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Leider war der Polizeirevisor jetzt bedeutend weniger ge- Jaus welcher es zuerst im Jahre 1827 von seinem Entdecker Wöhler sprächig, als vorher.

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Meine Erzählung?" fragte er gleichsam verwundert. Was hätte ich Ihnen denn noch weiter zu erzählen?" " Nuu erzählen Sie von jener Frau. Wie hieß sie?" " Ja, wenn wir das wüßten!" rief der Polizeirevisor. Dann wäre sie bereits in unseren Händen. Diese dummen Gänse haben sich entweder nach ihrem Namen garnicht er fundigt, es genügte ihnen, daß sie Frau Hauptmann war, oder falls sie ihn gewußt haben, so haben sie ihn wieder vergessen."

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Und woher kennen Sie ihre Wohnung?"

" Einige von ihnen, eben diejenigen, die mit mir gingen, erinnerten sich, daß die Frau Hauptmann bei ihrer Ankunft in Lemberg fie in ihre Wohnung auf der Bäckergaffe führte. Soviel nur wußten sie, an die Nummer des Hauses konnten sie sich nicht mehr erinnern, und man mußte sie erst an Ort und Stelle führen, damit sie das Haus erkennen."

" Hat jene Frau Hauptmann Kinder gehabt?"

( 1800-1882) dargestellt wurde. Das Verfahren bestand im wesents lichen darin, daß Thonerde mit Holzkohle oder Steinkohlentheer ge= mengt und bis zur Weißgluth erhitzt wurde; über die glühende, poröse Thonerde wurde dann Chlor geleitet, das aus ihr das Aluminium befreite und sich mit demselben zu Chloraluminium verband. Dieses wurde von neuem mit metallischem Kalium stark geglüht und dadurch das reine Aluminium als graues Pulver gewonnen, das mit dem Polierstahl bearbeitet metallischen Glanz annahm. Diese Darstellung war eine so ungemein theure und wenig lohnende, die Verwendung des ge wonnenen Pulvers cine so geringe, daß das Metall nur wissens schaftlichen, durchaus keinen praktischen Werth erhielt. Erst im Jahre 1854 wurde das Verfahren von Deville, dessen Arbeiten Napoleon III. sehr unterstützte, soweit verbessert, daß es gelang, Aluminium in kompakten Massen zu erhalten; doch war die Dar­stellung noch immer so schwierig, daß der Preis für ein Kilo gegen 1000, nach anderen Nachrichten 2400 m. betrug. eine geheuere Summe, wenn man bedenkt, daß ein Zwanzigmart­stück nur 8 Gramm wiegt, ein Rilo in Zwanzigmarkstücken also einen Werth von 2500 m. repräsentirt. In der Folge wurde das Deville'sche Verfahren noch weiter verbessert und Aluminium in dadurch sehr erheblich und betrug 1870 nur noch 240 M., 1886 sogar nur noch 70 M. pro Kilogramm.

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Es scheint nicht, wenigstens kann sich keines der Mädchen größeren Mengen an verschiedenen Orten dargestellt; der Preis sank daran erinnern."

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Der Hauptmann athmete auf.

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Einen bedeutenden Umfang fonnte aber, die Aluminium " Hat sie viel Mädchen auf diese Weise angeworben?" gewinnung erst annehmen, als die Elektrizität, die Fee der neuen Wer kann das wiffen? Sie pflegte in allen Städtchen Zeit nach Jacoby's Ausdruck, darauf verwandt wurde. Um das Ver­herumzureisen, und wo sie selbst nicht sein konnte, dorthin fahren, nach dem gegenwärtig dieses Metall aus der Thon­man zu verstehen, muß schickte sie ihre Gefährtin. Bisher[ kamen siebzehn Mädchen aus erde gewonnen wird, an zwei des elektrischen Stromes Denken: die Er= der Türkei zurück, sie behaupten jedoch, daß noch viel mehr Wirkungen zurückgeblieben sind. Diejenigen, die von reichen Türken ein- wärmung der Leitungsbahn und die chemische Bersehung flüssiger gehandelt und von aller Welt abgesperrt wurden, sind für Leiter. Bon der ersten Wirkung sehen wir zahlreiche Anwendungen immer verloren. Und auch aus den Anstalten fönnen nur 8. B. in dem elektrischen Glühlicht, wobei der den Strom leitende Kohlenfaden bis zum Glühen erhitzt wird. Je schlechter ein Stoff wenige loskommen. Diejenigen, die zurückkamen, mußten un- den Strom leitet, je größeren Widerstand er ihm entgegensetzt, um geheure Echwierigkeiten überwinden, und erst mit Hilfe der so stärker wird diese Erwärmung. Die größte Hiße, die wir über­österreichischen Gesandtschaft wurde ihnen die Rückkehr erhaupt erzeugen fönnen, ist die im elektrischen Lichtbogen; hier be= möglicht. ( Fortsetzung folgt.) rühren sich die Enden zweier Kohlenstäbchen, durch die der Strom hindurchgeht; werden dann die Stäbchen ein wenig von einander entfernt, so würde ein schwacher Strom sofort unterbrochen fein, da die Luftstrecke für ihn ein unüberwindliches genügend starte Ströme jedoch schaffen Hinderniß bildet; fich auch durch die Luft hindurch eine Leitungsbahn, indem sie Kohle­theilchen von dem einen Stäbchen abreißen und zu dem andern hinüberführen. Diese Theilchen werden gleichzeitig zu hellstem Glühen erhitzt, wodurch das schöne Licht unserer sogenannten Bogen­lampen entsteht; die Temperatur in dem Lichtbogen zwischen den beiden Kohleftäben kann bei hinreichender Stromstärke bis nahe an 4000 Grad getrieben werden.

Das Aluminium.

Das Zeitalter des Dampfes ist zwar noch nicht vorbei, aber es geht doch mit schnellen Schritten seinem Ende entgegen; der Dampf wird abgelöst durch die Triebkraft der Elektrizität, die ihn seiner Herrschaft beraubt und der neuen Zeit ihr Gepräge aufdrücken wird. Wir hören bereits dort, wo die Triebkraft der neuen Aera erzeugt wird, neben dem zischenden Athem des eingepreßten Riesen Dampf jenes eigenthümliche leise Schwirren, das vom Reiben der Bürsten der elektrischen Maschinen herkommt, eine Bewegung feiner geartet, Solcher Size widerstehen selbst außerordentlich barte und feste als die der Dampfmaschine, wie etwa die Nervenerregung feiner ist, als der Vorgang des Athmens. Und wir sehen nun an Stoffe nicht, sondern erweichen sich und schmelzen. Auch die Thon den Stromfammlern Blizfunken anfleuchten in zartem Blau, Grün, erde fann sich im elektrischen Flammenbogen nicht im festen Roth, die uns sofort jene Strahlenkrone des neuen Geistes zurück- Zustande halten, sondern verwandelt sich in eine glühende, rufen), der hier waltet. Und dieser Geist ist kein eingepreßter flüssige Maffe. Es geschieht dies in einem mächtigen senerbeständigen Riese mehr; es ist eine Fee, die unhörbar ihr Amt verrichtet. Refsel aus Graphit, der mit einem eisernen Mantel umgeben ist; Wir empfinden unwillkürlich das Herrschen, das Wandeln und Walten durch dieser Fee in einem solchen Raume.

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Der hauptsächliche Gegenstand der Arbeit für den Dampf war das Eisen; es war der beste, ihm angemessene Beschäftigungs­gegenstand, der Spielball für seine Riesenhand. Aber wer fühlt nicht, daß als Arbeitsgegenstand für eine Fee dieses Metall, das Eifen, nicht mehr paßt: es ist zu plump, es ist zu schwer, es ist zu rauh; es ist in der Hauptgestalt seiner heutigen Verarbeitung um den richtigen Ausdruck zu gebrauchen zu häßlich für die Fee Das Metall der Zukunft als Arbeitsgegenstand für die elektrische Fee ist das Aluminium, jenes filberklingende, glänzende, leichte, geschmeidig bildsame und doch widerstandsfähige Geschenk, welches die Mutter Erde in einem Haupttheil ihrer Rinde in unscheinbarer und mißachteter Gestalt, als Thonerde, Lehm und Mergelboden oder Feldspat dem Menschen darbietet."

Nicht alle Hoffnungen, die in diesen Worten des früh ver­storbenen Dichters Leopold Jacoby enthalten sind, haben sich erfüllt oder werden sich voraussichtlich erfüllen; die elektrische Fee hat sich mit dem Eisen und seiner Handhabung sehr gut abgefunden. Sie bewältigt spielend ebenso schwere Eisenmassen, als der Riese Dampf, nur in eleganterer, gefälligerer, geräuschloferer, eben in feenhafter Weise, und von den überschwänglichen Hoffnungen, die vielfach auf die elektrische Gewinnung des Alumiums gesetzt wurden, ist man fehr zurückgekommen, speziell( von einer Ersetzung des Eisens durch Aluminium fann kaum die Rede sein. Immerhin ist die Verwendung, die ihm durch die elektrische Fee geschaffen wurde, mannigfach genug, der ganze Borgang bei seiner Gewinnung ein so wunderbarer, daß es wohl lohnt, einen furzen Blick darauf zu werfen.

Bekanntlich kommt dieses, dem Silber an Aussehen gleichende, jedoch viel leichtere Metall in freiem Zustande in der Natur über haupt nicht vor; dagegen ist es ein Hauptbestandtheil der Thonerde,

*) Gemeint ist elektrisches Bogenlicht, das mit dem eines über­irdifchen Sternes verglichen wird.

den Kessel ragt eine Reihe voll Kohlestäben bis faft auf den Boden des Ressels. Der Boden wird zur Her­stellung einer Bronze aus Aluminium und Kupfer mit Kupfer beschickt, über welches die Thonerde kommt; der elektrische Lichtbogen stellt sich zwischen den Kohleftäben und dem Kupfer her und schmilzt dieses, sowie die Thonerde, so daß der Kessel bald mit der glühenden Flüssigkeit gefüllt ist. Dann tritt die andere vorher erwähnte Wirkung des elektrischen Stromes ein: Es giebt näm lich keine Flüssigkeit, durch die der Strom hindurchgehen fann, ohne in ihr eine Umlagerung der fleinsten Theilchen, eine chemische Bersetzung, hervorzurufen. So zerfällt bekanntlich Wasser unter der Wirkung des hindurch geleiteten elektrischen Stromes in seine Be­ftandtheile Wasserstoffgas und Sauerstoffgas; so werden die ver­schiedensten Metalle aus den Lösungen ihrer Salze ausgefüllt, wodurch ein galvanischer Ueberzug aus Gold, Silber oder einem anderen Metall über andere Gegenstände gelegt werden kann. In derselben Weise wird die Thonerde zerlegt; das Aluminium wird an der negativen Elektrode abgeschieden, wo es sich mit dem Kupfer legirt und durch eine Abstichöffnung herausgelassen wird, während die Kohlenstäbe, die die positiven Elektroden bilden, mit dem freiwerdenden Sauerstoff das giftige Kohlenoxydgas geben.

In ähnlicher Weise gelang es später, auch ganz reines Alumi nium zu gewinnen, indem man das Kupfer sortläßt und den Kessel direkt mit Thonerde beschickt. Vielfach zieht man es in neuerer Zeit vor, eine Bronze durch nachheriges Zusammenschmelzen des be­treffenden Metalls mit dem reinen Aluminium zu verfertigen. Uebrigens hat auch der Gebrauch des reinen Aluminiums in sehr bedeutendem Maße zugenommen; denn seit der Einführung des elet­trischen Verfahrens ist sein Preis auf 4-5 m. pro Kilogramm herab­gegangen, so daß seine Verwendung für viele Zwecke, an die früher gar nicht gedacht werden konnte, möglich geworden ist. Man benutzt es zu Schmuckgegenständen, ferner zu Fassungen von Operngläsern, fleineren Fernrohren, Spiegelsextanten, alles Instrumente, die in der Hand zu halten oder doch mit der Hand zu regieren sind, und bei denen daher die Leichtigkeit dieses Metalls einen großen Vorzug gewährt; auch Waagebalken müffen möglichst leicht sein und werden