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Ur. 204. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 1. September 1899.

Er hatte nur die Wahrheit zu sagen, den Richtern nur zu er= Zum Tode unseres Genossen und Kollegen Jacoben schreibt flären, was er über die Schuld des Dreyfus wüßte und dächte, um die" Bolts- Beitung":" Wenn man verantwortlicher Redacteur ant

Stimmungsbilder von der, Affaire". fein Alter mit einer großen und hochherzigen Handlung zu zieren; einer exponiert- oppoſitionellen Zeitung iſt, ſo bedeutet das mehr, als

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Ueber die Montags Sigung , dem Tag der Zengen Oberst Cordier und des früheren Kriegsminister und Ministerpräsidenten de Freycinet schreibt unser Berichterstatter aus Rennes unterm 29. Auguft.

Heute eröffnet Oberstlieutenant Cordier das Feuer. Als höherer Offizier, der früher dem Kriegsministerium und Nachrichten­bureau zugeteilt war, weiß er sehr viel über die Werkstatt der Fälscher, deren Opfer er übrigens auch selbst war, zu erzählen.

statt dessen hat er es vorgezogen, Politik zu treiben, seinem kranken Ehrgeiz zu dienen, ein unbewußtes Instrument der Ungerechtigkeit und Unbilligkeit zu werden.

Aber de Freycinet hat mit seiner Aussage niemanden beirrt. Stets hat er geschivankt, laviert, stets war er bemüht, jedermann Necht zu geben, um sich mit der Einwilligung aller zur Macht zu bringen. Man wußte, daß er unfähig war, sich in das eine oder andere Lager einzureihen. So sind denn auch in gleicher Weise beide Lager unzufrieden und werfen ihm seine Heuchelei vor.

Lokales.

wenn man an einem gutgesinnten" Scharfmacherorgan für Ordnung, Sitte und Arbeiterknebelung eintritt. Jacobey mußte jeden Augen­blick bereit sein, für die von ihm vertretene Sache auf fürzere oder längere Zeit sich einsperren zu lassen. Es gehört eine große Opfer­freudigkeit dazu, eine derartige Stelle jahrelang zu bekleiden. Daß Jacobey dieses Opfer auf sich nahm. ehrt ihn und verpflichtet die Angehörigen feiner Partei zu großem Danke gegen den tapferen Mann, den der Tod plöglich aus einer ehrenvollen Kampfesstellung herausgerissen hat."

Der Oberstlieutenant Cordier wurde seit langem von der nationalistischen Presse als alter ein wenig zum Trinken geneigter Gefängniskost mit Maden. Die Insassen des Amtsgerichts­Weichling dargestellt. Für die unentwegten Patrioten, die in Frant Gefängnisses zu Charlottenburg bemerkten kürzlich zu wieder reich für die Bewachung der Fahne und der Ehre der Armee zu holten Malen, daß das ihnen verabreichte Mittagessen sehr stark mit forgen haben, mußte dieser Offizier, der sich erlaubte, Dreyfus für Maden durchsetzt war. Einige Personen, die nur Strafen von kurzer unschuldig zu halten, natürlich anrüchig sein. Die nächste Lokalliste erscheint am 10. September. Die Dauer zu verbüßen hatten und sich jetzt wieder auf freiem Fuß be­Mit Neugier wurde daher der Oberstlieutenant Cordier erwartet. Lokalkommissions- Mitglieder Berlins , insbesondere aber die der Wor- finden, versichern, daß sie während ihres Aufenthalts in dem ge= Wahrhaftig, ich glaube, daß die Fälscher des Generalstabes, als er orte werden ersucht, Aenderungen refp. Neuaufnahmen bis spätestens nannten Gefängnis an jedem Tage Maden in ihrem Essen gefundent ihre Mißbräuche und Niederträchtigkeiten ans Licht zog, ihn nicht zum 5. September an Genossen Karl Scholz, Wrangelstr. 110, haben. Mochte es nun Erbsen, Rumfutsch oder blauen Heinrich so schwammig gefunden haben dürften, wie man es in den einzusenden. Spätere Zusendungen können nicht mehr berüchsichtigt geben, stets waren dieſe ekelhaften Tierchen in größerer oder

nationalistischen Blättern behauptet hatte.

werden.

V

geringerer Menge in der Kost zu finden. Wen nicht der größte Zuerst flärte uns der Oberstlieutenant Cordier darüber auf, Hunger zwang, das unappetitliche Essen hinunterzuwürgen, der ent­was man im Generalstab unter dem gewöhnlichen Weg" versteht, leerte seinen Speisenapf in die" Bombe". Am Dienstag der und weiter über die Art und Weise, wie gewisse Dokumente an den Ueber die zulässige Klassenzahl einer Gemeindeschule vorigen Woche gab es Erbsen und in diesem Gericht fanden sich Generalstab gelangten. giebt es in Berlin keine festen Bestimmungen. Vor Jahren suchte besonders viele Maden. Einer der Gefangenen hat von der Ober­Einer unserer Agenten, derselbe, der das Bordereau lieferte, war Stadtschulrat Bertram die Festjeßung einer Höchstzahl zu erfläche seines Speisenapfes allein wohlgezählte 47 Stück etwa eins fehr vertraut mit der Dienerschaft auf der deutschen Botschaft, und reichen, einer Grenze, über die die Schulverwaltung nicht hinaus- einhalb Centimeter lange, fette Tierchen abgeschöpft. An dem konnte sich infolge dessen die Dokumente geben lassen, die in den gehen dürfe und an die sich auch die Bauverwaltung bei der Er- genannten Tage verlangten nun einige Gefängnisinsassen, dem zu­Bureaus herumlagen und die man stehlen konnte, sowie auch zer- richtung neuer Schulhäuser fünftig zu halten habe. Aber er drang ständigen Amtsgerichtsrat vorgeführt zu werden, um diesem Herrn rissene und zerknitterte Briefe, die man in den Papierkorb warf. damit nicht durch. Die Stadtverordneten Versammlung ihre Beschwerden wegen des Essens vorzutragen. Der stell Dieser Agent war intelligent und übergab die Papiere dem wollte es anders, und es wurde weiter. wie bisher, von Fall zu vertretende Inspektor, dem die Gefangenen ihr von Maden Generalstab erst, nachdem er die Papiere sorgfältig gesichtet hatte, Fall entschieden, wieviel Klaffen in jede Schule hineinzustecken seien. durchsetztes Essen Essen vorzeigten, gab den Beschwerdeführern wobei er die, denen gar keine Bedeutung zufam, fortwarf. Die zer- Bertram hatte damals 16 lassen für eine Schule als die zur Antwort: Wir wissen schon, daß Maden int riffenen Stücke klebte er selbst zusammen. Wenn er das Sortieren höchst zulässige Bahl bezeichnet. Er meinte sogar, daß Essen sind. Die stecken in dem Talg. Wir werden noch auf und die Wiederherstellung der Briefe noch nicht beendigt hatte, bevor auch das beinahe schon die Leistungsfähigkeit eines Rechnung der Lieferanten anderen Talg bestellen müssen." Als die er fich aufs Nachrichtenbureau begab, so führte er diese Arbeit Berliner Schulinspektoren geurteilt, als sie um ein Gutachten darüber merkten, daß doch kein Mensch solche Kost genießen könne, antwortete Rettors übersteige, und ebenso hatten fast sämtliche Beschwerdeführer dann um schleunige Abhilfe ersuchten, und be­selbst in den Bureuus des Ministeriums aus. Auch wurde noch einmal bewiesen, daß es dem Oberst Henry, angegangen wurden. Inzwischen soll ja im Gemeindeschulwesen der stellvertretende Inspektor:" Das Essen ist doch schmackhaft. dem Mitschuldigen Esterhazys, absolut unmöglich gewesen war, das Berlins vieles beffer geworden sein; so wird wenigstens bei jeder Was wollen Sie denn: Sie sind doch bloß Straf­Bordereau, das fälschlich Dreyfus zugeschrieben wurde, verschwinden Gelegenheit in der Stadtverordneten- Versammlung behauptet, und gefangene!" zu lassen. Ebenso wurden noch einmal die Zeugnisse des Kom- versichert zustimmend jetzt auch- Herr Bertram. Sehen wir, Man sollte doch meinen, daß am Ende des neunzehnten Jahr­mandanten Lauth und der Frau Henry, die behauptet hatten, das wie es heute mit der Klaffenzahl in den Berliner Gemeinde- hunderts selbst Strafgefangene und hier handelt es sich meist um übrigens gar nicht zerriffene Bordereau sei von Henry wieder schulen steht. In diesem Sommer ist selbst die Durchschnitts Leute, die nur wegen geringer Vergehen im Gefängnis fizen zusammengestellt worden, als falsch erwiesen. zahl immer noch höher als das, was Bertram früher als die Anspruch auf eine kost haben, die ihrer Gesundheit nicht schadet. Der Oberstlieutenant Cordier erzählt dann dem Kriegsgericht höchste zulässige Zahl und als die Leistungsfähigkeit eines Rettors Darüber dürfte aber wohl keine Meinungsverschiedenheit herrschen, fr: mer mit gleicher Einfachheit von seiner Unruhe wegen der Zu- beinahe schon übersteigend bezeichnet hat. Auf die Schule kommen daß Essen, welches mit madigem Talg zubereitet wird, nicht nur jemmenkunft in Basel , die ich schon einmal erwähnt habe. Er gegenwärtig im Durchschnitt 172 Klassen, mehr als in irgend ekelhaft, sondern auch gesundheitsschädlich ist. Der wundert sich, daß man dort unter dem Vorwande, der deutsche 9 und 8 Klassen hinab) finden fich nur bei 81 Schulen. 148 Schulen Lieferanten unverdorbene Ware zu verlangen, und verdorbene, wie einem der Vorjahre. 16 lassen oder darunter( vereinzelt bis zu Gefängnisverwaltung müßte es doch ein Leichtes sein, von ihren Agent Richard Cuers verstände kein Französisch, nur deutsch gesprochen habe. Der Oberlieutenant Cordier hält diese Geschichte haben mehr als 16 Klassen, 21 davon sogar mehr als 20 Klaffen. den hier benutzten Talg, zurückzuweisen. für ungenau. Richard Cuers, ſagt er, ist für deutsche Rechnung Olivaerstraße) mit je 25 Klassen, die 219.( Liegnitzerstraße) mit worden ist, so scheint man bei der Einrichtung des Gebäudes doch Die größten Schulen sind die 22. und die 104.( Pallasstraße und Obgleich das Charlottenburger Gefängnis erst vor kurzem erbaut Spion in Paris gewesen, und um diese Aufgabe zu erfüllen, 26 Klassen, die 41.( Beusselstraße) mit 29 Klassen, die 125.( Andreas- auf die hygienischen Anforderungen der Neuzeit wenig Rücksicht mußte er unbedingt die französische Sprache beherrschen. Ueberdies befindet sich im Kriegsgericht ein umfangreiches Briefbündel des straße) mit 30 Klaffen( und 1510 Kindern!). Die allergrößten genommen zu haben. In jeder Etage, die mit etwa 30 Mann be­Agenten Cuers, die französisch geschrieben sind, und eine vollkommene bildet, die unter einem der Lehrer als besonderem Leiter steht. Aber benutzt werden kann. Das ist natürlich bei weitem nicht ausreichen, haben allerdings aus einem Teil ihrer Klassen eine Filiale gelegt ist, befindet sich nur ein Klosett, welches in den Freistunden Kenntnis unserer Sprache verraten. Dann beschäftigt sich der Oberst Cordier mit den kniffen seines es ist klar, daß nicht erst bei 25 und 30 Klassen für den Rektor so daß für die notwendigen Bedürfnisse immer noch die in den Zellen früheren Kameraden, des Generals Noget, der ihm vor dem die Möglichkeit aufhört, diejenigen Kinder zu kennen und näher aufgestellten Bomben" so stark benutzt werden müssen, daß die Luft Kajsationshof die Urheberschaft eines Briefes an Mathieu Dreyfus zu beobachten, deren Haltung Besorgnis erweckt, den Entwicklungs- dadurch erheblich verunreinigt wird. zuschrieb, der seit langem als Fälschung erkannt ist. gang derjenigen Kinder zu verfolgen, die durch Begabung und Die Geschichte dieses Briefes ist nicht gewöhnlich und wohl wert, Fleiß hervorragen, außerdem die Amtsführung der Lehrenden zu

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bei den Fälschern des Generalstabes.

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städtischen Bureaus und Kassen um 1 Uhr mittags geschlossen, mit Am Sedantage, Sonnabend, den 2. September, werden die erzählt zu werden; denn sie zeigt eine Niedertracht ersten Ranges die jüngeren Lehrkräfte mit seinem Rat zu unterstüßen. Bertram Ausnahme des Centralbureaus, das zur Entgegennahme von wichtigen Gegen den Anfang des Jahres 1897 erfuhr man im Kriegs- meinte, daß das alles bei 16 klassen knapp noch möglich sei. lleber Sachen bis nachmittags 4 Uhr geöffnet bleibt. ministerium, daß der Oberstlicutenant Cordier der Revision des diese Zahl hinauszugehen, widerriet er mit dem sehr bemerkens- Die Beschleunigung der Wannseebahnzüge, die von der Prozesses Dreyfus günstig gesinnt wäre, und sofort kam den Offizieren uge des Rettors von dem Antlig der Kinder fort- Winterfahrplan vom 1. Oktober aufgenommen worden war und werten Geständnis, daß, die wachsende Klassenzahl das föniglichen Eisenbahndirektion Berlin in den ersten Entwurf zum des Generalstabes die Idee, Cordier zu vernichten. Das von diesen lente auf die giften und die Nummern". Aber die neuerdings mangels rechtzeitiger Lieferung der erforderlichen nenen Fälschern gewählte Mittel konnte nur eine Fälschung sein. Sie ließen von Lemercier- Picard, einen ihrer Ägenten, den sie Mehrheit der Stadtverordneten- Borsammlung, wie gesagt, wollte Lokomotiven wieder fraglich geworden war, wird mit dem Beginnt bald darauf hängen ließen, einen Brief schreiben, in welchem voll- es anders, und ihre abweichende Ansicht hat bis heute Geltung des Winterfahrplans noch nicht in Kraft treten. Der Grund der ständig die Handschrift des Oberst Cordier nachgeahmt wurde. In behalten, zweifellos zum Schaden der Berliner GeVerzögerung liegt darin, daß die Maschinenfabriken, die die Lieferung diesem Briefe stellte sich Cordier zur Verfügung von Mathieu Dreyfus, meindeschule.

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Die Berliner Metallindustrie

der neuen, stärkeren Lokomotiven übernommen haben, die verabredeten um die Revision zu erlangen. Lieferfristen nicht innehalten zu können erklären. Diefer Brief wurde auf der Post angehalten, in der Libre Weitere Versuche mit Automobilwagen wird die hiesige Parole" veröffentlicht, und man Untersuchung gegen benutzte ihn, um eine stand während des Jahres 1898 in rastloser Thätigkeit. Gießereien, Ober- Postdirektion in den nächsten Monaten aufnehmen. Bei dem den Oberst Cordier zu eröffnen, den Eisenkonstruktions- Werkstätten, Maschinenfabriken 2c. waren so start seit fünf Wochen in Betrieb befindlichen Accumulatoren- Gepäckwagen nan um jeden Preis verderben mußte. Das Manöver in Anspruch genommen, daß manche Aufträge in der vorgeschriebenen hat sich die elektrische Kraft als Betriebsmittel vorzüglich bewährt. gelang nur zur Hälfte; aber trotz des Mißerfolges zeigt es die Ge- Zeit nicht ausgeführt werden konnten. Häufig mußte der Betrieb Es werden in den Monaten Oktober und November noch drei andere mütsverfassung der Offiziere des Generalstabes. monatelang mit Tag- und Nachtschicht durchgeführt werden und fast Accumulatorenwagen verschiedener Systeme sowie zwei Wagen mit überall wurde zu der leidigen Ueberstundenarbeit geschritten, gegen Benzinautomobilen in Betrieb genommen werden. Auch bei diesen die die organisierten Arbeiter mit Recht aufämpfen. Probefuhrwerken werden Begleitwagen eingelegt, damit bei etwaigem Versagen des Maschinenbetriebes die Beförderung der Postsachen teine Unterbrechung erleidet.

Der Zeuge, der dann noch auf zahlreiche Einzelheiten eingeht, bewirkte, daß der ganze Generalstab, der ihm zuhört, aufspringt, Gruppen bildet, tuschelt und Lügen sucht, um sie Cordier entgegen Während die Maschinenbau- Anstalten für ihre Fabrikate gute zustellen. Preise erzielten, klagten besonders die Besizer der Gießereien, Eisen­Nach einander kommen der Kommandant Lauth, der General konstruktions- Werkstätten, Sesselschmieden 2c. über die hohen Eisen­Roget, der Oberst Fleur und der Archivar Gribelin, um Cordier zu preise, welche von einem gefchloffenen Produzentenkreise diftiert

fich bemühen, die Nichter durch das komplizierte Labyrinth ihrer Industrieller bemerkt hierzit: Lügen zu verwirren.

Zur Hundertjahrseier der Technischen Hochschule findet antworten. Und sie greifen zu ihren gewöhnlichen Mitteln, indem sie werden. Der Jahresbericht des Vereins Berliner Kaufleute und am 19. Oktober im Lichthofe ein großer Festakt statt, dem die Ents Es wäre vielleicht wünschenswert, hüllung der Denkmäler von Siemens und Krupp vorangeht. Während diesen Syndikaten durch gemeinschaftliche Organisation des Einkaufes die Aufstellungsarbeiten vor der Rampe noch nicht in Angriff genommen Noget scheint sich von seiner Niedergeschlagenheit am Sonnabend des Rohmaterials ebenso geschlossen entgegen zu treten; ein solches find, begann man heute in der großen Halle bereits mit der Aus­ein wenig erholt zu haben; er weiß, welche Wirkung die Aussage Vorgehen würde voraussichtlich von großem Vorteil für alle und schmüdung. des Hauptmanns Freystätter auf die Richter hervorgebracht hat. ganz besonders für die kleineren Betriebe jein." Der Vorstand der Krankenkasse ,, Hilfe" teilt uns mit: Fünf Minuten lang ergeht er sich in allgemeinen Betrachtungen, die Welche hervorragende Stellung Berlin in der Metallbranche und Es ist nicht wahr, daß die Bücher unserer Hauptgeschäftsstelle nichts mit der Aussage Cordiers zu thun haben, und zieht das der Maschinen- Juduſtrie einnimmt, geht aus der von Jahr zu Jahr oder diejenigen einer unserer Filialen behördlicherseits beschlagnahmt Beuguis Freystätters, dessen moralischen Wert er herabmindern will, steigenden Zahl der zugehörigen Betriebe und die in ihnen be- worden sind. Außer Urban hat sich keiner unserer Direktoren wieder in die Erörterung. Aber der ganze Saal murmelt unwillig, schäftigten Arbeiter hervor. Der Bericht der Nordöstlichen Eisen- Defraudationen zu Schulden kommen lassen und sind die Ver­als er, der unverschämtefte Lügner, den es giebt, behauptet, der und Stahl- Berufsgenossenschaft" für 1898 weist ebenso wie die pflichtungen der Kasse vertragsgemäß erfüllt worden." Hauptmann Freystätter sei auf einer Lüge ertappt. Berichte früherer Jahre eine starke Vermehrung der Betriebe und Seine Waffen- und Lügengefährten folgen ihm auf den Zeugen- Arbeiter auf. Am 31. Dezember 1898 waren vorhanden 3004 Be­stand, verbreiten ihre gewohnten Albernheiten, erzählen den ältesten triebe( gegen 2920 im Jahre 1897). Es sind also 84 Betriebe nen und bekanntesten Klatsch, und betreiben gewohnheitsmäßig ihr niedriges entstanden. Die durchschnittliche Zahl der im Jahre 1898 bei der war gestern abend damit beschäftigt, Schutt aus dem Hauſe Hohen­genannten Berufsgenossenschaft versichert gewesenen Personen be- 8ollernstraße 9/10 auf einen Wagen zu schaffen. Als er mit einent Und das Murmeln im Saal wird lauter und lauter, bis zu dem trug 84 685( gegen 77 420 im Vorjahre), hat sich also um 7265 vollen Sack über ein Laufbrett vom Hause nach dem Wagen ging, Augenblick, wo der Oberst Fleur erscheint. Er hat in der Diskussion vermehrt. kippte ihm der linke Fuß um. Er fiel hin und stand mit eiaent v. Lemercier- Picard sprechen hören und will nun erzählen, daß dieses Am stärksten war die Steigerung der Betriebe sowohl als auch geringen Schmerzgefühl wieder auf. In der Meinung, daß er sich Individuum ihn einmal täuschte und betrog. den Fuß verstaucht Bei einem Kopf wie der Zahl der Arbeiter bei der Sektion I( Berlin ) dieser Berufs­feine Arbeitsgenossen, Deinem ist das kein Wunder, meint jemand. ihn wieder einzurenken. Einige handfeste Männer machten genossenschaft. Bei der Sektion Berlin waren am 31. Dezember 1898 Aber nun kommt Herr de Freycinet, die kleine weiße vorhanden 1299 Betriebe( gegen 1234 im Jahre 1897); Zunahme sich dann auch an δας schwierige Werk. Nicht gerade Maus, der uns mit seiner flötenden Stimme ohne Zweifel sagen 65 Betriebe. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeiter stieg und her, aber es wurde nicht besser. Da ihm die Geschichte doch sanft zufassend, renkten und renkten fie und bogen hint wird, wo sich die Adresse des famosen Syndikats befindet. in Berlin von 35 599 im Jahre 1897 auf 40 316 im Jahre 1898, ist etwas lästig war, so suchte Matthes nun ein Krankenhaus auf, um also um 4717 gestiegen.

Spigelwert.

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Der General Mercier hatte in seiner Ausiage versichert, daß de Freycinet dem General Jamont bestimmte Angaben über die Ar­beit des Syndikats gemacht hätte.

beiter Friedrich Matthes aus der Prenzlauer Allee 220. Matthes Eine ungemein kräftige Natur hat der 40 Jahre alte Ar­

bat verstaucht habe,

er

Auch die Ziffern der letzten Gewerbestatistik geben ein Bild von sie dort von Aerzten rasch in Ordnung bringen zu lassen. Von diesen erfuhr er aber zu seiner größten Verwunderung, daß er sich beim der Entwickelung der Metallbranche. Die Gewerbegruppe Metall­Die Verteidigung hat de Freycinet auf den Zeugenstand kommen verarbeitung" zählte insgesamt 4161 Betriebe mit 31 185 gewerb brochen hatte, aber nicht das allein: Beim Einrenten" hatten ihm Umknicken nicht den Fuß ausgerenkt, sondern den Unterschenkel ge­laffen, damit er sich erkläre. Aber die fleine weiße Maus erklärt thätigen Personen( Unternehmer, Angestellte und Arbeiter zusammen). feine Arbeitsgenossen denselben Unterschenkel noch zweimal gebrochen. sich nicht deutlich und stellt sich nicht bloß. Von den Betrieben beschäftigten 200 ein Personal von 20-50; " Ich soll von einem Syndikat zu General Jamont gesprochen 88 ein solches von 51-200, 9 ein solches von mehr als 200 Per Das schien Matthes ganz unmöglich, weil er nichts davon gespürt haben? sagt der frühere Ministerpräsident. Aber ich weiß ja gar fonen. In der Gewerbegruppe Maschinen- Industrie" wurden 2875 hatte, und er glaubt, trotz der Versicherung der Aerzte, auch heute nicht, daß es existiert. Ich bin sogar überzeugt, daß es für Frank- Betriebe mit 42 600 gewerbethätigen Personen gezählt; von den noch nicht recht daran. reich nicht existiert. Die französische Presse hat sicherlich einen Betrieben waren 325 mit einem Personal von über 20 Gewerbe- Der Geistesgegenwart eines 11 jährigen Schulfnaben ist es uninteressierten Feldzug geführt, i. s. w. u. s. w. Ich habe vielleicht thätigen vorhanden. Eine große Anzahl von Betrieben beider zu danken, daß am Mittwochmittag auf der Eivinemünderstraße irgend etwas über die Armee, über die Affaire zum General Jamont Gruppen gehört natürlich zum Handwerk und zur Kleinindustrie. großes Unheil verhütet worden ist. Zu besagter Zeit, wo die Kinder gejagt; aber ich erinnere mich nicht mehr an die Ausdrücke unserer Die Summe der Produktion der Berliner Metall- und Maschinen- scharenweise die Doppelgemeindeschulen in der Putbuser-, Graun­Unterhaltung." industrie- Betriebe auch nur annähernd festzustellen, ist nicht angängig. bezw. Demminerstraße verlassen hatten und sich auf dem Nach­Und dann stimmt dieser kleine Greis einen Appell an die all- Wenn man aber in Betracht zieht so heißt es in dem Bericht des hausewege befanden, raste plößlich im tollsten Galopp ein gemeine Vereinigung und Versöhnung an. Dieser fleine Greis, der Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller daß allein der Wert scheu gewordenes Pferd, welches bor einen Fleischerwagent mit einem Fuße im Grabe steht und das Ende seines Lebens mit der Ausfuhr von Maschinen und schmiedbarem Eisen mit 22,5 Millionen gespannt war, den Fahrdamm der Swinemünderstraße entlang. Au einer schönen Handlung krönen könnte. ist auf den Zeugenstand, vor Mart pro 1898 um 5,6 Millionen Mart gegen 1897 gestiegen ist, so dem Kreuzungspunkte der Demminerstraße angelangt, richtete der den Märtyrer Dreyfus, gekommen, um für sich persönlich Reklame wird man nicht fehlgehen, wenn man der Berliner Industrie einen führerlose Durchgänger, hinter dem der leichte Wagen in gewaltigen zu machen, damit er der Chef des nächsten Versöhnungsministeriums erheblichen Anteil an diesem Plus zuschreibt. Zickzackbewegungen hin und herschleuderte, seinen Lauf auf die rechtsseitige Fahrstraße, die gerade von vielen Hunderten von Schul­

werde.

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