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der Richter", bie hoch über der Stadt durch die telegraphisch bestellt werden. Unter dem Bugspersonal befinden fich Luft faufen, wirken äußerst wuchtig. Nur will es einige Bedienstete, welche Französisch und Deutsch sprechen. Der Scheinen daß es nicht gerade Märchenstimmungen find, Schnellzug wird regelmäßig am 2. und 16. eines jeden Monats die der Künstler hervorruft. Diese scheint H. Vogel- Blauen, der zwischen Petersburg   und Tomst verkehren. bekannte Zeichner der Fliegenden Blätter  ", in feinen töftlichen

Ein Gönner der Dichter. Im Jahre 1025 fand in London  leinen Entwürfen zu Grimm's Märchen viel eher getroffen zu ein Festmahl statt, das alle Mitarbeiter des Ners Monthly haben. 5. Mühlig in Düsseldorf   ftellt in fleinen, scharfen Magazine" vereinigte, um den Erfolg des jungen Unternehmens zu Feberzeichnungen die Landstraßen, Feldszenen mit großer Lebendig feiern. Leiter war der Lyriker Thomas Campbell  . Er wurde auf feit dar. Unter den Illustrationen der Karlsruher   all- feiern. morgen und Hein, die sich in ihrem Charakter ihrem Vorwurf, gefordert, einen Trinkspruch auf einen großen Gönner der Poeten Stifters Studien, fehr gut anpaffen, befindet sich von dem ersteren auszubringen. In beredten Worten prieš er Napoleon I.   Erstaunt fragte man, was der für die Schriftsteller gethan habe. ein hervorragendes Stimmungsbild einer füddeutschen Stadt, die im Herren," antwortete Campbell in drolligem Ernst, etwas sehr Mondschein wie verträumt daliegt. W. Hasemann   in Gutach  ( Baden) erweist sich auch in seinen vielen kleinen Stizzen als ein Großes: Er hat einen Verleger erschießen lassen."- tüchtiger Schilderer des Bauernlebens, und von E. Liebich, der in demselben Städtchen wohnt, find weiche, anmuthige Flluftrationen zu Heyse's Novelle Das Glück von Rothenburg" ausgestellt.

Unter den übrigen Zeichnungen finden sich viele mittelmäßige und schlechte Arbeiten. Das Süße, Glatte, Charakterlose überwiegt. Anzeichen weisen aber darauf hin, daß es auch in Deutschland   hierin beffer wird. Dstar Rühl.

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Kleines Feuilleton.

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Theater.

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Meine

Im Neuen Theater wurde am Sonnabend Hennequins Schwant Die Freuden der Häuslichkeit" gegeben. Unter Den fläglich seichten Novitäten der letzten Tage hebt sich diese Komödie wenigstens durch den Willen zur Satire ab. Diefer Wille reicht zwar nicht weit; immerhin fühlt man mitunter ein Stück geistiger Belebung und manches gute ironische Wort schwirrt empor. Die Fronie liegt schon im Titel der Komödie. Ein alternder, reicher Junggeselle ist der Gasthäuser und der gefälligen Damen müde. Za flug, um in feinen Jahren selbst zu heirathen, will er häusliches Be hagen bei seinem Neffen finden. Der junge Mann heirathet ein zärtliches Mädchen aus guter Familie, und der Onkel schafft beiden Leider entpuppt für eine halbe Million ein gemächliches Dasein. sich die süße Braut schon während der Hochzeitsreise als fleine Bestie. Es giebt ewiges Reifen und Gezänke in der jungen Ghe, und so ist der angejahrte Dufel froh, wieder zu seiner Freundin" von ehedem, der lieben Angela, zurückzukehren. Die sogenannte Häuslichkeit ist ihm auf immer verleidet.

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Aethertrinker. Auf eine eigenthümliche Erscheinung im Kreise Heydekrug   weist der dortige Physikus Dr. Cohn im neuesten Hefte der Vierteljahrsschr. f. ger. Med." hin. Es handelt fich um die gleichsam feuchenartige Verbreitung des gewohnheits­mäßigen Aethertrinfens unter der littanischen Landbevölkerung. Daß es vereinzelte Personen giebt, die dauernd Aether trinken, weiß man lange Zeit. Neu ist aber die Waffenverbreitung des Lafters. Nach Dr. Cohn hängt der Mißbrauch mit der Branntwein­Herr Alexander war der gequälte Dutel. Er war nicht so besteuerung zusammen. Er hat 1887 begonnen, als eine erhöhte Steuer auf Branntwein eingetreten ist. Ein Liter Spiritus fostet luftig, als foust, und auch das Publikum nicht. Für einen im Kreise Heydekrug   durchschnittlich 1 M. 30 Pf., der Liter Nether Schwank ist manches eben doch zu bitter und rauh in der Arbeit -ff. hingegen ist für eine Mark zu haben. Dabei genügen viel geringere Hennequin's. Jm Thalia Theater wird jetzt eine englische Harlekinade Mengen Nether als Alkohol, um einen Rauschzustand zu erzeugen. Die Mumie" aufgeführt. Es ist eine Klownkomödie Der gewohnheitsmäßige Nethergenuß ist unter den littauischen Bauern im Kreise Heydekrug   ganz allgemein verbreitet. Von der Beliebtheit im Londoner   Pöbelgeschmack; die Kunstkritit hat also mit des Aethers unter den Bauern, schreibt Dr. Cohn, kann sich jeder ihr nichts zu schaffen. Im Tingel Tangel würde sie von überführen, der an Markttagen hier oder im benachbarten Szibben sogenannten" Excentric" gespielt. Im Thalia- Theater war Herr weilt. Auf Schritt und Tritt macht sich der Aethergeruch, her- Juntermann der Excentrickomiker. Ein mürrischer Professor hat stammend aus der Ausathmungsluft der halb oder ganz an die fire Idee, egypische Mumen durch Elektrizität neu beleben zu getrunkenen Bauern bemerkbar, und wenn an den Passanten der können. Den Wahnwitz benützt der Clown im Stück( Herr Junker­Landstraße zwischen Heydekrug und dem Nachbarort ein mit mann), um den alten Professor zu nasführen und dem Gelächter lärmenden Infassen gefüllter Wagen, auf dessen Pferde der be- preiszugeben. Er spielt sich natürlich als Mumie auf. Auf das trunkene Besizer erbarmungslos dreinschlägt, im gestreckten Galopp völlige theatralische Verblödungssystem wollte, merkwürdig genug, vorbeifauft, so fliegt an ihm gleichzeitig ein ätherduftender Luftzug selbst das Publikum nicht recht eingeben. Die Freie Voltsbühne hat am Sonntag im Friedrich. vorüber. In dem Genuß des Aethers giebt es feinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Man sieht am Schlusse des Markttages Wilhelmstädtischen Theater Hauptmann's Weber ebenso viel betrunkene Männer wie Weiber herumtaumeln; und mir drama aufgeführt. Der Erfolg war ähnlich, wie bei früheren find Fälle bekannt, in denen bereits Kinder im zartesten Alter nicht Darstellungen. Er deckt sich nicht immer mit dem Eindruck, den die Er ist am stärksten nach dem nur zeitweilig dem Aethergenuß fröhnten, sondern sich dermaßen an fortreißende Lektüre hinterläßt. ihn gewöhnt hatten, daß es schwer fiel, ihnen den Aether zu ent- zweiten und vierten Aft, am schwächsten nach den Eingangsszenen ziehen." Getrunken wird entweder Schwefeläther oder Hoffmanns- und Glendsschilderungen im ersten Att. Die Aufgabe, an das gestalten­reiche Drama und seine naturalistische Methode heranzutreten, ift tropfen", eine Mischung von Aether und Weingeift. für das Friedrich- Wilhelmstädtische Theater unmöglich. Man behalf Der erste fibirische Schnellzug, der am 1. April von sich diesmal also mit einer ganzen Anzahl von anderen Petersburg nach Tomst abgelassen wurde, stand durch einige Hilfskräften; unter anderem gab Herr Paul Pauly den alten Tage auf dem Nikolai- Bahnhofe zu Petersburg   bereits reifefertig. Baumert, wie er ihn im Deutschen   Theater mehr als hundert mal Der Train wird sechs Tage lang ununterbrochen fahren. Derfelbe gespielt hat. Nur meinte er, ein Gröberes an Kraftaufwand thun ist mit solchem Luxus und Komfort ausgestattet, daß er in Europa   zu müffen, wie es reifende Schauspieler machen, wenn sie nach Provinz­feinesgleichen kaum haben dürfte. Nach einer von der Nowoje städten kommen, und das ist vom llebel. Im allgemeinen war Wremja" und den Nowosti" entworfenen Schilderung sind die man bemüht, das Bühnenbild der Weber" nach erprobter Vor­Waggons so tonstruirt, daß die Reifenden während der Fahrt weder lage festzuhalten; nur fündigte man leider nicht selten Schaufeln noch Rütteln empfinden; außerdem ist dafür gesorgt worden, durch überlarmoyanten Vortrag; geradezu typisch für das, daß die Passagiere während der Fahrt bequem und gefahrlos aus was nicht sein soll, war die tragische" Deklamation einem Waggon in den anderen gelangen tönnen. Der ganze Train der Heinrichen", und ein Muster von Ungeschmack schuf die Schau ist elektrisch beleuchtet und hat Wasserheizung. Der Train spielerin, die die Frau Dreißiger spielte. Das war Routine in der besitzt ferner ein Buffet, ein Speisezimmer und eine Bibliothek. verrufensten Bedeutung. Wie soll es aber auch anders sein in dem Leytere enthält alles, was im Laufe der letzten Jahre über Sibirien   Hause eines Kunstverderbers wie May Samft, der gegenwärtig mit im Drucke erschienen ist; sie befindet sich im Salonwagen, in welchem den abgelegten Kleidern des Herrn Prasch vom Berliner   Theater, gleichzeitig auch ein Piano, Schachtische und Rauchrequisiten unter mit der Mordkomödie von den kleinen Bagabunden hausiren geht? gebracht sind. Eine Sehenswürdigkeit des Salonwagens ist seine -ff. Ventilation. Oberhalb des Daches der Wagen sind Respiratoren aus gelegt, in denen sich Luft aufammelt( für die Sommerzeit), die durch verschiedene Röhren geht, sich dabei abkühlt und dann in den Wagen gelangt. Jedes Rupee ist für vier Passagiere bestimmt, ebenso die Schlaftupees, wo sich transportable elettrische Lämpchen vorfinden. Die Pläge sind numerirt, und vor jedem Plazze steht ein zusammen legbarer Tisch. In den Gängen der Waggons find geographische Karten ausgelegt und Schreib- Utensilien in Bereitschaft. Aus jedem Rupee führt eine elektrische Glocke zum Buffet und zum Bugsperfonal. Jeder Waggon hat einen Toilettenraum mit allem Toilettenzubehör und Hanteln zur Gymnastik. Im Zuge befindet Nahrungsmittel und Medikamente ber sich eine Wanne mit Touche und ein besonderer Apparat zur Chinesen. In Gardener's Chronicle" giebt Mr. Davis einige gyinnastischen Behandlung der Hände, der Füße und des Rückens, intereffante Details über die Nahrungsmittel und Medikamente, da in anbetracht des sechstägigen Sitzens gymnastische Uebungen denen man im Chinesenquartier zu San Francisco   begegnet. Vor nothwendig sind, um eine regelmäßige Birkulation des Blutes zu allem fällt die Menge der Lilienzwiebeln auf, welche die Chinesen erreichen. Das Buffet führt nur falten Imbiß, Thee   und Kaffee; in leicht angebratenem Zustande genießen und dem Brote entschieden Frühstück, Mittagessen und Abendbrot kann in den Stationen vorziehen. Diese Zwiebeln gehören, wie Davis durch Kultur der

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Dstar Gimmig vom Wiener Burgtheater ist für kurze Zeit Gast des Luisen Theaters und trat am Sonnabend in einer Haase- Rolle in der Partie Piquet" und in dem bekannten Schwant Die Nachbarinnen" auf. Herr Gimnig und seine scharf pointirte Komit sind uns in Berlin   vom früheren Wallner Theater her wohl vertraut. Man weiß, wie er Typen, die an die Karrikatur streifen, trefflich zu erfassen versteht, und so bereitete ihm das Publikum einen herzlichen Empfang.-

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Völkerkunde.