Anterhaltungsblatt des Vorwärts

Nr. 230.

Mittwoch, den 24. November.

( Nachdruck verboten.)

1897.

Philopoemen billigte alle Beschlüsse. Rochereuil und der Der Roman einer Verschwörung. Kameraden arbeiten, die dort gefangen gehalten wurden; die drei Abbé sollten nach Poitiers zurückkehren und an der Flucht der anderen sollten direkt nach Paris abreisen. Dann würde man sich dort treffen und einen letzten Versuch wagen.

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Von A. Ran c.

Jns Deutsche übertragen von Marie Kunert . Ich werde auch bei dieser Zusammenkunft sein," sagte Vielleicht," sagte Rochereuil. Ich will es wenigstens Philopoemen, wenn ich das Glück habe, meine Knochen hier zu versuchen. Wie! Fünf unserer Brüder haben freiwillig ohne retten. Ich möchte," sagte er erregt, Euch viele Kämpfer zu Zögern den gefährlichsten Posten eingenommen! Sie haben führen. Aber ich vertrete jetzt ganz allein die Militärsektionen sich entschlossen und sich heiter der Gefangenschaft, dem Tode der Gesellschaft. Ich bin der Befehlshaber und die Armee dargeboten.. Es soll nicht gesagt werden, daß man sie zugleich. Ach, Bonaparte hat furchtbar unter uns auf­verlassen hat! Nein und tausendmal nein! Und mein Bruder, geräumt!" ein zwanzigjähriger Knabe, ist vielleicht schon im Gefängniß Meine Herren," unterbrach Rochereuil ihn, der Boden oder wird gewiß verhaftet, sobald man meine Flucht bemerkt. brennt uns unter den Füßen; bedenken Sie, in welcher tödt Und Ihr glaubt, daß ich ihn in den Klauen dieser Elenden lassen, lichen Unruhe unsere Freunde in Paris und Poitiers find, daß ich meinen Bruder ihnen nicht streitig machen werde?" die uns erwarten. Wir wollen nicht eine Minute länger in Ihr Platz ist in Paris , Bürger Rochereuil. Wie viele Erfurt bleiben."- von den deutschen Patrioten, die Soldaten wurden, um Eine Stunde später waren alle auf dem Wege nach ihrem Vaterlande die Unabhängigkeit zu erkämpfen, wie Frankreich . Philopoemen begleitete sie bis zur ersten Vorspann viele von ihnen sind bei Leipzig gefallen? Sie waren station, dort sagte er ihnen auf Wiedersehen". Der Abschied ebenso opferwillig und hochherzig wie Ihr Bruder, hatte etwas Feierliches. Nochereuil und Philopoemen tüßten wie unsere Freunde, die in Poitiers im Gefängniß einander bewegt.

Wer weiß?" fagte Rochereuil

fizzen. Nun wohl! Warum sollen wir uns damit Muth, Bruder! wir werden uns wieder sehen," sagte der aufhalten, unsere Verwundeten bei Seite zu tragen und unsere Offizier. Todten zu bestatten? Das ist das Loos des Krieges sowohl als auch der geheimen Kämpfe, die wir führen. Vorwärts! Vorwärts! Wir werden unsere Freunde beweinen, wenn wir gefiegt haben. Sie sagten es selbst, Rochereuil, die Arbeit in Paris wird schwer sein. Alles muß von vorn angefangen, ein neuer Plan muß ersonnen werden: da ist die Pflicht und auch die Gefahr. Zögern Sie nicht! Im Namen der Sache bitte ich Sie darum!"

shi Rocherenil schüttelte den Kopf.

Ju Hanau trenute man sich. Der Abbé und Rochereuil setzten ihre Reise über Mainz und Frankfurt fort. Die drei Uebrigen nahmen eine andere Richtung und reisten nach Gießen. Sie sollten über Koblenz , Trier und Luxemburg fahren.

Als die beiden Freunde allein waren, konnte Rochereuil sich nicht mehr beherrschen. Er ließ den Gefühlen, die ihn ers regten, freien Lauf und rief ungestüm:

Nach Boitiers, nach Poitiers , Abbé! Ich sterbe vor Unruhe! Ich zittere, daß unsere Abwesenheit entdeckt worden ist und sie sich an meinem Bruder gerächt haben."

Wenn Sie wahr sprächen, ganz wahr, dann würde ich vielleicht nicht zögern und mich zu dem schmerzlichen Opfer entschließen, daß Sie von mir verlangen. Aber Sie täuschen sich über das Maß der Dienste, die ich Ihnen in Paris leisten Und an Juliette, deren Namen Du auf den Lippen hast," fann. Das ist ein Gebiet, das ich schlecht kenne. Wiein antwortete der Abbé mit halbem Lächeln troß der Verzweiflung, Thätigkeitsfeld ist stets die Provinz gewesen. Der oberste Rath mit welcher der Untergang ihrer Pläne und Hoffnungen ihn der Gesellschaft und das Aktionskomitee zählen entschlossenere bedrückte. und erfahrenere Mitglieder, als ich es bin. Wenn irgend jemand in Paris Erfolge erzielen kann, so ist es der gegen­wärtige Führer des Komitees. Lassen Sie mich also zu unseren Freunden, zu meinem Bruder gehen."

Einer der blauen Brüder, der noch nicht gesprochen hatte, stand auf und fragte:

Welches ist die Meinung des Bürgers Georget?" Der Abbé antwortete mit bewegter Stimme:

Rochereuil hat Recht. Ich würde mir lieber ein Glied abschneiden, als unsere Freunde verrathen. Sie rechnen auf uns; wir wollen sie nicht verrathen. Wenn sie hörten, daß wir gefallen sind, würden sie ihr Schicksal mit starker Seele ertragen. Ich kenne sie. Aber wir sind frei, und sie sind es nicht. Wir haben sie vorwärts getrieben; wir müssen sie nun auch wieder erlösen. Bürger, wir dürfen es nicht so leicht nehmen, wenn der Tod unfere Reihen lichtet. Es ist einer der Fehler der Revo­lution gewesen, daß sie Menschenleben zu wohlfeil schäßte. Decius und unsere Waffenbrüder sind nicht mehr. Müssen wir die dort auch noch verlieren? Bringen fünf Opfer mehr uns der Stunde des Triumphs näher? Ich bin Deiner Mei­nung, Rochereuil. Uebrigens weißt Du es: wo Du hingehst, da gehe ich auch hin."

Ach, so verstand ich das nicht," sagte Rochereuil. Du willst mir folgen?"

"

Wo Du hingehst, da gehe ich auch hin."

" Aber weshalb? Warum sollen wir beide dem Feinde uns preisgeben? Es handelt sich darum, unseren Freunden zu helfen, damit sie fliehen können, ich werde dazu genügen." Was weißt Du davon? Wir können nur an Ort und Stelle darüber urtheilen, nachdem wir die Situation erforscht haben. Ich werde Dich begleiten, Rochereuil."

"

Während dieser furzen Debatte war Philopoemen er wacht. Mit einigen Worten unterrichtete man ihn über die gefaßten Entschlüsse. Die drei blauen Brüder hatten ihn noch nie gesehen. Er tannte sie nur dem Namen nach. Sie schüttelten einander die Hände.

Es ist wahr," sagte Nochereuil, ich wollte Dir nichts davon sagen, aber denfe doch, wenn das arme Kind auch ver­haftet wäre

Der Abbé ergriff seine Hand.

Erzähle mir von ihr ganz, wie es Dir ums Herz ist," sagte er, das wird Dich erleichtern."

XXIII.

Uebertragung eines chiffrirten Schreibens an Jacotin, genannt Pipette, in Poitiers .

Die Angelegenheit, welche die Anwesenheit des Herrn Jacotin in Poitiers erforderte, ist fallen gelassen. Nach Empfang dieses Schreibens taun Herr Jacotin nach Paris zurückkehren, wo er anderweitige Instruktionen abwarten wird, indem er fortfährt, sich bezüglich alles deffen, was das Generalpolizeis ministerium unternimmt, auf dem Laufenden zu halten. Herr Jacotin wird auch die Kollegen Rovigos, sowie die Mitglieder des gesetzgebenden Körpers, deren Liste hier beigeschlossen liegt, sorgs fältig und vorsichtig überwachen. Kurz, er muß sich bemühen, genau ebenso gut über die Pläne der Staatsbeamten wie über die der Feinde des Kaiserreiches, mögen sie nun Royalisten oder Jakobiner heißen, unterrichtet zu sein. Er hat freie Hand bezüglich der Kosten und der Agenten, die er für noth wendig hält.

Herr Jacotin wird, sobald er nach Paris zurückgekehrt ist, einen ausführlichen Bericht über den Auftrag, mit dem er für Poitiers betraut war, einreichen. Er hat darin genau anzugeben, was aus den verschiedenen Personen geworden ist, mit denen er in Beziehung gestanden hat. Kurz, man verlangt einen umfassenden Bericht über die Sache. Wenn diese Per­fonen zufällig in irgend eine Gefahr kommen und die Dienste des Herrn Jacotin ihnen von einigem Nußen sein sollten, so ist er hiermit ermächtigt, ihnen seinen erfahrenen Rath und seine Hilfe nicht zu versagen. Er wird sich indessen bemühen, sich nicht zu kompromittiren.

Herr Jacotin möge auch Herrn Méhu, der bald für