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Nun ist es klar, daß die morphologische und funktionelle Un gleichheit der linken und rechten Seite in allen Fällen, wo keine fteuernde Regulirung richtunggebend wirkt, Kreisbewegung zur Folge haben muß. Auch die experimentelle Probe wurde geliefert. Man ließ junge Sunde auf der ruhigen Wasserfläche eines Sees schwimmen, beob­achtete die Kreisrichtung, tödtete sie und wog die Muskeln der Ex­tremitäten. Es zeigte sich bei den Thieren, die im Sinne des Uhr­zeigers gefchwommen waren, ein leberwiegen der linksfeitigen, bei denen, die entgegengesezt herumgeschwommen waren, ein Ueberwiegen der rechtsseitigen Muskulatur.

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tritt; der Radius des Kreises wird in einem gewissen Verhältniß| Wasser aufgenommen werden, was einer Niederschlagshöhe von 1,6 jur Asymmetrie des Antriebes stehen. Nun ist die raschere Fort bis 1,8 Millimeter entsprechen würde. Bei gewöhnlichen Niederschlägen bewegung in Wasser oder Luft so förderliche Symmetrie der meisten tann solche Zurückhaltung des Wassers von Wirkung sein; bei starken Organismen und speziell die der Säugethiere und des Menschen und namentlich lang andauernden Regengüssen wie bei dem Nieders teine vollkommene. Sie ist zwar, wenn man die asymmetrischen schlage, der im November 1882 im oberen Rheingebiete stattfand und Formen vieler wirbelloser Thiere zum Beispiel der Muscheln, bei dem in drei Tagen die Regenhöhe 209 Millimeter betrug- Schnecken, Seesterne Pulpen, Krebse mit ungleichen Scheeren oder verschwindet aber dieser Einfluß, und in solchen Fällen wird der auch die der Plattfische bedenkt, die sich dem entsprechend auch nur Abfluß kaum um Hunderttheile vermindert werden. Die meisten, relativ langsam bewegen, höchft bewunderungswürdig, aber doch noch die sich eingehender mit dieser Frage beschäftigt und ihr Urtheil weit entfernt von mathematischer Genauigkeit. Das Lebergewicht nicht nur auf Vermuthungen, sondern auf Beobachtungen und allein macht schon die rechte Körperhälfte schwerer; im Speziellen Meffungen gestüzt haben, sind deshalb der Ansicht, daß man dem ist der ganze Bewegungsapparat- Stelet und Mustulatur der Waldbestand auf die Verminderung der Hochwasser teinen erheb Extremitäten fast niemals auf beiden Seiten absolut gleich lichen Einfluß zuschreiben dürfe. Ebenso wenig wird in diesen entwickelt. Viele Anatomen haben dies in ganzen Reihen genauer Kreisen die Ansicht getheilt, daß der größere oder geringere Wald­Wägungen und Messungen festgestellt. Beim Menschen kommt dazu bestand das Klima beeinflusse. Brückner kommit in einer 1890 noch die einseitige Uebung und dadurch bedingte Muskel- Hyper- erschienenen Arbeit über Klimaschwankungen seit 1700 nur trophie der rechten, seltener der linken oberen Extremität. Der dem Schluffe, daß in längeren Zeitabschnitten nasse Perioden Umstand, daß bei Rechtshändern meist die linke Unter- Extremität der mit trockenen Perioden wechseln, und daß, wie es ja auch rechten etwas überlegen ist, gewährt keine volle Ausgleichung. Beim das natürlichste ist, die höheren Wasserstände in den Flüssen Hund, Fuchs, Hasen, Pferd, Flußpferd, Büffel, Walfisch. Adler, einzig und allein Folgen der größeren Niederschläge sind, Birkhahn fand G. Guldenberg Längendifferenzen der Knochen von die in den nassen Perioden eintreten. Die Länge dieser Perioden, einem bis zu mehreren Millimetern. Selbst bei gleicher anatomischer die manche mit der elfjährigen Periode der Sonnenflecken in Ver­Entwickelung beider Seiten in bezug auf Sfelet und Muskulatur bindung zu bringen suchten, glaubt er aus seinen Zusammenstellungen fönnten übrigens Unterschiede im Nervensystem und in der Funktion auf etwa 35 Jahre annehmen zu sollen. Leider reichen unsere beider Körperhälften bestehen, die sich unserer Messung vorläufig meteorologischen Beobachtungen und Aufzeichnungen nicht weit genug ganz entziehen. zurück, um aus ihnen auch nur einigermaßen sichere Schlüsse auf die Perioden der klimatischen Aenderungen ziehen zu können. Wenn nun auch den Wäldern ein wesentlicher Einfluß auf die Hochwasser­Verhältnisie wohl nicht zugeschrieben werden kann, so find dieselben doch insofern von sehr großem Vortheile, als durch die Verwurzelung der Bäume das Erdreich zusammengehalten und gegen Abschwemmung gefchützt wird. In derselben Weise vortheilhaft wirkt auch eine Rafendecke, und aus diesem Grunde muß der Kahltrieb von Waldflächen und die Zerstörung von Rasendecken durch Be weiden mit Vieh als in hohem Grade nachtheilig bezeichnet werden. Vom Rauchsaufen. Der Frautf. 3tg." wird geschrieben: Zabaftrinken und Rauchsaufen, diese anschaulichen Ausdrücke be zeichneten ehedem die vergnügliche Thätigkeit, mittels deren die Leute, die man heutzutage fürzer, aber weniger bildlich Raucher nennt, ihrem Lafter fröhnten. Welche Vorstellungen man sich in der ersten Zeit, wo der Tabakgenuß allgemeiner wurde, von den Wirkungen des Tabaktrinkens oder Rauchsaufens machte, lehrt ein Aufsatz, der sich in einem von der Deutschen Tabat- Zeitung" aus= gegrabenen Breslauer Kalender von 1660, herausgegeben von Bartholomäus Schimper, findet. Richtig gebraucht, soll da nach der Tabak, wie einzelne Medici" und Physici" meinen, sehr gesund und nüßlich sein. Aeußerlich heile er Schäden und Wunden, innerlich sei er dem Gehirn von großem Vortheil, denn wenn das Haupt mit falter phlegmatischer Feuchtigkeit sehr übers häuft ist und man alsdann ein fleines Räuchlein des besten Tabaks, mit Anis und Majoran vermischt, ins Gehirn zieht, so ist dies für das Haupt wie eine starke Reinigung, denn das Gehirn wird mit Gewalt zusammengezogen und gedrückt, als Schwamm drückt und die naffe Feuchtigkeit herauspreßt." Wo je doch der Tabat im Uebermaß genossen werde, da wirke er nach­theilig. 3u tadeln seien deshalb die Tabakschwelger", die sich so an das Kraut gewöhnt haben, daß sie krant werden und meinen sterben zu müssen, wenn sie nicht täglich, ja ftündlich Tabak trinken tönnen. Diesem Lafter seien besonders die Vollfäufer" ergeben, die Tabak trinken, damit die dicken Dünste von Wein oder Bier in dem Gehirn sich zertheilen und herabgehen, und damit fie, nüchtern geworden, fich bald wieder - voll womöglich täglich mehrmals trinten tönnen." Schrecklich sind die Beispiele, die abgesehen von einer Zunahme der Feuersbrünfte die Folgen unmäßigen Tabakgenuffes illuftriren follen. So wird von einem Arzt, der auch nachts das Rauchen nicht habe lassen können deshalb neben feinem Bette eine Ampel mit Wachskerzlein, fowie Tabakspfeifen hängen gehabt habe, berichtet, wie bei der Sektion seines Leichnams das Gehirn derart ausgetrocknet befunden wurde, daß es taum so groß war wie eine Nuß. Nicht minder graufig fab es im Schädel eines 1659 zu Leyden hingerichteten Ver­brechers aus, der vor seinem Tode gestand, daß er im Leben mehr Tabak getrunken habe als zwanzig andere. Bei ihm soll sowohl das Innere des Knochens über der Nase ganz kohlschwarz, verbrannt und mürbe, wie auch der vorn liegende Theil des Gehirns ganz schwarz und vertrocknet gewesen sein.

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Man hat früher in übertreibender Bewunderung der Natur oft geäußert, daß die Organismen so gut als möglich angepaßt feien; für viele Fälle man denke an die mangelhafte Regenerations Fähigkeit höherer Thiere, an die optischen Fehler des Auges, an den Verlust der Zähne, der Akkomodation und anderer Alterserschei nungen, an die geringen Widerstandsfähigkeit gegen alle möglichen Infektionen, an die Schmerzen und Folgen der Geburt- ist dies gewiß nicht richtig. Vielfach könnte man behaupten, daß sie so schlecht wie möglich angepaßt seien, gerade nur so, daß sie den Kampf ums Dasein eben noch zu bestehen vermögen. Man könnte versucht sein, auch die leichte Asymmetrie der symmetrisch angelegten Wesen hierher zu rechnen. Indeß Alles hat die Fehler seiner Tugenden. Die norwegischen Landleute Zuennen die Kreiswanderung at träde paa vildstraa", das heißt auf verirrende Spur kommen, sich verirren; aber in der großen Mehrzahl der Fälle wird durch die physiologische Kreisbewegung bewirkt, daß Lebendes fich nicht ver­irrt, sondern zum Orte der Trennung von seinesgleichen zurückkehrt. Biele junge Thiere zumal, die noch nicht gelernt haben, ihre Sinne zu gebrauchen, deren Gehirn noch nicht vollkommen entwickelt ist, wären sicherem Untergange geweiht, wenn nicht die leitende Ring: bewegung schüßend waltete. Durch sie werden die Verirrten zwangs mäßig mit maschineller Verläßlichkeit an die Stätte zurückgeführt, wo sie das Mutterthier findet, wo die Bedingungen für den Lebens unterhalt und die weitere Entwicklung gegeben sind. So hat auch die zwar ganz geringfügige, aber doch auf den ersten Blick als eine leichte Unvollkommenheit erscheinende Asymmetrie der Rörperhälften ihre biologische Bedeutung, ihren Nutzen für die Erhaltung der Art. Theodor Beer .

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Kleines Fenillekon.

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Theater.

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wenn man einen

und

Der Einfluß des Waldes auf Hochwasser und Klima ist schon oft ein Gegenstand fleißiger Forschung gewesen, welche viel fach dem Walde eine hohe Bedeutung für die Kultur eines Landes sowohl als auch auf die Verminderung der Hochwasser- und Ueber­schwemmungsgefahr zuschrieb. In bezug hierauf führt der Geh. Oberbaurath Hagen in einer Arbeit über die Mittel, mit welchen den Hochwasser und Eisgefahren entgegengewirkt werden kann, folgendes aus: Wenn Regen auf kahlen Felsboden fällt, so fließt das Wasser, abgesehen von der stattfindenden Verdunstung, un gemindert ab. Ist der Boden mit Wald bedeckt, so bleibt ein Theil des Regens in den Kronen, an den Zweigen und Stämmen-r. Im Quisen Theater ward am ersten Feiertage die der Bäume hängen, eine größere Menge fann verdunsten, alte Weisheit, daß der Mensch beim Heirathen hübsch unter feines und das aufgefangene. Wasser rinnt langsamer herab, so Gleichen bleiben soll, an einem vom Bereiche des Wahrscheinlichen daß eine Verzögerung des Wasserabflusses eintritt. Nach möglichst abseits liegenden Beispiele aufgetischt. Wie im Pfeffers den auf den preußischen und bayerischen forstlichen Stationen kuchenlande wirbt ein reicher Offizier, der garnicht weiß, wohin mit gemachten Beobachtungen gelangen von dem auf Wälder fallenden dem Gelde, für seinen Lebemann von Sohn um die arme Mieze", Regen nur 60 bis 90 pet. zum Abfluß, wobei der Nadel die unter den Augen ihrer altfränkischen Großmutter in der Näh­wald zurückhaltender wirkt als Laubwald, was wohl dem dichteren ftube aufgewachsen ist. Großmutter und Enkelin fühlen sich aber und geschlosseneren. Bestande der Nadelbäume zuzuschreiben ist. bald unglücklich in der vornehmen Welt, kneifen beide aus und Sehr zurückhaltend wirkt auch die auf dem Boden der Wälder be- fehren erst zu ihrer Pflicht zurück, nachdem der adlige Gemahl ver­findliche Streu und Moosdecke. Nach der vom Professor Bühler in sprochen hat, Werth und Adel der Arbeit estimiren zu wollen. der forstlichen Versammlung in Dresden gemachten Mittheilung Darob begeisterter Jubel im Luisen- Theater. Die Arme Mieze" tönnen durch diese Streudecke auf einem Hektar 16 bis 18 Rubikmeter lift übrigens eine alte Poffe, die Herr May Schönau mit weitläufigem

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