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Medizinisches.

Hütten aufhalten, find heller als die Männer; Stämme, die wesentlich| können, haben Garteninspektor a. D. Stein und andere Sachverstän­im Walde leben, heller als solche, die mehr auf dem Wasser leben; dige unlängst im schlesischen Zentral- Gärtnerverein ausgeführt, daß Kranke find heller als Gesunde, Kinder und Greise alle aus den fie an die von der Laus drohenden Gefahren nicht so recht glauben selben Gründen heller als Leute im mittleren Alter. Sehr hell können. Einzelne meinten sogar, daß die Laus nach Kali­find Neugeborene. Der Vortragende fand in einer abseits eines fornien, wo es wild wachsende einheimische Kernebstbäume niemals Dorfes erbauten Hütte einen Albino- Mann mit völlig farbstoff: gab, aus Deutschland   auf deutschen Edelreisern eingeschleppt morden loser Haut, mit rothem Haar und blauen Augen, also eine Art sei und sich in dem trockenwarinen Klima von Kalifornien   besser als Albino. Die Haut dieses Mannes war, offenbar durch die in der Heimath entwickelt habe, allerdings unter Annahme einiger Formen­Wirkung der Sonne und Luft, start angegriffen, entzündet und und Lebensvorgangsveränderungen. Im alten Europa   würden, so wird voller Schuppen.- von dieser Seite behauptet, wirklich eingeschleppte San José  - Läufe voraus­sichtlich feine erstaunlicheren Erscheinungen zeigen, als die heimischen Arten Europas  . Als botanisches Gegenstück dieses zoologischen Bors ganges wird der Hafer angeführt, der in Auftralien zum gefürchteten Unkraut geworden ist, weil er als Unkraut dort den langsamer wachsenden Weizen überwuchert und dessen Ernte schädigt. Austra­lischer Hafer nach Nordeuropa   zurückgebracht, nimmt sogleich wieder feine alte europäische   Lebensform au. Handelsgärtner Mailänder erklärte in jenem Verein in Breslau   folgendes: Ich war durch ein Jahrzehnt als Gärtner in Chikago thätig und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß schon in den nordamerikanischen tein arger Schädling Oftsteaten diese Schildlaus nicht nur Vielfach ist, sondern meist ganz von selbst zu grunde geht. habe ich Obstbäume ihres schönen Wuchses wegen von San José  und von Sta. Barbara in Kalifornien   bezogen, die nur ganz obers flächlich von den ansigenden Schildläufen gereinigt werden konnten. Niemals hat sich der sigengebliebene Reft milliardenweis vermehrt, sondern er ging durch Regen und Kälte meist schon im ersten Jahre völlig zu grunde. Diefelbe Erfahrung lehrt der einst mit so viel Sorge beobachtete Koloradokäfer; außerhalb feines trocken- warmen Heimathsgebietes entwickelt er sich um nichts gefährlicher, als unser ihm nächftverwandter Marienkäfer. Und so ist auch die San José­Schildlaus wohl nur eine örtliche Spielart, die ihre Schrecken unter veränderten Lebensbedingungen völlig verliert.

Humoristisches.

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Ein guter Kunde. Erster Kellner:" Sehen Sie einmal den Herrn, der dort schläft; ich habe ihn bereits fiebenmal geweckt und werde ihn noch siebenmal wecken." 3 weiter Kellner: Warum denn?" Erster Kellner: Er bezahlt jedesmal von neuem seine Beche, wenn ich ihn wecke!"

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30ologie. Lehrer( einen Schüler auf der Straße treffend, der mit einer Kate spielt):" Sage mir doch, Sepp, zu welcher Familie gehört dieses Thier?"

Sepp: Zur Familie des Schuhmachers Huberle."- ( Luft. Bl.")

t. Ist der Aderlaß als ein veraltetes Heil. mittel zu betrachten? Ueber diese Frage spricht sich ein ungarischer Arzt Dr. Kacser in der Wiener Klinischen Rundschau" aus. Die Blutentziehung war eine Säule unserer alten Medizin, und die Instrumente zur Vornahme einer solchen bildeten den Haupttheil des Bestecktes der früheren Aerzte, außerdem waren Anwendungen von Schröpf­töpfen und Blutegeln an der Tagesordnung. Die Heilkunde der Neuzeit hat den Aderlaß in den Bann gethan, aber das Bolt ist ihm bis auf den heutigen Tag treu geblieben und hält die Blütentziehung für ein wirksames Borbengemittel gegen die meisten Krankheiten. Das schlechte Blut gilt eben als die Ursache aller Uebel, und mit der Ausscheidung des frankheiterregenden Blutes muß auch die Krank­heit aufhören. Aus dieser Anschauung ergiebt sich die weit ver­breitete Anwendung des Aderlasses beim Volke, das beim geringsten Krankheitsgefühl dieses Allerweltsmittel in Anspruch nimmt. Au Sonntagen kann man auf dem Lande die Häuser der Leute, die sich mit dem Aderlaß befassen, von dem Landvolke geradezu umlagert sehen, das herbeikommt, um sich schröpfen zu laffen. Entgeht der Bauer einer Krankheit, so schwört er darauf, daß nur der Aderlaß ihn geholfen hat. Der alte Hufeland   nannte den Aderlaß noch den Heros der Medizin, zu seiner Zeit aber be. gann derselbe bereits in einen üblen Ruf zu gelangen, da man das Verfahren der Blutentziehung soweit übertrieb, daß man zu gleicher Zeit noch starke Abführmittel eingab, wodurch viele Mißerfolge herbeigeführt wurden. Besonders der englische Arzt Dyett 30g. nun gegen den Aderlaß zu Felde und erreichte die Ausschließung deffelben aus der ärztlichen Behandlung so vollkommen, daß es heute viele junge Aerzte giebt, die niemals Gelegenheit hatten, einem Aderlaß beizuwohnen und es als eine Schande betrachten würden, diefes veraltete Mittel anzuwenden. Es ist nun sehr interessant, daß Dr. Kacser nicht nur für seine Person die Blutentziehung für ein ganz hervorragendes Heilmittel hält, das unter keinen Um ständen aufzugeben wäre, sondern auch eine ganze Anzahl gewichtiger Autoritäten zu gunsten seiner Ueberzeugung anzuführen weiß. Die Wirkung einer Blutentziehung besteht darin, daß fie Stauungen des Blutes löst und dadurch nächst der Anwendung von Eisumschlägen zum wichtigsten Mittel zur Vermeidung von Fieber wird. Nach- Staatsanwaltschaft3- Rath." Zu diesem neuen Schubert befeitigt der Aderlaß nicht Milliarden nur Titel wird der Frantf. 3tg." aus Bayern   gefchrieben: Ein Dienst Bakterien, sondern wirkt auch entlastend und anregend auf mädchen hat folgendes zu bestellen: Die Frau erste Staatsanwalt die inneren Organe, besonders auf das Herz. Die läßt sich der Frau Staatsanwaltschafts- Rath bestens empfehlen und wohlthätige Wirkung äußert sich in einem starten Schweiß- läßt anfragen, ob die Frau Staatsanwaltschafts- Rath nicht heute ausbruch. Daraus ergiebt sich, daß die Blutentziehung Nachmittag mit der Frau ersten Staatsanwalt per Rad einen Aus­da angewandt werden soll, wo der Blutumlauf und die Blutbildung flug nach Niederrad   machen möchten?" geregelt bezw. befördert werden sollen. Von diesem Grundsatze aus­gehend trat vor einigen Jahren der Engländer Dyes mit seinen lehrreichen Verfuchen an die Oeffentlichkeit, auf grund deren er den Aderlaß als ein gründliches Heilmittel der Bleichsucht rühmte, indem unter Beobachtung einer geeigneten Lebensweise das Blut nicht nur Ein Sekundaner der Realschule in Koburg   hat seinen feiner Menge, sondern auch seiner Eigenschaft nach durch frisches Mißerfolg bei der Abschlußprüfung mehreren Personen, darunter gesundes Blut erfekt werden kann. Diese Behauptungen auch einem seiner Lehrer in einem Brief mit Trauerrand erregten großes Mißtrauen der ärztlichen Welt, fanden angezeigt, der folgende Worte enthielt: Theilnehmenden Freunden aber nach einiger Zeit bei einzelnen tüchtigen Aerzten, wie und Bekannten die traurige Nachricht, daß ich beim Examen durch­Schubert, Scholz, Wilhelmy, Jrion Aufnahme. Die Erfolge waren gefallen bin. Richard Löwenherz  ." gute, nur mußte man sich in acht nehmen, die Anwendung des In dem Emaillirwerk Austria   in Brür( Böhmen  ) Mittels nicht zu weit auszudehnen. Nach dem gegenwärtigen ist am Sonntag das Stanzwert abgebrannt, der Schaden be­Stande der Untersuchungen soll der Aderlaß bei folgenden Krank­heiten von günstiger Wirkung sein: bei Leiden des Zentral- Nerven- trägt 400 000 Gulden. zum Gehirn, Gehirnschlag und Entzündung der Hirnhäute, bei gewissen Nierenleiden, wo der Aderlaß durch seine schweißtreibende Wirkung von wohlthuendem Einfluß, bei Herzleidenden im Falle von Klappenfehlern. Ganz überraschend soll die Wirkung bei Lungenentzündung sein, wofür nur noch die Frage zu entscheiden ist, in welchem Stadium der Krankheit der Aderlaß angewandt werden soll. Der kürzlich ver­storbene berühmte russische Arzt Sacharjin, der überhaupt viel vom Von Shanghai   aus ist eine sehr bedeutende Bewegung Aderlaß hielt, empfiehlt, daß bei flürmischem Auftreten von Lungen- unter den Frauen China's hervorgerufen worden, die in den entzündung kräftigen Personen sofort zu der gelassen werden sollte. benachbarten Städten zu Massenversammlungen führte. Es wurden Ein warmer Anhänger dieses Verfahrens bei Lungenentzündung und Rundgebungen gegen die Polizei veranstaltet, weil diese Frauen und manchen Gehirnleiden ist auch der berühmte Wiener   Kliniker Noth- Mädchen wegen geringfügiger Vergehen mit Stockschlägen auf die nagel. Für die Anwendung bei Bleichsucht haben sich viele Aerzte Fußsohlen zu bestrafen pflegt. ausgesprochen. Wilhelmy berichtet von 30 meist vollständig erfolg. Die New York World" hat am letzten Freitag eine reichen Behandlungen verschiedener Stadien dieser Krankheit. Noch- million Exemplare abgesetzt. Die frei erfundenen Nach­mals aber soll gewarnt werden vor einer unbedachten Anwendung richten über einen Bruch der Vereinigten Staaten   mit Spanien   waren diefes Mittels bei allen möglichen anderen Krankheitszuständen außer die Ursache dieses beispiellofen Erfolges.- den genannten.

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Aus dem Thierreiche.

voll

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Vermischtes vom Tage.

In der Ortschaft Rebaix( Belgien  ) ermordete ein Unteroffizier Vater und Mutter und raubte 340 Franks, um vergnügt den Karneval zu verleben.-

In Amsterdam   wurde ein Drama: Dreyfus, oder der Märtyrer auf der Teufelsinsel" bereits über 40 mal bei aus­verkauftem Hause gegeben. Ein Drama, das den Bola- Prozeß be handelt, mit dem Titel Ich klage an, oder der Prozeß Zola  " ist in Vorbereitung.

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Ein neues Riesengebäude, ein Hotel, wird in New Yort mit einem Kostenaufwande von 60 Millionen gebaut. E3 bedeckt eine Grundfläche von 168x130 m Größe, hat 2 Keller­geschosse und 15 Stockwerke.

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Die San José- Schildlaus. Während einige Entomos logen die Gefährlichkeit dieses Thieres nicht genug hervorheben Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .