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Geltung zu verschaffen. Daß es sich aber wirklich in diesem Falle um eine Neubildung handelte, hat sich später auch dadurch erwiesen, daß eine zweite fraterförmige Vertiefung östlich neben der ersteren in den letzten Jahren sichtbar geworden ist. Hätte 1877 ein photo graphischer Mondatlas wie der im Erscheinen begriffene der Pariser Sternwarte vorgelegen, so wäre die Entscheidung über die Neubildung leichter gewesen. Die Herausgeber dieses Atlas sind die rühmlichst bekannten Astronomen Loewy und Buiseur, die sich damit ein neues Verdienst um die Wissenschaft erwerben. Humoristisches.
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d. g. Ein Beobachtungstalent. 2ehrerin( nach dem sie den Kindern die Allgegenwart Gottes erklärt):„ Wenn Ihr in der Pause alle hinuntergeht, und ich bleibe ganz allein in der Klasse, wer ist dann immer bei mir?" 1010
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Das kleine Lieschen:„ Herr Lehrer Müller aus III b." „ Christliche Boden ". In der„ Tgl. Rundsch." erzählt ein Arzt:„ Auf einem ländlichen Jmpstermin in Mecklenburg tritt während der Impfung hier" Bockenfeßen" genannt eine Frau auf mich zu mit den Worten: Jt well Sei man feggen, dat ik noch' ne Inwahnerfru hew mit' n lütt Kind von ein Johr, dat sünd hew if hüt Morrn all snakt, it mein, dat Kind fann dei Bocken nich ( d. h. nicht aus Mecklenburg ). Mit' n Schulten fett't trigen. Wi Slag Lüd sünd jo to dumm dato, öber mi dücht, dat Kind is noch nich döft( getanft), is also noch nich in dei christlich Gemeind upnahmen, denn so kann dat of kein christlich Pocken trigen!
öber Utlänner
deckungen, ausgegangen von Sternen der Wissenschaft, zu ver- es handele sich thatsächlich um eine Neubildung, wissenschaftlich zeichnen, erstens die Begründung der Zellenlehre durch Theodor Schwann , zweitens die Feststellung der Thatsache, daß die Zelle nur aus sich selbst wieder entsteht, durch Rudolf Virchow , drittens die Entdeckung der feineren Vorgänge bei der Zelltheilung, die Fadentheilung der Zelle, durch Anton Schneider in Gießen 1873, und viertens die Aufhellung des Vorgangs der Befruchtung durch Oskar Hertwig , der Nachweis, daß die Befruchtung hauptsächlich auf Verschmelzung von Kernsubstanzen beruht. Alles Lebendige entsteht, so viel wir wissen, nur aus Lebendigem, durch Vermehrung von Bellen. Die häufigste Art der Vermehrung erfolgt ohne Befruchtung, einfach durch Theilung der einzelnen Zelle, so bei den Spaltpilzen und anderen Wesen niedrigster Stufe. Die Befruchtung ist ein Kennzeichen höherer Entwickelung. Ihre erste Form ist die Verschmelzung zweier wenigstens anscheinend ganz gleicher Zellen, sodann erfolgt die Verschmelzung zweier ungleicher Zellen, einer trägeren, die an ihrer Stelle verharrt, und einer beweglichen, welche die erstere gewissermaßen aufsucht, sich an sie anlegt und dann einschrumpft, indem sie gewissermaßen ihren Inhalt in jene entleert. Hier ist schon der geschlechtliche Unterschied angedeutet. Man bezeichnet die trägere Zelle als die Gizelle, die bewegliche als die Spermie. Die Spermie nimmt auf den weiteren Entwickelungsstufen die Form eines spindelartigen Körpers an, der an der Spike einen Spieß oder eine Schneide, am anderen Ende Geißelfäden trägt. Letztere dienen zur Fortbewegung, der Spieß zum Durch bringen der Eizellenhülle. Vortragender erörterte nun den Verlauf ber Befruchtung an bereits bei der Maus, bei einem auf der Seelilie schmarohenden Wurme und bei einigen Pflanzen beobachteten Vorgängen, die durch große Wandtafeln veranschaulicht wurden. Sie sind sehr verwickelter Art und ohne Zeichnungen nicht leicht verständlich zu machen. Die Spermie dringt in die Eizelle; der Kopf der Spermie schwillt im Innern dieser Zelle an und verschmilzt entweder mit dem Kerne der Eizelle oder topulirt sich mit Weil er ein Fahrrad gestohlen, wurde in Danzig ein ihm durch einen neugebildeten Centrofome, einem mit Strahlen Buchhändler zu einem Jahr 3uchthaus, zwei Jahren Ehr versehenen Zwischenkerne. Die Kerne enthalten bei derfelben verlust und Zulässigkeit von Polizei- Aufsicht verurtheilt.- Thierart stets eine bestimmte Zahl von Chromosomen, färbbarer Aus Osterode wird dem Posener Tageblatt" gemeldet, Kernkörper, von denen sich dann die Hälfte der Eizellen- daß Freitag früh zwischen Schönsee und Jablonowo( Westpreußen ) chromosome mit der Hälfte der Spermieuchromosome zu neuen in einem Abtheil erster Klasse des Schnellzuges Nr. 51 gegen eine Gruppen, eventuell unter Abschnürung der einen Gruppe, vereinigt. aus Berlin kommende Dame ein Attentat verübt wurde. Aus Bald ist aus diesen umgebildeten Chromosomengruppen der Embryo entstanden. Vortragender erwähnte die Schußvorrichtungen, welche die Eizelle besitzt, um das Eindringen mehrerer Spermien oder das von Spermien einer anderen Art zu verhindern und bemerkte schließlich betreffs der Vererbung, daß diese wahrscheinlich durch die Kerne bedingt werde. Diesen Kernen muß eine bedeutende potentielle Energie innewohnen, da sie die Eigenart des sich aus ihnen entwickelnden Wesens schon vollständig bedingen. Er schloß mit dem Satze, daß unser Wissen in den betreffenden Fragen außerordentlich gefördert ist, daß wir aber von einer endgiltigen und erschöpfenden Kenntniß der Vorgänge noch immer weit entfernt sind.-
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Aftronomisches.
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Vermischtes vom Tage.
der Schaffner in Osterode das Roupee öffnete, fab er, daß die Dame narkotifirt war und daß man ihr die Hände über Kreuz gebunden hatte. Die Kleider waren zerschnitten bezw. zerrissen. Geld und werthvolle Schmucksachen fehlten.
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Ju Beuthen D.-S. waren bis Ende voriger Woche 1169 Typhus - Erkrankungen vorgekommen; 62 Todesfälle waren bis dahin zu verzeichnen.
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3wedlose Kunst. Im grünen Gewölbe in Dresden be findet sich ein Kirschtern, an dessen äußerer Schale mit Hilfe eines Vergrößerungsglases mehr als hundert eingerigte Zeichnungen, in der Hauptsache Männerföpfe, zu erkennen sind.
Auf dem Salter- Ring in Köln fand in einer der letzten Nächte ein Polizeiwachtmeister auf seinem Rundgange einen Schuhmann an einen Laternenpfahl angebunden. Nach Aussage des Schuhmannes hatten das einige Burschen verübt.
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Herr Fischer- Sallstein brachte in feinem Schwank:„ Die Kunst im Waffenrock", der unlängst in Wiesbaden aufgeführt wurde, den jetzigen deutschen Kaiser auf die Bühne. Das Stück ist
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Der photographische Wandatlas der Pariser Sternwarte . Der Köln . 3tg." wird geschrieben: Eins der großartigsten und wissenschaftlich wichtigsten Unternehmen, an dessen Möglichkeit man vor zwei Jahrzehnten nicht denken konnte, hat die Parifer Sternwarte mit großem Erfolg in Angriff genommen: die Herstellung eines lediglich auf photographischen Aufnahmen beruhenden Mondatlas. Die erforderlichen photographischen Aufnahmen sind von durchgefallen.den als geschickte Astronomen und Optiker rühmlichst bekannten Gebrüdern Henry von der Pariser Sternwarte ausgeführt worden und Nürnberg hat mit dem Beginn des neuen Schuljahres der! - Auch in der obersten Mädchentlasse der Voltsschule in ihre Aufnahmen übertreffen an Schärfe und Detailreichthum selbst die Koch unterricht seinen Anfang genommen. berühmten Mondphotographien der Lick- Sternwarte. Die einzelnen Blätter wurden durch direkte Vergrößerung der Originalflichés auf In Neu- Ulm hat sich ein Regierungsreferendar I. Klaffe großen Platten erhalten und die Glaspofitive in Heliogravüren um- und stellvertretender Amtmann erhängt. In seiner Tasche fand gewandelt. Auf diese Weise sind Karten zu stande gekommen, die man einen zweiten Strick und einen geladenen Revolver. Grund: auch äußerlich an Prägnanz und Trene der Wiedergabe nicht über- Gin von Folgen begleitetes Liebesverhältnis. troffen werden können. Die Vergrößerungen der photographischen In Kratau wurden eine Gräfin Schmettau und ihr Aufnahmen find 14. bis 15 fach, entsprechend einem Durchmesser Geliebter Marlik wegen Schwindelei verhaftet. Marlig war des Mondbildes von 2,4 bis 2,6 Metern, während die große in Berlin Mitglied der Heilsarmee . Mondkarte von Schmidt nur einen Durchmesser von 2 Metern besitzt. Der Hauptzweck diefes photographischen Atlas ist, ein abfolut treues Bild des Aussehens der einzelnen Mondlandschaften bei bestimmter Beleuchtung zu geben, wie solches eine felenographische Karte mit ihrer Wiedergabe des Terrains durch Striche und Linien Ein junger Deutscher hat sich auf dem Vesuv niemals geben kann. Sehr viele Gegenden des Mondes, vor allem die füdliche Hälfte deffelben, find so gebirgig und zeigen ein erschossen. Er beabsichtigte, durch den Sturz in den Krater jede Spur von seiner Person zu verwischen. Schon im Alterthum so wild zerrissenes Aussehen, und außerdem ist der scheinbare 3u sprang einer, der den Leuten weiß machen wollte, er würde in den fammenhang der einzelnen Bodenerhebungen je nach der Beleuchtung Himmel fahren, in den Krater des Aetna . Ließ aber seine Pantoffel oft ein so wechselvoller, daß jedes blos zeichnerische Verfahren nur höchst unvollkommene Ergebnisse liefern fann. Hier ist die Photo- am Kraterrand stehen, und so wußte man, wohin er verduftet. graphie ein unerfeßliches Hilfsmittel, besonders auch deshalb, weil Auf seinem Landgute bei Paris gestorben ist der Schriftfie einer späteren Zeit die Mittel an die Hand giebt, mit fsteller Chivot, der im Verein mit Duru dem berühmtesten fransb und welche Ber - zösischen Operettenkomponisten, die Libretti zu vielen ihrer Werke änderungen seitdem etwa auf dem Monde stattgefunden haben. geliefert hat. Er hat ein Vermögen hinterlassen.- feito eta entscheiden, ob und welche Berliner ein Vermögen hinteren vielen Als ich vor zwanzig Jahren nahe der Mitte der Mondfcheibe eine c. e. Ein taub stummer Advokat. Der oberste Gerichtsgroße fraterförmige Einfenfung entdeckte, die nach meinen Er- hof des Staates Kalifornia hat einem Taubstummen auf seinen fahrungen früher dort nicht vorhanden gewesen, bedurfte es geraumer Antrag und nachdem er die übliche schriftliche Prüfung glänzend Zeit und eines großen Aufwandes von Mühe, um der Behauptung, bestanden, die Ausübung der Advokatur gestattet.
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Gegen Bruno Wille ist jetzt von dem Wiener Staatsanwalt die Anklage wegen Religionsstörung und Vergehens gegen die öffentliche Ordnung erhoben worden. Die Verhandlung findet anfangs Ottober statt.
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