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und jetzt eine Ausstellung solcher Arbeiten in Frankfurt a. M. ver anstaltet. Einem Bericht der„ Frankf. 3tg." über die Technik entnehmen wir folgendes: In eine starke Silberplatte wird mit dem Grabstichel der darzustellende Gegenstand in einem sehr zarten, aber ausdrucksvollen Relief ausgearbeitet, so zwar, daß das ganze Relief unter der Oberfläche der Silberplatte liegt. Mit durchsichtigen Glasflüssen verschiedener Farbe wird mm dies Relief überzogen; da, wo infolge der Unebenheiten des Reliefs die Farben schicht dünn aufliegt, wird von dem durchschimmernden blanken Metall eine Helle Nuance der Farbe erzeugt, während diese in den Tiefen zu einer dickeren Schicht zusammenfließt, die als Schatten wirkt. Diese Art der Schmelzmalerei verbindet mit der metallischen Leuchtkraft der Farben eine große Bartheit der Modellirung.-
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Völkerkunde.
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Geologisches.
210 Die Gesteine, welche Schichtenbildung aufweisen, sind, wie man ge - Die Entstehung der geschichteten Gesteine. wöhnlich glaubt, durch allmäligen, mehrfach unterbrochenen Absatz aus Gewässern entstanden. Vielfach bemerkt man aber, daß neben der groben Schichtung noch eine feinere, blattweise in einer anderen Richtung verläuft, eine Erscheinung, die als Schieferung bezeichnet wird. Bereits der berühmte Erforscher der Gesteinsbildung Daubrée erkannte, daß dies eine Wirkung starken Druckes ist, und seine Theorie ist kürzlich durch Marpmann in Leipzig vervollständigt worden, welcher beobachtete, daß beim hydraulischen Pressen von feinpulverigem Material zu Kunststeinen Schieferung, das heißt blättrige Struktur, auftritt, die man durch Entweichenlassen der Luft vermeiden kann. Die Luft also scheint neben starkem Druck ein Erforderniß zur Entstehung der Schieferung zu sein, und man kann auf diese Weise nicht nur die Entstehung der wirklichen, aus Sedimentärgesteinen gebildeten Schiefer( Urschiefer) erklären, sondern auch diejenigen, zweifellos auf vulkanischem Bege entstandenen geschichteten ( Tech. Rundsch.) Gesteine, wie Gneis und Glimmerschiefer.
Humoristisches.
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Wehmüthige Erinnerung: A.: Herr Schulze, weshalb find Sie denn so wehmüthig gestimmt?"
Pantoffelheld:„ Ach, heute vor zehn Jahren hat es für mich zum legtenmale einen Hausschlüssel gegeben!"
Wird kaum genügen. Dame( im Hochgebirge):„ Ich verschmachte beinahe; ach, wenn wir nur schon der über uns fichtbaren Alpenhütte näher wären!" Sachse:„ Js Ihnen vielleicht mit änem guden Färnrohr ge dient?"-
Vegetarianische Variante.
Wo man Kohl ist, kannst du ruhig staten, Böse Menschen essen Gänsebraten.
( Meggend. Hum. BI.).
Vermischtes vom Tage.
t. Die Zahl der Selbstmorde, die in einem Jahr auf der ganzen Erde vorkommen, wird von einem New- Yorker medizinischen Blatt auf 180 000 geschätzt. Die meisten Selbstmorde ereignen sich im Juni, die wenigsten im September. Beinahe die Hälfte aller fällt in die Stunden zwischen 6 Uhr morgens und 12 Uhr mittags. Für zehn Pfennige faufte das Provinzialmuseum in Danzig von der Forstverwaltung ein prachtvolles Gremplar einer vorgeschichtlichen Eibe. Es handelt sich um ein sehr großes und festes Stück von 31/2 Meter Umfang, das größte bis jetzt betannte seiner Art aus dem Regierungsbezirk Marienwerder .
g. Chinesische Füße. Man weiß, daß die Schönheit der chinesischen Frauen zunt großen Theil in ihren verstümmelten Füßen besteht. Ein nicht verstümmelter Fuß ist eine Schande", so heißt es bei einem chinesischen Dichter. Die Chinesin ist dem entsprechend sehr stolz auf ihre Füße. Aber nur der Gatte darf ihren Fuß bewundern. Wenn eine ärztliche Untersuchung nöthig ist, so bekommt der Arzt nur die kranke Stelle zu sehen, der übrige Theil des Fußes bleibt verhüllt. Ueber die Art dieser Verstümmelingen berichtet Katignan in dem neuesten Heft der Revue Scientifique ". Er hat das„ Glück" gehabt, den Fuß eines chinesischen jungen Mädchens aus dem Volfe zu untersuchen, das in einem Hospital an Tuberkulose gestorben war. Der Fuß war 17 Zentimeter lang. Das ist eine für den chinesischen Fuß schon beträchtliche Ränge. Bei den Frauen der höheren Stände darf der Fuß nämlich nicht länger sein als 18 bis 14 Zentimeter. Der Fuß ist start gebeugt und die große Behe gedreht. Das Gewicht des Körpers ruht auf dem Fersenbein, das am meisten verstümmelt ist. Die Zehe kommen als Stüßpunkt fast gar nicht in betracht. Da die Ferse aber nicht zur Stüße genügt, müssen die Frauen, wenn sie älter werden, fast alle am Stock gehen, die jüngeren Frauen halten fich ohne Stock auf recht, mit etwas gehobenen Armen und nach vorn ge beugter Brust balanzirend. Wie die Chinesen zu dieser barbarischen Sitte gekommen, ist bis heute noch unaufgeklärt geblieben. Die Ansichten gehen darüber weit auseinander. In China selbst sind mannigfache Legenden darüber verbreitet. Ein chinesischer Historiker verlegt den Ursprung dieses Gebrauches schon in das Jahr 1100 v. Chr. Die Kaiserin La- ti hatte nämlich einen Klumpfuß. Deshalb überredete sie ihren Mann, der als Pantoffelheld natürlich nachgab, die Füße der chinesischen Frauen so zu sammenpressen zu lassen, daß sie denen ihrer Herrscherin gleich würden. So wurde der Klumpfuß das Schönheitsideal der Chinesen. Andere behaupten, daß ein phantastischer Monarch Sang- ti 600 Jahre nach Chr. eine seiner Konkubinen zu dieser Prozedur zwang. Auf n. Bei Heilbronn stieß ein Personenzug mit einem Güterihre Fußsohle ließ er eine Lotusblume einprägen, die sich überall abzug zusammen, der eben aus dem Bahnhof Karlsthor ausfuhr. An zeichnete, wo sie ging. Aus diesem Grunde werde noch heute der Fuß der Stelle des Zusammenstoßes waren gerade Bahnarbeiter beder Chinesin goldene Lilie" genannt. Nach wieder einer anderen schäftigt. Von diesen wurde einer getödtet und zwei schwer Version wollte der Kaiser Li- go, der 916 n. Chr. in Beting regierte, verlegt. daß der Fuß einer seiner Frauen die Gestalt einer Mondsichel bekäme. In der Brigittenau ( Wien ) auf dem sogenannten Brud Die Höflinge geriethen außer sich vor Entzücken darüber, und so Haufen, fand die Polizei einen vierzigjährigen Mann unter einer tam diefe Fußform in die Mode. Als ein weiteres Motiv wird an 150 Bentimeter dicken Mist schicht erstickt. Es war ein obdachgeführt, daß die Chinesen die Bewegungsfreiheit ihrer Frauen be- loser Tagelöhner, der durch lange Arbeitslosigkeit zu dem Auskunftsschränken wollten, um ihres Befizes ganz sicher zu ſein; denn die mittel gegriffen hatte, sich eine Wohnung im Misthaufen einzuChinesen sind bekanntlich sehr eifersüchtig. Wenn dem so ist, so richten. ist das Resultat jedenfalls nicht sehr günstig: die chinesischen Der Patient der Nothnagel'schen Klinik in Wien , der, wie Frauen reiten, tanzen und springen trotzdem. Die Sitte fürzlich berichtet wurde, fast dreizehn Jahre infolge progressivem ist häufiger in der der Stadt als auf dem Lande. In Muskelschwund im Krankenhause gelegen hat, ist jetzt ge Beling giebt es fehr wenig Frauen ohne verunstaltete storben. Füße. Aber der Einfluß der Missionäre macht sich schon geltend. Oft freilich sind auch sie machtlos. In den füdlichen Provinzen müssen sich die Nonnen, die die Waisenhäuser leiten, dazu bequemen, die Füße ihrer Pflegebefohlenen in der angegebenen Weise zu verstümmeln; denn niemand würde sonst die herangewachsenen Wiädchen Heirathen. Bei den Mandschu- Frauen existirt die Sitte nicht und, als sie sie einführen wollten, wurde ihnen das durch ein kaiserliches Editt bei Todesstrafe verboten. Dafür ahmen sie aber wenigstens die chinesische Fußbekleidung nach.
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Geographisches.
In Gegenwart der Mutter erschoß in Verviers ein 14jähriger Knabe seinen fünfjährigen Bruder mit einer alten Pistole, die, ohne daß er es wußte, noch geladen war.
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Im Hafen von Cette erfolgte an Bord des mit 30 Tonnen Petroleum beladenen italienischen Dreimastschuners Tomaso Pedro" während der Nacht eine gewaltige xplosion. Der Kapitän und zwei Matrosen wurden verwundet. Das Schiff gerieth in Brand, und die Flammen bedrohten einen neben ihm vor Anker liegenden großen deutschen PetroleumSchumer. Glücklicherweise gelang es dem Lotsenboot" Vigilant", den " Tomaso Pedro" an Stetten aus dem Hafen auf See zu schleppen, wo man ihn seinem Schicksal überlassen mußte.
Ueber den Kilimandscharo in Deutsch Ostafrika t. c. In den erſten vier Wochen nach Eröffnung der bringt der Globus " nach einem Bericht des Reisenden Hans elettrischen Straßenbahn in Kairo wurden nicht Meyer interessante neue Mittheilungen. Zum ersten Male wurde weniger als 80 Personen durch Ueberfahren getödtet. Noch die Nordfeite des Berges erforscht und von hier aus eine mühevolle jetzt werden wöchentlich etwa 7 bis 8 Personen überfahren. Ersteigung der höchsten Spize, des Kibokraters, unternommen, der c. e. In Oakland und Alameda in den Ber. Staaten von anderer Seite her schon vor 9 Jahren von demselben Reisenden ist der Verkauf von Zigaretten ausdrücklich durch das Gesetz erstiegen war. Die Urwaldgrenzen und Lavaströme im Nordwesten verboten; trobem raucht dort jedermann ganz öffentlich. Denn der des Berges sind nun bekannt; dort ist ein großes Plateau, Galuma Verkauf von Tabat und Papier ist nicht verboten; die Ortsbewohner genannt, und die Entdeckung von drei großen Gletschern zu ver- rollen daher einfach ihre Zigaretten selbst, und alles ist in Ordnung. zeichnen, die bei 5200 Metern an die Eishaube des Berges an- er zu ungeschickt ist, um sich dem Zigarettendrehen zu widmen, schließen und deren einen Meyer Drygalstigletscher" nannte. Es bezieht seinen Bedarf aus den Automaten, die nicht als Verkaufsfolgte eine Untersuchung des nach Westen dem Kilimandscharo vor- instrumente gelten. gelagerten Schiragebirges, die Entdeckung anderweitiger Gletscher im Westen des Kilimandscharo , von denen einer bis 4200 Meter abwärts reicht.
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