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Wer hat es Euch gelehrt?"
megenen Einbrecher aus grauem Alterthum, die den Schatz Gregor!" riefen beide Kinder, auf Gregor zuspringend, Nhampfinits zu stehlen unternahmen, befchäftigten einstmals die der gutmüthig lächelnd auf der Bank saß. Volkssage.
„ Das ist schön! Aber für Euch ist's Zeit zum Schlafengehen!"
Wirst Du auch mit uns schlafen gehen, Mütterchen?" fragte Lieschen, indem sie den Bohrer weglegte und ihr Kleid von den Holzspänen reinigte.
" Nein, mein Kind, ich muß noch warten, bis der Vater tommit."
" 1
Wo ist denn der Vater hingegangen?" Zum Herrn General," sagte Angela. " Und kommt er bald zurück?"
Das weiß ich nicht, mein Kind. Aber ich muß auf ihn warten. Vielleicht wird er hungrig sein, dann muß ich ihm zu effen geben." Mit diesem Gespräch über den Vater lockte Angela die Kinder aus der Küche ins Zimmer, zog sie dann aus und brachte sie zu Bett.
"
Nein, nein, Mütterchen, geh' nicht fort, erzähl' uns noch vom Vater!"
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Was soll ich Euch erzählen?"
Wie gut er ist, weißt Du, Gregor hat uns so wunder schöne Geschichten von ihm erzählt."
Und Lieschen zwinkerte mit den Aenglein vor lauter Entzücken. der stoncino
Was waren das für Geschichten?"
noch ist unaufgeklärt, welchen Weg er fand, um zu seinen In anderer Weise interesfirt Grünenthal als psychologischer Fall. Schätzen zu gelangen. Die Einbildungskraft fegt am liebsten das Abenteuer an erfte Stelle. Hier sind die Tausendmarkscheine übereinander geschichtet, verschlossen und verwahrt. Bedrucktes Papier und es vermag so viele Werthe darzustellen. Ein Griff, eine Gelegenheit und du bift Herr über diese Werthe. So ungefähr stellt man sich vor, seien die ersten versuchenden Gedanken im Hirn Grünenthal's aufgestiegen. Dann das Gefühlsleben des Mannes nach der That! Welche Fülle von Phantasien, welche Unmenge von Vermuthungen kann man da ausbauen. Die merkwürdigsten Seltsamkeiten fönnen nicht mehr überraschen. Selbst die sentimentalfte Einbildungskraft findet Stoff, fich daran zu bethätigen. Sie ist dem Fall Grünenthal auch nicht erspart geblieben. Man dente nur an die Kirchhofsszenen. Wie viel Sentimentalität läßt sich mit diefer Seltsamkeit verknüpfen, die vielleicht nur einen frankhaften Geistesvorgang darstellt. Am Grabmal feines eigenen Kindes versteckt Grünenthal einen Theil seines Schazes. Er schleicht hin, als wollte er des Verlorenen gedenken; und in seiner Seele lauert die Gier, das Erraffte sich zu holen. Wie leicht könnte ein inneres Geficht in ihm wach werden und die Augen seines Kindes tönnten ihn anstarren, wie das mahnende Gewissen.
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In der That fonnte man den todten Kinderaugen" diesmal in öffentlicher Besprechung begegnen. Grünenthal indeffen war vermuthlich nicht der Mann, der schreckhaften Gemüthes vor solcher Phantaftit leicht erblaßte. Die gemüthliche Seite scheint weder vor Er erzählte, wie einmal in einer großen Stadt ein großes noch nach der That bei ihm besonders lebhaft entwickelt gewesen zu Schießen und Hauen war. Die Leute hieben einander in fein. Er lebte eigentlich, wie ein richtiger Dutzend- Bergnügling, Stücke, hörft Du, Mutterl, und dann entstand ein großes manchmal wie ein renommistischer Prahlhans in den Tag hinein. Feuer, alle Häuser brannten, daß es ganz schrecklich zu schauen Die Weiber von der Sorte, die unschwer zu erobern ist, waren eben seine Paffion. Im übrigen ließ er sich in aller Bequemlichkeit gehen. war. Nun, vor einem brennenden Hause stand ein Haufen G3 fiel ihm nicht ein, sich in Sicherheit zu bringen, ehe er ents Türken, und unsere Leute ficlen über sie her. Sie schofsen deckt wurde. Mit einem gewiffen Phlegma vertraute nach den Unferigen und die Unserigen nach ihnen, so lange, bis auf feinen Stern: feine Umgebung werde ihn eben der sich alle erschossen waren. Wie mum alle Türken todt auf der Erde immer als glücklichen Börsenspekulanten ansehen, lagen, und das brennende Haus zusammenzustürzen begann, schon besondere Ausgaben gönnen könne. Damit genug! Jom da sahen die Unsrigen, daß aus den Fenstern dieses Hauses wurden die braunen Bankscheine wirklich nicht schwer; und man noch geschoffen wurde. Da wollten die Unsrigen auch nach legt um des überraschenden und noch nicht flargelegten Borfalls den Fenstern hinaufschießen. Doch der Vater rief: Halt! willen mehr Geheimnisse in die Person Grünenthals, als diese Person Das find Frauen! Und es waren wirklich drei Türken- nach der psychologischen Seite hin verdient. Ein anderer überraschender Vorfall der jüngsten Zeit wird zwar frauen. Da schrien die Unsrigen: Nieder mit ihnen! teine Phantasien aufreger, aber doch als öffentliches Symptom Die Frauen fchoffen so lange, bis die ganze Ladung Tagesgespräch werden. Unfer Oberbürgermeister also will Ernst verschossen war. Dann warfen sie die Büchsen zum machen und die schwere Kette ablegen. Früher hat er sie manchmal Fenster hinaus. Das sagt der Bater zu der Bater zu Gregor: leichteren Muthes getragen. Nun ist ihm in seinem Amt so bange Mir nach, Gregor, sonst verbrennen die armen Frauen! geworden, wie vielleicht manchem Jasager des Zentrums von Regierungsfähig fich erhalten, Sie liefen also ins Haus hinein, erbrachen die Thür heute, der bei sich denkt: und die Türkenfrauen glaubten, daß man sie ermorden wollte, das erhebt die tapfere Männerbrust. Wenn nur daheim die rauhen und warsen sich mit Messern über sie her. Doch der Bater Stürme nicht wären. Wie leicht wirbelt folch ängstlich gehütetes Mandat in die
wand der Einen das Meffer aus der Hand, Gregor that das Datums. Sonst fte. Herrn Belle's Bänglichkeit ist neuen
selbe mit der Anderen, und die Dritte stieß sich selbst das Meffer in die Brust. Die anderen Zwei wurden von Vater und Gregor aus dem Zimmer getragen; faum hatten sie das Bimmer verlassen, als der Plafond herunterfiel, und so verbrannte die dritte Türkenfrau." hord
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( Fortsetzung folgt.)
or of in uselk ved brud, tim la sido mund
Bonntagsplauderet.
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immer noch fröhlich und heiteren Sinnes einher und lächelte. Ward er auf eine Wolfe, mit Reaktion geladen, aufmerksam gemacht, er hatte fein feines Lächeln übrig, schüttelte mit dem Kopf und sagte: Nicht doch, liebe Freunde: das ist keine Wolte, ein Noelfled. Bertheilt er sich, Bertheilter ein Wölfchen nur,
um
so strahlender wird die Sonne leuchten. Nun ist unser frische und so geschmeidige Belle des Lächelns müde und er hat ganz plöglich die Laft seiner Jahre entdeckt, die man ihm doch sonst nagmum nicht angemerkt hätte. Ja, ja, die Märzenstürme, sie hatten immer tist ben out siihr Bedenkliches für alle Leute, die auf der Brust" nicht kräftig genug find. Unfer müder Oberbürgermeister wird wohl vor dem rauhen Berliner Wind im Süden Schuh und Erholung suchen; und Wie sehnsüchtig starrt so mancher arme Teufel nach dem Schau- wenn wir gerecht sein wollen, der Märzentage Qual war groß für Auf der einen Seite das Regierungspräsidium mit seinem laden des Geldwechslers! In den Schüffelchen sieht er die Gold- ihn. und Silbermünzen. Er ist vielleicht zu Tode betrübt; die folgen gleichförmigen: Duck' dich, auf der anderen die Männer der Schnell empor schwersten Entschlüsse seines Lebens hingen davon ab, würden ihm Gemeinde mit ihrem ebenso gleichmäßigen: halte den Nacken steif. Das hält niemand auf nur ein paar dieser dummen Goldstücke in die Hände gedrückt. Und und Dauer aus; bas wäre dag Dasein eines autowelche Luftschlöffer baut die träumerische Phantasie, u.nn sie auf die Stehaufmännchens. Noch vor einigen Tagen, das Thema vom lockenden Golde fommt. Es ist ein Lieblingsspiel matischen Der neuen Bildsäulengallerie im der Meisten, die gar nichts haben, daß sie sich wenigstens am hätt als die ersten Statuen ich doch!" ergöhen. Wie schweift die Einbildungstraft Thiergarten enthüllt wurden, verbarg Herr Belle unter freudigem gerne in die Weite; wie wollte der genießen, wie jener Lächeln seine innere Betrübniß, den Kummer, der ihn zur Entfein Leben werkthätig einrichten. Wenn er nur die Wünschelruthe fagung trieb. Er war so start im Nachgeben und noch immer war's nicht genug. Da begann sich der Pessimismus in unserem tennte, die ihn zu verstreuten Schägen führte! frohgemuthen Bürgermeister zu regen und er fiel- eine Märgleiche. Alzugroß ist das Befireben unserer Berliner nicht, sich die Fürstenstatuen an der Siegesallee anzusehen. Trotz der Neugierde, die dem Berliner , wie jedem Großstädter, nachfagt. Noch stehen die ersten Fürstendenkmäler, die Vorläufer zur Statuen gallerie ziemlich verlassen da und sie wirken in der drohend schneidigen Haltung, die unseren Herren Künstlern wahrscheinlich als das Ideal So jähe Wandlungen haben etwas Räthselhaftes an sich. Mit des Heldenthums vorkommt, ganz eigenthümlich. Es ist, als wollten dem Mann und seiner That beschäftigt man sich darum in weiten sie dem, der an ihnen vorüberkommt, zurufen: Hüt' Dich, tomm mir Boltstreifen. Hätte Grünenthal einen Onkel in Amerika beerbt, nicht zu nah! Die Künstler hatten freilich keine Vorbilder für die dann wäre es eine Sensation" für eine flüchtige Minute gewesen, allen brandenburgischen Fürsten; und so steckten sie, was ihnen als Man hilft Es hat einmal ein Faktor Glück gehabt. Aber das Phantastische Heldenmuster neuester Façon vorkam, in alte Stoftime. der That in einem modernen Betrieb übt seinen Reiz. Die ver- sich eben, wie man tann. Man hat auch den gelehrten und geist
In unserer nüchternen, disziplinirten Gesellschaft pafsirt nun ein Vorgang, der uns phantastisch streift. Das Märchenhafte hat fich ereignet. Ein Mann, der nichts besaß, wurde im Handumdrehen ein großer Herr und die braunen Scheine, die er an sich zu locken verstand, flogen ihm leicht von der Hand, leichter, als Zaufenden und Abertausenden die Groschenstücke. Ein fecker Griff, eine rasch ausgenugte Gelegenheit und der Zauber war gethan.
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