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Aus dem Pflanzenleben.
gegrabenen flaffenden Spalt verschwinden. Während dieses zu den ie. Eine Familie von Sechsfingerigen wurde Borstenschwänzen gehörige Insett bedrucktes Papier verschmäht, son fürzlich nach der„ Medecine moderne " in Südfrankreich entdeckt". der Dieb( Ptinus fur) ſeinen schwarzen Kopf geradezu von seiner Vorliebe für Bücher mit fetten Buchstaben erhalten haben. Endlich Das Vorkommen von überzähligen Fingern ist an sich nicht so sehr felten, dieser Fall ist aber doch aus verschiedenen Gründen be- wollen wir noch aus der Familie der Läuse die Bücherlaus( Atropos merkenswerth. Vater und Mutter dieser Familie, Bauern in der divinatoria) erwähnen. Die bisher vorgeschlagenen Heilmittel gegen Umgebung von Chambéry , sind ganz gesund und normal gebaut, all diese Bücherfeinde sind unwirksam bis auf das eine: die Bücher von ihren 9 Kindern aber sind 3 in der gleichen Art mißgestaltet. fleißig zu benutzen. Das erste von diesen, ein Knabe von 13 Jahren, sonst wohlgebaut und kräftig, besitzt an jeder Hand 6 Finger und an jedem Fuße 6 Zehen. An der rechten Hand fizzt der sechste Finger neben Pflanzen Gemmen". Der Franks. 3tg." wird gedem kleinen Finger, parallel mit diesem und den übrigen, er hat schrieben: Zu den vielen seltsamen Dingen, welche die Amerikaner drei normale Glieder und ein Gelent, das an den fünften Mittel- auf den Philippinen finden, gehören die sogenannten„ PflanzenHand- Knochen ansetzt. An der linken Hand dagegen steht der sechste Gemmen", die sich hin und wieder in einzelnen dort einheimischen Finger neben dem kleinen Finger senkrecht von der Hand ab. Die Gewächsen antreffen lassen. So enthält z. B. das Bambusrohr Füße sind insofern anders gestaltet, als auch für die sechsten Zehen einen dem Opal sehr ähnlichen Stein, der jedoch viel werthvoller ein besonderer Mittelfuß- Knochen vorhanden ist. Die überzähligen als jener ist, da man ihn nur höchst selten findet. Unter tausenden Finger und Zehen können gut bewegt werden, und nur der sechste von Rohrstämmen, die abgeschnitten und genau untersucht werden, Finger an der linken Hand ist wegen seiner Stellung beim Er- findet man nur wenige Exemplare, in deren Innern sich aus winzigen greifen von Gegenständen hinderlich. Die achtzehn- Bartikeln des fieſelartigen Materials, das die Schale des jährige Schwester dieses Knaben besitzt ebenfalls 6 Finger Rohres so hart macht, dieser schöne, grünlich rosaschillernde an jeder Hand und je 6 Zehen an den Füßen. Dann ist Stein gebildet hat. Diese Klümpchen nennt man Tabaschirs. noch ein Mädchen von acht Jahren, das an der rechten Hand Die erste chemische und mineralogische Untersuchung dieses nur 5 Finger hat, an der linken Hand dagegen einen sechsten Finger, Bambusrohr- Produktes wurde von dem amerikanischen Naturder aber mit seinem Nachbar so eng verbunden ist, daß er früher forscher James Smithson vorgenommen. Aehnlich wie im Bambusgarnicht bemerkt wurde. Die Füße haben auch je 6 Zehen, aber es rohre läßt die Natur auch im Innern mancher Koto3nuß ein find nur 5 Mittelfußknochen vorhanden, von denen einer ein Produkt entstehen, das der schönsten echten Perle nichts nachgiebt. doppeltes Gelent und daran zwei Zehen trägt. Alle drei Kinder Diese Kokosnuß- Perlen werden gewonnen, indem man die schneewurden operirt, die überzähligen Glieder wurden herausgenommen, weiße, schwammartige Masse, die in der vollkommen reifen Nuß und Hände und Füße erhielten dadurch ihre normale Gestalt. Natür- außer der Milch enthalten ist, zwei bis drei Tage in einem hölzernen lich wurden diese merkwürdigen Gliedmaßen auch mit Röntgen'schen Gefäß an der heißen Tropensonne trocknen läßt und dann durch Strahlen photographirt, um das Bild ihres inneren Baues der Quetschen die noch vorhandene ölige Flüssigkeit entfernt. In dem Wissenschaft zu erhalten. zurückbleibenden zähen Brei findet man, allerdings nur sehr selten, fleine bläulichschimmernde Kügelchen von der Größe eines Stednadelknopfes bis zu der einer Erbse. Etwa acht oder neun dieser überaus seltenen Gemmen, die sämmtlich auf den Philippinen gefunden wurden, bewahrt man als werthvolle Schäße in einigen europäischen Museen auf. Astronomisches.
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etwas
Aus dem Thierreiche.
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Ein neuer Romet wurde am 13. September auf der Licksternwarte von Perrine aufgefunden. Der Komet stand in 145° 26' gerader Aufsteigung und 30° 35' nördlicher Abweichung und bewegt sich einstweilen täglich um 1½ Grade nach Osten und 1/2 Grad nach Süden. Im laufenden Jahre sind nun acht Kometen entdeckt oder wieder aufgefunden worden.
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Humoristisches.
-Seine Freude. Arzt:" Haben Sie über Durst zu lagen?" Patient: Nein, Herr Doktor, über den freu' ich mich immer!"
- Der Pantoffelmaz. Wie geht es denn Ihrer Frau?" Ach, die war vor einigen Wochen lebensgefährlich frank; jetzt sie aber wieder lebensgefährlich gesund!"-
- Bereinfachung. Fräulein:„ Warum haben Sie mir denn diesen Liebesbriefsteller zugeschickt?" Herr( zärtlich):„ Den gefühlvollsten Brief sollen Sie sich aussuchen, Bertha Den unterschreibe ich!" ( Flieg. Bl.")
Vermischtes vom Tage.
t. Bücherwürmer. Während das Thierreich im allgemeinen mit Ausnahme der wenigen Hausthiere vom Menschen mehr Verfolgung und Beeinträchtigung als Schutz erfahren hat, so giebt es doch einige würdige Thierfamilien, die der Mensch ohne sein Wissen und Wollen so recht gehegt und gepflegt hat, so daß sie sozusagen unter seinen Händen ein wahres Schlemmerleben im Nahrungsüberflusse führen. Eine menschliche Behausung kann unter Umständen eine Fauna von etwa 10 verschiedenen Arten beherbergen, von deren VorHandensein man am liebsten nichts merken möchte und häufig genug auch nichts merkt. Alle diese Thierarten gehören zu der in der Mehrzahl ihrer Vertreter für den Menschen so überflüssigen Stlasse der Infekten. Im Kleiderschrank treibt die Motte ihr Wesen, in der Küche läuft, wenn es gelinde abgeht, hin und wieder eine Schwabe über den Boden, von den springenden und geflügelten Insekten wollen wir schon nicht weiter sprechen. Eine besondere Berücksichtigung aber verlangen die sogenannten Bücher würmer, die nach der bekannten lateinischen Regel ihren Namen daher erhalten feine erhalten haben, daß sie Würmer find. Es sind vielmehr fast durchweg die Larven von Käfern, jedoch auch einige andere winzige Thierchen, die aber sämmtlich zu den ist Insekten gehören. Sie sind so recht Pfleglinge des Menschen, der ihnen erst in seinen Bibliotheken eine Nahrung verschafft hat, von deren Geschmack und nie endender Fülle sie vorher gar keine Ahnung hatten. Daß den Bücherwürmern das eine Buch besser behagt als das andere und daß ihnen etwa ein gelehrter Foliant besser schmeckt als eine leichte Lektüre, hat man bisher noch nicht ermittelt, dagegen machen sie insofern einen Unterschied unter den Büchern, als sie sich begreiflicherweise in denjenigen am behaglichsten fühlen, die am wenigsten benutzt werden, und da steht ihnen ja ein genügend- Noch in keinem Jahre, schreibt man der„ Voss. 8tg." sind weites Feld offen. Es giebt nach den soeben in einem kleinen schwedische Brombeeren in so großen Mengen nach DeutschBändchen herausgegebenen wissenschaftlichen Untersuchungen eines land gebracht worden wie in diesem Jahre. In Lübeck kamen irischen Jesuitenpaters O'Connor 7 bis 8 Arten von Bücher unlängst 6000 Risten an einem Tage an; jede Kiste wog 140 bis würmern", die aber meist ursprünglich sich von anderen Stoffen 180 Pfund. nährten und noch jetzt gerne in ihrer Diät abwechseln, wahrscheinlich weil sie eine fortgesetzte Beschäftigung mit gelehrten Dingen nicht berdauen können. Da ist zunächst der Brotfäfer( Anobium paniceum), der so ziemlich alles frißt, was ihm vor die Kiefer kommt, und für die Kostbarkeiten der Speisekammer eine ebenso große Vorliebe zeigt, wie für diejenigen einer Bibliothek oder Naturaliensammlung. Der Specfäfer( Dermestes lardarius) giebt ihm in seinen Gewohnheiten und seiner Vielfräßigkeit wenig nach. Den Larven dieser Käfer In Selb hat sich ein Baumeister, dem ein im Bau verdankt der Besizer eines Bücherschazes die schönen, sorgfältig begriffener, für eine Porzellanfabrik bestimmter Brennofen eingebohrten Tunnels, die sich bald schnurgerade, bald zierlich gestürzt war, erträntt. gewunden durch ein dickleibiges Buch hindurchziehen. Als- Der Geograph Professor Amrein ist in St. Gallen Rekord verzeichnet O'Connor einen Fall, in dem ein Bücherwurm gestorben.. fich durch 27 Foliobände so geradenwegs hindurchgebohrt hatte, daß man die ganze Zahl von Bänden an einer durch den Tunnel gezogenen Schnur zusammen hätte in die Höhe heben können. Auch das Silberfischchen, sonst Zuckergast genannt( Lepisma saccharina ), findet sich oft zwischen den Seiten eines Buches und beschädigt diese und die Einbände ganz besonders, indem es Löcher hineinfrißt. Es erscheint dem unbewaffneten Auge als eine fleine perlfarbene Motte, vorne mit In London hat eine progige Urschel für ein Diner für zwei Fühlern und mit drei langen Anhängen hinten, man sieht sie im 40 Personen 60 000 Mark ausgegeben; 2000 m. fostete allein das Sommer blitzschnell über das Papier laufen und in einem selbst„ Kölnisch- Wasser ", das aus einem Auffaz sprang. Verantwortlicher Redakteur: R. Schmidt in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
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In Beuthen hat sich ein Verurtheilter im Gerichtssaal einen Dolch zweimal in die Herzgegend gestoßen. Die Aerzte haben den Mann aufgegeben.
y. Vom Konsistorium in Kiel soll ein Bastor verabschiedet worden sein, weil er sich mit einem Dienstmädchen verlobt habe. Von anderer Seite wird mitgetheilt, der Pastor wäre„ dänenfreundlich" gewesen.
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Eine bei Timbuktu gefangene, vier Monate alte schwarze Löwin, eine große, nur im Innern der Sahara vorkommende Seltenheit, hat der Jardin des Plantes in Paris zum Geschenk erhalten.
Aus Känguruhleder werden jetzt Schuhe, Koffer und Täschnerwaaren hergestellt.
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