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von den älteren Kameraden, die bei Tische saßen oder im Zimmer herumgingen, eigenthümliche, heimliche, verdachtvolle Blicke in der Richtung nach ihm flogen, daß sein Auge halb ver­ächtliche, halb mitleidige Mienen erblickte, die unzweifelhaft ihm galten. Obwohl niemand ihn zu meiden schien, so fühlte er doch, sobald er einer Gruppe näher trat, daß das Gesprächsthema geändert wurde, daß man geheime Zeichen mit einander aus tauschte. Langsam, doch mit erschreckender Klarheit drang sich seiner Seele die Gewißheit auf, daß sich um ihn eine sonder bare Leere, eine drückende, unangenehme, tödtliche Atmosphäre bilde. Was es war, konnte er nicht errathen, und fühlte doch, daß es ihn unsäglich kränkte. Er setzte sich in eine Sopha­Ecke, um seine Gedanken zu sammeln und über seine Lage nachzudenken. Sein erster Gedanke war: Vielleicht ist es bloße Einbildung? Vielleicht sehe ich Gespenster und ängstige mich vor den Gebilden meiner eigenen Phantasie? ( Fortsetzung folgt.)

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Afrikanische Greuel.

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besagten Hanswurftes zurückkommen; auch nicht auf die unwürdige Komödie, zu welcher der sehr ernsthafte Banditenstreich dieses Hanss wurstes in England den Anlaß gegeben, und in welcher Komödie das englische Parlament eine so unwürdige Rolle gespielt hat, wie nur jemals irgend ein Parlament. Und das will viel sagen. Was wir ins Licht stellen wollen, ist die zerstörerische, mörderische Wirkung des Kapitalismus, der, um seiner wahnsinnigen Profitwuth zu fröhnen, ganze Boltsstämme dahin rafft und seinem Doppelgott: Moloch­Mammon Menschenopfer ungezählt" bringt. Und Volksstämme dahinrafft, die das soll nicht die moralische Schuld steigern; das betonen wir, um die Kulturfeindlichkeit des Kapitalismus zu zeigen- Volksstämme, die körperlich und geistig hoch veranlagt sind und eine gewisse Aehnlichkeit mit den Germanen haben, als diese an die Pforten des römischen Weltreichs zu pochen begannen. abschlachtung aus sicherer Ferne, vermittelst Maschinenkanonen­Die Greuel des Matabele Krieges, richtiger der Matabele ist in frischem Gedächtniß. Was die Kugeln und die dem Blutbad folgenden Seuchen verschonten, das ward dem Hungertod ge weiht. Dem natürlichen und dem künstlichen Hungertod, ob­gleich auch der natürliche infolge der Rinderpest, die das Haupt­Nahrungsmittel der Eingeborenen zerstörte, durch die Handlungen des Rhodes und seiner Beute herbeigeführt war. Immerhin ist ein Unterschied. Und der künstliche Hungertod ist's, von dem jetzt die " Und von Rede sein soll der künstliche Hungertod als nothwendige, be= rechnete Wirkung einer durch berechnete vorbedachte Maßregeln fünfilich geschaffenen Hungersnoth. Wir geben das Wort einer klassischen Zeugin, Miß Harriet Colenso-, der edlen Tochter des verstorbenen füdafrikanischen Bischofs Colenso, der sein Leben lang für die unglücklichen Eingeborenen und eine menschliche Behandlung derselben gekämpft hat, und dessen Werk von seiner, des Vaters würdigen Tochter fortgesetzt wird. Als Schriftstelleriu und Agitatorin unermüdlich, hielt Miß Colenso voriges Jahr in England, wo sie sich nur vorübergehend aufhält, einen Vortrag über die Zustände in Südafrika . Sie verglich diese mit den Zus ständen in Indien und sprach u. a. von der künstlichen Hungersnoth, die 1896/1897 im Matabeleland geschaffen worden sei. Deshalb heftig angegriffen, antwortet sie im Londoner Social­democrat": In Südafrika darin haben meine Angreifer recht- giebt es immer irgendwo Hungersnoth. Diese entsteht aber entweder durch Waffermangel, oder durch Henschrecken, oder durch Viehfeuchen. An der Küste und wo Eisenbahnen sind, ist es jedoch stets möglich, durch Ein­fuhr von Nahrungsmitteln der Noth abzuhelfen. Bei mehreren Gelegen heiten war ich zu meiner Freude selbst Zeuge, daß in Natal und dem britischen Zululand erfolgreiche Bemühungen gemacht wurden, Hilfe zu leisten; Thatsache ist, daß Präsident Krüger, so viel Getreide wie er nur fonnte, durch Maulesel- Züge in die nördlichen Distrikte schickte, wo, wie er nach einer Inspektionstour feststellte, unbeschreibliches Elend und schrecklicher Mangel" unter den Gingeborenen herrschte. Viele Tausende leben von Wurzeln und Beeren."( Siehe Daily Telegraph ", Korrespondenz vom 30. Oktober 1896.) Und nun füge ich einige Beispiele aus dem reichen Beweis= material an, das meine Behauptung, für welche ich die Ver­antwortung vollauf übernehme, bekräftigt für die Behauptung, daß die Briten die Hungersnoth unter den Matabelen vorbereitet, ihr den Weg gebahnt haben.( have paved the way).

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Afrika ist jetzt das große Vivisektions- Objekt für die europäische Zivilisation". Freilich, ein jedes Gleichniß hinkt, und das Thier, welches bei lebendigem Leibe zerschnitten wird, ist das Opfer eines höheren, idealen Interesses es dient durch seine Leiden den Zwecken der Wissenschaft nicht blos, sondern auch der Humanität. Aber wo ist bei der Vivisektion Afrika's das höhere, ideale Inter­effe? Wissenschaft? Die Vertreter der Wissenschaft, die Forscher, welche den dunkelen Erdtheil erschließen wollen, und in seinem Schooß die Antwort auf so manches Räthsel der Geologie, der Ethnographie 2c. suchen sie sind allesammt außer sich über die jezt modische Kolonisation", welche die Bewohner Afrika's, so weit fie nicht ausgerottet werden, nur erbittert, in jedem Europäer einen Feind, einen Verbrecher erblicken läßt, und sie törperlich und geistig verseucht. Die wissenschaftliche Erforschung Afrika's , darin stimmen sämmtliche unabhängige Männer und Frauen der Wissenschaft denn auch Frauen find an dem Werke betheiligt überein, ist durch die sich Kolonialpolitik nennende internationale Räuberpolitit außerordentlich erschwert, um lange Jahre zurückgeworfen worden. Wo vor dreißig, vierzig Jahren der sich menschlich und gefittet benehmende Europäer furchtlos den Fuß hinsetzen tonnte, überall findlicher Neugier und findlichem Vertrauen begegnend, da muß jetzt jeder Fußbreit Landes gewaltsam erkämpft werden. Und wer heute, wie es vor länger als einem Menschenalter Living stone that, als einzelner Reisender den riesigen Kontinent durch­queren wollte, auf die naturkindliche Gastfreundschaft der Eingebornen bauend der würde sein Unterfangen am ersten Tag, nachdem er über die Tragweite der Zivilisations- Mordwaffen hinaus ins Innere sich gewagt hat, mit dem Leben zu zahlen haben, und zwar zur Sühne von Verbrechen, welche die europäischen Kolonisatoren und Zivilisatoren verübt haben und Tag für Tag weiter verüben. Die angeblichen Vortheile, welche die Kolonialpolitik der Kultur gebracht haben soll, lösen sich bei näherer Betrachtung in blauen Dunft auf. Das Nützliche, was in Wirklichkeit zu verzeichnen ist: wissenschaftliche Entdeckungen, Anknüpfung von Handelsbeziehungen, Errichtung von Schulen und anderen Kulturanstalten- das alles Mr. Selous( folonialpolitischer Chauvinist. Anim. d. U.) schreibt wäre auch ohne diese sogenannte Kolonialpolitik zu stande gekommen, von Buluwayo aus am 26. August 1896 in folgender Weise über die und zwar in viel weiterem Umfange und die Zivilisation, welche Verhältnisse der Eingeborenen des Westens, Nordwestens, Nordens, thatsächlich auf Syphilisation der Eingeborenen hinausläuft, Nordostens und Oftens: Alle eingezogenen Erkundigungen laffen wäre nicht in Schmuß gezogen worden. In Schmutz gezogen durch sich darin zusammenfassen, daß der größte Theil dieses Volkes jetzt Vertreter aller sogenannten Kulturnationen; denn wenn wir von schon an Nahrungsmangel leidet, weil das ganze Bieh oder doch afrikanischen Greueln reden, so reden wir nicht von den Unthaten fast alles an der Rinderpest gestorben ist und eine große einer einzelnen Nation, sondern von dem internationalen Menge des Getreides, mit dem die Leute jährlich unterstüt Wettrennen des Raubmords und der Brandstiftung, werden, von den Weißen weggenommen und vernichtet das der internationale Kapitalismus in seiner Beutegier veranstaltet wurde.( Sonnenschein und Sturm in Rhodesia ", S. 251.) In hat, weil die Kulturländer der alten und nenen Welt seiner vor der Time3" vom 20. Juli 1896 ist zu lesen: Der Eingeborenen­feinem Verbrechen zurückschreckenden Habsucht nicht mehr genügen. Kommissar Thomas tam gestern( 27. Juli) von Jnyama Endhlovn, Da hat keine Nation der anderen etwas vorzuwerfen, und jede 30 engl. Meilen nordwestlich von Buluwayo, zurück; er war bei tann, wenn die haarsträubenden Berichte der Metzeleien und Mord: einer Expedition zur Einsammlung von Getreide. Sein Gefolge... brennereien, welche die afrikanische Kolonialpolitik ausmachen, durch bestand aus 90 Jungen" Colenbrander's, die aber nur 5 Pferde die Presse gehen, zu sich sagen: Fabula de te! Was da erzählt und 4 Wagen bei sich hatten. Herr Thomas sammelte" ungefähr ist, einerlei, welcher Nation die Verbrecher angehören, tönnte auch 1300 Säcke Getreide.... Tavon schickte er in den Wagen 280 Säcke von den Angehörigen deiner Nation verübt sein. Denn die nach Buluwayo und vernichtete, strengen Befehlen ges Einen treiben es so schlimm wie die Anderen. horchend, den Rest, im Werth von( nach den laufenden Breisen) 12500 Pfd. Sterl. Infolge der Wernichtung des Ge­treides droht unmittelbar Hungersnoth( famine is imminent) und wenn die Rebellen hereinkommen( und sich ergeben), wird es ganz unmöglich sein, fie auch nur einen Tag zu ernähren". ( Reuter's Special Service, Buluwayo, 28. Juli.)

Heute wollen wir uns nicht mit deutschen, nicht mit fran­zösischen, nicht mit belgischen und portugiesischen Afrikanereien beschäftigen, sondern mit englischen. Nicht als wollten wir in diesem internationalen Wettrennen der niedersten menschlichen Eigenschaften und Triebe den Engländern den Preis zuerkennen. In diesem Wettrennen haben sich Alle die Palme verdient- es herrscht Gleichheit der Befähigung und der Anstrengung.

Und den Engländern muß fogar der mildernde Umstand zu­gebilligt werden, daß sie in Südafrika die Grundlage für eine zukunftsreiche Staatenbildung gelegt haben. Desto greller tritt aber auch dort auf der anderen Seite die verderbliche Wirkung des Kapitalismus zu tage, der in Herrn Rhodes seinen rücksichts­lofesten Agenten( und nebenbei in dem Zalmihelden Dr. Jameson einen unvergleichlichen Hauswurst) gefunden hat.

Wir wollen hier nicht auf den verunglückten Einfall" des

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Eine Ahnung von dem, was folgte, fann man aus einem Interview mit Mr. Colenbrander, veröffentlicht in dem Globe". vom 23. November 1896, bekommen. Mr. Colenbrander nimmt eine hohe amtliche Stellung ein. Jetzt so sagte er da Mr. Rhodes abgereist ist( nach England), habe ich allein den Befehl über die Matappos. .. Ich habe meinen Bruder und zwei Schwager zu Eingeborenen­Kommissären ernannt." Nach dem Bericht des Interviewers, der aus Bulu­wayo den 19. Oftober datirt, sagte Herr Colenbrander weiter: Viele werden einen harten Kampf haben, die Regen. zeit zu überleben.... Diesen Morgen hätten Sie