-
-
Literarisches.
851 and Italienern verbreitet. So zeigen uns noch Bilder aus dem 15. Jahrhundert, daß öffentliche Bäder zu gleicher Zeit von unLeopardi's literarischer Nachlaß. Die Kommission, bekleideten Männern und Frauen benutzt wurden, was beiläufig be- welche mit der Sichtung und Herausgabe des literarischen Nachmertt, noch jetzt in Japan der Fall sein soll. Merkwürdiger lasses Leopardi's betraut ist, hat ihre Arbeit begonnen ,, mit ehr weise tragen auf diesen Bildern gerade Die Männer furchtsvoller Scheu," wie der Vorsitzende Carducci in der Eröffnungseine Art winziger Badehose, während die Frauen zwar mit Halss fizung sagte bisher aber nur Enttäuschungen erlebt. Es fanden tetten und Kopfschmuck versehen, sonst aber völlig nackt sind. Die Geschichte der Anfänge der Kleidung zeigt nun, daß der solchen, leider nur vier oder fünf Zeilen lang, und auch eine sich zahlreiche Entwürfe von Gedichten, auch mehrere Anfänge von Lendenschurz des Naturvoltes teine Schambinde sondern ein Schmuck vollendete, aber nicht bedeutende Satire gegen die neapolitanischen gegenstand war, ebenso wie die Hals- und Kopfbinde, welche bei Gegner der philosophischen Anschauungen Leopardi's . Unter den den Naturvölkern ebenfalls eine große Rolle spielt. Alle diese Binden Prosaftücken ist das interessanteste ein Tagebuch, welches das Liebesbestanden ursprünglich nur aus dünnen Schnüren, Bast- oder Fell- verhältniß Leopardi's zu der Gräfin Geltrude Cassi der Dame, stücken; wenn sie vergrößert und mit Anhängseln versehen wurden, der seine erste Elegie gewidmet ist mit großer Aufrichtigkeit, so geschah das nur, um den Schmuck auffälliger zu machen. Oftmals aber ohne viel Leidenschaft erzählt. sehen wir diese Schmuckgegenstände große Dimensionen annehmen, wie z. B. im Sudan , in Bornu und anderen Regionen Zentral
Afritas, w 100 möglichst faltige Gewänder getragen werden,
Theater.
Das Bauernfeld Kuratorium in Wien hatte einen Betrag von 1000 Gulden für eine Biographie des Dichters ausgesetzt, welche die Beziehung Bauernfeld's zum Burgs theater darstellen sollte. Bis heute ist noch nicht eine Einsendung erfolgt. Es besteht die Absicht, die Preisausschreibung zu annulliren. Musik.
obschon das heiße Klima diesen Schmuck wenig angebracht erfcheinen läßt. Auch vom Turban, der oft aus einem riesigen Stück Zuch zusammengefaltet wird, kann man nicht gerade als von einer prattischen Kopfbedeckung sprechen. Die Bedeutung dieses Körperschmuckes für die Entwickelung der technischen Fertigkeiten des Webens, Flechtens u. s. w. darf übrigens durchaus nicht gering an geschlagen werden. Während die arktischen Völkerschaften nicht über Der Nürnberger Magistrat hat zur Sebung die Bearbeitung von Fellen und Sehnen hinausgekommen sind, hat der Musikpflege in Nürnberg einen jährlichen Zuschuß von die Sorgfalt, die man in den wärmeren Zonen auf die Herstellung 10 000 m. bewilligt, der dem Carl'schen Orchester zu gute kommen des Schmuckes verwendete, die Fertigkeiten des Spinnens, Flechtens und Webens entwickelt, indem man sich hier statt der thierischen wird. Als Gegenleistung hat diefes im Winter eine Reihe billiger Sehne der Pflanzenfaser bediente. Volkskonzerte und im Sommer Streichkonzerte auf bestimmten öffent lichen Plägen zu veranstalten.-
Wir saben, daß den Naturvölkern, überhaupt den Menschen auf tieferer Kulturstufe, das Gefühl der Schamhaftigkeit in
-
Völkerkunde.
unferem Sinne abgeht, daß dagegen ein Gefühl sozusagen-ki. Wüthende Hottentottinnen. Wenn eine hotten fozialer Scham bei ihnen sehr wohl entwickelt ist. Das Gefühl der körperlichen Schamhaftigkeit ist erst das Produkt tottische Frau über ihren Mann zornig ist, fo macht sie ihrem Groll differenzirterer Kulturverhältnisse. Bei den Naturvöltern ist der auf feltsame Weise Luft. Sie widmet ihrem Eheherrn ein Rache= nackte Leib das Gemeine und durchaus kein Gegenstand ästhetischen gedicht. Sie setzt sich nicht weit von ihrer Hütte nieder und beginnt ein Lied zu flagen, angefüllt mit Verwünschungen. Wohlgefallens. Wer etwas gelten will und gilt, wer die Augen auf Menschen doch von mir fort!" beginnt so ein Zornlied regelmäßig, ,, Nimm diesen fich gelenft wissen will, der behängt seinen Körper mit Schmuck sich gelenft wissen will, der behängt seinen Körper mit Schmuck- dann wird der Häuptling angefleht, die Unschuldige" von diesem gegenständen, mit Gewändern. So finden wir bei afrikanischen Scheufal" zu befreien. Und ein solches Rachelied schließt dann Stämmen die Männer, als das herrschende, priviligirte Geschlecht etwa so: Die wilden Thiere und Würmer sollen ihn so verspeisen, mit Schmuckgegenständen überladen, während die Frauen, als das daß nichts mehr von ihm gefunden werden möchte; die heiße verachtete Geschlecht, nackt umhergehen müssen. Diese Nacktheit giebt Sonne und der glühende Wüstenwind sollen ihn ausdörren, daß er aber nur der Verachtung preis, fie reizt keineswegs die Be- sterben muß!" Natürlich vertragen fich die Ehegatten dann gierden. Erft für Kulturvölter gewinnt infolge der langen Gewohnheit der Bekleidung die Nacktheit ihren eigenen Neiz, gleichsaur den des neu entdeckten Schatzes. Und erft Aus dem Thierleben. Und erst jetzt, infolge der Reflexion, infolge der Anstachelung der Begierden, u. Gewichtszunahme schlafender Murmel erwacht das Gefühl der Scham, gewiffe Körpertheile den Blicken der thiere. Bekanntlich gehören die Murmelthiere zu den Winteranderen auszusetzen. Diese, wie wir es mehrfach nannten, förperliche schläfern, d. h. zu denjenigen eigenthümlichen Säugethieren, die den Scham ist also das Produkt einer schon raffinirten Kultur, während ganzen Winter hindurch ohne Unterbrechung schlafen. Während des jene soziale Scham, welche sich in sexueller Zurückhaltung äußert, ein Winterschlafs ist der Zustand dieser Thiere gleich demjenigen, den viel primitiveres und naiveres Empfinden ist. So finden wir denn auch alle anderen Thiere während des gewöhnlichen Nachtschlafes kulturhistorisch den räthselhaften Widerspruch erklärt, wie Prüderie zeigen. Sie athmen, ihr Herz und ihr Puls sind in voller und Sittenlosigkeit einerseits und freies, naives Gebahren und vielleicht etwas herabgesezter Thätigkeit, und sie bedürfen Sittenſtrenge andererseits sich oftmals bei denselben Jndividuen oder keiner Nahrung. Nun sollte man es für selbstverständlich halten, Gesellschaftsschichten vereinigt finden können.- daß ein Thier, das längere Zeit hindurch keine Nahrung zu sich nimmt, an Gewicht abnimmt; und in der That hat man auch all Thieren, die einem Längeren Faften ausgesetzt waren zum Beispiel in belagerten Städten oder bei Schiff brüchen stets eine ganz beträchtliche Gewichtsabnahme fest stellen tönnen. Bei den Murmelthieren wurde aber Ju Goethe- und Schiller- Archiv zu Weimar befindet beobachtet, daß zu der an sich schon sonderbaren Erscheinung des fich ein Album, das einst dem kleinen Walter Goethe gehörte. In Winterschlafes die vielleicht noch sonderbarere Erscheinung tritt, daß Daffelbe hatte Emilie Spiegel den folgenden Spruch Jean Paul's fie in der langen winterlichen Fastenzeit nicht nur feine Gewichtsgefchrieben:„ Der Mensch hat zweieinhalb Minuten, eine zu lächeln, abnahme, sondern sogar noch eine allerdings geringe Gewichtss eine zu feuszen und eine halbe zu lieben, denn mitten in dieser zunahme erfahren. Auch der Grund dieser Erscheinung wurde aufs Minute stirbt man." Darunter setzte der greise Goethe in gedeckt. Es wurde nämlich bei genauen Beobachtungen festgestellt, energisch männlichen Zügen den berichtigenden Mahuspruch: daß Murmelthiere im Winterschlaf etwa doppelt so viel Sauerstoff einathmen, als durch die Kohlensäure, die sie ausathmen, erfordert wird. Der Rest des eingeathmeten Sauerstoffs geht mit den Körperbestandtheilen gewisse chemische Verbindungen ein, es muß dann aber das Gewicht der neuentstandenen Körperbestandtheile um das durch Kohlensäurebildung nicht gedeckte Sauerstoffquantum größer sein, als
Kleines Feuilleton.
Ihrer sechzig hat die Stunde, Ueber tausend hat der Tag; Eöhnchen! Werde Dir die Kunde, Was man alles leisten mag! Der Großvater."
-
Der Unterschied zwischen einem fentimentalen Weinerling und geistreichelnden Schriftsteller und einem Mann und naiven Dichter fann nicht fürzer und schlagender ausgedrückt werden. In demselben Archiv befindet sich folgender Brief Heine's an Goethe : Ich hätte 100 Gründe Ew. Exz. meine Gedichte zu fchicken. Ich will nur einen erwähnen: Ich liebe Sie. Ich glaube, das ist ein hinreichender Grund. Meine Poetereyen, ich weiß es, haben noch wenig Werth; nur hier und da wird manches zu finden sein, woraus man sehen könnte, was ich mal zu geben im stande bin. Ich war lange nicht mit mir einig über das Wesen der Poesie. Die Leute fagten mir: Frage. Schlegel. Der fagte mir Lese Goethe. Das hab' ich weidlich gethan, und wenn etwas Rechtes aus mir wird, so weiß ich, wem ich es verdante. Ich küsse die heilige Hand, die mir und dem deutschen Volke den Weg zum Himmelreich gezeigt hat und bin Ew. Erz. gehorsamster und ergebenster me Heinrich Heine , Cand. jur.
-
dasjenige der früher vorhanden geweſenen Körperbestandtheile.-
- Ueber die Winterherberge der Fledermäuse erzählt die schweizerische Zeitschrift für das Forstwesen" folgende interessante Beobachtung. Durch Holzhauer im Staatswalde Geis berg bei Schaffhausen wurde an dem westlichen Abhange eine im Absterben begriffene Föhre, die in Brusthöhe etwa 50 Zentimeter Durchmesser hatte, gefällt. Beim Zerschneiden des Stammes färbte sich der Sägefchnitt mit Blut, und nach erfolgter Trennung fanden die Arbeiter in der Mitte des Baumes einen etwa 1 Meter hohen und 20 Zentimeter weiten Hohlraum dicht angefüllt mit 100-120 Stück Fledermäusen, von denen die Säge einige zerriffen hatte. Bis zur Ankunft der Untersuchungskommission" flog die Mehrzahl der Thiere davon, ohne daß festgestellt werden konnte wohin. Im Grunde der Höhlung verblieben etwa 25 Stück, alle der frühfliegenden Fledermaus angehörig, sogenannte Abendfegler( Panugo noctule), die meisten im Winterschlafe. Der Hohlraum befand sich etwa 7 Meter hoch im Stamme und war durch Fäulniß entstanden; das Flugloch war ziemlich versteckt am unteren Ende der Höhlung.