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Höfisches Weihwaffer!" hatte Drault gemurmelt, als er diesen Brief empfing. Mit all dem nimmt man mir die Untersuchung. Al diese Dinge treffen nur mich."

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handeln sollte, ohne die Rathschläge dieses Mannes gehört zu und die vielberufenen Gerichtsprozesse der jüngsten Tage werden dem haben. Zum Schluß beglückwünschte der Kabinetschef im besprochenen Literaten- Unternehmen gewiß förderlich sein. Namen Sr. Exzellenz des Ministers Herrn Drault wegen seiner Man kann sich wohl lebhaft vorstellen, was aus der Enquete treuen Dienste und seiner Hingebung für die Sache. Seine der Geister" hervorgehen wird. Schön gedrechselte neue Redensarten Majestät der Kaifer würden bei seiner Rückkehr nach Paris   werden in Fülle auftauchen, und das über ein Thema, über welches davon unterrichtet werden. die vorgeschrittenen Menschen im vergangenen Jahrhundert längst schon einig waren. Gut gemeinte, aber im Grunde papierene proteste: papierene schon darum, weil dem energischen Gefühl nicht das gleich energische Wort folgen kann. Denn dies Wort felbst fönnte wieder zu einem Prozeß führen. Wenn auf der einzigen Ju etwas irrte Drault sich. In politischen Prozessen Stätte, wo das freie Wort noch geschützt ist, nicht kraftvoll protestirt feiteten zu jener Zeit die Untersuchungsrichter niemals die wird, nicht so, daß man die Dinge beim rechten Namen nennt,- Untersuchung; die Polizei gab ihnen die zugeschnittene Arbeit die papiernen Widersprüche werden nicht viel ausmachen. und ein genau vorgezeichnetes Programm. Sie mochten es Das schöne Schlagwort ist bald gefunden und leicht angewandt. wohl bei feite schieben, fonnten es aber nicht. Diese unglück Sat's doch selbst der behäbige bayerische   Finanzminister Herr feligen Beamten standen zwischen den Angeklagten, die v. Riedel am Freitag wie ein Tribun der Münchener   Kammer schwiegen oder leugneten, und den Hintermännern der entgegengedonnert: Wehe den Staate, rief er aus, wo die freie Bolizei. Manchmal befand sich darunter ein Spigel, und die Forschung der Wissenschaften beeinträchtigt wird. Das ist doch mal ein Kernwork; wehe, wenn Herr v. Hiedel einmal darauf festgenagelt Richter hatten nicht einmal die Genugthuung. ihn zu kennen. würde. Der Minister hat den Professor Brentano damit in Schutz Der Polizei lag fast immer ebenso viel wie den Ver- genommen. Wehe, wenn das in Preußen jene Herren erfahren, die schwörern daran, einen. Theil der Wahrheit zu verbergen. Schon längst in gerechtem Uumuth über die unproduttive Profefforens Daher fam es, daß die meisten politischen Prozesse wirthschaft erbot find. Was einem so über die Lippen sprudelt, so dunkel und unaufgeklärt blieben. wenn man beredter bayerischer Finanzminifter ift. Oder sollte das

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Ja, man nimmt mir die Untersuchung," wiederholte Wort gar eine partitulariftische Spige gehabt haben? Nun, Herr Drault, und wenn ich nicht vor der Ankunft dieses ver- v. Riedel weiß, folch Wort nimmt sich schön dekorativ aus und macht bei den Leuten beliebt, ohne im Einzelfalle allzu streng zu wünschten Agenten am Ziele bin, dann bin ich ein abgethaner verpflichten, bibiral in thing si bibi do Mann; daun bleibe ich mein Leben lang Richter in Boitiers. Ach, es ist heutzutage so vieles rein dekorativ! Mau schreibt Was thun? Die legte Karte, die ich auf dieses Mädchen dekorativ, man fpricht dekorativ, man macht dekorative Politik für fette, habe ich verloren. Aber dieser Abgesandte des Ministers den Glanz nach außen; was wunder, daß auch die eine alte Befannte, zögert fo lange mit seiner Ankunft. Seit länger als einem dekorative Wohlthätigkeit, frisch auf­Monat ist er mir gemeldet. Sollte er etwa schon hier sein? blüht. Nur zu nichts streng verpflichten, sagt der Stadt­Oder vielleicht haben sie mir da unten in Paris  , als sie mir verordnete der Haupt- und Residenzstadt Berlin  , Herr Baum­Aufschub gaben, zeigen wollen, wie unfähig ich bin, die Sache lassen? Er mag die sozialpolitische Brücke nicht betreten, von der garten. Wozu soll Herr Baumgarten sich sozialpolitisch belehren richtig zu führen?" niemand wissen fönne, wohin sie führe". Ift man bis jetzt mit der Solcher Art waren die Betrachtungen, die Herr Drault Wohlthätigkeit ausgekommen, so mag's dabei sein Bewenden haben. anstellte. Diefer arme Beamte war umsomehr in Verwirrung, Also der brückenscheue Herr Baumgarten, der durchaus nicht fest. als er beabsichtigte, fict, zu verheirathen, wenn es auch nur gestellt wissen will, wie viel Kinder je nach der milderen oder geschah, um sich Gunde's zu entledigen, die ihm eine Laft war. rauheren Jahreszeit hungrig und also mit geschwächter Geistess Er vethehlte sich nicht, daß er mit seinem dürftigen Gehalt energie zur Schule gehen müffen; zu viel Wiffen macht Kopf­als Nichter und der geringen Achtung, die man ihm in der schmerzen; und dann kommt die Berderbtheit findlicher Jugend. Stadt zollte, nur eine wenig vortheilhafte Heirath machen Jedermann kennt die Entrüstung des Unteroffiziers, der feine Lente anschnauzte, sie thäten am liebsten nichts anderes, als sich mit würde. Ats Präfident oder Rath dagegen hinderte ihn nichts, Kommißbrot voll schlampampen. Gerade so würde es die nichts­sich um die hand von Fräulein Tardivel, einem fungen mußige Jugend halten. Die begehrlichen Vengel würden aus Mädchen von dreißig Jahren und 100 000 Frants Mitgift zu reinem Muthwillen in kostbaren Frühstücksschrippen schwelgen und bewerben. Ohne diese war sie häßlich und hatte keine Hoff- danach der guten Stadt zum Dant noch eine lange Nafe drehen. nungen, begehrt zu werden. Aber 100 000 Franks baar, welche Man weiß ja, wie Kinder gerne schlecken und naschen. Man dürfe Reize, welch entzückendes Mädchen auch die Trägheit der Eltern nicht unterstützen. Nun hat solch armes Kind einmal das Glück, daß es sich der Gemeinschaft durch Austragen lieblich frischen Gebäcks zum Beispiel an frostfalten Wintermorgen nützlich machen tann; wie dies Kind int Bewußtsein früh erfüllter Pflicht treppauf trepp­ab hüpft, wie es durch die Gaffen eilt, einem unteren Wiefelchen vergleichbar. Dann bekommt es die schönen Bazzen als Lohn in die kleinen Händchen gedrückt. Da mag's denn im find. lichen Uebereifer vorkommen, daß die nüßliche Thätigkeit solchen Kindes sich weit ausdehnt und das Frühstück darüber vergessen wird. Soll man folcher Lappalien wegen auf die frühbereite Kinderarbeit verzichten? Herr Baumgarten ruft ein strammes, unentwegtes: Nem! und soll man nach nüchtern statistischer Aufstellung die hungernden Kinder bewirthen, ohne auf ihre empfänglichen Herzen Einfluß zu üben? Solch Kind fönnte am Ende annehmen, es müßte so sem, es hätte ein Recht, seinen Hunger stillen zu dürfen, ehe es die Pflicht habe, dem Schulvortrag mit dem Aufgebot seiner jungen Kraft zu folgen. Vor folchen nichtsnuhigen Ver Wohlthat. allgemeinerungen schüßt die Es liegt Feierlich Rührfames in ihr. Sie bewegt den Geber, wie den Empfänger. Das Kind, das sich nach Wahl, nicht nach statistischen Erhebungen an einer Wohlfahrtseinrichtung erquickt, wird zugleich. zärtlich darauf aufmerksam gemacht, daß es an einem Werk der Barmherzigkeit theilnehme und daß es zu Dant verpflichtet werde. Es soll frühzeitig lernen, die Schrippe, die es zum Munde führt, Ein paar Berliner   Schriftsteller haben sich zusammengefunden zugleich mit Danfesthränen zu begießen. Das dämpft fürs fernere und bombardiren alle Welt mit Briefen, worin sie von Gelehrten Leben den Uebermuth und den aufbegehrlichen Troß.- Oh, sie sind und Künstlern, Politikern und Zeitungsschreibern eine Erflärung weise! Und so furchtbar empfindsam! darüber wünschen, wie die Herren über Majestätsbeleidigungen Ein hübsches Stück ähnlich gearteter, dekorativ zur Schau ges denken. Also eine Umfrage in aller Form. Eine Umfrage, wie sie tragener Empfindsamkeit spielte sich in den jüngsten Tagen auf hentzutage üblich, man möchte fast sagen, zum wohlfeilen Sport anderem Gebiete ab. Die Handschrift von Körner's Trauerspiel geworden ist. Was ist nicht schon Gegenstand dieser Umfragen ge3rinni" wurde in Sachsen   versteigert. In der kaiserlichen worden? Hente will einer wissen, warum die Menschen beim Stüffen Stede, die unlängst bei den Magyaren so lauten Wider die Augen zu schließen pflegen; und morgen verlangt man aus hall fand, wurde des Zrinyi und feines Heldentodes dem Jenseits des Künstlers" eine bezeichnende Auskunft über die gedacht. Darum sollte Körner's Handschrift als kostbare Reliquie geheimnißvolle Art künstlerischen Schaffen. Wenn also neuerdings nach Ofen- Best wandern. In der That fand ich ein Ungar Literaten auf die Idee kommen, eine" Enquete der Geister" betreffs der Majestätsbeleidigung und merkwürdiger Beleidigungsprozesse an zustellen, so wollen diese Literaten damit ausdrücken, daß nach ihrer Meinung die Frage der Majestätsbeleidigung auf aktuellste Bolts thümlichkeit zu rechnen habe. Auch das ist in seiner Art bezeichnend;

Die Stunde war gekommen, in der Drault sich nach dem Justizpalaft begeben mußte. Unter den Arm schob er das Altenbündel Rochereuil, die theuren Aften, auf die er so viele Luftschlösser gebaut hatte, nahm seinen Stock mit dem Schnabel topf( ein Geschenk von Gunde zum Namenstag) und ging nach der Place Saint- Didier  . Jm Palast angekommen, schritt er, ohne jemanden zu sehen, so sehr war er in seine Gedanken vertieft, durch die große Vorhalle, den ehemaligen Saal der Leibwachen des Herzogs von Aguitauien, wo mehrere Advokaten, das Barett auf dem Ohr und den Kragen tief im Nacken auf und nieder gingen.

In dem Gauge, der zu seinem Kabinet führte, näherten sich Drault Maitre Bréchard und Maitre Bonienne, zu jener Zeit die beiden Könige unter den Rechtsanwälte von Poitiers  . Sie gehörten zu denen, die ein freies Wort lieben und mit denen die Richter es nicht gerne verderben. Sichols

( Fortsetzung folgt) ed

Sonntagsplauderet.?

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mit Namen Posonyi, der das Manuskript, sei es aus Enthusiasmus, sei es aus Eitelkeit. um jeden Preis erwerben wollte. Er erstand das Gedicht auch um mehr als 2000 M. Earob große Entrüstung unter den deutschen Nationalisten. Das handschriftliche Werk hätte in Deutschland   bleiben müssen. Der bekannte Brockhaus rief: es ist