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mit braunen leden. So häufig man Rebhühner in Begleitung[ daß er erscheine. Es giebt vierundzwanzig verschiedene Arten Teufel, ihrer flinken, zierlichen Schaar erblickt, so selten gelingt es uns, eine und nachdem der erste Theil des Lanzes vorüber ist, wechseln die Wachtel zu Gesicht zu bekommen, so laut und häufig auch ihr trau- Tänzer unaufhörlich ihr Kostüm, um gewissermaßen die ganze Schaar liches Bickberwick" in unsere Ohren tönt. der Teufel darstellen zu können. Einige tragen ganze Gesichts
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Ein wenig willkommener Gast im Getreidewald ist unseren masken, andere dagegen begnügen sich mit falschen Kinnbacken Landleuten die Trappe, ein ansehnlicher, hühnerartiger Vogel von und entseglichen Gebissen, die bis zu den Ohren reichen. Butergröße, der mit seinen langen, kräftigen Beinen fast einem Sie bewegen diese Kinnbacken, öffnen und schließen sie, als wären fleinen Strauße gleicht. Auch fie trägt auf ihrer Oberseite die Farbe sie ihnen von der Natur gegeben. Diese Tänze dauern oft zwei ihrer Umgebung, denn sie ist vorwiegend acerbräunlich und scharf Nächte hindurch; denn die 24 Teufel müssen erst alle personifizirt gewellt. Ihre Länge beträgt über 1 Meter, ihr Gewicht bis 32 Pfund. werden, ehe man auf den richtigen Dämon trifft, der den Kranken Das Weibchen ist kleiner und leichter. Bevor sie in einer selbst ge- quält. Hat dieser endlich seine Gegenwart" durch ein Zeichen zu er scharrten Vertiefung ihr Nest bereitet, wartet sie ab, bis die Halme kennen gegeben, dann packt die Tänzer eine Art von Raserei, die sich hoch genug stehen, um ihr Schutz zu bieten. Ihr Gelege besteht nur verstärkt, je mehr der Dämon ihre geistige Vorstellung beherrscht. aus 2-3 olivgrünen, geffecten Eiern, die aber fast die Größe von Das Tamtam schlägt schneller und schneller; das Singen artet in Gänseeiern besitzen. Sie ist so schen und vorsichtig, daß man sie nur ein gellendes, markerschütterndes Geheul aus, die Männer stampfen selten zu Gesicht bekommt. Den Jäger scheint sie dabei von dem mit den Füßen, drehen sich wie ein Wirbelwind, und die an den gewöhnlichen Landmann und die Flinte von einem gewöhnlichen Knöcheln befestigten Glöckchen und Schellen klingen und klirren und Spazierſtocke scharfsinnig zu unterscheiden. Es ist leicht einzusehen, raffeln. Sobald die Tänzer den Höhepunkt ihrer Leistung erreicht daß ein so großer Vogel, der außer Kerbthieren mit Vorliebe junge haben, halten sie Umschau nach irgend einem Gegenstande, den sie Saatpflanzen und Getreidekörner verzehrt, beträchtlichen Schaden dem Dämon zum Opfer darbringen können und in den er hineinanrichtet, und das Wegfangen von Mäusen, durch das die Trappe fahren kann. Ein von einem Freunde des Kranken gespendetes Huhn sich andererseits hervorthut, bietet dafür kein ausreichendes muß gewöhnlich als Opfer dienen. Das arme Thier wird lebendig Aequivalent. ergriffen und auf die grausamste Weise gequält. Mit ihren großen Die Feldmaus( Arvicola arvalis) nimmt ebenfalls ihr Quartier falschen Zähnen beißen die Tänzer auf den geängstigten Vogel ein, bis im Getreidefeld, nur bewohnt sie nicht das Parterre, sondern das sie selbst erschöpft sind, sich langsam und immer langsamer bewegen, und Souterrain. Auch kommt sie nicht vereinzelt vor, sondern in das Thier bewußtlos zusammenbricht. Das ist der Beweis, daß das Massen, und fügt daher dem Getreide bedeutenden Schaden zu, Opfer angenommen wurde, und der Dämon bereit ist, den Kranken da sie nicht ihren Bedarf befriedigt, sondern auch zu verlassen, um seinen Wohnsitz im Körper des Huhnes aufnoch ihre Borrathskammern bis an die Dede füllt. Ihr zuschlagen. Nach einer kleinen Ruhepause wird der Versuch gemacht, unterirdischer Bau ist nämlich gar tunstreich hergestellt, mit das arme Thier ins Leben zurückzurufen, indem ihm einige Tropfen Genist ausgepolstert, durch 5-6 Eingangsröhren von allen Seiten eines Zauberwassers" über den Kopf gegossen werden. Gelingt es, zugänglich und mit mehreren Vorrathskammern verschen. Die un- so beginnt seine Qual von neuem. Die Männer hüllen sich in lange geheuere Fruchtbarkeit dieses unbeliebten Ragethieres spottet aller Gewänder aus Schafshaut und sehen in dem flackernden Licht der angewendeten Gegenmittel. Doch das Souterrain unferes Getreide- Fackeln wahrhaft diabolisch aus. In frenetischem Rausche zollen sie acers enthält noch mehr Wohnungen. Der Hamster richtet sein dem Teufel Dant, daß er sich entschlossen hat, den Kranken zu verHeim noch weit fünftlicher her als die Maus. Er überläßt ihr die laffen. Auf den Tanz folgt ein Gelage, bei dem der Palmwein in oberen und nimmt für sich die tieferen Räume in Anspruch. Seine Strömen fließt. eirunde, glattwandige Kammer liegt 1-2 Meter tief unter der Erde, Die Zahl der Wölfe in Norwegen ist unausgesetzt im die Polster sind von weichem Gras, mehrere Vorrathskammern stehen Steigen begriffen. Nach dem auch in den skandinavischen mit ihr in Verbindung, eine Eingangs- und eine Nothröhre ver- Ländern außergewöhnlich milde verlaufenen Winter haben sich die mitteln die Verbindung mit der Außenwell. Der Hamster bringt umherstreifenden Rudel fast nirgends in nennenswerther Weise verbis 12, ja sogar 16 Junge zur Welt, und da er mindert; zahlreiche Elche fielen, wie aufgefundene Knochenreſte in fich fast ausschließlich bout Körnern und Hülsenfrüchten den Walddistrikten beweisen, dem blutgierigen Raubwilde zum Opfer. ernährt und in seinen Backentaschen auf einmal 400 Grammi Getreide Auch in die Renlager der lappländischen Heerdenbesizer wagten die förner davonschleppen tann, so läßt sich die Vorliebe" des Land- Wölfe ihre Einfälle zu machen, oftmals am Hellichten Tage, manns für den habsüchtigen Gesellen wohl begreifen, findet man da sie sich bei dem Mangel einer geeigneten Schneeschuhdoch allein in seinen Borrathskammern oft 30 Pfund Körner! Als Bahn fast während des ganzen Winters vor den Nachstellungen Baumeister übertrimpft sowohl die Feldmans als den Hamster der der Stiläufer sicher wußten. Am Rangaavand" geschah es Maulwurf, der zwar nicht zu den eigentlichen Bewohnern der Ge- jogar, daß ein mächtiges Nudel Wölfe noch spät im Frühjahr alltreidefelder gehört, aber seine zahllosen Gänge unter ihnen hinzicht. mälig die bäuerlichen Gehöfte heimsuchte und den Besitzern das Wir sehen hieraus, daß der Boden unter unserem scheinbar so Vich aus dem Stalle holte. In dem benachbarten Schweden fieht friedlichen Getreidewald so unterminirt ist, wie das Pflaster einer es nicht viel besser aus. Obwohl auch hier die staatlichen ForstGroßstadt, unter dem Wasser- und Gasleitungsröhren, Kanäle, Abfluß- beamten im Verein mit Privatjägern keine Mühe scheuen, um sich röhren, Kabel, Rohrpoströhren u. f. w. einträchtig neben und über des überlästigen Raubwildes auf jede mögliche Art zu entledigen, will einander dahinlaufen. Haben wir doch mit unserer Darstellung das sich ein zifferumäßiges Verschwinden der Wölfe noch immer nicht beRöhrensystem im Acerboden noch nicht einmal erschöpft. Dicht unter merklich machen. In Dalsland fanden im März mehrere Treibjagden der Oberfläche, also gewissermaßen im Obersouterrain, finden wir statt, an denen über fünfzig Schüßen sowie ein entsprechendes Aufnoch eine zahlreiche Gesellschaft Grillen und Heimchen, von denen jede gebot an Treibern theilnahmen; die Jagden verliefen völlig ergeb eine Wohnung für sich inne hat. ( Schluß folgt.) niẞlos, da die getriebenen" Wölfe die Treiberlinie durchbrachen und flüchtig abgingen. Besseren Erfolg hatte dieser Tage ein„ Lappmann" in der Nähe von Storlien, der sich in Begleitung eines erprobten Finhundes auf die Nachsuche in ein von Wölfen start frequentirtes Stüstengehölz begab. Schon nach kurzer Zeit hatte der Spürhund ein Lager aufgestöbert, in welchem sich zur großen Freude des Jägers nicht weniger als sieben junge Wölfe befanden. Es gelang dem Lappen, alle sieben mit Hilfe feines Hundes zur Strecke zu bringen, worauf er die erbeuteten Thiere an der nächsten Kronkasse präsentirte", um den staatlichen Schußgewinnst einzuheimsen. Der Erlös war nicht übel; denn da die Behörde für jeden erlegten Wolf eine Prämie von 50 Kronen zahlte, so brachte der erfolgreiche Jäger nicht weniger als 350 Kronen, d. i. 400 M., für seine Beute heim. Wie zahlreich im übrigen der Wolf in allen Strichen des Landes auftritt, mag auch daraus ersehen werden, daß allein im vorigen Jahre au Schußprämien die Gesammtsumme von 48 000 kronen ausgezahlt wurde, d. h. für Norwegen allein; für die ganze Halbinsel dürfte über das doppelte jenes Betrages von den Behörden gezahlt worden sein. Literarisches.
Kleines Feuilleton.
Die Teufelstänzer auf Ceylon . Die echten singhalesischen Teufelstänzer auf Ceylon sind überaus rohe und wilde Gefellen. Ihre Tänze bieten einen geradezu schrecklichen und empörenden Anblick. Die Leute sind aber beim Volfe äußerst beliebt, und der Beruf eines Tenfelstängers ist höchst einträglich. Bei den Singhalesen nämlich ist der Aberglaube verbreitet, daß ein Mensch, den eine Strankheit befällt, von einem im Körper wohnenden Teufel geplagt werde. Um den Leidenden von seiner Qual zu befreien, werden die Teufelstänzer zu Hilfe gerufen; sie sollen mit ihren Aufführungen den Dämon besänftigen. Zu diesem Zwed begeben sich zwei oder mehrere dieser Männer mitten in der Nacht in das Haus des Kranken. Vor der Hütte ist ein kleiner viereckiger Raum durch eine etwa sechs Fuchs hohe Umzäunung aus Gräsern und Palmblättern abgegrenzt worden. Diesen Raum benutzen die Teufelsbeschwörer als Umkleidezimmer. Zuerst treten sie in ihrem gewöhnlichen Kostüm ohne Masten auf; lange gelbe Grassträhnen hängen nur um ihren Kopf -S. Georg Hermann : Die Zukunftsfrohen". und am Körper herab. Ein ungewisses phantastisches Licht erhellt Berlin , F. Fontane u. Co. Preis 2 M.- Zwei Strömungen gehen den dunklen Schauplatz, auf dem die Tänzer nun ihre Körper- durch das Schaffen dieses jungen Schriftstellers. In der Skizze, die verrentungen beginnen. Die etwas unheimliche Beleuchtung der Sammlung zu einem Titel verholfen, im Waldidyll"," Guck rührt von Fackeln her, die auts einfachen Stöcken, mit tasten" und„ Brautkleid" alle diese Stüde find unseren Lesern ölgetränkten Tuchlappen umwickelt, bestehen. Zu der monotonen aus dem„ Unterhaltungs- Blatt" bekannt zeigt der Autor ein Musit eines Tamtam, das auf einen einzigen Ton gestimmt flares, scharfes Auge für die Erscheinungsformen der Natur, die ist, singen die Beschwörer einen wilden, schauerlichen Grabgesang, äußeren Vorgänge des Menschenlebens. Mit liebevollem Eifer verin den die Zuschauer oft miteinstimmen. Langsam beginnen jetzt fenft er sich in seine Betrachtungen und versucht, das Geschaute und die Tänzer sich zu bewegen. Sie strecken den rechten Fuß weit vor Gefundene, Kleines und Größeres, naiv, ohne Nebenzwecke darzuund ziehen dann den linken langsam nach. Dabei blicken sie sich um, stellen. Hier steht der Schriftsteller auf festem Grund fein als suchten sie etwas, und immer lauter wird der Gesang, der all- Kunstschaffen ist ein ehrliches, ungesucht stellt sich der Humor mälig zu einem Schreien übergeht. Darauf fordern sie vom Teufel, lein. Anders ist es in anderen Skizzen: In Coralli",