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Der Diretter, moste nefeber fein effantes Soft, ein wie basant, hos of fie gemiumot. In Rußland and Roswegen

Gefigt, Bid be

" Jawohl, Herr Direktor," stimmte Herr Zickendrath Teb­haft bei. Jest tamen sie in sein Fahrwasser. Er fing schon an, unruhig zu werden auf seinem Stuhl. dun Der Direktor machte eine beschwichtigende Handbewegung nach ihm hin, Die Schule selbst kann bei der beschränkten Zahl bon Stunden, die ihr zu Gebote stehen, selbstverständlich auch nur einen beschränkten Einfluß auf die religiöse, sittliche und gesellschaftliche Entwickelung ihrer Zöglinge ausüben."

Der Direktor machte wieder sein erstauntes Gesicht, ein Blick darauf, wo er sie hernimmt. In Rußland und Norwegen schüttelte leicht mit dem Kopf und fuhr fort: Mit einem erklärt sich das Vorkommen unbeschränkter Eismengen bis hoch in Wort, Familien, welche die Schule in ihrer erzieherischen den Frühling einfach aus der nördlichen Lage der Fundorte, und Thätigkeit zu unterstüßen geeignet sind." auch die Gewinnung und Verpackung macht hier naturgemäß keinerlei Schwierigkeit. Anders ist es mit den bedeutenden Eismengen, die Jahr für Jahr aus uns nach milden Wintern und den südlichen und westlichen Ländern den mittleren und südlichen Theilen Europa's zur Verfügung gestellt werden. Hier sind es fast lediglich die Gebirgsgegenden, die durch ihr Höhenklima der Eiserzeugung auf fleinen und großen Wasserflächen günstig find und in dieser Beziehung um so mehr ausgebeutet werden, je bequemere Verbindung sie mit den Großstädten des Flachlandes haben. Im letzten Frühling zum Beispiel erhielten die Städte und Best bedeutende Eismengen vom Csorbajee in der Hohen Tatra, Breslau , Ratibor , Kosel und andere Orte Schlesiens, aber auch Wien zu deren Beförderung die sonst nur im Sommer betriebene Csorba fee- Bahnradbahn schon im März und April in Betrieb gesetzt wurde. ,, Gestatten Sie, Herr Direktor, daß ich ein paar Worte..." Das Eis des 20 Hektar großen, fast 1400 Meter hoch gelegenen Gestatten Sie..." unterbrach ihn jedoch der Direktor Bergsces ist so fest, daß ein 10 Tons- Wagen in gewöhn auf alsbald wieder mit unwiderstehlichem Pathos. Herr Zicken- licher Packung der zweitägigen Eisenbahnfahrt nach Gewichtes fünf Prozent seines ant Eis drath rutschte wieder in die Tiefe seines Stuhles zurück und Breslau nur fünf Prozent berſtummte. og 11( bil Auch das Riesengebirge und das Erzgebirge be­Surat ad overfor. weil hochgelegenen Eisrefervoirs; Gestatten Sie... ich bin durchaus überzeugt, daß Sie fizzen solche natürlichen, die feste und ernsthafte Absicht haben, in dieser Hinsicht die aus den eisigen Becken der beiden Teiche", 1200 Meter hoch am Nordabhang des Riesengebirges, wurden schon in dem größte Sorge walten zu lassen. Aber wenn auf irgend warmen Winter 1865/66 6000 Bentner Eis gesägt und nach Berlin einem Gebiete der gute Wille allein unzureichend ist, so ist er es ganz gewiß in dem schweren, heiligen Geschäfte der Erziehung." de std 1 mod Ind ( Fortsetzung folgt.)

Der Direktor sprach langsam und ausdrucksvoll, jedes Wort ein Pfund. Ünd Herr Zickendrath konnte es kaum er­warten, daß er an die Reihe kam.

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301191 17 bills tradit noi chi suzsa( Nachdruck perboten.)

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Eisgewinnung und Eishandel.

Es ist ein weit verbreiteter, aber großer Irrthum, daß dem Konsum an Natureis durch die künstliche Eisbereitung ein erheblicher Abbruch geschähe. Vereinzelte Fälle, für welche dies zutrifft, sind die in großem Umfange mit eigenen Kältemaschinen arbeitenden Brauereien, die großen überseeischen Exportschlächtereien mit ihren Fleischdampfern und einige andere Spezialindustrien, aber die weit­aus größte Menge von Eis und Kälte, die der tägliche Gebrauch im Laufe des langen Sommers bedingt, muß nach wie vor der Winter schaffen.

Und wie mun, wenn er es wenigstens an den Orten des Verbrauchs nicht kann? Wenn ein so warmer Winter, wie der vorjährige war und wie nach alten Erfahrungsregeln auch der von 98 zu 99 werden dürfte, unsere Ströme und Leiche, unsere Seen und auch die Meerestüste ohne die gewohnte Eisbedeckung läßt? Eben der vergangene Sommer, der auf einen außergewöhn­lich milden Winter folgte, hat aufs Deutlichste gezeigt, wie wenig wir das Natureis entbehren können und in wie gewaltigem Um­fange fich alsbald ein Eishandel und Import zum Ersatze des auf unseren heimischen Gewässern ausgebliebenen Eises ent wickelt. Sobald im Frühling die nordischen Häfen für die Schifffahrt offen standen, begann zuerst aus Norwegen ein fo lebhafter Handel mit Natureis, wie feit langen Jahren nicht, und zwar war Deutschland diesmal der Hauptabnehmer der norwegischen Exporteure, deren Eisschiffe sonst auch die englischen, französischen und spanischen Häfen eifrig besuchen. Die Nothlage in Deutschland benußend, hielten die Norweger anfangs ungewöhn­liche Preise, mit deren Hilfe sich einzelne von ihnen in wenigen Wochen ein fleines Vermögen erworben haben. Aber bald meldete fich die Konkurrenz, schon im März traf in Hamburg die erste Schiffsladung russischen Eises von einem Binnensee in der Nähe von Reval ein und gleichzeitig lagen in demselben Hafen so viele mit Eis befrachteten Schiffe zum Auslaufen bereit, daß ihre Gesammtfracht auf 40 000 Tonnen veranschlagt wurde. Deutschland hatte bis Ende März überhaupt 906 000 Doppelzentner Eis importirt, wovon mehr als die Hälfte aus Norwegen stammte. Auch Oesterreich- Ungarn hatte mit Hilfe der Eisdecken seiner hoch gelegenen Binnenseen in den Karpathen und anderen Gebirgsländern erheblich zu dieser Ein­fuhr beigetragen. Dabei stellte es sich heraus, daß die Brauereien, früher die Hauptkonsumenten der Roheisgewinnung, an diesem Handel fast garnicht betheiligt waren. Es zeigte sich, daß gerade im Brauerei­betriebe die künstliche Kälteerzeugung den Roheisbezug fast gänzlich verdrängt hat. Im zweiten Quartal wurden die Anstrengungen, den deutschen Eisbedarf für den herannahenden Sommer zu decken, nur noch verstärkt. Allein im April wurden in Deutschland 1 300 000 Doppelzentner Eis eingeführt; im April 1897, nach einem normalen Winter, hatte die Einfuhr etwa den tausendsten Theil da­von betragen.

Um es furz zu sagen, mußten wir in diesem Jahr bis zum Hochsommer für 4 Millionen Mark Eis vom Auslande kaufen, und von dieser Einnahme hat Norwegen den Löwenantheil bekommen. Auch aus Rußland ist ziemlich viel Eis gekommen, in noch höherem Umfang aber war Desterreich an unseren Bezügen betheiligt, das uns sowohl aus den Karpathen, Schlesien und Böhmen , als aus dem österreichischen Erzgebirge und aus Tirol bedeutende Massen von

Natureis anbot.

Wir haben gesehen, wo in und nach einem milden Winter der Y mit seinen Vorräthen bleibt, nicht minder lohnt sich

geschafft.

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dauernden

Am besten sind in dieser Beziehung natürlich die Bewohner der Schweiz und der übrigen Alpenländer gestellt, denen zur Eisgewinnung nicht allein die Spiegel zahlreicher, in jedem Winter gefrierender Seen, sondern auch die unerschöpflichen Reservoirs der Gletscher zu Gebote stehen. Die Hauptausfuhr aus den Schweizer Eisgewinnungs stätten findet nach Frankreich statt und beläuft sich auf ungefähr 800 000 Zentner im Jahre; von Tirol werden große Eismengen nach Desterreich befördert und, von den oberbayerischen Seen am Alpenfuß wandern oft viele Wagenladungen Eis bis Nord­deutschland. Die Eisgewinnungsstätten an den Gletschern des Berner Oberlandes und der Wallis sind zum Theil schon seit langen Jahren im Betriebe und entbehren nicht zweckmäßiger Beförderungs­anlagen. Bekannt ist die Eisausfuhr vom unteren Grindelwald­gletscher im Berner Oberland, wo die gebrochenen Eisstücke zunächst auf Schlitten und dann mit der Schienenbahn durchs Lütschinenthal befördert werden. Am Col de Balme wird die Eisgewinnung auf dem Glacier de Trient, dem nördlichsten Gletscher der Mont Blanc­Gruppe mit Hilfe einer Pferdebahn betrieben, die bis zum Forelas Paß führt. Eine großartige Anlage zur Gewinnung von Gletschereis hat endlich eine Unternehmerfirma aus Lyon , zum Theil wohl bewogen durch die Eisnoth des bergangenen Sommers, am Casset- Gletscher bei Briançon zur Aus­führung gebracht. Das Eis wird am Gletscherfuß in 2100 Meter Höhe durch regelrechten Steinbruchsbetrieb gewonnen und in Blöcken von 11/2 Zentner auf einer Seilbahn befördert, die in jeder Stunde etwa 200 Zentner Eis zu Thale bringt. Die Zangen oder Scheeren, an denen die Blöcke hängen, laufen an zwei dicen Tragseilen und sind durch ein Zugseil so verbunden, daß die abwärts laufenden Gisblöcke die leeren Zangen wieder bergauf ziehen. Eine wichtige Eisquelle für München und Wien ist die häufig 1 Meter Dicke era reichende winterliche Decke des Zeller Sees in Salzburg , auf der im Februar und März eine lebhafte Eisgewinnung stattfindet, und von der zuweilen hundert Wagenladungen Eis an einem Tage auf der unmittelbar am See hinlaufenden Eisenbahn befördert wurden. Wir leben in der Zeit der Surrogate, was Wunder, wenn man auch für das Eis, wo oder sobald es allzu knapp wird, das minder dauerhafte, aber immerhin ebenfalls talte Ersatzmittel des Schnees in Anspruch nimmt. Die rauhen Hochflächen des Vogelsberges in Hessen sind selbst in gelinden Wintern tief unter dent Schnee ver­graben und im vergangenen Januar und Februar wurden diese Schneemassen von den Brauereien zu Frankfurt , Wetzlar und Gießen und auch wohl von Spekulanten der umliegenden Städte im großen Maßstabe aufgetauft, um schleunigst, so lange die Temperatur noch niedrig war, in die Eiskeller und Magazine transportirt zu werden. Noch im März führten die Güterzüge der oberhessischen Bahnen täglich solche Schneeladungen mit sich. In Italien , wo der Genuß von Eiswasser und Eislimonade auch vom Aermsten im Sommer nicht entbehrt werden mag und wo das von Norwegen , ja bisweilen selbst aus Amerita importirte Eis für diese Zwede zu fostspielig ist, steht die Schneegewinnung in außerordentlichem Ansehen. Sobald in der Umgegend der Gebirgsdörfer, besonders bei Neapel , ein Schneefall sich ereignet, eilen die Bauern mit Weib und Kind, mit Schaufeln, Körben und Säden, um den Schnee zu sammeln und in ihren an den Nordhängen des Gebirges eingesprengten Felsenkellern zu bergen, die dann mit Stroh und Erde geschlossen werden, bis im heißen Sommer die Zeit der Verwerthung dieser Schätze kommt. Dann wird der Schnee zur Nachtzeit von Maulthieren ans Meer befördert und zu Schiffe nach Neapel in die großen Schneefeller gebracht.

Der Eishandel im Großen ist älter, als man wohl denkt. Gerade vor hundert Jahren ging von New- York die erste Schiffs ladung Eis nach den Südstaaten, und in Nordamerika , besonders aber in der Gegend der großen Seen mit ihren langen und strengen Wintern hat lange Zeit der Eishandel in höchster Blüthe gestanden. In gewaltige Platten zerschnitten, ging das Eis des Nordens auf den