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Das wenige Gute kommt dafür desto mehr zur Geltung. So ist sehr süßlichen Eindruck macht. Es liegt das in der Sache selbst be 3. B. eine Tulpenborte sehr schön, doch fällt am meisten ein Blumens gründet; der Verleger hat es mit dieser Auswahl auf die Töchter stück auf durch seine Keckheit und Ungesuchtheit. Dem Maler war des Klein- und Mittelbürgers abgesehen, und deren Empfinden dürfte es nicht um schöne", hübsch zusammengestellte Blumen zu thun, er es auch entsprechen. Das Waarenhaus Wertheim ist also unter die warf mit wenigen Strichen die großen, frausen Blätter und kleinen, Verleger gegangen! Wohl! Das kann ihm niemand verbieten. Es rothen Blüthen eines Unkrauts hin. Man bleibt überrascht vor dem ist Geschäftssache. Und man scheint auch dieses Geschäft zu verBlatt stehen, auf dem ungebundene Natürlichkeit triumphirt. Unter stehen: Der erste Griff ging nach der Geschenkliteratur. Diese ge den zahlreichen Modellirungen der Kunstschule treten als beffere Ar- schäftliche Geschäftigkeit erscheint fogar etwas zu groß. Kaum war beiten ein Muskelmann, bei dem die oberen Fleischpartien ent- das Buch einige Tage auf dem Markte, tam schon ein Brief an die fernt find, und ein Eber, der von zwei Rüden gepackt ist, hervor. Redaktionen: Ob sie es schon besprochen hätten, oder ob sie es etwa Die Ausstellung der Schule des Kunstgewerbe gar nicht besprechen wollten 2c. Eine reißende" Praxis, gewiß, aber Museums ist bedeutend reichhaltiger und auch erfreulicher. Mit dem nach unserem Geschmack ist sie nicht. Zeichnen nach Gypsköpfen hat man sich nicht begnügt, sondern auch den Schülern die Aufgabe gestellt, Porträts nach der Natur zu zeichnen und zu malen. Auch die anatomischen Zeichnungen sind Eine neue öffentliche Gemäldegalerie ist, bedeutend eingehender. Doch sind die dekorativen Male- wie die Köln . 3tg." meldet, in diesen Tagen der Londoner reien und Stillleben
grauen
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Kunst.
Anthropologisches.
meist in der Farbe verfehlt; es City zum Geschenk gemacht worden. Ein Herr Sellar hat der find faft durchweg zu viel Farben drin und außerdem Stadtverwaltung feine Sammlung von 200 Gemäden alter haftet ihnen ein grauer, gedämpfter Lon an, wie er der berüchtigten italienischer, niederländischer und englischer Meister als GrundBerliner Renaissance der siebziger und achtziger Jahre eigen ist. stock für eine städtische Sammlung überwiesen. Der Präsident Die dekorativen Stücke sind überdies fast durchschnittlich auch in der Royal Academy wird in diesen Tagen diefe unter Kunstder Zeichnung in diesem traurigen Stil gehalten, der glücklicherweise freunden wenig oder gar nicht bekannte Sammlung besichtigen, in der Wirklichkeit faft gänzlich überwunden ist. Unter den Entwürfen für Glasgemälde sind dagegen mehrere, die ungeschmälerten Beifall verdienen. Einer, das blumenpflückende Kind im Kornfeld, Ein Mann weib. Die Wiener N. Fr. Pr." schreibt: hat befonders sonnige Farben, während ein anderer, Schwäne auf Gestern( Montag) stellte der Professor der gerichtlichen Medizin dem Teich, durch die glücklich benutzten Linien der bei Glasgemälden Dr. Haberda feinen Hörern eine merkwürdige Persönlichkeit vor, nothwendigen Verbleiung Lob verdient. Vor allem fällt es einen brünetten, untersetzten Mann mit starkem, schwarzen Schnurrangenehm auf, daß die Entwürfe nur wenige, fed neben und Knebelbart und mit dunklen, glänzenden Augen unter den einander gesetzte Farben aufweisen, was auch bei mehreren der buschigen Augenbrauen. Professor Haberda gab zunächst bekannt, aufgeftellten Plakate der Fall ist. Einige der Plakat- Entwürfe find daß dieser Mann eine 33jährige Frau sei. Diefe Mittheilung rief in der Jdee ganz vorzüglich gelungen. Das Zitronensaft- Blatat, unter den Studenten allgemeine Bewegung hervor, der bann laut auf dem zwei Hände über einer Flasche eine Zitrone auspreffen, it lofe Stille folgte. Die Frau löfte inzwischen in etwas leider etwas grau; eine Buchanpreisung, bei der ein Mann ein Buch theatralischer Pose ihr reiches schwarzes Haar. Sie ist, wie über seinem Haupte hält und dem Beschauer entgegenreicht, ist voll Professor Haberda bemerkte, das sechste von den fünfzehn zum packenden Lebens. Ein drittes Plakat, Kap's- Pianino's, wirkt durch theil noch lebenden Kindern ihrer Eltern, die zuerst in feine außerordentlich tiefe Stimmung. Eine nackte Frau fauert an Tunis gelebt und dann in Italien ihren bleibenden Wohnsiz einer Brüstung, auf der eine halbverhüllte Harfenspielerin genommen haben. Zehn Jahre alt, wurde sie in eine Klosterschule sitzt. Die Kauernde kehrt uns den Rücken gu und starrt geschickt, wo sie zur Jungfrau heranreifte; bald darauf mußte sie auf das dunkle Meer, über dem zwischen aber diese Schule unflösterlicher Regungen wegen verlassen, und es Wolfen ein heller Sonnenstreif liegt. Ueber dem Ganzen liegt die verbreitete sich das Gerücht, daß dieses Mädchen ein Knabe sei. Sehnsucht nach etwas Besonderem, die uns bei dem Anhören von Die Frau giebt weiter an, daß sie vor zehn Jahren geheirathet, sich bedeutenden Musikwerken ergreift. An den Plakaten ist anzuerkennen, aber wieder von ihrem Mann getrennt habe; hierauf habe sie ihren daß sie stets auf das Wesen der betreffenden Sache eingehen, doch Bart nicht mehr wie früher rafirt, so daß er zu seiner gegenfehlt es ihnen noch manchmal an auffallender Farbengebung, die zu wärtigen Stattlichkeit heranwuchs. Es stellte sich heraus, daß es Reklamezwecken durchaus nöthig ist. Bei den Ferienarbeiten bemerkt sich um eine Zwitterbildung handelt, deren Vorkommen nur durch man mit Vergnügen Liebe zur Natur und ein feines, förderndes einige wenige Fälle in der medizinischen Literatur konstatirt ist. Wählen der Motive. Die Zeichnungen für Tischler zeigen nichts Befagte Frau befindet sich gegenwärtig auf einer Rundreise, um sich Neues, doch freut man sich an einigen vollständig, flott ausgeführten, den medizinischen Lehranstalten erwerbshalber vorzustellen.- farbigen Zimmereinrichtungen. Bei den Entwürfen für Tapeten bemerkt man einen überwiegend englischen Einfluß, der durch ein liebevolles Betrachten der Natur gehoben zu werden scheint. Neben einigen guten Aftmodellirungen findet man die modellirten Ornamente, bringt der italienische Marinelieutenant Bannutelli, einer der zwei bei denen die Kultivirung von Rokoko und Empire doch zu gewuchtig Ueberlebenden der Expedition Bottego , einen interessanten Beitrag. ift. Das Service z. B. ist nichts weniger als schön. Dieselbe über. Wie der Kap. Manfredo Camperio der Pers." schreibt, hat sich mäßige Anwendung von Rokoko und Empire macht sich bei den Vannutelli auf eine an ihn gerichtete Frage so geäußert: Als wir Eifeleurarbeiten unangenehm bemerkbar, die au Sauberkeit der Aus- uns im vorigen Winter in der Gegend des Stephanie, des Rudolfsführung nichts zu wünschen übrig lassen; doch bemerkt man nur bei und des Königin Margherita- Sees aufhielten, sah ich Schaaren von der großen Vase, deren Bronce und Gold fein abgetönt ist, einen Schwalben an den See- Ufern hin- und herfliegen, wo sie dank dem außergewöhnlichen Schwung. Die Emaillemalereien sind über eine üppigen Pflanzenwuchs und dem Insektenreichthum viel Nahrung Nachahmung altitalischer Meister noch nicht hinaus. Bei den Holz- finden. Sie haben dort keine Nester, und das ist begreiflich, weil sie bildhauereien erfreut eine Füllung: Triton mit Delphinen, durch in Europa nisten." ihren glatten Schnitt, und der Spiegel mit dem Papagei durch ie. Merkwürdige Vogelnester. Es giebt eine ganze feine gelungene Idee. Die Kunststickereien bringen das, was man Menge von Beispielen aus der Natur, daß die Vögel in der Suche schon lange auf diesem Gebiete kennt, doch muß man anerkennen, nach Material für ihre Nester nicht überaus wählerisch find, andererdaß sie sauber gearbeitet sind. seits aber meistens einen recht guten Instinkt dafür beweisen, ihr Alles in allem: die Schulen sind dem praktischen Kunstgewerbe, Nest aus Gegenständen zu bauen, welche möglichst die Kälte ab das die Anregungen des Auslandes mit manchen Erfolgen aufwehren. Vielfach findet man, besonders in der Nähe von Städten, Gegen genommen hat, nicht voraus. Sie sollten auf das frische Blut, das stände in den Vogelnestern, von deren ursprünglicher Bestimmung die sich hier und da in ihnen regt, mehr Obacht geben und ihm mehr Bögel jedenfalls keine Ahnung baben können. So wurde neulich in Nahrung zuführen.- der Nähe der Stadt Lille das Nest einer Goldammer entdeckt, das Der Gewinn einer Polarrcise wird anläßlich Nansen's aus weißer Wolle und aus Papierstreifen bestand, wovon letztere Durchreise nach Amerika von der„ Daily News" folgendermaßen aus einem telegraphischen Bureau von dem dort befindlichen Morses zusammengestellt: Ein Telegramm für ein Londoner Morgenblatt Telegraphen stammten. Trotzdem die Entfernung bis zu der Tele 1000 2., ein Artikel für ein Londoner Morgenblatt 4000 L., Betrag graphenstation 3 Kilometer betrug, mußte das Bogelpaar ziemlich der für das englische und amerikanische Verlagsrecht seines Buches viele Reisen dahin gemacht haben, denn es war eine so bedeutende bezahlten Summe 10 000 2., Betrag der für das deutsche, norwegische, Menge von diesen Papierstreifen in dem Neste angebracht, schwedische, holländische, österreichische und französische Verlagsrecht daß man eine ganz anständige Depesche darauf hätte schreiben bezahlten Summen nach Vorauschlag 10 000 2., Ergebniß der können. In diesem Falle war die Wahl des Stoffes zum Nestbau Vorlesungsreise in England( nach Voranschlag) 7000 2, Ergebniß eine ganz gute, denn bekanntlich ist das Papier ein schlechter Wärmeder Vorlesungsreise in Amerika ( 150 Vorlesungen nach Boranschlag) 13 000 2., zusammen 45 000 2.:( 900 000 m.), was für jedes der drei Jahre allerdings unerhörter Mühen und Anstrengungen 15 000 2. ergiebt.
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Literarisches.
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Für junge Herzen. Dichtungen der Neuzeit, aus gewählt von Maximilian Bern . Bildschmuck von Fidus , Berlin . Waarenhaus A. Wertheim. Preis geb. 2 M. Der Zu sammensteller ist ein Mann von Geschmack und ein Kenner. Er hat aber doch nicht verhindern können, daß sein Buch als Ganzes einen
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Aus dem Thierleben.
Zu der Frage, wo die Schwalben überwintern,
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leiler, eine Zeitung von ordentlichem Umfange und gutem Papier wie z. B. die„ Times" hält ebenso warm wie eine mäßige Reifedecke. Beniger Schlauheit bewies ein anderer Vogel, der sein Nest bei Be fancon gebaut hatte; dieser hatte nämlich die Fabrikanten der Gegend um hrfedern bestohlen und daraus ein zierliches Nestchen bereitet, in dem das Vogelpaar und seine Kinder wohl aber zu weilen recht tüchtig gefroren haben mögen. Noch ein drittes Nest ist erwähnenswerth. Die Besißer desselben hatten ihr Heim in der Nähe der Behausung eines großen Bernhardinerhundes aufgeschlagen und hatten sorgfältig alle ausgefallenen Haare des Hundes zusammen gesucht und zum Nesibau verwandt, und sie hatten jedenfalls die