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Die

Nachdem Herr Bourgeois reichlich bekommen hatte, gab[ Unterbau, um den Zugang friechender oder fletternder Thiere, er auch freigiebig, und es hätte nur von Juliette abgehangen, wie der Eidechse oder der Schnecke, zu verhindern. wurden fich davon zu überzeugen. Der Herr Bürgermeister war ein Bienenhäuser außerdem in einer gewiffen Ent alle den Wirthschaftsgebäuden aufgestellt, um feiner Kenner und hatte sie sofort nach ihrem wahren Werthe fernung von beurtheilt. Juliette fühlte sich durch diese Huldigung zweifel- man streng darauf, daß in der Nähe des Bienenhauses feine Pflanze ungefunden Ausdünstungen von denselben fernzuhalten. Auch sah los geschmeichelt, auch wies fie Herrn Bourgeois nicht zu auffam, welche die Gesundheit der Bienen selbst gefährden oder die Schroff zurück; aber das war auch alles. Qualität des Honigs beeinträchtigen konnte, wie zum Beispiel die Stechpalme; hingegen pflanzte man in der unmittelbaren Umgebung deffelben den Bohnenbaum und den Thymian an, und vergaß nicht, frisches, flares Wasser vorbeizuleiten.

An dem Tage, an dem sie den Angriff des Untersuchungs­richters und den Versuch des Spigels zurückgeschlagen hatte, fühlte sie sich aufs Aeußerste erschöpft, indeß mehr moralisch als physisch, und so war sie nicht eben in der Stimmung, zu flirten". Auch wollte sie sich entfernen, sobald sie Herrn Bourgeois hinter seiner Hecke bemerkte. liebenswürdige Mann hielt sie zurück, und so mußte fie einen Strom jener zugleich respektvollen und ein wenig gepfefferten Galanterien über sich ergehen lassen, in denen unsere Väter Großes leisteten.

Aber der

Da sie nicht antwortete und zerstreut zu sein schien, fragte Herr Bourgeois in ernstem Tone:

Haben Sie einen neuen Kummer, mein Fräulein? Sie wissen, daß ich Ihnen ergeben bin und daß Sie über mich verfügen können. Ich bin besser als Sie, schöne Grausame, und trotz Ihrer Strenge will ich Ihnen dienen", fuhr er in leichterem Tone fort. bo do that

Juliette sah ihm ins Gesicht und antwortete nur:" Danke!" Dann grüßte fie und ging wieder hinauf.-

Der mit der Beaufsichtigung des Bienenhauses betraute Sflave mußte daffelbe im Frühjahr und im Sommer allmonatlich drei mal reinigen, oder sich oder sich wenigstens versichern, wenigstens versichern, daß es in gutem Zustande war. Um einen Schwarm einzufangen, verfuhr man, wie man oft noch heutzutage verfährt: um zu verhindern, daß sich die Bienen zu weit entfernten, machte man Lärm mit metallenen Werkzeugen oder Geräthen, oder man warf Staub in die Luft: und um sie an den Ast eines Baumes zu locken, bestrich man denselben mit irgend einer füßen Substanz. Auch war den Alten das Be räuchern ein bekanntes Mittel, die Bienen in den Bienenstock Waren sie auf­hinein, oder aus demselben hinauszubringen. geregt, so besprengte man sie mit Honigwasser. Brach infolge des Vorhandenseins zweier Röniginnen ein Aufstand im Bienens volte aus, so wußte man denselben zu unterdrücken, indem man die schwächste derselben tödtete. Man ging so weit in der liebes vollen Pflege, die man den Bienen angedeihen ließ, daß man solche, welche von Unwetter oder Frost überrascht worden waren, sorg fältig aufnahm und sie erst erwärmte, ehe man sie wieder in den Bienenstock brachte.

Der Honig wurde zwei oder dreimal im Jahre beraus genommen; gewöhnlich nahm man 4/5 im Juni und 2/3 im Oftober, jedoch wurde dabei auf die Ungunst der Jahreszeit stets Rücksicht genommen. Bevor diese Arbeit vorgenommen wurde, vertrieb man die Bienen dadurch, daß man in den Bienenstock Rauch hineinblies.

Wenn Herr Drault sich in der Unterredung, die er mit Juliette gehabt hatte, als geschlagen bekannte, so war sie nicht weniger unzufrieden. Drault hatte nichts von ihr erreicht, und fie nichts von ihm. Wenn sie auch nicht zu stark auf einen Erfolg gerechnet hatte, so hatte sie doch eine unbestimmte Hoffnung gefaßt, auf die zu verzichten ihr schwer fiel. Sie sah fortan teine Möglichkeit mehr, in die Was die Quantität des gewonnenen Honigs anbelangt, so lesen Heimsuchung" einzudringen und bis zu Rochereuil zu ge- wir bei dem lateinischen Schriftsteller Varro in seinem Buche über langen, so lange er gefangen war. Wann endete diese Haft? die Landwirthschaft von einem Bienenhaus, welches jährlich bis Niemand wußte es, und bis dahin waren die Tage und Nächte bekanntlich das deswegen oft beneidete Attika den besten Honig. 5000 Pfund Honig einbrachte. In bezug auf die Qualität lieferte so lang.

Man

Trotz der vorsorglichen, zielbewußten Pflege, welche die Alten Es war acht Uhr morgens, und Juliette fühlte sich nicht den Bienen zukommen ließen, hatten sie über das Wesen und Treiben mehr ausgeruht als am Abend vorher, denn sie hatte kaum derfelben vielfach ganz irrige Ansichten. So wird den Bienen von zwei Stunden von Träumen gestörten Schlafes gehabt. Den den Dichtern oft das Beiwort wiedergeborene" beigelegt, weil man ganzen Abend hatte sie an Pierre Rochereuil geschrieben und der Meinung war, sie fönnten auf dem Körper eines in Vers einen Brief nach den anderen zerrissen. Sie hatte jedoch den wesung befindlichen Rindes unmittelbar erzeugt werden. letzten aufbewahrt und unter das Kopfkissen gelegt, um ihn wußte auch nichts von einer Königin, sondern glaubte das Bienen­am Morgen noch einmal zu lesen. volt von einem Könige, also von einem Männchen, regiert, und des Unterschiedes zwischen Drohnen und Arbeitsbienen war man sich ( panish feineswegs bewußt. Endlich behaupteten einige Schriftsteller, der and out abo Honig befinde sich in fertigem Zuflande auf den Blumen, sodaß die Bienen nichts anderes zu thun hätten, als ihn von dort in die Waben zu schaffen.

( Fortsetzung folgt.)

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Die Bienenzucht im Alterthum. Die Bienenzucht wurde bei den Griechen und Römern mit der peinlichsten Sorgfalt betrieben. Sie hatten, schreibt ein Mitarbeiter der Straßburger Zeitung", die Gewohnheiten dieser nüßlichen In fetten mit allen ihren Besonderheiten aufs genaueste beobachtet und alle Schriftsteller, welche sich mit der Landwirthschaft beschäftigten, haben den Bienen einen sehr hohen Werth beigemessen. Und in der That mußten die Bienenvölker im Alterthum größere Erträge liefern als heutzutage, da das Wachs sehr gesucht war und der Honig den Zucker ersetzte.

den Erfinder und ersten Pfleger der Bienenzucht. Die Biene war für Die Griechen priesen den Ariftäus, einen Sohn des Apollo, als sie das Sinnbild der Beredsamkeit, oder vielmehr der durch Anmuth fesselnden Rede. So sagte man von Plato und von Pindarus, aus ihrem Muude fließe Honig, oder Bienen hätten sich auf ihre Lippen gefeßt. Die Biene war auch das Simmbild eines wohleingerichteten endlich das Attribut der Diana, der Ceres und der Musen, und ihr Staates, sowie der Gründung kolonialer Niederlassungen. Sie war Bild erscheint auf den Münzen vieler griechischer Städte und Inseln.

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Kleines Feuilleton.

Allgemein galt das Gesetz, daß die Bienenstöcke an einem ge­schützten Orte aufgestellt werden müssen. Anfangs ahmte man. die in Höhlen von Bäumen oder Felsen befindlichen natürlichen Nefter der wilden Bienenvölker nach, indem man in die Mauern oder Häuser, unter dem Dachvorsprung, nestartige Löcher machte, h. Eine Ausstellung von Schülerarbeiten der Kunst­ein Verfahren, welches sich auf den kleineren Bauernhöfen sehr schule und des Kunstgewerbe Museum 3 ist vor einigen lange erhalten hat. Alle bemittelten Leute jedoch gingen darauf Tagen im Lichthof des Kunstgewerbe- Museums eröffnet worden. Von aus, sich ein eigentliches Bienenhaus einzurichten. Zuweilen dem großen Aufschwung, den das Kunstgewerbe jetzt nimmt, ist aller­bestand es aus einem einzigen festen" Bau, aus Mauerdings wenig in der Ausstellung zu spüren, trotzdem muß eine be­steinen oder gebranntem Thon; in der Regel jedoch deutende Vervollkommnung der Schulen anerkannt werden, naments hielt man bewegliche Bienenstöcke, welche aus Holz, aus lich ist freudig zu bemerken, daß hier und da neben dem rein Baumrinde, gewöhnlich von der Korteiche, aus geflochtenen Binsen, theoretischen Zeichnen, das die Schüler allenfalls mit den Stilen und oder auch aus Stroh, welches man mit Erde oder Kuhmist verkittete, der Zeichentechnik bekannt machte, sie aber doch, wenn es hieß, praktisch verfertigt waren. In Rom , unter den Kaisern, wurden solche aus zu arbeiten, nur zu oft im Stiche ließ, auch Arbeiten auftauchen, die Spiegelstein hergestellt, wodurch es möglich wurde, wie bei den für den Bedarf des Kunstgewerbes berechnet und sofort verwendbar heutigen mit einem Glasfenster, versehenen Stöcken, das arbeitende find. Weniger finden wir dieses durchaus nothwendige Eingehen Bienenvoll zu beobachten. Gewöhnlich hatten die Bienenstöcke auf auf wirthschaftliche Bedürfnisse bei der Kunstschule. Neben den jeder Seite je zwei Deffnungen, um den Bienen das Aus- und Ein üblichen Zeichnungen nach Gips Ornamenten und-Köpfen, sowie fliegen zu erleichtern; an diesen Deffnungen war ein Verschluß an den anatomischen Zeichnungen sehen wir Buntornamente, die allem gebracht, den man nach Belieben öffnen fonnte, wenn man die Stöcke Anscheine nach besonders für Tischler und Dekorationsmaler be­besichtigen oder eine Aenderung der Temperatur des Innern herbei rechnet sind. Die minutiöse Ausführung der Linien ist zu führen wollte. Toben, dagegen mangelt es der Farbengebung meist an

Zum besonderen Schutz der Bienen wurden die wirksamsten Frische und Eigenheit; nur wenige Zeichnungen fallen Borsichtsmaßregeln getroffen, und ihren geringsten Bedürfnissen durch fnappe, aber wirkungsvolle Farben auf. auf. 3u be wurde aufs gewissenhaftefte Rechnung getragen. In einem richtigen flagen ist noch, daß sich die Ornamente fast nur in italienischen Bienenhause durfte es höchstens drei Weihen Stöcke geben, und ein Renaissanceformen halten. Auch den Blumen und Stilleben mangelt Stock durfte den andern nicht berühren. Die unterste Reihe ruhte es mit wenigen Ausnahmen an der Farbe. Man fühlt fast stets auf einem steinernen, drei Fuß hohen und mit Stuck bekleideten ein ängstliches, peinliches Wiedergebennvollen des Musters heraus.