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Hambourg  , der am 12. mit dem Philharmonischen Orchester[ reisten, begegneten wir nichts Bemerkenswerthem. Ich erreichte u. a. Chopin's   E- moll- Konzert spielte; ob seine Virtuofität, sein die belgische Grenzstation M'Bent am 1. Oktober, und dann derbes Zugreifen und sein Feuer"( das man aber am ehesten mit traten wir in den großen dunklen Wald. Zwanzig Tage dem Brennen von Holzklözen vergleichen könnte) einen wirklichen lang reiften wir durch seine düsteren Schatten. Ich sah eine große Chopin- Interpreten ausmachen, dürfte doch fraglich sein. Menge von Zwergen, aber im Ganzen genommen, gingen sie mir fo

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Kunft.

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SZ.

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Am 16. d. Mts. tam im 6. Symphonie- Abend der viel als möglich aus dem Wege. Auf einem kleinen Blaze inmitten Königlichen", dessen Hauptprobe wir hörten, die wohl bekannteste des Waldes, Holenga genannt, blieb ich stehen vor einem Dorf von von den, meist an die böhmische Heimath anknüpfenden symphonischen wenigen Hütten, die von sogenannten Arabern bewohnt werden. Dichtungen Smetana's  , des 1884 in Laubheit verstorbenen Dorthin kam eine große Menge der Zwerge, mich zu sehen. Sie czechischen Nationalkomponisten, nämlich Ultáva( d. h. Moldau  ") fagten mir, sie wären mir schon fünf Tage gefolgt und hätten durch und dann eine neue G- dur- Symphonie von 28 eingartner. Sie die Bäume nach uns ausgefpäht. Sie schienen sehr erschreckt zu ist ein von elegantester Hand gebundenes Bouquet lieblicher Melodien- sein, und wenn ich fie ansprach, bedeckten sie ihre Ge­blumen von fast ausgestorbener Art, hie und da ergänzt durch ein fichter. Ich schlief in dem Dorf, und am Morgen ersuchte Blättchen aus einem modernsten Zaubergarten; das Ganze an- ich den Häuptling um die Erlaubniß, die Dorfgenossen zu photo­scheinend als Huldigung am Grab Mendelssohn's  ( oder Smetana's?) graphiren. Er brachte zehn oder fünfzehn von ihnen, und es niedergelegt. Der Beifall war für die dortigen Verhältnisse gelang mir, eine Momentaufnahme zu machen. Ein Dauerbild mäßig. gelang mir nicht, denn die Zwerge wollten nicht stillstehen. Inter  großen Schwierigkeiten versuchte ich sie zu messen, und ich fand -hl. Hans Baluschek  , der gegenwärtig im Salon feinen unter ihnen, der eine größere Körperlänge als 1,20 Meter Ribera   eine größere Sammlung von Gemälden, Bastellbildern gehabt hätte. Alle waren voll entwickelt. Die Weiber waren und Zeichnungen ausgestellt hat, wurde als ein Schilderer des Ber  - etwas zarter als die Männer, aber sie waren ebenmäßig gebaut. liner Lebens auch an dieser Stelle schon des öfteren erwähnt. Er Ich war erstaunt über ihre Stärke. Ihre Arme und Brüste waren legter Zeit allgemeiner bekannt geworden durch die so gut entwickelt wie bei gut gewachsenen Engländern. Die Beichnungen, die das Narrenschiff" von ihm veröffentlichte. Ein Männer haben lange Bärte an den Brüsten, was ihnen ein Künstler, der durch sein ehrliches Ringen und das um alle äußeren feltsames Aussehen giebt. Sie sind sehr furchtsam und können Rücksichten unbelümmerte, rein fünstlerische Streben sympathisch ist, einem nicht fest ins Antlig sehen. Ihre Augen find fortwährend in gegen dessen künstlerische Art aber ernste Bedenken zu äußern find. Bewegung wie bei Affen. Sie sind ganz intelligent. Ich hatte ein Es scheint ein merkwürdiger imerer Gegensatz in seinem Werte: langes Gespräch mit dem Häuptling, und er berichtete gut über die zwischen der weichen, malerisch fein abgestimmten Farben- Ausdehnung des Waldes und die Zahl seiner Stammesgenoffen. gebung und der edigen, schroffen, fast stets als Starikatur wirkenden Ich fragte ihn mehrfach, was er von den Belgiern wüßte; aber diese Zeichnung. Baluschet hat in der neuen Ausstellung zwei Werke, die Frage konnte er nicht beantworten. Bis auf einen dünnen Bast­malerisch außerordentlich feine Neize bieten. Schon ihr Stoffgebiet fchurz waren Männer und Weiber ganz nadt. Sie waren bewaffnet zeigt ein Hinneigen zu sanften, dämmerigen Tönen. Das eine stellt mit Bogen und Pfeil, lettere mit einem tödtlichen Gift versehen, eine Morgenstimmung in einem Dachzimmer dar ein paar imd mit sehr schmalen Speeren. Sie find Nomaden und vers Frauenzimmer räkeln sich auf Sophas und bequemen Stühlen bergen fich Nachts in schmalen Hütten von etwa 60 bis 90 Centi­drinnen in allen Eden schummerige bläuliche Schatten, durch das meter Höhe. Sie gehen niemals aus dem Walde heraus. Während niedrige Fenster dringt das helle Gelb des Morgens, der Widerschein der ganzen Zeit, die ich mit ihnen zusammen war, waren sie sehr von schneebedeckten Dächern im Frühlicht ein malerisch sehr feiner freundlich. Kontrast. In dem andern ist es Abend, und von der sinkenden Aus dem Gebiete der Chemie. Dämmerung zieht sich ein weicher blauer Gesammtton über das - Abermals ist ein neues Element entdeckt worden. Schon Bild. Der Blick geht auf ein Feld, das links von einem Vorstadt- seit einiger Zeit ist es bekannt, daß das Metall Uran und seine Gartenlokal begrenzt ist; durch hellerleuchtete Fenster dringt fräftig Salze die bemerkenswerthe Eigenschaft befizen, Strahlen aus­gelbes Licht, kanzende Paare sieht man wie Schatten an ihnen zusenden, die die Luft für Elektrizität leitend machen und auf photo­vorüberhuschen. Im Hintergrunde ein Häuserblock, die Stadt, mit graphische Blatten wirken. Schon vor einer Reihe von Monaten geraden Dächern und Schornsteinen, von steigenden grauen Rebeln nun ist es Herrn und Frau Curie in Paris   gelungen, aus der Pech­umhüllt. Das ist ein echtes Stück Leben aus den Grenzgebiet blende anscheinend ein neues Elerent abzusondern, das sie Polonium Berlins  , und dabei eine weiche, eher zu weiche Farben- nannten. Zu seinen chemischen Eigenschaften gleicht es dem Zint, stimmung. Die Menschen aber, die, erhitzt vom Tauze, im unterscheidet sich aber von diesem Wietall durch seine Fähigkeit, Freien Erfrischung suchen, empfindet man in diefer stillen Natur Strahlen wie das Uran, aber von viel größerer Kraft, auszusenden. als störend, da fie in Stellungen und mit einem Ausdruck in den Das Ehepaar Curie hat diese Forschungen in Berbindung mit Herrn Gefichtern gezeigt werden, die fie beinahe als dioten erscheinen Bémont fortgesetzt, und man ist dabei auf einen zweiten, in der laffen. Hier erscheint dieses Moment noch gedämpft, in dem anderen Bechblende enthaltenen Körper gestoßen, der die gleiche Fähigkeit Bilde Am Morgen" drängt es sich in der Haltung der beiden in sehr hohem Maße befigt, aber durch seine chemischen Eigenschaften Mädel im Vordergrunde schon stärker auf; imd geradezu wie eine sich von dem Polonium unterscheidet. In seinem chemischen Ver Versammlung von Trotteln sehen die Berliner   Kinder aus, die auf halten gleicht er dem Barium, und wahrscheinlich besteht er auch zum einem dritten Bilde fich über eine betrunkene Alte luftig machen. großen Theil aus diesem Metall. Aber das Barium und seine Das ist es, was Baluscher's Zeichnung so unangenehm macht. Und Salze sind nicht radio- aktiv", d. h. besigen nicht die Fähigkeit, es hat fast den Anschein, als empfinde er es gar nicht mehr, wie Strahlen der bezeichneten Art auszusenden. Die Entdecker des sehr seine Zeichnung staritatur ist; er würde sonst nicht folche Gestalten neuen Stoffes nehmen daher an, daß er ein bisher unbekanntes, in in naturwahr und stimmungsvoll gegebene landschaftliche Hinter- seinen chemischen Eigenschaften dem Barium nahestehendes Element gründe hineinfegen. In dem Streben nach charakteristischer Schärfe enthalte, und sie stügen diese Annahme auch durch die Thatsache, find ihm nur die Büge aufgefallen, die die Menschen als komisch und daß die von Hrn. Demarçay ausgeführte Spektrahuntersuchung die dumm erscheinen lassen. Und so behandelt er auch die, mit denen Auffindung einer neuen Linie ergeben hat, die feinem bekannten er, wie man wohl annehmen darf, ein lebhaftes Mitgefühl hat. In Element angehört. Der neue Grundstoff soll den Namen Radium einem farbigen Blatt stellt er z. B. einen Arbeiter am Feierabend" führen. ( Boff. 8tg.") dar, der sein Kind vor sich auf den Armen trägt; seine Frau geht hinter ihm her. Die Figuren sind hochgestellt; in Schatten ver finkt im Thale   die Fabrik, am Himmel strahlt goldig die Abendrothe. Die Silhouetten der Figuren, die sich so scharf heraus­heben, find unangenehm plump und wirken einfach fomisch eine Wirkung, die jedenfalls nicht in der Absicht des Künstlers lag. Es ist merkwürdig, wie dieser Zug fich allen diesen Schöpfimgen mittheilt. Baluschet stellt eine Reihe von Motiven aus der Welt der Eisenbahn  dar. Dies wäre gewiß eine Gelegenheit, den Eindruck von Kraft und Eleganz, der den Erzeugnissen der modernen Technik eigen ist, zu schildern, aber was ist zu sehen? Fast möchte man davon sprechen, daß auch seine Lokomotiven wie Trottel aussehen, wie alte Kasten von Anno dazumal. Von den landschaftlichen Motiven liegen ihm die am besten, die öde eintönige Gegenden schildern, eine ein­fame Dine, eine Bahnstrecke oder einen Bahnübergang in troftlosen Gegender.

Völkerkunde.

-Das afritanische 8wergbolt. Ein junger Eng Tänder, Mr. Albert B. Lloyd, hat vor kurzem von Toru im westlichen Uganda  ( nördlich vom Victoria See  ) aus den großen Wald durch= quert, den Stanley ausführlich beschrieben hat und der von einem seltsamen, mehrfach schon beschriebenen Zwergvolt bewohnt wird. Der Reisende schildert seine Begegnung mit den Zwergen folgender maßen: Während der ersten zehn Tage, in denen wir durch Toru

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Humoristisches.

Ein Schäter. Sehen Sie dort den einfachen alten Herrn?... Deffen Name schwebt heute auf tausend Lippen." Was Sie sagen! Wie heißt denn der?" Meier!"-

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Immer derselbe. Der Chemieprofessor Kalimeher hat einen Auftritt mit seiner Frau, die schließlich in Thränen ausbricht. " Deine Thränen rühren mich nicht," sagt er nach kurzem Nach­denken, denn was enthalten fie? Eine unendlich geringe Menge von phosphorsaurem Salz und eine Spur von chlorsaurem Natron! Alles andere ist Wasser!"-

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Uffgeklärd!

Ob ich dich lietve Frach nich Schdärne: Die ham tee Ohr nich, Ham tee Gehärne!

Ham teenen Mund nich Wie soll'n red'n? Das sin nor Faren Bun da Boëhd'n!

Frach nich Karden Schdehd ja nischd drin; Frach nich Knäbbe- ' s had teenen Sinn.

Frach nich Bluhment Bliehn ärschd im Mai Frach mich doch sälwer: Ich saach därsch glei!!- ( Luft. Bl.")

Berantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .