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mündeten sämmtlich in die Nordsee  . Südlich vom Flemming lag das die im Dunkeln zu leuchten vermögen, und von diesen ist es gar Thal der schwarzen Elster, das von Süden die Elbe   aufnahm und nicht so wunderbar, daß sie sich in Abwesenheit jedes Lichtes auf der im Westen den Flemming nordwärts umging. Nördlich von diesem photographischen Blatte abzubilden vermögen. Aber auch andere Höhenzuge stieß es auf das Glogau- Elbe- Thal, das die Wasser der Bakterien, an denen keine Spur von Leuchtkraft im Dunkeln zu be­oberen Oder von Glogau   aus über den Spreewald und die Niede merken ist, wirken mehr oder weniger auf die lichtempfindliche rungen der Lausitz zur Elbe   führte. Ein Theil des Wassers dieses Blatte. Und nicht nur, wenn die Bakterien direkt auf die Platte sondern auch, wenn sie sich in einiger Diluvialstromes bog schon früher nach Norden im Bette der urteren gelegt werden, Havel   ab und traf mit dem Berlin  - Warschauer und dem Ebers- Entfernung von derselben befinden, trifft diese Wirkung ein. Man walde- Bromberger Thale   zusammen, von denen jenes die Weichsel   fönnte schier auf den Gedanken kommen, daß auch die Bakterien eine oberhalb Warschaus   über den Obrabruch und Berlin  , dieses die besondere Strahlenart aussendeten, also Bakterienstrahlen"; diese Wasser der mittleren Weichsel   durch das Netze- Warthe- Thal und den Vermuthung wird aber dadurch widerlegt oder doch unwahrscheinlich Oderbruch mit der Elbe   verband. Ihren heutigen Unterlauf er gemacht, daß eine Glasplatte, die zwischen die photographische Platte hielten die norddeutschen Ströme erst später, sei es, daß er durch und die Batterien geschoben wird, das Zustandekommen des Bakterien­fetulare Bodensenkungen und Hebungen oder durch Anschwemmungen bildes verhindert. Frankland weist darauf hin, daß diese Eigenschaft entstand, oder daß ihm die letzten, nach Süden abfließenden Gletscher- vielleicht zur Unterscheidung verschiedener Batterienarten benutzt ströme das Bett herausspülten. werden könnte. Geschichtliches.

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Das Inlandeis war verschwunden, das Gletscherwasser verlaufen, die Diluvialzeit ging zu Ende, und den Uebergang zu einer neuen dg. Drei Streitverordnungen aus dem 18. Jahre Zeitperiode, zum Aluvium, bildete die ausgedehnte Versteppung hundert. Friedrich Wilhelm I.   von Preußen, der Soldaten­Norddeutschlands. Das zuvor vereiste Flachland wurde zu einer von Sümpfen unterbrochenen Steppenlandschaft, auf der eine Tierwelt fönig", erließ am 14. Dezember 1735 eine Verfügung, weil:" Uns lebte, wie sie heute die westsibirischen Steppen haben. Ueber die verschiedene Klagen vorgekommen, daß in unsern Residenzien nicht norddeutschen Steppen wehte der Wind und führte den auf- nur der Muthwille der Meurer und Zimmerleuthe und viele deßhalb wirbelnden feinen Steppenstaub mit fort, bis er ihn im Vorlande eingerissene Ordnungen, sondern auch die Uebersetzung des Lohns der mitteldeutschen Gebirge zum Lößboden zusammenfegte. Das und andre Verdrießlichkeiten dergestalt überhand genommen haben, daß Klima wurde milder; die Steppe wich dem Walde, der nach und solchen mittels einer guten Ordnung vorzukommen und zu begegnen nach das Land immer dichter überzog. Die Thierwelt änderte sich hoechst nötig und dienſam erscheint. Also haben WJR die folgende und wurde der heutigen immer ähnlicher. An der Umformung des Ordonance einrichten und folgegehörig publiciren lassen wollen, damit die Bodens, der Flußläufe, der Küstenlinien arbeiteten das fließende widerspänstigen Meurer und Zimmerleuthe sich darnach ein fuer alle­Waffer, die Meereswellen, der Regen, der Wind und die fecularen mal allergehorsamst richten und sich fuer der hiermit angedrohten Bodenschwankungen, ganz wie wir es heute beobachten. Der älteren Straffe, so in Branger stehen festgesezt wird hueten moegen.§ 1. der Ordonance" verlangt sodann: Bufoerderst steht in der Bauherrn  Steinzeit folgte die jüngere; auch diese gehört schon seit mehreren willen, ob sie die zu verfertigende Arbeit verdingen oder um Tage­Jahrtausenden der Vergangenheit an. Ueber dem norddeutschen Flachlande ging die Sonne der Geschichte lohn arbeythen lassen wollen. Es geschehe nun auch wes Arth es auf, und mit ihr wurde der Mensch zu einem Faktor im Werdeprozeß des wolle, jo lieget deren Handwerkern ob, ihre Arbeyth tüchtig und mit Landes. Unter seiner Hand wurden dichte Urwälder in blühendes Acker- aller Treue und Fleiß zu vollbringen und darunter des Bauherrn  land verwandelt; er regulirte die Verbreitung der Pflanzen nach Bestes nach allem Vermoegen mit zu suchen."§2 verbietet den Meurern seinen Bedürfnissen, er führte neue Pflanzen von fernher ein; nach das" Branntweinsaufen"; selbst der Verkauf von solchem an die Arbeiter wurde verboten. Wer sich( von den Arbeitern) untersteht, feinem Willen mußten die ihm schädlichen Thierarten aussterben; feine Hand legte Sümpfe trocken und grub dem Wasser künstliche felben zu fordern oder sich vor sehn eygen Geld vollzusauffen, soll, Wege und warf Dämme zum Schuße des vom Wasser bedrohten so offt er darueber betreten wird oder deshalb Klage gefuehret wird, Landes auf. Während so der Mensch dem Lande den Stempel in einen Gulden Straffe der Obrigkeit verfallen sein." Interessant seines Willens aufdrückt, walten in der Natur die bodemumbildenden find die weiteren Festsegungen des Lohnes. Der" Meurer" erhielt, Kräfte fort. Wer weiß, wie der Wanderer, der sich jetzt vom Granit- wenn er daben gespenset" 4 Groschen und 4 Quart Bier von Ostern blocke zum Weiterschreiten erhebt, das norddeutsche Flachland finden bis Michaelis, in den kürzeren Tagen aber nur 3 Gr. 6 Pf. und in wird, wenn er es als Chidher, der Ewigjunge, nach tausenden, nach den ganz kurzen 3 Gr. und 3 Quart Bier, ebenso bekam der Ge­selle. In den langen Tagen begann die Arbeit praecise des zehntausenden von Jahren in einer neuen geologischen Zeit wieder Morgens früh um 4 Uhr" auch sollten sie vor 7 Uhr des Abends

besucht.

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Kleines Feuilleton.

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davon nicht wieder abgehn, auch des Mittags sich nicht ueber eine Stunde bey den Essen aufhalten, oder sich gewärtigen, daß ihnen der Bau Herr ihres Mueßiganges halber Abzuege macht. Wenn es erst nach 4 Uhr Tag wird, fängt die Arbeit mit dem Tage an, und hocret auch zu Weiher mit fruchtbarem Boden. Der Franff. 8tg." der Zeit, wenn es um 7 Uhr Abend wird, erst wieder auf." Leider schreibt man aus Lothringen  : Bei einer Wanderung durch Deutsch  - hatten die Meurer und Zimmerleuthe" vor dieser ein fuer allemal" Lothringen   blickten wir fürzlich im Gasthause eines fleinen Städtchens festgesetzten Ordnung gar keinen Respekt. Da sie indessen auch nicht auf ein rothes Plakat an der Wand, dessen Inhalt zunächst überaus gern an den Pranger wollten, thaten sie das Klügste, was sie thun sonderbar anmuthete. Es war darnach in der Amtsstube des Notars fonnten, fie verließen Berlin   und wanderten nach Magdeburg H. in B. zu verpachten der Weiher von O., gelegen im Kanton V., aus. Dies behagte dem selbst sehr baulustigen König indessen erst am schon mit einem Flächeninhalt von fast 47 Hektar, mit außergewöhnlich frucht- recht nicht und 23. Februar konnte denn barem Boden, bei dem jede Düngung jahrelang überflüssig, zur auch melden, daß er sich mit ,, mit dem Administrator des Stiftes Fischzucht ebenfalls sehr geeignet". Der Weiher ist weiterhin mit Erg freund feiner betterlich verglichen, daß der feinem Servitut belastet" und nahe an Bahn und Chaussee gelegen. aus unsern Residenzien entwichnen Meurer und Zimmer­Wir lernten damit einen interessanten Wirthschaftsbetrieb fennen, leuthe alldort aufgenommen werden solle, er habe denn von der unseres Wissens im übrigen Deutschland   nirgends in dieser Art seinem Bauherrn ein beglaubigtes Dokument vorzuzeigen. Die ents sich wiederfindet. Auf unsere Fragen wurden wir in der liebens- wichenen Meurer und Zimmerleuthe sind weyter ebenmaeßig an­würdigsten Weise dahin belehrt, daß zahlreiche größere und fleinere zuhalten und in Hafft zu nehmen und sollen deren Klagen ueber Weiher in Lothringen   abwechselnd zur Fischzucht und zum Getreide- Lohn und dergleychen, so sie vorzuschueßen haben moegen, vor bau verwendet werden. Gewöhnlich find sie fünf Jahre lang mit feinem andern, als der obersten Gerichtsbehoerde des Orthes, allwo Wasser gefüllt; zu Beginn der Wasserperiode" waren Fische ein- sie in Arbeyt gestanden, ventiliret und decidiret werden. Ferner, gesezt und dann wird je nach der Intelligenz und Kapitalkraft des damit dem weglauffen der Meurer und Zimmerleuthe aus unsern Resi­Besizers die Fischzucht rationell durchgeführt. Nach fünf Jahren denzien, wofern die Bauherrn ihnen ihre Uebersetzung nicht genehmigen wird der Weiher vollständig ausgefischt und das Wasser abgelassen. können, desto mehr gesteuret und gewehret werde, so sollen alle die­Alsdann stellt der Boden des Weihers eine große Trockenmulde jenigen, so zu Außtretung Vorschub thun und sie verleiten, nach vor, die an allen Seiten sich von dem Lande her langsam vertieft; Ermessung der Obrigkeit, unter welcher fie unmittelbar gesessen, die niedersten Stellen der Weiher, die wir kennen lernten, mögen mit Gefängniß oder Gelde gestrafft werden." Als auch dieses Mittel etwa 22 bis 3 Meter tief sein. Nunmehr folgt eine Periode noch nichts half, im Gegentheil immer mehr Meurer" fortliefen trockenen Wirthschaftsbetriebes von etwa drei bis vier Jahren. Im und statt ihrer Fuscher in das Handwerk" eintraten, verfügte der ersten Jahre wird Hanf oder Flachs, meistens auch Hafer dazu ge- König am 21. Juni, daß denen sämmtlichen Soldaten, so in würk­pflanzt, im zweiten Jahre folgen Weizen, Gerste oder Roggen, im lichen Diensten stehen und das Meurerhandwerk gelernet, verstattet dritten dann Kartoffeln und Runkelrüben und dergl. Nach Ablauf sein soll, auf dem Bau zu arbeŋthen bis sich die Unordnung geleget". der drei oder vier landwirthschaftlichen Jahre wird die weite Mulde Es wurde aber auch von ihnen erwartet, daß die Arbeyth mit allem wieder mit Wasser gefüllt und mit Fischen besetzt. Fleiss, Treue und Sparsamkeit verrichtet und nicht verdorben werde,

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widrigenfalls es den Bau Herrn aus ihrem Lohne bezahlet werden müßte."

Völkerkunde.

t. Bakterien als Photographen. Professor Frankland, ein bedeutender englischer Forscher, hat eine ganz merkwürdige Ent­deckung gemacht, die er neulich der königlichen Gesellschaft in London  mittheilte. Es sind ja in der letzten Zeit zahlreiche Stoffe gefunden, gk. Von den merkwürdigen mythologischen die auf die photographische Platte wirken, und Russel hat diese Vorstellungen der Australneger wird in der West­Eigenschaft sogar bei den verschiedensten Metallen, bei Pappe, Holz minster Review" einiges Neue erzählt. Die Auftralneger glauben und allen möglichen Gegenständen nachgewiesen. Daß aber auch an zwei Gottheiten, Mokwarra, den Adler, der ihnen die Macht des die Bakterien sich als Photographen entpuppen würden, das hat Guten repräsentirt, und Kilparra, die Krähe, die Gottheit des Bösen. gewiß doch niemand erwartet. Es giebt verschiedene Bakterienarten, I Beide Herrschen über den Menschen, und jede will auch an seiner

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