt markirt einen prin­zipiellen Fortschritt von so großer, allgemein fultureller Bedeutung, daß er vielleicht nur noch mit der Anwendung des Feuers verglichen werden kann. Die Erfindung eines neuen, vollkommeneren Motors dagegen kann die Herrschaft des Menschen über die Natur und ihre Kräfte nur noch graduell erhöhen. Ein rationeller Motor tann den Produktionsprozeß intensiver gestalten, tann die Produktionskosten vermindern; aber er vermag feine neue Produktions methode zu schaffen. Nichtsdestoweniger wird jede wesentliche Verbesserung an dem Motor, der als eigentliche Be triebsmaschine für jedes industrielle Etablissement das pulfirende Herz darstellt, einen um so größeren Einfluß auf die Industrie aus­üben, je mehr er die Dampfmaschine in der Ausnüßung des Brenn­stoffes übertrifft.

So vollkommen die Dampfmaschine in ihrem mehr als hundert­jährigen Entwickelungsgange in mechanischer Hinsicht auch geworden ist, so unvollkommen ist sie doch in bezug auf die Aus­nugung des Brennmaterials, dessen Verbrennungswärme fie in mechanische Arbeit umsetzt, geblieben. Selbst bei den besten Dampf­maschinen, in den Ausführungen von 1000 und mehr Pferdestärfen, gehen 87 p& t. der Verbrennungswärme ungenugt verloren; bei fleineren Dampfmaschinen bis zu etwa 50 Pferdestärken betragen die Verluste gar 94 bis 95 pCt. Bei den hydraulischen Motoren das gegen, den modernen Turbinen z. B., fönnen 75 pet. der in dem fließenden Wasser vorhandenen lebendigen Kraft nutzbar gemacht werden, und die Elektromotoren geben gar bis 84 und selbst 90 pCt. der ihnen zugeführten Energie als nugbare mechanische Arbeit wieder heraus.

Aber die hydraulischen Motoren tönnen nur unter besonders günftigen lokalen Verhältnissen als unmittelbare Betriebsmaschinen der Dampfmaschine Konkurrenz machen; und was den Elektromotor anbetrifft, so sind zwar die Verluste bei der Umwandlung von Elektrizität in mechanische Arbeit nur gering; aber um so größer find die Verluste bei der Erzeugung und Vertheilung der Elektrizität. Erzeugt man die Glektrizität vermittelst Dampfmaschinen und Dynamos , so treten natürlich schon alle die Verluste auf, die der Dampfmaschinen- Betrieb an sich bedingt. Greift man zr Er zeugung unter Vermittelung der Wasserkraft, so muß man unter Um­ftänden erhöhte Verluste infolge der Fernleitung mit in den Kauf nehmen, so daß auch hier nur beim Zusammentreffen ganz besonders günstiger Verhältnisse der elektromotorische Betrieb industrieller Etablissements vortheilhafter als die Erzeugung der Betriebskraft durch Dampfmaschinen sein wird.

Das ist der Grund, weshalb die Dampfmaschine troß ihres ge­ngen Nutzeffettes und der damit verbundenen Kohlenverschwendung

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Das erste Grundübel der Dampfmaschine, die Verwendung von Wafferdampf, dessen Erzeugung allein schon Wärmeverluste von 20 bis 30 pt. mit sich bringt, wenn man dem Wasser die Wärme von außen zuführt, wie dies bekanntlich beim Dampftessel geschieht, wird beim Gas- und Petroleummotor erheblich reduzirt. Hier wird die Wärme erzeugt, indem man in dem Arbeitszylinder selbst ein brennbares Dampf- oder Gas- Luftgemisch zur Explosion bringt. In der That kann man es denn auch bei rationell kon­struirten Gas- und Petroleummotoren bis auf 23 pCt. und mehr Wärme- Ausnutzung bringen. Dadurch aber, daß sich bei der Arbeit im Zylinder des Gasmotors das sich ausdehnende heiße Gasgemisch, rascher abkühlt, als es sich allein infolge der Ausdehnung bei der die mechanische Arbeit geleistet wird, abkühlen würde, was im wesentlichen seinen Grund in der plötzlichen Verbrennung des ex­plosiven Gemisches hat, ist man auch beim Gasometer fast an die Grenzen des erreichbaren Wirkungsgrades gelangt.

Von der Theorie der Dampfmaschine ausgehend und unter Benutzung der Erfahrungen am Gasmotor gelangte nun der In­genieur Rudolf Diesel zu Konstruktionsprinzipien für einen Wärmemotor, die fast durchweg eine Umkehrung der bisher als richtig geltenden Anschauungen sind.

Nachdem Diesel zunächst anstatt des Wasserdampfes andere fchwer fondensirbare Dämpfe, wie Ammoniakdampf, angewandt und hier mit den ganz enormen Drucken von 50 bis 60 Atmosphären gearbeitet hatte, versuchte er zunächst wegen der verschiedenen Un­zuträglichkeiten die leichter zu handhabende Luft zu verwenden. Anfangs hatte er das arbeitende Mittel immer in Gefäßen ein. geschlossen gehalten und diesem die Wärme von außen zugeführt bezw. ihm wieder durch Kühlmittel entzogen. Bald fam er jedoch. auf den naheliegenden Gedanken, die Luft nicht nur als arbeitendes, sondern auch als chemisches Mittel zu verwenden, indem er die Wärme- Erzeugung durch Verbrennung in den Zylinder selbst ver­legte.

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Aber gerade an dieser Stelle machte Diesel den entscheidenden Schritt nach vorwärts, indem er als grundlegende Bedingung die Forderung aufstellte: daß die Verbrennungstemperatur nicht durch die Verbrennung und während derselben erzeugt werden solle, sondern vor und unabhängig von ihr( also noch vor erfolgter Zündung) Als lediglich durch mechanische Kompression reiner Luft." weitere Bedingungen stellte Diesel dann noch folgendes auf: die Luft fofort, ohne ihr Wärme zu daß ziehen, auf den erforderlichen Maximaldruck( von 30, 40 bis 50 Atmosphären) komprimirt, der der Verbrennungstemperatur ent spricht. Als dritte Bedingung gilt, daß der Brennstoff in die auf die Verbrennungstemperatur komprimirte Luft nur ganz allmälig eingestreut werden dürfe, derart, daß die durch allmälige Verbrennung entstehende Wärme jeweils gleich im Entstehen infolge der Aus­dehnung der Gase, die durch Fortschieben des Kolbens Arbeit leistet und damit mit einer Abkühlung verbunden ist, auf= gezehrt wird, so daß also durch die Verbrennung und während der selben teine oder nur eine verhältnißmäßig geringe Temperature