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nicht an den ostasiatischen Gestaden vor sich gegangen, wenn man den großen Theil auf die in den letzten Jahren entstandene Liebhaberei Zeitungsberichten glauben darf! Man weiß, wie unsoldatisch der für Ansichtspostkarten zurückzuführen, ferner auf die Einführung des Chinese im ungestörten Besitz seiner alten Kultur ge Fünfpfennigfages für Drucksachen. Am ge ringsten ist verhältnißworden ist. Aber in Kiautschou scheint sich das geändert zu mäßig die Zunahme in dem Verbrauch von 10 Pf.- Marken gewesen. haben. As jüngst die deutschen Marinesoldaten eintrafen, Er betrug nur etwa das 21/2 fache, während der Ver brauch von Bevölkerung wie einen Feiertag. So 20 Pf.- Marken um das dreifache und der der 3 Pf.- Marken um das
da empfand es die chine die soldatische Welt eingelebt, daß 51/2 fache zugenommen hat. Bei der Zunahme des Verbrauchs
sehr hatte man sich bereits selbst die Kulis voll Begeisterung waren. So wenigstens wird einem sonstiger Postwerthzeichen ist zu berücksichtigen, daß der Verkauf von Berliner Lokalblatt wörtlich telegraphirt. Die begeisterten Kulis sind Briefumschlägen und Streifbändern seit dem Jahre 1891 eingestellt der neueste Kulturfortschritt. Sie waren ausgelassen, hüpften von ist, und trotzdem ist eine Steigerung des Absages im Verkauf von einem Bein auf's andere, die begeisterten Kulis. War denn sonst nicht zu den Marken gehörigen Postwerthzeichen um das 12 fache ein elender Kuli so begeisterungsfroh? Aber den„ blauen Jungens" zu verzeichnen. Der Verbrauch von gewöhnlichen Postkarten ist von konnte selbst der geducte Kuli nicht widerstehen. Da sah er eine 118 Millionen auf 272 Millionen Stück, also um das 21/ 2fache geHerrlichkeit, und vergessen war seine Noth. Der gelbe Kuli, der stiegen. Weit größer ist die Zunahme im Verbrauch von interSchlizäugige, war trunken und begeistert; und er jubelte den An- nationalen Postkarten. Diese Postkarten wurden im Jahre 1880 fömmlingen zu. So wenigstens berichtete ein lokales Zeitungsblatt, eingeführt. In diesem Jahre wurden von ihnen 880 000 Stück das sich die Nachricht in vollem Ernste für theueres Geld. tele- abgesetzt, im Jahre 1896 war ihr Verbrauch auf fünf Millionen gegraphiren ließ. Alpha. stiegen. Archäologisches.
Kleines Feuilleton.
Entdeckung eines antiten Mosaits. Der„ N.
h. d. Nach dem Gewitter. Der heftige Regen hatte die Fr. Br." wird aus Klagenfurt geschrieben: Auf dem Kärntner ZollBlüthenblätter abgeschlagen. Mit ihrem zarten Weiß bedeckten sie felde, dem historisch- denkwürdigen Boden zwischen der Glan und die schmalen Wege und kleinen Beete des Gefängnißgartens, der sich Gurt, wo einst die alte Römerstadt Birunum sich ausbreitete, ist vo von den hohen, nackten Mauern bis an die breite Straße zog. Die etwa vierzehn Tagen ein schönes Denkmal römischer Kunst und Kultur entdeat worden, und zwar ein wohlerhaltener weißgestrichenen Obstbäume waren mit Schmutzflecken besprigt. Aus Der Fund wurde unweit von Mariader vom Regen durchtränkten Erde stieg ein frischer Duft auf. Die Mosaik- Fußboden. Johannisbeersträucher, die an den Wegen standen, athmeten, wie alle saal, das nördlich von Klagenfurt an der Bahn gelegen ist, anderen Pflanzen, einen lauen Frühlingsgeruch. gemacht. Die Entdeckung ist einem Ochsen zu verdanken, der beim In der Mauer öffnete sich freischend eine eiserne Thür. Fünf Pflügen eingebrochen war; als man ihn herausbeförderte, entdeckte braungekleidete Männer, die auf den furzgeschorenen Köpfen schirm- man den Mosaikboden. Bisher ist der Boden eines mäßig großen loſe Müßen trugen, kamen nacheinander heraus. Jeder trug eine Harte. Bimmers freigelegt. Das freigelegte Stück ist bis auf eine einzige Der Gefangenenwärter, der ihnen gefolgt war, vertheilte sie in den Stelle, die offenbar erst durch den Einbruch des erwähnten Ochsen Gängen. Einige blickten bei ihrer Arbeit still zur Erde, die anderen beschädigt wurde, unverletzt und zeigt in tadelloser muſivischer fahen mit gerunzelten Stirnen auf die Neugierigen, die sich an dem Arbeit ein reizendes Gebilde gleich jenen von Pompeji . Die Straßengitter aufstellten und den Harkenden in die Gesichter ſtarrten. hat auf weißem Grunde ein schön geformtes Blattornament. äußerste Bordüre, die etwa einen halben Meter breit ist, Zügen ein. Die hohle Bläffe ihrer glattraſirten Gesichter wich einer fonders schön gezeichneter polychromer Quadratmäander anreiht, Die meisten der Harkenden zogen die Frühlingsluft mit heftigen Dann folgt ein mehrfarbiger Kranz, dem sich ein be= fliegenden Röthe, die starren, stumpfen Augen wurden von einer und dieser schließt eine große Anzahl eckiger Felder ein, in welcher plötzlichen Erregung erleuchtet. sich, symmetrisch geordnet, Bilder von Vögeln und nackte Menschengestalten befinden. Vier der Felder enthalten Pfaue, in den Ecken befinden sich ziemlich große Medusenhäupter. Das mittlere größte Der Angeredete stieg dann rückwärts über die mit Blüthen- st wunderbar gut erhalten. Vor diesem Naume befindet sich ein Feld zeigt eine nackte Gestalt mit einem Hirtenstabe. Das Ganze blättern besäte Stelle. Kopfschüttelnd sah der bärtige Uniformirte Vorraum, dessen Mosaikboden eine einfache, in Streifen geordnete
Einer von ihnen wandte den Neugierigen am Eisengitter beständig den Rücken zu. Der Gefangenenwärter ging neben ihm und zeigte: " Dort müssen Sie harten!... hier!... hier!"
ihm zu.
Beichnung zeigt.
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Geographisches.
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Die Zahl Neugieriger wuchs. Da standen Schulkinder neben Lehrlingen, die Werkzeug in den Händen hielten. Junge Frauen hatten ihre Kinderwagen an das Gitter geschoben und sahen unt. Aussichtsveränderungen im Thüringer Geverwandt den Harkenden ins Gesicht. Mehrere Mädchen standen zwischen Steuerboten und Handwerksmeistern. Aus den Vorübergehenden er- untersuchung in Deutschland macht in" Beterman's Mittheilungen" birge. Die Zentralfommission für wissenschaftliche Landeshielten die Neugierigen fortwährend Zuwachs. Keiner von ihnen auf eine Erscheinung aufmerksam, zu deren genauen Feststellung sprach ein Wort. Das Klingeln und Rasseln der vorüberfahrenden bezw. Erklärung die Mitarbeit einer größeren Zahl von Beobachtern Straßenbahnen und Lastwagen klang ungemindert hinüber zu den erwünscht ist. Es ist nämlich seit einiger Zeit mehrfach die BeHarkenden. Die Pferde trotteten ruhig vorüber, aber die Menschen hauptung aufgestellt worden, daß jezt von manchen Punkten in blieben stehen und starrten, starrten auf die Fünf in den braunen, Thüringen benachbarte Orte oder Theile einzelner Bauwerke engen Kleidern. die früher von dort aus nicht Ja, wenn Sie so harken, müssen Sie eben wieder hineingehen!" gesehen werden können, fichtbar waren, sagte der Gefangenenwärter zu dem, der fortwährend den Rücken jetzt nicht mehr gesehen werden können. oder daß umgekehrt früher sichtbare Punkte Es wird danach nach der Straße kehrte. Warum drehen Sie sich denn nicht um? vermuthet, daß Sie könnten doch die frische Luft und die Bewegung am ehesten Bodenbewegungen stattgefunden haben oder noch vor sich daß in den Beobachtungsgebieten stellenweise gebrauchen gehen. Alle Personen, die derartige Beobachtungen in früherer Zeit gebeten, davon an den Geographen Profeffor Kirchhoff in Halle, oder neuerdings gemacht haben oder noch machen werden, werden Mittheilung gelangen zu lassen, damit an der Hand von Messungen, Vermerkungen und photographischen Aufnahmen genauere Untersuchungen gemacht werden können. Natürlich find Abholzungen in betracht zu ziehen, auch ist anzugeben, ob etiva im einzelnen Falle eine andere Erklärung vermuthet werden kann. d Aus dem Thierleben.
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Der Angeredete wurde von dem Gefangenenwärter durch die Thür in der nadten Mauer gelassen. Während dies geschah, streďte ein anderer von den Harkenden den Neugierigen die Zunge entgegen Keiner ging fort. Sie sahen ihn erstaunt an, einzelne errötheten aber sie blieben stehen und starrten... starrten. Verbrauch von Postwerthzeichen im deutschen Reichspoftgebiet. In der Postwerthzeichen- Abtheilung des Reichspostmuseums zu Berlin haben zwei große Wandtafeln mit graphischen Dar stellungen Aufnahme gefunden, die in übersichtlicher Weise Aufschluß über den Verbrauch von Postwerthzeichen im deutschen Daß Störche in strengster Einehe leben, ist die Negel. Reichspoftgebiet geben. Die Jahre 1872 bis 1896 find berücksichtigt Ein Fall von Mehrehe bei einem weißen Storch, an den C. Wüstner worden. Die Tafeln belehren uns in erster Reihe darüber, daß in den Ornithologischen Mittheilungen" erinnert, dürfte darum zu der Verbrauch deutscher Postzeichen von 476 Millionen Stück im den größten Seltenheiten gehören. Vor Jahren tam das Storchpaar Jahre 1872 auf 2 Milliarden 950 Millionen Stück im Jahre 1896 eines Pachthofes zur gewohnten Beit an und nahm wieder Besitz gestiegen ist. Interessant ist es, so schreibt die Boff. 8tg., die von seinem Nest auf einer Scheune. Nach etwa acht Tagen stellte Steigerung des Verbrauchs der verschiedenen Postwerthzeichen- Sorten sich ein dritter Storch ein, und nun begannen furchtbare Kämpfe, während der Jahre 1872 bis 1896 zu verfolgen. Der Verbrauch die nach fast 14 Tagen damit endeten, daß alle drei Störche von 5 Pf.- Marten stieg während dieser Zeit von 42 Millionen auf gemüthlich neben einander faßen und den Ausbau des Nestes 352 Millionen, der Verbrauch von 10 Pf.- Marken von 286 Millionen in der Weise begannen daß ein Doppelnest entstand. auf 740 Millionen, von 20 Pf.- Marken von 54 Millionen auf Jedes dieser dieser beiden Nester wurde bon einem Weibchen 169 Millionen, von 30 Pf. Marten von 60 Millionen auf in Befit genommen, mit Eiern besetzt und glücklich wurden fünf 325 Millionen, und von 25 Pf., 50 Pf. und 2 M.- Marken von 8 Millionen auf 127 Millionen. Der Verbrauch an sonstigen Postwerthzeichen, wie Postkarten, Bostanweisungen, Streifbogen u. f. w. ist von 26 Millionen auf 306 Millionen gestiegen. Die außer ordentliche, 15 fache Steigerung im Verbrauch der sog. hochwerthigen Marken im Preise von 25 Pf., 50 Pf. und 2 M. erklärt sich durch die stetige Zunahme der Packetbeförderung durch die Poſt Die 81/2 fache Zunahme des Verbrauchs von 5 Pf.- Marten ist zum
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junge Störche groß gezogen, so daß im Herbste ihrer acht das Nest verließen. Vielleicht tam das ursprünglich zusammengehörige Bärchen auf der Reise auseinander, und der männliche Storch suchte sich eine andere Gattin, während die rechtmäßige Mitbesitzerin des Nestes erst etwas verspätet nachkam und ihr altes Recht beanspruchte. Höchst interessant ist die Lösung der ehelichen Verlegenheit, gewinnt aber noch an Interesse durch den Umstand, daß auch im folgenden Jahre alle drei Störche in Eintracht auf dem Doppelnest ihren