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aus. Das Blut Florian Geyer's durchbrach die Schleusen| Ueberzeugung bedenklich gefährdet! Aber er ließ seinen seiner Selbstbeherrschung, und er rief: hr seid wie die bitteren Verdruß nicht Herr über seinen Kopf werden; and) Weiber. Immer kommen sie auf ihr erstes Wort zurück, ob jetzt stand ihm die gemeinsame Sache höher als sein Jch und man ihnen auch Stunden lang Vernunft predigt. Wenn er antwortete daher:

Ihr auch nur etwas vom Krieg verstündet, so würdet Nein, Herr von Berlichingen, Ihr dürfet es nicht gchen Ihr den Vertrag nicht hindern. Euch aber scheint mehr an lassen, wie es will, itt erst recht nicht. Im Gegentheil. wir der Gunst der Würzburger und an dem Schlemmerleben in müssen doppelt Acht haben, daß der Teufel nicht das Spiel diesem Capua zu liegen, als an der evangelischen Freiheit. gewinnt." Jedi ( Fortschung folgt.) Wenn's recht zuginge, sollte fein Pfaff in diesem Nath fizen." Dagegen schrie der Pfarrer Bubenleben mit rothem Stopf: Und ich sage Dir, Bruder Geher, man soll feinem Edelmann in diesen Sachen trauen. Bir ziehen nit von hier, es sei denn zuvor das Schloß übergeben."

" Freilich, Du gewinnft's mit Singen und Beten," verfekte Florian Geyer mit flammenden Augen. Aber ich sage Dir, Bubenleben, hätte ich Deinen schwanken Sinn und derer aus dem Tauberthal und dem Frankengau anfänglich gewußt, bei Gott, Ihr hättet meinetwegen all' erstochen werden können, ehe denn daß ich zu Euch gekommen wäre. Solches ist des Teufels Bruderschaft, aber nit dem Evangelium gemäß."

Die Leidenschaften waren entfesselt und beide Parteien tobten gegen einander. Einige Hauptleute riffen sogar ihre Klingen aus den Scheiden. Der lange Lienhart dröhnte, man müsse den Dickschädeln über die Köpfe hauen, damit der Verstand hinein könnte. Göz haderte mit Köhl, der bisher seinem Einfluß nicht ungeneigt sich gezeigt hatte. Der hagere Pfarrer Denner fuhr in alle Gruppen, um Ruhe und Frieden zu stiften. Es traute ihm jedoch niemand. Florian Geyer's Hike verflog vor der Leidenschaft der Gegner. Die Arme über der breiten Bruft gekreuzt, schaute er eine Weile stumm auf das Getümmel; dann versuchte er, zu einer legten Bor stellung sich Gehör zu schaffen. Sowie die Odenwälder, Rothenburger und Ansbacher an seiner straff sich aufrichtenden Gestalt merkten, daß er reden wollte, ließen sie von Zant ab und riefen:" Ruhe, höret den Florian!"

Von der Spektral- Analyse.

Seit in den letzten Wochen die Entdeckungen neuer Körper und die Auffindungen folcher Stoffe, die zwar auf der Sonne, bisher aber nicht auf der Erde bekannt waren, fich häufen, hören wir mehr als früher von dem Spektrum der verschiedenen Körper. Nun weiß zwar jeder, daß durch ein Glasprisma gesehen alle Körper die felt= samsten farbigen Säume bekommen, und daß dies von der Zerlegung bes weißen Lichtes in feine farbigen Bestandtheile herrührt; was es aber für eine nähere Bewandtniß mit dieser spektralen Zerlegung hat und wie man durch diefelbe gewisse Stoffe erkennen kann, bedarf wohl doch der genaueren Erörterung. Körpern ausgesendet wird, näher zu untersuchen, gilt allgemein als Die Eigenschaften des Lichtes, das von den verschiedensten eine Aufgabe der Physiker; aber die Art des ausgefandten Lichtes ist sehr häufig von der chemischen Beschaffenheit des leuchtenden Stoffes abhängig, so daß hier Physiker und Chemiker zusammen arbeiten müssen. Es waren denn auch ein Physiker und ein Themiker im Verein, Kirchhoff und Bunsen , die in gemeinschaftlicher Arbeit die Spektral- Analyse er­fanden. Wenn wir das helle Licht des elektrischen Bogens oder der elektri­fchen Glühlampe durch ein Prisma schicken, und zwar ein möglichst fleines Strahlenbündel, das wir mittels eines vor die Lampe gestellten engen Spaltes ausschneiden, so wird es im Prisma von seinem geraden Wege abgelenkt und zugleich in seine farbigen Bestandtheile zerlegt; es entsteht daher auf einer dem Spalt gegenüber befindlichen Wand fein helles Bild dieses Spaltes, sondern das Bild wird nach der Seite verschoben und zugleich in eine Reihe farbiger Bilder auf­gelöst, die sämmtlich neben einander liegen. Man erblickt daher ein breites Farbenband, das von roth durch alle Farben des Regenbogens hin burch bis zum Violett reicht.

Brüder," sprach er, was uns bisher stark gemacht hat, war unsere Einigkeit gegenüber unseren Bedrückern. Unsere wie beim Sonnenlicht, bei diesem wieder ebenso, wie bei dem hellen Ein solches Spektrum sieht beim elektrischen Licht ebenso aus, Zwietracht schaffet ihnen ein leichtes Spiel. Wollet Ihr weißen Kalklicht, das von Kreide im Knallgasgebläse ausgestrahlt durchaus das Schloß stürmen, obgleich es dess nit braucht, wird; daher fann man von dem Anblick des Spektrum in feiner ei, wie denn? Wo ist die Bresche, durch die Ihr eindringen Weise einen Schluß auf die Natur des Körpers machen, von dem könntet, oder wollet Ihr die Mauern mit Euren Köpfen das Licht herkommt. Das wird aber sofort anders, wenn der einstoßen? Unsere Geschüße auf dem Klasberg sind zu schwach leuchtende Körper ein glühendes Gas ist. Bringt man z. B. in die dazu, auch fehlt's uns an Bulver und Büchsensteinen. Die droben sind mit alle dem gut versehen. So Ihr dennoch auf Euerm Kopf besteht, alle Vortheile daran gebt, die uns ein schneller Weiterzug bringen würde, und die Feindseligkeiten eröffnet, Würzburg wäre ein Trümmerhaufen, ehe denn wir uns verschafft hätten, was uns fehlt."

Höret ihn, denn, bei Gott, er hat recht." mahnte Gök eindringlich, und der lange Lienhart fügte hinzu: Freilich hat er recht, denn er ist der einzige unter uns, der den Krieg versteht; der Bruder Göz weiß das am besten!"

Auch Georg Megler von Ballenberg wollte reden; Jakob Köhl schnitt ihm jedoch das Wort ab und sagte: Erst müssen wir schlüffig werden, ob wir das Ancrbieten vom Domprobst Friedrich annehmen oder abweisen."

Abweisen! Abweisen!" riefen die Freunde der Würz­ burger , und so geschah es.

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Bruder Köhl," höhnte der lange Lienhart, Dein Schwert ist wohl ein Hexenbesen, sonst wüßt' ich nit, wie Du ins Schloß gelangen willst." d

bläuliche, fast gar nicht leuchtende Flamme eines Bunsen'schen Gas­bremers etwas Stochfalz, so verdampft dieses und zerlegt sich in seine Bestandtheile Chlor und Natrium; die Flamme zeigt dann ein hell­gelbes Aussehen, und läßt man ihr Licht durch ein Prisma gehen, so ist das Spektrum nicht mehr ein Farbenband, sondern es entsteht nur ein einziges hellgelbes Bild des engen Spaltes, so daß das ganze Spektrum aus einer einzigen hellen gelben Linie besteht. Der glühende Natriumdampf sendet also nicht ebenso wie die Sonne, das elektrische Licht und viele andere Lichtquellen alle farbigen Lichtarten aus, sondern nur eine einzige gelbe, und ist daher an seinem Spektrum stets zu erkennen. Bei näherer Untersuchung und bei Anwendung von Prismen, die das weiße Licht stärker aus einander ziehen, zeigt sich, daß das Spektrum des Natriumdampfes nicht aus einer, sondern aus zwei sehr nahe bei einander befindlichen gelben Linien besteht.

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Etwas Aehnliches gilt für alle glühenden Dämpfe oder Gase; ihr Licht enthält niemals alle Lichtarten, sodaß das Spektrum fein breites Farbenband giebt, sondern besteht stets nur aus einzelnen Lichtarten, jodaß das Spektrum aus einzelnen farbigen Linien oder schmalen Streifen besteht. Diese Linien sind nicht etwa stets, wie beim Natrium, dicht bei einander, sondern oft durch große Zwischen­Träume getrennt; so zeigt das glühende Wasserstoffgas eine hellrothe Florian Geyer faute in herbem Verdruß an seinem Schnurr Linie und dann im grünen und blauen Theile des Spektrums noch bart. Götz von Berlichingen kam zu ihm. Er hatte bisher eine je eine Linie. Am einfachsten macht man Gase glühend, wenn man Annäherung an den Ritter vermieden, dem er bei Möckmühl sich eine elektrische Entladung durch sie hindurch schickt. Schließt man ein hatte ergeben müssen, zumal er wußte, daß Florian Geyer um Gas in eine Röhre ein, in deren Enden Metallspißen eingeschmolzen seinetwillen zu Weinsberg von den Odenwälderern sich geschieden sind, so erhält man zwischen diesen eine elektrische Entladung, wenn hatte. Jetzt reichte er diesem die gesunde Rechte und sagte:" Als man die Enden metallisch mit einer Elektrizitätsquelle, etwa mit wie die Frösche wollen sie in dem Sumpf der Knechtschaft wieder einem Induktor, verbindet. Die Entladung geht um so leichter vor untertauchen, aus dem sie eben die Köpfe erhoben haben;' 3 ist fich, je mehr das Gas verdünnt ist, und das Gas selbst geräth dabei in lebhaftes Glühen und Leuchten. Andere Stoffe hat man, wie ihnen nit anders wohl. Ich wasch' meine Hände in Unschuld." das Natrium, in der farblosen Bunsen 'schen Flamme vergast, und and Herr Florian berührte seine Hand nur flüchtig. Für ihn dann ihr Licht untersuchen können. Stets hat sich dabei gezeigt, war und blieb Göz der Ritter des Faustrechts. Wenn sie daß jeder chemische Grundstoff unveränderlich immer ganz bestimmte, auch jetzt über die zu ergreifenden Maßregeln mit einander nur ihm eigene helle farbige Linien im Spektrum zeigt, und wenn übereinstimmten, so blieb doch die Kluft zwischen ihnen be- in irgend einem Spektrum eine bisher noch nicht wahrgenommene stehen. Florian Geyer blieb dem Plane Wendel Hipler's Farbenlinie auftritt, so muß auch in der verbrennenden abgeneigt: es war neuer Wein in alte Schläuche gefüllt und oder glühenden Substanz ein bisher noch unbekannter chemischer mußte darin verderben. Hatte man die Macht, den Staat neu Grundstoff stecken. So haben bereits die Erfinder der Spektral­zu ordnen und sollte derselbe ein Staat von Gemeinfreien Mineralwässern vorkommen; und diesen gefellten sich bald andere Analyse das Cäsium und Rubidium entdeckt, Stoffe, die in vielen werden, warum den Unterschied der Stände nicht von Körper hinzu. vornherein beseitigen und den Adel gleich abthun? Und nun Auch die in der letzten Zeit entdeckten Stoffe, das Argon war durch den eben gefaßten Beschluß diese Macht nach seiner und seine jüngsten Begleiter, das Krypton, Neon und Metargon