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von größtem Nutzen. Abgemagert und erschöpft müßten sie ohne etwa die Kleinigkeit von 80 bis 100 Dollars( 320 bis 400 m.) Hilfe ihrer Speisekammern elend umkommen. toften.

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Bei den Thieren mit unterbrochenem Winterschlaf handelt es sich- Verdingung öffentlicher Arbeiten im alten Athen . um Geschöpfe von ungemeiner, raftloser Lebhaftigkeit. Die Unraft des Der unlängst in Athen aufgefundene, auf den Bau des Niketempels Eichhörnchens, ist auch einem großen Theil der übrigen Winterschläfer bezugnehmende Juschriftstein hat auch darüber Aufschluß gegeben, eigen. Man geht daher wohl nicht fehl, wenn man in diefer monatelangen wie man im alten Athen bei Verdingungen öffentlicher Arbeiten Lethargie eine Art Gegengewicht gegen das überschäumende Leben vorzugehen pflegte. Galt es, ein öffentliches Gebäude zit errichten, und Treiben der Sommerzeit sieht, eine Verhütung allzu so wurde vom Volke der Architekt erwählt und mit der Ausarbeitung schnellen Ablaufs und übereilter Abnugung der förper des Planes und der Feststellung der nöthigen Arbeiten im einzelnen lichen Maschinerie. Damit ist nicht ausgeschlossen, daß beauftragt; au gleicher Zeit wurde aus der Zahl der Fünfhundert andere Umstände zur Herbeiführung dieser seltsamen und durchaus ein Komitee von drei Personen bestimmt, das in Gemeinschaft mit noch nicht völlig aufgeklärten Erscheinung mitgewirkt haben. dem Architekten die Ausschreibung der Submission zu besorgen und Obwohl in der Säugethierwelt die interessantesten Probleme die Ausführung des Baues zu überwachen hatte. Aber der Abschluß bietend, ist der Winterschlaf doch in der niederen Thierwelt weit der Verträge mit den Werkleuten stand nicht in ihrer Gewalt, verbreiteter als dort. Bei den Lurchen und Kriechthieren ist er all sondern sie hatten von dem Ergebniß der Submission an das Volk gemein. Auch manche Fischarten, wie Karpfen, Hale, Schleihen, zu berichten, das seinerseits sich die Entscheidung darüber und Ver Schlammbeißer, Neunangen u. a., verfallen in winterliche Erstarrung. gebung der Arbeiten vorbehalten hatte. Die Insekten, Spinnen, Würmer, Krebsthiere, Schnecken und Schal­thiere machen theils in ausgewachsenem Zustande, theils in Form von Eiern, Larven oder Puppen einen Winterschlaf durch. Nur die Vögel scheinen eine Ausnahme zu bilden; denn was hier und da von im Zustande winterlicher Erftarrung aufgefundenen Haus-, Rauch- und Userschwalben berichtet wird, erfreut sich theils nicht der Anerkennung feitens der Wissenschaft, theils handelt es sich dabei um anormale, für das Leben der betreffenden Thierchen fast durchweg verderbliche Zufälle. Hermann Berdrow.

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Kleines Kleines Feuilleton.

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Der

Die elektrischen Leitungen, die in Wohn- und Arbeitsräumen zur k. Das Berühren elektrischer Leitungen als Tobesursache. Speifung der Lichtanlagen u. f. w. verlegt werden, sollten nach dem heutigen Stand der Elektrotechnik derart ausgeführt sein, daß die Berührung derselben, die doch so sehr leicht möglich ist, ohne irgend welche Gefahren für Leib und Leben erfolgen tann. Leider ist dies jedoch nicht der Fall, vielmehr haben sich neuerdings die Unglücks­fälle durch das Berühren elektrischer Leitungen ganz bedeutend vermehrt, weshalb es gewiß von allgemeinem Interesse ist, die Ursachen der Gefahr zu untersuchen. Besonders lehrreich ist eine Anzahl von Unglücksfällen, die sich furz hintereinander durch die elektrischen Leitungen in einer großen Fabrit zugetragen haben, und die sämmtlich tödtlich verlaufen sind. Es- ist Sybaritinnen. In den Berliner Inferatenblättern findet der elektrische Strom in allen vier Fällen nur eine Spannung von zum besseren Verständniß der Gefahren nothwendig zu betonen, daß man jetzt häufig Annoncen, die aus einem Namen, der Adresse des 115 Volt hatte, also die Spannung, die in allen unseren elektrischen Namenträgers und dem fettgedruckten Wort Manicure" be Bichtanlagen verwendet wird. Der erste Unglücksfall ereignete sich stehen. Dieser Manicure, au deutsch Handpfleger, reinigt Leuten, die in eigenthümlicher Weise; der Lampenwärter, der die elektrischen für diese Leistung zwei Mark auszugeben gewillt find, die Finger: Bogenlampen zu bedienen hatte, ließ eine solche Lampe, die an nägel. Daraus, daß sie das Nägelputzen so bezahlen, sieht man, einem Drahtseil hing, herunter, um sie nachzusehen. Beim Hinauf daß es Leute sind, die Zeit hätten, es selbst zu thun. Uebrigens ist ziehen zog er fie etwas zu hoch, so daß das Drahtseil mit dem das Nägelreinigen des Manicure, ganz verschieden von dem, was man sonst darunter versteht, nimmt gewöhnlich eine halbe Stunde Leitungsdraht in Berührung kam. Der Strom, der eine Spannung beide Theile in Anspruch und erfordert von feiten des Putzenden wärter wurde sofort getödtet. In diesem Falle lag ja allerdings ven 115 Volt hatte, ging nun durch das Drahtseil, und der Lampen­viel Uebung, von seiten der Dame, denn vorwiegend Damen sind eine Unvorsichtigkeit vor, die aber keine Folgen gehabt hätte, wenn Kundschaften des Manicure, viel Geduld; besonders dann, wenn der der Mann nicht barfuß gegangen wäre, sondern Stiefel getragen Handpfleger weder amüsante Geschichten, noch Stadtflatsch, der beinahe hätte. In einem auderen Falle fand man den Verunglückten auf für die zwei Mark mitgefordert wird, zu berichten weiß. Der Manicure dem Rücken liegend, die Leitungsschnur feft umklammernd. Auch setzt sich an ein Tischchen, auf dem ein kleines Kissen liegt, die hier betrug die Spannung nur 115 Volt und die betreffende Dame nimmt ihm gegenüber Play, stützt den Unterarm darauf, Leitungsschuur war wiederholt sowohl von dem Direktor, als auch und die Vorarbeit beginnt. Zuerst wird der Nagel und die um von dem Ingenieur der Fabrik berührt worden, ohne daß fie irgend gebende Hautparthie leicht mit verdünntem Alkohol gereinigt, hierauf eine stärkere elektrische Wirkung verspürt hatten. beginnt das Abfragen der oberen Hornparthien, das Zurückschieben anderen Falle hatte der verunglückte Arbeiter nicht einma! In einem der Haut, falls welche über den Nagel hereingewachsen sein sollte. den Leitungsdraht selbst, sondern nur ein Rohr angefaßt, Dann wird ihm je nach Wunsch eine ovale oder beliebige andere in das die isolirten Leitungsdrähte eingezogen waren. Form gegeben. Nun beginnt die künstlerische Arbeit. Ein weißes Bußpulver wird über den Nagel gestrichen und mit einem Leder: läppchen o lange verrieben, bis dieser blizblank erscheint, hierauf nimmt der Manicure aus einem kleinen Ziegelchen ein wenig von einer rothen Maffe, färbt damit den Nagel der Dame rofenroth, glättet noch ein wenig mit einem Elfenbeinstäbchen, erzählt noch ein fleines Geschichtchen und hat seine Schuldigkeit gethan.- Die reichen Weiber New- Yorks nehmen jetzt nur noch Blumenbäder; und zwar sind es Rosen und Weilchen, die dabei den Vorzug er: halten; doch werden auch stark duftende erotische Blüthen falls fie für schweres Geld überhaupt zu haben sind dazu verwandt. Ein derartiges Blumenbad wird auf folgende Weise bereitet: Man nimmt eine bedeutende Quantität Rosen, Veilchen oder sonstige wohlriechende Blüthen, zupft die Blätter sorgfältig von den Kelchen und thut fie in einen feinen Mousselinbeutel, der mit seinem duftenden Inhalt in einen großen Refsel gelegt und mit tochendem Wasser übergossen wird. Zehn Minuten läßt man dieses Gebräu noch kochen und stellt es dann zum Ab­fühlen beiseite, nachdem der Beutel wieder herausgenommen worden -I-& uise Westkirch:" Unter dem Eise." Leipzig ist. Sobald das Waffer eine Temperatur von etwa 27 Grad R. 1897. Philipp Reclam jun. Das elegant ausgestattete Buch enta angenommen hat, wird ein gutes Parfum von demselben Duft, den hält fünf Novellen, in denen die Verfasserin versucht, seelische Ver die zu dem Bad verwandte Blüthe gehabt, hineingemischt, und die wickelungen, wie sie das Alltagsleben zu Tausenden mit sich bringt, ganze wohlriechende Flüssigkeit in die Badewanne gegossen, die uns zu entwirren. Es steckt viel gutes Wollen in diesem Versuch, auch gefähr bis zur Hälfte gefüllt sein muß. Um nun die Wirkung dieses kann man der Berfafferin nicht absprechen, daß fie Sympathie für Blumenbades das nach der Behauptung der genialen Erfinderin Volksschichten besitzt, die sich den Luxus einer Anschaffung ihres dem Teint eine rosige Frische verleihen und ungemein stärkend für Buches nicht erlauben können. Allein alle diese Versuche scheitern Hals- und Armmuskeln sein soll durch nichts abzuschwächen, ist an den Unmöglichkeiten, mit denen diefe Boltstypen" ausgestattet es nothwendig, daß die Badende fünfzehn bis zwanzig Minuten find. Nur die zweite Erzählung:" Zwei Gefichter der Welt," in der vollkommen ruhig in dem duftenden Wasser liegt und sich bemüht, es sich um den ökonomischen Rückgang einer süddeutschen Bauern­während der Zeit an nichts zu denken. Verschiedene Aerzte und wirthschaft handelt, macht hiervon eine anerkennungswerthe Aus­Droguisten in New- York , deren Meinung man bezüglich des Blumen- nahme. Die vier übrigen Erzählungen bestärken nur in der An­bades hören wollte, geben zu, daß das Waffer, in dem wohlriechende nahmte, daß die Verfasserin das" Volt" gar nicht kennt und niemals Blüthenblätter abgekocht sind, thatsächlich von stärkender Wirkung mit ihm in engere Berührung gekommen ist, so daß es manchmal auf Nerven und Muskeln ist, doch würde ein solches Bad ohne den den Anschein hat, daß alles auf Zuschnitt gearbeitet sei. Busaß einer foftspieligen Effenz mit dem Duft der betreffenden trotz aller dieser Mängel dürfte das Buch jedenfalls sein Publikum Blüthe nichts weniger als einen angenehmen Geruch entwickeln. Da finden. besonders die Rosen augenblicklich in New York sehr boch im Preise stehen für das Dutzend werden drei bis fünf, ja nicht

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vierte Fall war durch muthwilliges Berühren eines Leitungsdrahte herbeigeführt. In allen Fällen handelte es sich um Arbeiter und es ist auffallend, daß den Beamten und Ingenieuren die Berührung der Dräthe keinen Schaden gebracht hat. Die Erklärung hierfür liegt aber darin, daß die Beamten durch ihre Stiefel meistentheils sehr gut gegen die Erde isolirt sind, und der elektrische Strom das gehen entweder barfuß oder tragen Pantoffeln und haben vielfach her nicht durch ihren Körper hindurch gehen kann. Die Arbeiter feuchte Hände, wodurch der Durchgang des elektrischen Stromes durch den Körper sehr erleichtert wird. Jedenfalls beweisen diese Leitung, die einen Strom von 115 Volt Spannung führt, sei volle Unglücksfälle, daß die so oft vertretene Ansicht, das Berühren einer ständig ungefährlich, durchaus irrig ist. Es kann daher nicht eindringlich genug vor der Berührung aller elektrischen Leitungen durch Laien gewarnt werden.

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Literarisches.

Archäologisches.

Allein

Unter den Funden, die neuerdings in Pompeji gea felten zehn bis zwölf Dollars gezahlt, so dürfte ein Rosenbad I macht sind, verdient der eines Schmelztiegels aus Bronze