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Die Nache des Ehemanns oder das gestohlene Glück." Kein Autorname,

Puh! Das war alles! Daß sie solche Bücher las, sie, bie Er schloß die Thür weniger vorsichtig, als er sie geöffnet hatte, und beschäftigte sich wieder eifrig mit seiner Thürschwelle. Er war ärgerlich darüber, daß er in das Buch hineingesehen hatte, er fühlte sich enttäuscht, fast gedemüthigt. Ein Weilchen später hörte er, wie die hinterste Thür geöffnet wurde. Der tnarrende Laut des Steuer rades und das Rascheln eines Kleides drangen bis zu ihm hin. Dann wurde die Thür wieder zugeschlagen, und sie stand auf dem Teppich vor ihm. Er erhob sich aus seiner fnieenden Stellung und verneigte sich in dem sicheren Gefühl, daß jezt kein Matrose über seinen Gruß lachen konnte.

Guten Morgen!" sagte sie und öffnete die Thür zu ihrem Schlafzimmer, nahm das Buch und setzte sich auf das Sopha in die Ecke, die ihm zunächst war. Er war wieder nieder­gekniet und rieb aus Leibeskräften.

"

Haben Sie schon früher Messing geputzt?" Ja, Frau Kapitän, einmal, aber im Mittelschiff."

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Diese legt sich eine große Rehltasche zu, die später wieder ver schwindet. Diese Kehltasche fann wie ein Fächer auseinander gefaltet werden und zeigt dann ein prachtvolles Farbenspiel in Blau, Schwarz und Roth. Das Weibchen hat nicht einmal einen Ansatz zu Glemente; bei gewissen Vipern nimmt das blaue Zickzackband auf diesem Kollier. Auch unter den Schlangen finden sich puzsüchtige dem Rücken eine lebhafte Färbung an.

Sogar auf die schuppigen Bewohner der Fluthen erstreckt sich der Drang, die Frühjahrsmode mitzumachen. Fast nicht wieder zu erkennen ist das Bitterlingsmännchen in seinem Frühjahrskostüm. Sonst ein völlig schmuckloser Fisch, erstrahlt der Bitterling in seinem Prunkkleid in allen Regenbogenfarben. Der ganze Leib schillert in Blau, Grün und Roſa, die Kehle ist orangefarben, die Rücken- und Saum eingefaßt, und der Oberkiefer   zeigt eine ganze Anzahl weißer Afterfloffen blinken roth und gelb und werden von einem dunkelen Perlenförnchen. Ebenso farbenprächtig sind die Frühjahrstoiletten der männlichen Stichlinge und Salme. Das Auge des Stichlings nimmt einen föstlichen grünen Schimmer an, grün ist auch der Rücken, während Hals und Bauch tarmoisinroth schillern. Bei älteren Salmmännchen bilden sich auf dem bläulichen Grunde des Kopfes rothe Zickzacklinien, der Bauch färbt sich purpurroth und die Floffen erhalten zum theil einen röthlichen Schimmer. Das Aus Sonstigen Färbung, daß man vormals beide Erscheinungsformen für zwei besondere Arten gehalten hat. Auf dem Rücken und Kopf treten zahlreiche blaue Flecke auf, die Türkisen gleichen. Die englischen Fischer nennen deshalb das im Frühlingsschmuc prangende Goldgrundelmännchen den Bräutigam, während ste das unscheinbare Weibchen als schmutzigen Drachen bezeichnen. Andere Fischmännchen legen besondere Berlengarnituren an. Die Gründlinge, Karpfen und Plöße bedecken sich mit weißen Rücken und Bauch mit schwarzen Hautwucherungen überziehen. Bei Rörnchen, Knötchen und Warzen, während sich die Forellen auf den Schleien, Rothaugen, Barschen und Hechten endlich erhalten alle Farben einen kräftigen Ton und einen leuchtenden Schimmer.

Es war gewiß der Jungmann, der das letzte Mal hier sehen der Goldgrundel im Frühjahr ist so verschieden von ihrer

putte?"

" Ja, Frau Kapitän."

" Wie gefällt Ihnen denn die Arbeit?"

" 1

"

"

Sie ist ja ziemlich leicht."

Aber langweilig? Was?"

Dnein."

Es kommt Ihnen wohl etwas ungewohnt vor?" Jadarum bin ich auch so ungeschickt," erwiderte er und versuchte leicht und lebhaft zu plaudern.

"

Sind sie das?" Sie lachte. Das eine Bein lag über das andere gelegt und wippte auf und ab. Bisweilen wippte es so hoch empor, daß der rothe Pantoffel seinem Gesicht ganz nahe tam.

"

"

Die Leute sagen es, wie ich höre."

Das müssen Sie sich nicht zu Herzen nehmen," und sie lächelte, als begriffe sie seine Stellung in der Roof und amüsirte sich darüber. Sie haben früher ja studirt, wie Sie meinem Manne erzählt haben?" " Ja."

"

"

"

Warum wollen Sie denn lieber Seemann   werden?" Das ist nicht so ganz leicht zu erzählen, Frau Kapitän." Sie meinen, das geht mich nichts an?"

Dnein, das nicht das meine ich nicht." " doch, nichts Anderes," sagte sie bestimmt, als hätte sie plößlich eine Entdeckung gemacht. Er stand auf und rieb auf

die Thürklinke los.

Der Pantoffel fiel von dem wippenden Fuß der Frau auf den Boden. Er beugte sich schnell danach und reichte ihn ihr mit der linken Hand, die einigermaßen rein war von Buzstein und Del.

Sehen Sie ihn an seine Stelle," lachte sie.

( Fortsetzung folgt.)

Besonders reich und mannigfaltig sind die Frühjahrstoiletten bei den Vögeln. Ein solcher Schmuck ist der metallisch glänzende Spiegel des gemeinen Enterichs. Er verliert ihn später wieder und gleicht dann während dreier Monate in seinem Ge­steder dem Weibchen. Aehnlich verhält es sich mit dem Krick­enterich. Für gewöhnlich ist sein Gefieder überwiegend graubraun; dagegen ist sein Brunkkleid grauschillernd, Hals und Kopf find roth­braun gefärbt und von den Augen zieht sich nach hinten ein blaus grüner Streifen. Gewisse Finken stoßen die Ränder der Federn ab, sodaß die Farben heller aufleuchten. Bei anderen Vögeln tritt eine vollständige Verfärbung ein. So werden bei dem Alpenstrandläufer, der Trauerbachftelze, der Lumme und der Zwergmöve die schneeweißen Federn in ein tiefglänzendes Schwarz und Schwarzbraun umgefärbt. Zuweilen vergrößert sich der ursprüngliche Farbenschmuck Das rothsternige Blau­Halsband, das oben und unten roth umsäumt ist. Legt es die fehlchen trägt für gewöhnlich nur ein schmales schmales blanes Frühjahrstoilette an, so verbreitert sich der obere rothe Saum bes deutend, die ganze, sonst weiße Keble wird blau und über dem unteren rothen Saum erscheint ein breiter, schwarzer Streifen.

nur.

Daneben erhalten andere Vogelarten ganz besondere Schmuck­stücke. Die Männchen verschiedener Hühnervögel, wie der Pfauen und Fasane, tönnen wir uns nur in ihrem Höhezustande vorstellen, wenn sie den stolzen Schweif tragen. Bekanntlich verlieren sie diesen aber später wieder. Ebenso verhält es sich mit den Paradiesvögeln. Der Dominikaner   Wittwenvogel ist für gewöhnlich auf dem Rücken braun gefärbt. Zieht er sein Schmuckleid an, so Frühjahrstoiletten der Thierwelt. färben sich die Federn auf Kopf und Rücken schwarzbraun und es

( Nachdruck verboten.)

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wachsen lange Schwanzfedern, die doppelt so lang als der übrige Wenn die Sonne höher steigt, die Winde lauer wehen und Wald Körper find. Der Silberreiher legt sich dagegen den ihn fenn and Flur sich mit frischem Grün bedecken, dann legen nicht nur die zeichnenden Federbusch zu, der Haubensteißfuß umgiebt seinen Kopf Menschen, sondern auch zahlreiche Vertreter der Thierwelt Frühjahrs- ringsherum mit einer langfedrigen braunen Haube, der oben ein toiletten an. Während aber unter den Menschen überwiegend das grauer Stub aufsitzt und eine Kampfläuferart schmückt Hals und schwache Geschlecht den Toilettenfünften huldigt, ist es in der Thier- Brüft mit einem grauschwarzen breiten Kragen. Einige welt vornehmlich das starte Geschlecht, welches in den Frühjahrs- Vogelmännchen fann man wegen der Absonderlichkeiten toiletten hervorragt, um darin zu gefallen und zu erobern. Selbst in der Reihe der Salamander und Molche empfinden die Männchen einiger Arten das Bedürfniß, sich der Saison gemäß zu fleiden. Der männliche gemeine Wasserfalamander ist im Winter auf dem Rücken braungrau gefärbt, während die Unterfeite gelblich ift. Kommt aber der Frühling in das Land, dann vollzieht sich an ihm eine Wandlung. Längs des Rückens erscheint ein hoher, viel fach gezahnter Kamm, der am Rande röthlich oder violett ge­tupft ist, und das Gelb der Unterseite geht in ein saftiges, helles Orange über. Noch prächtiger ist die Frühlings toilette des Bergmolches. Sein Rücken färbt sich blau, ein gelber, von schwarzen Flecken unterbrochener Kamm bildet sich und die Bauchfeite nimmt ein lebhaftes Gelbroth an. Ebenso be fleißigen sich verschiedene Echsen im Frühling einer Verschönerung ihres Aeußern. Die Schönechse oder farbenwechselnde Galeote erhält einen rothen Rumpf und gelblichen Kopf; eine andere Galeote, deren Körper grün ist, zieht Hellroth als Kopfschmuck vor; die im mittleren und südlichen Europa   heimische Smaragdeidechse trägt auf ihr grasgrünes Kleid einen himmelblauen Rehlfleck auf und der Flug brache bedeckt sich auf der Unterfeite mit einem träftigen Orange. Noch eigenartiger gestaltet sich das Frühlingskleid einer Sitanaechse.

ihres Schmucks geradezu als Modegigerl als Modegigerl bezeichnen. So schwillt bei einem Hornraben eine scharlachfarbene blatteràrtige Fleischwarze am Hals an, bei einer Rallenart   erscheint ein großer rother Knoten auf dem Kopf und ein Pelikan erhält einen dünnen hornigen Aufsatz auf dem Schnabel, den er später abwirft wie der Hirsch das Geweih. Dasselbe ist der Fall bei dem rothen Schnabel= besatz des Larventauchers. Ganz wunderbar ist die Toilette des Glockenvogels. Das graugrüne Zwischengefieder verwandelt sich in ein schneeweißes Kostüm, und auf dem Kopf richten sich mehrere glänzend schwarze, bis zu zehn Zentimeter lange federbedeckte Hörner auf, die sonst schlaff herunterhängen. Das Männchen des Präriehuhnes trägt dagegen zu beiden Seiten Des Kopfes zwei große orangefarbene Säcke, die es kugelförmig aufbläft, wenn es seinen gellenden Lockruf er­fchallen läßt. Gleichzeitig richten sich die Halsfedern, welche die Säcke im Ruhezustande bedecken, hörnerartig empor. Alle aber über­teifft der männliche Tragopanfasan. Sein Stolz ist ein großer lafur­blauer, von einer rothen Guirlande unterbrochener Kehlsack, den er aufbläst, während sich zu beiden Seiten des prächtigen Federschopfes je ein fattblaues Horn aufrichtet.

Auch unter den Säugethieren finden sich Modenarren, von