-

820

"

-

hafteten Thieren für den menschlichen Genuß geeignet ist oder nicht, Iliche Abfrageflinte stöpseln kann; dann erlischt die Glühlampe von wurde das technische Kollegium der thierärztlichen Hochschule zu Berlin   selbst. Nun gehören noch zwei Abrufglühlampen zu jeder Ver­um ein Obergutachten ersucht. Die Veranlassung, dieses Gutachten bindung. Die eine von ihnen glüht so lange, bis der Angerufene einzuholen, hatte ein Fall gegeben, in welchem ein Schwein mit sein Telephon vom Haken nimmt, so daß der Beamte genau er­Tuberkulose der im Kehlgange und dem Fettgewebe des Gekröses fennen kann, ob die gewünschte Verbindung wirklich hergestellt gelegenen Lymphdrüsen( Kehlgangs- und Gekrösdrüsen) behaftet ge- worden ist. Die dritte Glühlampe erleuchtet sich bei Beendigung wesen war. Das technische Kollegium der thierärztlichen Hoch- des Gespräches, so lange bis der Beamte die Unterbrechung wieder schule entschied die Frage dahin, daß das Fleisch und Fett vorgenommen hat. Diese Einrichtung erscheint als so praktisch, daß dieses Schweines, abgesehen von den direkt mit der Tuber- fie jedenfalls noch erheblich an Verbreitung gewinnen wird. tulose behafteten Theilen, vollständig für den menschlichen Genuß- Herstellung leuchtender Anstrich farben. Zur geeignet sei. Das Obergutachten hat folgende Faffung: Die Herstellung leuchtender Farben giebt die Pharm. Post" folgende fanitätspolizeiliche Beurtheilung des Fleisches tuberkuloser Thiere Vorschriften: 1. Roth: 8 Theile Baryumfulfat, 2 Theile feiner richtet sich nach der Ausbreitung des Krankheitsprozesses und nach Strapplac, 6 Theile Realgar, 30 Theile leuchtendes Schwefelcalcium, dem Einfluß, welchen die Tuberkulose auf den Ernährungszustand sämmtlich auf das feinste gepulvert und mit 60 Theilen Dellack ver­der Thiere ausgeübt hat. Das Fleisch tuberkulöser Thiere ist nur rieben. 2. Grün: 10 Theile Baryumsulfat, 8 Theile Chromgrün, dann als geſundheitsschädlich zu betrachten, wenn die tuberkulose Gr- 34 Theile leuchtendes Schwefelcalcium, 48 Theile Oellad. 3. Orange: frankung bereits eine sehr weite Ausbreitung erlangt hat, und die 17,5 Theile Baryumsulfat, 1 Theil Indischgelb, 1,5 Theile Krapp­Eingeweide( Lunge, Leber, Milz  , Nieren), sowie das Fleisch selbst lad, 38 Theile leuchtendes Schwefelcalcium und 46 Theile Dellack. bezw. die in demselben gelagerten Lymphgefäße, Lymphdrüsen. Die Mischungen müssen auf der Farbmühle vorgenommen werden.- Knochen und Gelente ergriffen find; desgleichen muß eine gesund­heitsschädliche Beschaffenheit des Fleisches angenommen werden, wenn die Tuberkulose zur Abmagerung der erkrankten Thiere geführt hat. In diesen beiden Fällen liegt eine tuberkulöse Allgemein erkrankung durch Eindringen der Tuberkelbazillen in das Blut vor. Als unschädlich dagegen ist das Fleisch solcher Thiere anzusehen, welche nur in geringem Grade mit der Tuberkulose behaftet sind und eine Verschlechterung des Ernährungszustandes nicht erkennen Taffen. Unter geringgradigen find hierbei alle diejenigen zu ver­ftehen, bei welchen sich die krankhaften Veränderungen nur in den Verdauungs- und Athmungsorganen und in den dazu gehörigen Lymphdrüsen vorfinden. In den zuletzt angeführten Fällen hat die Tuberkulose feinen nachtheiligen Einfluß auf das Fleisch der Thiere. Ein inneres Leiden. Jetzt weiß ich nicht, was mit Das Fleisch kann daher nach Entfernung der erkrankten Theile ohne meiner Uhr ist: aufgezogen hab' ich sie, bis mir der Arm müde ge­Bedenten dem freien Verkehr übergeben werden, worden ist, geschüttelt hab' ich sie, gegen die Tischkante hab' ich sie geschlagen, auf die Erde und an die Wand hab' ich sie geschmissen, und sie geht immer noch nicht!"

Medizinisches.

-

Humoristisches.

In der schlesischen Dorfschule. Welche Gütter( Güter) sind die dauerhaftesten?" Schüler: Die Eisengitter!"

-

Lehrer:

3artes Gemüth. Junge Frau: Sag', Männchen, ich habe schon oft über die Frage nachgedacht, wie es wäre, wenn eins von uns durch den Tod hinweggerafft würde." Er: Um Gotteswillen, mur nicht ich! Denn ehe Du

Wittwe werden sollst, will ich viel lieber Wittwer werden."-

-

Vermischtes vom Tage.

( Lust. Bl.")

- Einen Fall von Akromegalie( Riesenwuchs) hat Dr. Eugen Peiser- Breslau, wie er in der D. Med. Wochenschr." mittheilt, fürzlich auf dem Lande beobachtet. Er betrifft einen 54 jährigen Arbeiter, der vor Jahren einen Schlaganfall erlitten hat und stark von rheumatischen Schmerzen geplagt worden ist. Schon feit Jahren fiel es auf, daß sein Gesicht, welches früher rund ge­In Warnemünde   ist ein neuer Leuchtturm er­wesen, immer mehr an Länge zunahm, ebenso wie seine Gliedmaßen. richtet, der in diesen Tagen in Betrieb gesetzt wird. Das Feuer des In lezter Zeit findet er keinen Schuster mehr, der ihm noch einen schlanken weißen Thurmes wird ein festes, weißes zweiter Ordnung passenden Stiefel anfertigen kann. Er ist äußerst schwach geworden, mit drei hellern Blinken sein, 34,25 Meter hoch über dem Meeres­so daß ihn schon jedes längere Gehen anstrengt. Außerordentlich finnfällig ist die beträchtliche Länge seines Gesichts, die besonders -, Das ist unser Feuer, das löschen wir allein!" auf einer starken Längenzunahme des Unterfiefers beruht. Das so riefen Ratiborer Feuerwehrleute denen von Bojaz= Gesicht ist wulstig, die Nase plump und lang, die Lippen sind dick strog- Plania zu, die bei einem großen Schadenfeuer freund­und aufgeworfen, das Kinn ist sehr stark entwidelt. Sehr auffallend nachbarlich Löschhilfe leisten wollten.- find auch die Veränderungen an den Händen und Füßen, die in ihrem Aussehen an Tazen erinnern. Fälle von Akromegalie find verhältnißmäßig selten.-

Physikalisches.

ie. Die Müdigkeit" von Metallen. Stürzlich ist unter dem merkwürdigen Titel Die Müdigkeit bei umbelebten Wesen" in den Vereinigten Staaten   eine eigenartige Abhandlung erschienen. Es ist etwa 30 Jahre her, daß der berühmte britische Physiker Lord Kelvin  , damals Sir William Thomson  , feststellte, daß Metalldrähte, die gewissen Erschütterungen z. B. durch den elektrischen Strom unter worfen werden, sich ganz verschieden nach einer längeren Zeit der Benutzung und nach einer Ruhezeit verhalten. Dies läßt sich z. B. an Telegraphendrähten nachweisen, die nach der Sonntagsruhe am Montage für den elektrischen Strom besser leitend find, als in der Mitte der Woche. Gewährt man einem Drahte eine Ruhe von drei Wochen, so erhöht sich die Leitungsfähigkeit um 10 pet. Die neue amerikanische   Veröffentlichung über diesen Gegenstand stützt fich auf die Ergebnisse zahlreicher Experimente, die am Franklin­Institut unternommen wurden. Es geht daraus hervor, daß wieder­holte Erschütterungen die Leitungsfähigkeit der Metalle schwächen, daß sie dieselbe aber nach einer kürzeren oder längeren Zeit der Ruhe in der früheren Höhe wieder gewinnen. In dieser Beziehung ist es in der That angängig, von einer Ermüdung der Metalle zu sprechen.

-

Technisches.

spiegel.

-

-

Im Zoologischen Garten zu Breslau   hatte ein Nil­pferd die Mütze eines Klempners, die in den Käfig gefallen war, verschluckt. Das Thier hatte darauf heftige Magenbeschwerden, die fich in Freßunluft und Traurigteit" äußerten. Eine tüchtige Bortion Rizinusöl erlöste es aber noch rechtzeitig von seinen Leiden.-

n. Bei einer Hochzeitsgesellschaft in einem Gast­hause zu Geislingen  ( Württemberg  ) wurde der Bräutigam plöglich vom Schlage getroffen und starb nach einigen Minuten.

-

Seit einer Woche befindet sich Wien   im Besitze der ersten Tarameter- Lohnwagen, Einspänner und Zweispänner, die man dort Comfortable und Fiafer nennt.

-

Dem Wiener   Deutsch  . Voltsbl." zufolge starb ein in der Klinik des Professors Nothnagel beschäftigter Diener unter Krankheits­erscheinungen, die darauf hindeuten, daß der Mann von den Pest= bazillus Kulturen angesteckt worden ist, die im vorigen Jahre aus Bombay nach Wien   gebracht wurden.

-

Serbische Räuber entführten einen wohlhabenden Müller aus Metobige in das ostferbische Gebirge und forderten ihm 6000 Frants Lösegeld ab. Da die Gattin des Entführten die Summe in drei Tagen nicht beschaffen konnte, theilen ihr die Räuber mit, daß der Entführte an einem bezeichneten Baume auf- gehängt worden sei. Der Leichnam wurde auch dort gefunden.

- Ju Brüssel wurde eine Tänzerin in dem Augenblick, als sie das Theater verließ, von einem Versicherungsinspektor durch Dolchstiche ermordet.

-

Schmucksachen im Werthe von 700000 Franks wurden einer Herzogin auf der Linie Paris  - Amiens   ge­stohlen.

-

"

-

t. Ueber die Anwendung von Glühlampen im Fernsprechbetriebe giebt die Elektrotechnische Zeitschrift" eine bemerkenswerthe Mittheilung. Das Fernsprech- Amt in Basel  war vielleicht die erste Anstalt ihrer Art, die vor etwa zwei Jahren Bei Berwick( England) wurden Schiffstrümmer ans Glühlampen als Signalapparate in ihrem Dienste benutzte. Jetzt Gebrüder Barsel" tragen. hat eine große Gesellschaft in Ohio   ein ähnliches Verfahren in erheb- Ufer getrieben, die den Namen lich erweitertem Maße in Benutzung genommen. Bei dem Ein Physiologe an der Cornell- Universität   in Ithaka  dortigen Telephonbetriebe sind jämmtliche Klappen durch richtete an die jetzigen und früheren Schüler der Hochschule ein Glühlampen ersetzt. Wenn ein Abonnent fein Telephon Rundschreiben, in dem er sie aufforderte, ihr Gehirn der vom Haken herunter nimmt, so leuchtet auf dem Amte die Universität zu physiologischen Untersuchungen seiner Nummer entsprechende Glühlampe auf, so daß der Beamte testamentarisch zu vermachen. Es sind schon viele günstige sofort den Ursprung der Anfrage erkennen und die darunter befind- Antwortschreiben eingelaufen.

-

-

Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin  .