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Aus dem Thierleben.

Leuten umber und fraßen Unrath. Nach einem Aufenthalt von Thiere, infofern günftiger ist, als er ein weniger leichtes Einfinten wenigen Stunden kehrte Dr. Stahl wieder an Bord zurück. Er verbürgt als der ungespaltene Huf. hatte die Ueberzeugung gewonnen, daß er bei dem Mangel einer Verständigung durch die Sprache gegen dies friedfertige Volk nicht vorgehen könne. Wir aber waren alle der Fügung dankbar, die uns dies, fern von aller anderen Kultur, allein aus sich selbst heraus hochentwickelte Naturvolk der Matty Infulaner fennen lernen ließ."

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Medizinisches.

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Humoristisches.

Schlaubeit eines Fuchses. Die That eines Fuchses hat in Spiller( Schlesien ) bei der letzten Treibjagd allgemeine Uebers raschung hervorgerufen. Ein treffsicherer Jäger hatte bei dem letzten fleineren Triebe das Glück, in Schußweite einen prächtigen Fuchs zu erblicken und ihn auch sofort mit einem Schusse nieder zustrecken. Das freudige Ereigniß lockte alsbald die anderen Jäger - Ist das Tabakrauchen gesundheitsschädlich? heran. Vorsichtig denn man traute selbst dem todten Reinecke Im Zentralblatt für allgemeine Gesundheitspflege" veröffentlicht nicht- nahte man sich mit gespannten Büchsen dem schlauen Thiere. der Generalarzt z. D. Dr. H. Frölich eine umfangreiche Ab- Eben wollte ein Jäger den ruhig Daliegenden am Schwanze empor handlung über Gesundheitspflege für Tabakraucher. Nach dem Ver- heben: da sprang der Fuchs auf und war im Nu, ehe die Jäger faffer hat die Chemie des Tabatrauches über ein Duhend chemische auch nur einen Schuß abgeben konnten, im Gebüsch verschwunden. Bestandtheile in diesem Rauche nachgewiesen. Von diesen ist das Alles Suchen war vergeblich.. Nikotin und Nikotianin der gefährlichste, das schon in der Gabe von 0,003 Gr. im Menschen heftige Vergiftungserscheinungen hervorruft. Mehrere Aerzte haben die Wirkung des Giftes an sich selbst erforscht, indem- Verung Indte Weihnachtsbefcheerung. Einigen fte 0,001-0,004 Gr. Nikotin sich beibrachten. Es stellten sich neben Bewohnern eines Dorfes bei Kulmbach wurde die Weihnachtsfreude anderen Erscheinungen Kopfschmerz, Schwindel, Betäubtheit, undent durch ein tragikomisches Ereigniß gestört. Man hatte eine öffentliche liches Sehen und Hören, Efel, Erbrechen, häufiger und beschwerlicher Feier mit Bescheerung geplant und zu diesem Zweck einige Aus­Athem, Ohnmacht und noch drei Tage lang anhaltende Abgeschlagen- erwählte in die Stadt gefandt, um die betreffenden Geschenke an­heit, Schläfrigkeit und trostlose Stimmung ein. Aehnliche Wirkungen zukaufen. Nach Erledigung dieses schwierigen Geschäftes mußte man rufen das im Tabakrauch enthaltene Kohlenoxyd und die Pyridinbasen sich natürlich mit etlichen Schoppen Kulmbacher Bieres stärken, die hervor. Danach zu urtheilen wäre es ja fast ein Verbrechen wider aber infolge ihrer Güte und des bekannten bayrischen Durstes zu das eigene Leben, eine Zigarre zu rauchen. In Wirklichkeit ist die solcher Zahl anwuchsen, daß die Bauern bei der Rückfahrt den Sache indeß nicht so gefährlich. Das scharfe Nikotingift ist nämlich Wagen in bedenklichen Schlangenwindungen führten und im Tabakrauch nur in sehr geringer Menge, oft überhaupt nicht vor schließlich mit seinem ganzen Inhalt, bestehend in Albums, handen. Da nun durch Versuche an Thieren erwiesen ist, daß der Bildern, Zigarrentaschen, Schmuckfachen 2c. im Gesammtwerthe Zabakrauch, selbst wenn ihm Nikotin, Kohlenoxyd und Ammoniat ent- von einhundertundfünfzig Mart, in einen Teich warfen. Durchnäßt zogen worden ist, noch Vergiftungserscheinungen hervorruft, so bleiben und ziemlich ernüchtert, gingen sie nach Kulmbach zurück, um am für diese Wirkung nur die Pyridinbasen übrig. Weil aber auch ihre nächsten Morgen das Rettungswert zu versuchen. Das nasse Element Verdünnung durch die Lust viel zu groß ist, um noch Vergiftung jedoch hatte die leichten Bijouterie- Artikel in völlig unbrauchbaren hervorzurufen, so schließt Frölich, daß die akute Tabakvergiftung nicht zustand versetzt, und die verunglückten Dörfler faben sich genöthigt, auf dem Wege der Athmung, sondern auf dem der Verdauung sich ohne Weihnachtsgeschenke, aber mit einer tüchtigen Erkältung ver­vollzieht. Die Bestandtheile des Rauches sehen sich in Mund- und sehen, in ihren Heimathsort zurückzukehren, um zu dem Schaden noch Nasenhöhle ab und werden durch Schlucken oder mit der nächsten den Spott einzuheimfen. Nahrungsaufnahme in den Magen befördert. Hier werden sie ver= daut, der Magen selbst wird in Mitleidenschaft gezogen und es ent­fteht allmälig ein chronischer Magentatarrh; durch ihre Ueberführung ins Blut können sich nervöse Krankheitserscheinungen ausbilden. Da in den Krankengeschichten Nervenkranker fast immer der Tabakgenuß Erwähnung finden muß, so wird oft geschlossen: Rein ursächlicher Umstand spielt bei der Entstehung gewisser Krankheiten eine größere Rolle als der Tabak. Das ist aber bei der großen Verbreitung des Tabakrauchens ein Trugschluß. Zahlreich sind die Gewohn heitsraucher, die frei bleiben von jeglicher Störung des Allgemein­befindens, des Hirnes und der Sinue. Ein Beweis, wie wenig um geftaltend der gewohnheitsmäßige Tabafgenuß auf die Körpergewebe einwirkt, ist der Umstand, daß die Entwöhnung von Bigarren und Pfeifen feinerlei Krankheitserscheinung, wie sie die Entwöhnung von In Breslau tam es, wie die Franff. 3tg." berichtet, in anderen Giften so leicht zur Folge hat, mit sich bringt. Der Verfasser der Sylvesternacht in verschiedenen Lokalen zu großen Aus. widerräth dem Rauchen vor dem Frühstück bei nüchternem Magen, schreitungen. Die Zahl der Schwerverlegten, Verwundeten da hierdurch Verdauungsstörungen hervorgerufen werden; ferner bei und Verunglückten ist groß. Die Hauereien hatten morgens gegen allen anstrengenden Bewegungen wie Turnen, Tanzen, Bergsteigen 4 Uhr ihr Ende noch nicht erreicht. u. f. 1. Das Rauchen aus gut fonstruirten Pfeifen soll im allgemeinen In dem Gebirgsdorfe Haarberg( Kreis Saarburg) wurde weniger nachtheilig sein als das Rauchen von Zigarren und Zigaretten. beim Neujahrsschießen ein Mädchen getödtet. Besonders die letzteren sind am schädlichsten. Abgesehen von Am Weihnachtsabend spielte das dreijährige den, von seiten ihres im Orient oft mit Opium gemischten Tabaks Töchterchen eines in Temesvar ( Ungarn ) stationirten Post. drohenden Gefahren, reizt der durch das Verbrennen des Papiers beamten unter dem Christbaum. In einem unbewachten Momente entstehende Rauch die Augen, trocknet die Mundhöhle aus und erfiel eine brennende Kerze herab und entzündete das zeugt Hachenfatarrh. Neuerdings ist der Zigarette eine besonders Kleidchen des Kindes, das, bevor Hilfe tam, derartige Brandwunden nachtheilige Einwirkung auf das Herz zum Vorwurf gemacht worden, erlitt, daß es unter unjäglichen Qualen starb. so daß namentlich derjenige Zigarrenraucher, der au Grippe er­frantt, in höherem Grade gefährdet sein soll. Frölich empfiehlt zu Schluffe den Rauchern eine fyftematische Mundpflege. in Aus Spülungen des Mundes vor jeder Mahlzeit mit Wasser, das in jedem viertel Liter ein Gramm Kochfalz gelöst enthält. Das Salz übt einen Reiz auf die Schleimhaut und verhindert durch die entstehende Schleimabsonderung das Eindringen der Tabakrauchabsetzungen in den Magen.­

Aus dem Thierreiche.

- Unter Gespenstern. Warum hab'n jetzt Sie a firch­fich's Begräbniß triagt? Sie haben eahner ja a felba um brunga?" Ja, mein Lieber, wenn zwei dasselbe thun, ist es nicht dasselbe." ( Simplicissimus.)

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Vermischtes vom Tage.

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- Das größte Segelschiff der Welt ist der Fünf­master Potosi", der ganz aus Stahl gebaut ist und bei einer Länge von 110 Metern ein Deplacement von 8580 Tons besitzt. Das Schiff sieht auf einer Werft in Geestemünde in Nürze seiner Bollendung entgegen.

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Jufolge einer Explosion brach in dem Elektrizitätswerk der Lissaboner Straßenbahn ein großes Feuer aus. Mehrere Bersonen sind dabei umgekommen,-

Der Astronom und Privatdozent an der Königsberger Universität Dr. Necker, der zu meteorologischen Studien sich jeit einigen Wochen in Egypten aufhielt, ist dort von einem Eisen bahnzuge erfaßt und getödtet worden.

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Der Herzog von Coburg hat in London eine Stradivarius Geige für 28 000. getauft. Der Preis der alten italienischen Geigen ist in den letzten Jahren stark in die Höhe gegangen, seitdem der amerikanische Senator Hawley von Connecticut 500 Geigen in Italien aufgekauft hat, wofür er 16 000 st. aus. gegeben haben soll.

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a. Ginzebige Schweine. Während sowohl das zahme wie das Wildschwein normal an jeder Klaue zwei Behen beftyt, tommen nicht selten Abnormitäten in der Art vor, daß Schweine an jeder Klaue nur mit einer einzigen Zebe ausgestattet sind. Schon Ariftoteles erwähnt das Vorkommen eingehiger Schweine. Besonders- Ein großes Unglück ereignete fich am Montag in merkwürdig ist, daß sich diese Anomalie häufig vererbt. Professor 2ondon( Kanada .) Im Rathhause fand eine Volksversammlung Wasilescu an der thierärztlichen Schule in Bufarest hat von einem statt, der etwa 2000 Personen beiwohnten. Jufolge Nachgebens folchen eingehigen männlichen Schwein im Verlaufe nur weniger eines verfaulten Baltens brachen 400 Quadratfuß des Fußbodens so Jahre 54 Nachkommen erzielt, unter denen 15 Zweizeher und 39 ein, daß eine trichterförmige Deffnung entstand, in welche 200 Pers also mehr als zwei Drittel des ganzen Nachwuchses Ginzeher fonen hinabstürzten. Ein sehr großer Geldschrank und eine Menge waren. Die Abnormität trat in zehn Generationen hervor und Eisenwerte fiel noch auf diefelben herab; Feuerruse brachten eine furcht scheint nunmehr ziemlich tonftant geworden zu sein, so daß, wenn bare Panit zum Ausbruch. Die Verunglückten waren 20 Fuß tief in sie den Inhabern irgend einen Vortheil im Kampf ums Dafein böte, den Amtsraum des Bürgermeisters hinabgestürzt; dadurch wurde die Entstehung einer förmlichen Einhufer- Rasse unter den Schweinen auch der Fußboden diefes Zimmers durchschlagen, so daß ein großer ebenso wahrscheinlich wäre, wie bei den Pferden. Die Einhufigkeit Menschenknäuel in den Keller hinabgeriffen wurde. Die Zahl der ist dem Schwein aber eher nachtheilig, da der Spaltfuß für die Be- Berunglückten ist bis jeßt auf 28 Todte und 100 Verwundete fest wegung auf fumpfigem Boden, dem natürlichen Aufenthalt dieser gestellt.

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Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .