-

1023

-

-

"

lichtlos hinter den laublosen Zweigen der Bäume. Hinter den züchtet. Bei Ueberschweminungen z. B. wird geradezu verboten, dunklen Fenstern ist niemand, der auf die eindringliche Musik der Rinder zu schlachten, um die Götter wieder zu versöhnen. Auch Fabrik, der vorüberstürmenden Züge und des verstümmelten Leier- Ziegen- und Hammelfleisch wird nicht gegessen; dagegen wird mannes lauschen könnte. Der Wasserstreifen am Schloß scheint still Kameel- und Pferdefleisch schon häufiger zum Kochen verwendet. Die zu stehen. Aber er geht vorwärts immer vorwärts. Unmerklich Nationalspeise aber bildet das Schweinefleisch. Ja, in vielen chinesi immer vorwärts. Wohin man von dieser Brücke blickt und was schen Provinzen versteht man unter Fleisch überhaupt nur Schweine man auch sehen mag, es erhält einen eigenartigen Rahmen von dem fleisch. Neben Enten und Gänsen, die in China fast nur fünstlich Eisenwerk der Brücke, das sich wie ein riesiges Spigengewebe von ausgebrütet und massenhaft gegessen werden, bilden junge fette Razen Ufer zu Ufer spannt, und zwischen dem man dahinschreitet, wie die und mit Reis gemäftete kleine Möpse, die von wandernden Händ Menschheit aus der Vergangenheit durch die harte Gegenwart in die lern in an Bambusstangen aufgehängten Holztäfigen feil­freie, lichte Zukunft. geboten werden, ein beliebtes Gericht. Diese Möpse werden d. g. Eine intereffante Sammlung von Alt- Berliner eigens gezüchtet und sind eine gesuchte Delikatesse. 3war giebt es namentlich in den Armenvierteln Hunde- und Raßen- Restaurants, Neujahrskarten besitzt das märkische Provinzial Museum. Die aber die dort verwendeten Hunde sind gewöhnlicher Art, die haupt­originellen Dinger sind in der königlichen Eisengießerei und zwar fächlich den armen Klassen zur Nahrung dienen. Ueber der aus Gußeisen hergestellt. Sie stammen aus den Jahren 1805 bis Eingangsthüre hängt gewöhnlich eine Anzahl geschlachteter 1813 und 1823-1832. Größtentheils enthalten fie in flacher Relief- Thiere, neben Darstellung Berliner Ansichten, besonders solche vom alten Gießräucherter fetter Ratten. Die Wohlhabenden verschmähen ebenso ganzen Strängen getrockneter oder ges hause, deffen Schmelzöfen und Werkstätten mehrfach wiederkehren. wie die Europäer den Rattenbraten, sind aber z. B. einem Außer der Bezeichnung Neujahr" und der Jahreszahl findet sich Hundekopf à la vinaigrette" oder einer Hundeschnauzsuppe" durch­feinerlei Reim oder Juschrift darauf. Die späteren Jahrgänge" aus nicht abhold. Alle anderen Arten unseres Geflügels, wie Reb­zeigen neben der eisernen Brücke von Charlottenburg und dem Kreuzberg - Denkmal auch Ansichten fremder Städte, so z. B. die hühner, Wachteln, Schnepfen, Wildenten 2c. kommen in den Ebenen China's massenhaft vor und werden eifrigst gejagt. Besonders be porta nigra von Trier . Daneben erblickt man auch liebt find Schwalbennefter, die im Innern des Landes 50-100 M. idealisirte Freundschafts- und Liebestempel. Diese gußeifernen Karten sind umso merkwürdiger, als man in ihnen die pro Kilo foften und die hauptsächlich aus Aberglauben gegeffen ältesten Erzeugnisse der Berliner Neujahrstarten Industrie Neujahrstarten Industrie werden; das Nest, welches nicht größer als eine kleine Damen­vor sich hat. Jm vorigen Jahrhundert und noch bis in hand ift, besteht aus Seegrasfasern, Federn und dem weißlich Im Die verschiedensten das erste Dezennium des jeßigen hinein wurden die Neujahrstarten durchscheinenden Speichel der Schwalben. Arten Schlangen, namentlich alle aus Frankreich oder Wien bezogen, nur die großen Bilderbogen Suppen verkocht; Haifischfloffen bilden eine befondere Delitateffe; namentlich Wasserschlangen, werden zu wurden in Berliner Druckereien angefertigt. Erst von den dreißiger auch Froschfchenkel werden gerne gegeffen. Originell ist die Art, Jahren an nahm die Neujahrstarten Industrie in Berlin einen wie die Frösche gefangen werden. Der Chinese bindet ein kleines größeren Aufschwung. Heute beherrscht Berlin in diesem Artikel den wie die Frösche gefangen werden. Der Chinese bindet ein kleines Fröschlein an eine zarte Leine und wirft dann die Angelschnur in das saftige Gras der Reispflanzung, dem Lieblingsaufenthalt der alten, fettgemästeten Frösche. Sieht ein alter Quaker dann den Röderfrosch), so beeilt er sich, ihn zu schlucken; nun zieht der Angler die Leine an, faßt den alten Frosch mit der einen Hand und die Leine mit der anderen und zieht das kleine Thierchen dem anderen wieder langsam aus dem Magen heraus. Auf diese Weise werden mit einem Röder in kürzester Zeit viele Frösche gefangen.­Geographisches.

Weltmarkt.

-

Literarisches.

Kunft.

-

9

"

g. b. Marcel Prevost . Was Frauen schreiben. Deutsch von W. Buttler. Leipzig 1897. Wiegand. Prevoft bietet hier eine Reihe fleiner Geschichten in Zwiegespräch und Brief­form. Mit hervorragender Geschicklichkeit sind die Stoffe in die Form gepreßt, mit außerordentlicher Findigkeit dem alten Lied vom Ehebruch und außerehelicher Liebe immer noch eine neue Note an­gefügt. Das ist aber auch alles Lob, welches man dem Buch aussprechen fann. Sonst ist e3 nur das ant- ie. Die Weihnachts- Insel. Gerade in diesen Tagen genehme Geplauder eines geistreichelnden Hohlkopfes; nirgends wird aus England berichtet, daß das britische Museum in London ein starkes Gefühl oder eine greisbare Figur. Wie Schemen und infolge einer reichlichen Schenkung feitens Dr. John Murrag, einen Schatten zieht alles vorüber, und nicht eine dieser mehr oder minder Naturforscher in der Person von E. B. Andrew zur Erforschung der schlüpfrigen Geschichtchen vermag einen Eindruck zurückzulaffen. Christmas- Jusel aussenden wird. Das bisher fast ganz unbekannte Dort, wo Prevost einen Anlauf zu erfterem nimmt, wie in Aus Eiland liegt etwa 400 Kilometer südlich von der Westspitze der Erfahrung" und" Fräulein Hendiers Mann" reicht seine Straft Insel Java im Indischen Ozean unter 1012 Grad südlicher Breite. nicht aus. Trotzdem sind diese beiden Erzählungen noch die einzig Das kleine Ländchen ist 23 Kilometer lang und 13 Rilometer breit. lefenswerthen unter den 22 Stizzen.- Ein einziger Europäer wohnt auf der Insel und theilt den Besitz derselben nur mit seiner Familie und einem Duhend malayischer Arbeiter. Nur von Nordwesten her bietet die Jusel für Fahrzeuge einen Zugang, während alle anderen Seiten durch Korallenriffe ver­sperrt sind. Der höchste Punkt erreicht eine Höhe von 400 Metern. von großem Interesse ist die Thierwelt dieser einsamen Insel: Mehrere Vogelarten sind diesem Ländchen eigen thümlich und fommen nirgend anders auf der Welt vor, von fünf Säuget hierarten, welche die Jufel birgt, find drei ebenfalls ihr allein eigen, und von 35 Infektenarten find 28 sonst unbekannt. Es giebt dort weder eine Schlange noch irgend ein gefährliches Thier. Ein großer Theil der Insel ist von dichtem Walde bedeckt, unter den Pflanzen sind prachtvolle Orchideen sehr gewöhnlich. Der Boden schließt an mehreren Stellen wichtige Phosphatlager ein, die man auszubeuten gedenkt. Alles in allem ist für die Naturforschung auf diesem kleinen Stück Erde ein reiches Forschungsgebiet gegeben. Uebrigens giebt es noch eine zweite Weihnachts- Insel auf der Erde, mit der diese nicht zu verwechseln ist, jene ist sogar bekannter, fie liegt im Stillen Ocean füdlich von den Sandwich- Inseln und wurde von Coot im Jahre 1777 entdeckt und gänzlich unbewohnt gefunden.

O

Die Berliner Böcklin Ausstellung ist bereits von 30 000 Personen besucht worden. Einen so starken Zuspruch hatte selbst die Ausstellung in Basel , der Heimath des Künstlers, nicht aufzuweisen.­

-

- F. v. Uhdes' vielbesprochenes Bild, Himmelfahrt" ist jetzt, nachdem der Künstler einige Aenderungen an der Chriftus figur vorgenommen hat, für die bayerischen Staatssammlungen an gekauft worden.-

"

Kultur- Geschichtliches.

Exzellenzen Bibeln". Im Jahre 1756 kam in Braunschweig Einer auf die Idee, eine Bibel herauszugeben, in der er den Text der Lutherschen Uebersehung mit dem schwülstigen Zopf und Rurialstil feiner Beit verbrämte. Es heißt in diesen Bibeln also nicht auf des Kaisers Erkenntniß", sondern auf Seiner Majestät Erkenntniß, ftatt Bant" Ranapee, statt" Fürsten " Kommandanten und statt dem theuren Landpfleger Felix"( Apostelgesch. 23, V. 6) dem hochwohlgeborenen Herrn Landpfleger.

"

Völkerkunde.

-

Medizinisches.

-ss- 3uderkrantbeit als eine Berufs Krant heit der Lokomotivführer. Ein Dr. Smith in New- York hatte die Beobachtung gemacht, daß Lokomotivführer besonders häufig an Zuckerkrankheit leiden, und zog daher die Statistik über diese Be amten zu Rathe, aus der sich ergab, daß die Krankheit in der That bei ihnen dreimal so häufig zu sein scheint, als bei anderen Berufsarten. Wahrscheinlich hängt diese Thatsache mit der besonders starten und beständigen förperlichen und nervösen Anstrengung der Lokomotiva führer zusammen. Es wird bei dieser Gelegenheit auf einen Fall aufmerksam gemacht, in welchem ein Herr bei einem Unfall vor Schreck zuckerkrank wurde. Ferner wird der Rath hinzugefügt, man solle Zuckerfranken niemals erlauben, den Stand ihrer Krankheit felbft zu beobachten, da dadurch das Nervensystem in beständiger Spannung erhalten und der Zustand verschlimmert werde.-

k. Aus den Geheimnissen der chinesischen Küche. Man darf sich nicht einbilden, daß die Chinesen aus schließlich oder gar mit Vorliebe Ratten, Mäuse und Regenwürmer verspeisen. Der Chinese ist vielmehr ein geborener Roch und würde er zur Zubereitung der Speisen nicht so viel ranziges Del, ja fogar Rizinusöl verwenden, so tönnte man die chinesische Küche nicht nur für sehr abwechselungsreich, sondern vielleicht sogar für schmack haft erklären, natürlich mit gewissen Einschränkungen. Hesse- Wartegg erzählt in seinem Buche: China und Japan" sehr hübsch von den in China am meisten üblichen Gerichten: Das Hauptgericht bildet stets, selbst bei dem größten Bankett, der Reis. Fleisch und Fische werden nur als Beilage zum Gemüse betrachtet, während dieses selbst als Hauptgericht aufgetragen wird. Der Chinese ißt ungefähr alles was grün ist; alle unsere Feldfrüchte wie Kartoffel, Rohl, Salat, Bohnen, Erbsen, Knoblauch, dann auch unzählige Wasserpflanzen, Blätter, Wurzeln und Stengel , junge Bambus sproffen, selbst das frische Seegras. Nicht ganz so reichhaltig aber Wie groß die Fruchtbarkeit der Fische ist, doch reichhaltig genug, ist die Liste der Fleischspeisen. Rinder zeigen die Resultate der Fischbrutanstalt in Arneburg in der Alt­werden fast gar nicht gegeffen, sondern nur als Lastthiere ge- mart. In der letzten Laichzeit des Schnäpels wurden von fünfzig

-

Aus dem Thierleben.