Der Verteidiger Demange richtet an Germain mehrere Fragen nach seinen Vorstrafen. Zeuge giebt zu, wegen Unterschlagung bestraft zu sein. Quesnay de Beaurepaire zu kennen leugnet Germain. Dreyfus giebt zu, bis etwa zu den Jahren 1886 und 1887, während er im Lyceum, im Polytechnikum oder in Fontainebleau war, jedes Jahr zwei Monate auf Urlaub in Mülhausen gewesen zu sein; er versichert jedoch, niemals offiziell oder offiziös den deutschen Manövern beigewohnt und ebenso wenig jemals mit einem deutschen Offizier gespeist zu haben. Jedesmal bei seiner Anwesenheit in Mülhausen sei er bei dem in Mülhausen tommandierenden General gewesen, um sich ihm vorzustellen. Dazu fei er verpflichtet gewesen. Dreyfus betont, daß das Manöverterrain in Mülhausen von keiner Bedeutung sei und nur der Garnison zu Uebungen diene. Er sagt, im Jahre 1886 habe er, wenn er spazieren ging, die Regimenter manövrieren sehen können; aber weder 1886 noch 1887 habe er jemals, wenn er beritten war, mit deutschen Offizieren gespeist. Er sei von ihnen auch nicht eingeladen worden, wie er auch mit ihnen nicht gesprochen habe.
Auf eine Frage des Präsidenten teilt Dreyfus mit, daß er in Mülhausen die Pferde seiner Brüder ritt. Er erinnere fich nicht, Pferde Kullmanns geritten zu haben oder mit diesem ausgeritten zu fein.
Der Pferdehändler Kullmann aus Mülhausen , in dessen Diensten der Zureiter Germain stand, erklärt es in aller Form für unrichtig, daß er mit Dreyfus zu Pferde oder zu Fuß den deutschen Manövern beigewohnt habe.
Major d'Infreville giebt sodann an, daß er im Jahre 1894 Germain fennen lernte, welcher ihm von einem Spazierritt des Dreyfus zum Zwecke der Beobachtung der deutschen Manöver er zählte. Jufreville fügt jedoch hinzu, er habe niemals gesagt, daß der Offizier, welcher ihnen im Bois de Boulogne begegnete, der Lieutenant Dreyfus sei, und zwar aus dem guten Grunde, weil er diesen gar nicht fannte.( Bewegung.)
Germain erwidert, er habe bestimmt geglaubt, daß d'Jnfreville diese Aeußerung ihm gegenüber gethan habe.
Kapitän Lemonnier, welcher mit Dreyfus zusammen die Kriegsschule besuchte, sagt aus, Dreyfus habe ihm versichert, er kenne sehr gut die Stellung, welche die Deutschen einnehmen würden, um einen welche sich westlich von Mülhausen befindet, mit dem Bemerken er Einfall im Ober- Elsaß abzuschlagen. Dreyfus habe ihm die Pofition, flärt, er habe sie eines Tages besichtigt, als er den deutschen Manövern zu Pferde beiwohnte.
Dreyfus unterbricht den Zeugen mit dem Bemerken, die Thatfache sei richtig, er habe jedoch nicht von deutschen Manövern gejprochen. Er habe in seiner Jugend die Position zu Pferde durchstreift, dieselbe sei übrigens auf einem anderen Punkte gelegen, als das Gelände, in welchem er den Manövern hätte beiwohnen können, es müsse bei dem Zeugen eine Verwechselung vorliegen.
Beuge Villon , der im Jahre 1894 in einem Berliner Hotel speiste, will deutsche Offiziere daselbst über Spionage haben sprechen hören. Einer derselben habe gesagt:„ Wir erwarten den Mobilisierungsplan von Dreyfus". Der Polizeikommissar, der über die Abgänge in der Feuerwerksschule zu Bourges Ermittelungen angestellt hat, jagt, nichts habe auf Dreyfus hingewiesen.
wollen.
D
Lieutenant Bernheim, der in Rouen dem Esterhazy Auskünfte gab, jagt, dieser Offizier habe sich anscheinend lediglich informieren Der frühere Artillerie Lieutenant Bruyère sagt, er habe im Jahre 1894 im Lager von Chalons den llebungen der Schießschule beigewohnt. Es sei für Offiziere leicht gewesen, das Geschüß 120 furz in der Nähe zu sehen, da für dessen Ueberwachung feine besondere Maßregel getroffen war. Erläuterungen seien allen Offigieren geliefert worden. Zeuge bemerkte bei mehreren Schießübungen die Anwesenheit zahlreicher ausländischer Artillerie- Offiziere; er feẞt auseinander, daß das neue Schießreglement im Mai 1894 an die Batterien verteilt wurde; dann sei es auf der Regimentspreise abgezogen worden und Offiziere wie Unteroffiziere konnten soviel davon haben als sie wollten. In anderen Regimentern hätten auch einfache Soldaten dasselbe haben können. Zeuge jagt ferner, daß er sein Schießreglement am 17. Mai 1894 einem Infanterie Offizier mitgeteilt habe.
Hauptmann Leroud versichert, daß im August 1894 sich kein Geschüz 120 turz im Lager von Chalons befand. Es ereignete sich dann
ein lebhafter Zwischenfall.
daß durch das Wiedergutmachen des geschehenen Unrechts, wozu bei- An die ftreifenden Textilarbeiter in Brünn wurden nach tragen zu können er sich glücklich schäße, eine Beruhigung der Ge- der soeben veröffentlichten Abrechnung in Geld und Naturalien müter eintreten und eine Aera des Friedens und der Einigkeit für 88 569. Unterstützungen gezahlt. In Naturalien wurden für das Land anbrechen möge.( Anhaltende Bewegung.) 31 500 fl. gewährt. Hierauf wird die Sigung unterbrochen.
die
Nach Wiederaufnahme der Sigung spricht General Sebert auf Ausgesperrte Schuhmacher in der Schweiz . In Pruntrut Aufforderung Laboris seine Ansicht über das System des Haupt-( Kanton Bern ) sind 66 Arbeiter und Arbeiterinnen von der Firma manns Valerio aus, welcher der Theorie Bertillons zustimmt. Ge- Brossard u. Kohler, Schuhfabrit, ausgesperrt worden, weil sie eine neral Sebert drückt sein Bedauern darüber aus, daß Hauptmann Gewerkschaft gründeten und sich weigerten, dem Verlangen Valerio für das System Bertillons eintrete, das falsch sei. der Herren nach Wiederaustritt aus der Organisation Folge Bertillon bittet ums Wort, welches ihm aber der Präsident zu leisten. Das ist ein Fall des schlimmsten FabrikantenJouaust verweigert. Es wird darauf zur Vernehmung des folgenden Terrorismus, auf den man auch in der Schweiz bei AusBeugen geschritten, nachdem Dreyfus erklärt hatte, daß er nichts zu breitung der Organisation in neue Gegenden immer und immer sagen habe. wieder stößt. Auch in der demokratischen Schweiz blühen im ein despotisches Artilleriemajor Ducros sagt aus, Dreyfus habe an ihn niemals Verborgenen noch viele Stummlinge, Der eine Fabrikant, Fragen über die Feldartillerie gerichtet, er habe sogar die Auskünfte, Gewaltregiment über die Arbeiter führen. welche Ducros ihm über die Zeichnung einer Kanone in den Jahren Brossard, ließ die Arbeiter einzeln ins Bureau kommen, um sie 1891 und 1894 anbot, abgelehnt. unter Drohung mit den Fäusten zur Unterzeichnung folgender Erflärung zu zwingen:" Pruntrut , den 26. August. Unterzeichnete erflären, daß das Schuhmacher- Syndikat und seine Vertreter sich gegen die Herren Brossard und Kohler inforrekt und unhöflich verhalten haben und treten deshalb aus dem Syndikat aus." Der Fall ist Der Präsident fordert Hartmann auf, einstweilen über die ebenso interessant wie lehrreich, er demonstriert einmal klar und jenigen Bunfte auszusagen, bei denen der Ausschluß der Oeffentlich- deutlich aller Welt, wie die berüchtigten Erklärungen von Streiffeit nicht notwendig ist. brechern oder von nichtorganisierten Arbeitern bei sonstigen Anlässen freiwillig" zu stande kommen.
Mercier erklärt, diese Kanone hätte für Dreyfus fein Interesse gehabt, da das Kriegsministerium ihre Einführung abgelehnt hatte. Major Hartmann beantragt, für furze Zeit die Oeffentlichkeit auszuschließen zwecks Prüfung gewisser Stücke.
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Major Hartmann erklärt hierauf, er glaube, daß das Geschüß. um das es sich im Bordereau handele, das Geschüß, 120 lang" sei. Der Konflikt innerhalb der Gewerkschaften Englands, Das Geschoß 120 fura" fonnten alle Offiziere im Jahre 1891 fennen und die fremdländischen Offiziere, welche den Manövern der, wie wir schon berichteten, in dem Ausschlusse der Amalgamated beiwohnten, fonnten es in Augenschein nehmen. Major Hart Society of Engineers vom nächsten und übernächsten Gewerkschaftsmann fagt weiter aus, alle Artillerie- Offiziere fonnten all- tongresse, verhängt durch das Parliamentary Committy, gipfelt, hat gemeine Kenntnisse von„ 120 furz", über sein Verhalten während einen recht eigentümlichen und unseres Erachtens kleinlichen Grund. bes Feuers und über die hydropneumatische Bremse haben, aber Die Maschinenbauer haben ihre Rivalen unter den Angehörigen diese Kenntnis konnten in gleicher Weise die fremdländischen Diese streiften 1898 in einer Schiffswerft am Tyne, weil ein verwandter Gewerbe. Dazu gehören die„ kooperativen Schmiede". Artillerie- Offiziere haben, namentlich hinsichtlich des Verhaltens Arbeiter, der eigentlich noch Lehrling während des Feuerns im Lager von Chalons im Jahre 1894. Was junger taubstummer Arbeiter, aus Rücksicht auf seine Familie, deren Bater ges nun die detaillierten Kenntnisse betrifft, welche Gegenstand des war, und Bordereaus sein müssen, wenn es sich um ,, 120 furz" handelt, so konnten storben war, dort mit einer Arbeit betraut wurde diese nur einige Offiziere der Geschüßgießerei in Bourges sowie die 12 Shillings wöchentlich erhielt, ein Lohn, der nur gelernten Offiziere der Prüfungskommission oder der dritten Artilleriebirektion Schmieden zukommit. Die Maschinenbauer hielten diesen Streit für; konnte zu dieser Kenntnis gelangen, außer durch die oben ge- Faffung der Schmiede als„ Streifbrecher". Dies geschah im März haben; kein anderer Offizier, auch keiner aus dem Generalstab, ungerechtfertigt und ließen zu, daß ihre Mitglieder in die Stellen der streikenden Kooperativen Schmiede" eintraten, nach Auf=" nannten Offiziere. Hartmann weist sodann nach, wie leicht es war, 1898. sich diese allgemeinen Auskünfte im Jahre 1894 zu verschaffen, sei es durch Kenntnisse. die bereits vor dem Jahre 1890 zu erlangen waren, oder durch solche, die zum Beispiel im Lager von Chalons im Monat August gewonnen wurden. Der Urheber des Bordereaus hätte demnach im Jahre 1894 nur eine Notiz geliefert, die er sich bereits im Jahre 1890 hätte verschaffen können. Das weitere Verhör Hartmanns wird sodann auf morgen ver: schoben und die Sigung geschlossen.
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Weitere Haussuchungen.
Freitag früh wurden zu Paris bei verschiedenen Personen, deren die mit dem Komplott gegen die Sicherheit des Staates in Namen noch nicht bekannt sind, Haussuchungen vorgenommen, Verbindung stehen und, wie es heißt, zu der Verhaftung des werden. Auch in Remmes wurden bei dem Sekretär der Antisemiten Leiters einer großen Vereinigung in der Provinz führen liga Petit und bei einem Kaffeehausbesizer Haussuchungen vorgenommen; zahlreiche Papiere wurden beschlagnahmt.
Gewerkschaftliches.
Das ist der Grund des Ausschlusses.
Beim Rigdorfer Gewerkschaftskartell gingen für die ausgesperrten dänischen Arbeiter vom 26. bis 31. August folgende Beiträge ein: Durch Bennewitz , Liste Nr. 147 10,55. Durch Hartmann, Lifte Nr. 143 4,80. Durch Th. Körner, Liste Nr. 171 6,25. Nr. 196 5,35. Von den Malern Rirdorfs: Liste Nr. 187 6,25. r. 192 6.95. Nr. 194 13,05. Nr. 200 9,25. Gesammelt in der Albumfabrik Weigert, Ritterstr. 22, durch Frait Hirsemann auf Liste Nr. 193 15,-. Laubenkolonie Louisenthal ( Sakowski), 2. Rate 3,20. Durch Noack, Liste Nr. 216 7,60. Durch Vor verg, Liste Nr. 213 16,70( Fabrik Nothmann). straße 85, H. II Weitere Beiträge nimmt entgegen A. Nierich, Rirdorf, Steinmetz
Lehte Nachrichten und Depeschen.
Leoben , 1. September. ( B. H. ) Im Zeltweger Eisenwerk wütet ein großer Brand. Details fehlen noch.
Budapest , 1. September. ( B. H. ) Der Buchhalter Jerovis der ungarischen Escompte- und Wechslerbant, Filiale Hermannstadt , defraudierte 50 000 Gulden. Der Defraudant wurde verhaftet.
Prag , 1. September. ( B. H. ) Die„ Narodni Listh" gestehen nunmehr zu, daß die Chancen der Deutschen im Steigen begriffen sind. Der Stat Chlumechs scheine beim Kaiser durchgedrungen zu sein, und die Deutschen würden außer der Aufhebung der Sprachenverordnungen auch die Demiffion des Kabinetts Thun als Drauf
Die Steinarbeiter Berlins und Umgegend, die gestern, Freitag eine gut besuchte Versammlung abhielten, um zu den statt gefundenen Verhandlungen vor dem Einigungsamt Stellung zu nehmen, beschloß nach einer lebhaften Beratung mit allen gegen 7 Stimmen die Forderung auf Einführung der allgemeinen Tages lohus- Arbeit aufrecht zu erhalten und den Vergleichs- Vorgabe erhalten. schlag des Einigungsamts abzulehnen.
Vor der Beschlußfaffung haben die Stommissionsmitglieder auf alle eventuellen Folgen, die durch die Ablehnung des Einigungsvorschlages entstehen können, hingewiesen.
bis von
Paris , 1. September. ( B. H. ) Vor dem Schloß von Ram bouillet fand eine große Demonstration der nationalistischen Frauen Frankreichs statt. Da denselben der Eintritt verwehrt wurde, wurden die Damen äußerst rabiat. Schließlich erhielten sie den schriftlichen Bescheid, Frau Loubet werde ihrem Gemahl die Petition zu Gunsten Guérins überreichen.
In der Diskussion sprachen sich fast fämtliche Redner, nachdem die Mitglieder der Kommission über die Verhandlungen und über General Roget fragt den früheren Artillerielieutenant Bruyère, die Situation den Streiks eingehend berichtet hatten, für die Ablehmung des Einigungsvorschlages aus. Alle diese Nedner erParis, 1. September. ( B. H. ) Der Kriegsminister hat die ob er nicht f. 3. dem damaligen Kriegsminister Cavaignac in einem klärten den Vorschlag insbesondere deshalb für unannehmbar, großen Herbstmanöver für dies Jahr abbestellt, angeblich, weil eine Schande sei, im französischen Heere zu dienen.( Anhaltende forderung der Arbeiter, nicht zugestanden ist. äußerst heftigen Brief seine Entlassung gab und hierin sagte, daß es weil die allgemeine Einführung der Lohnarbeit, die Haupt- in dem Departement, wo die Manöver stattfinden sollten, eine Sie plädierten epidemische Krankheit herrschen soll. In politischen Kreisen will man Bewegung. General Deloye erklärt, daß er auf Wunsch des Ministers einen für die strikte Aufrechterhaltung des Streiks, und zwar so lange, dagegen vissen, daß die wahre Ursache die augenblickliche gefahrvolle innere Lage sei. den Unternehmern die Beseitigung der Accord Bericht über die Angelegenheit abfaßte und daß damn der Präsident arbeit bewilligt wird. Von den zu den neuen Bedingungen Paris , 1. September. ( B. H. ) Vor der Festung Guérins der Republik die Abseßung Bruyères als Offizier der Landwehr Arbeitenden wurde versprochen, daß sie noch einen größeren wurden heute die Mannschaften der Feuerwehr verstärkt, man glaubt berfügte. Bruyère versichert energisch, daß sein Brief einen anderen Prozentsatz von ihrem Verdienste als bisher abgeben werden, jedoch, daß erst ernstliche Maßregeln nach. dem Urteilsspruche in Sinn hatte, daß er nur gewisse Persönlichkeiten und nicht das ganze Ein Teil derjenigen, die zur Zeit in Arbeit stehen, haben sich um die genügende Unterstügung der Ausständigen zu sichern. Rennes gegen Guérin erfolgen werden. Paris , 1. September. ( W. T. B.) Der Ministerpräsident Heer im Auge gehabt habe. Waldeck- Rousseau empfing heute den Erzbischof von Paris , der um Auf Verlangen Laboris wird bestimmt, daß dieser Brief dem bereit erklärt, anderen, bisher Streifenden den Platz zu räumen. Kriegsgericht unterbreitet werde. Achtung! Lederarbeiter!( Portefeuiller!) Der Streit in der Schonung für Guérin bat, und hob hervor, wie sehr er diesen Artillerie Hauptmann Carvalho erklärt, es sei ziemlich schwer Lederwarenfabrik von Sommer, Reichenbergerstr. 181, ist zu Gunsten Besuch zu schäßen wisse, bemerkte aber gleichzeitig, daß die Regierung Der Vertrauensmann. nur mit sich selbst zu Rate zu gehen habe über die Maßregeln, die gewesen, sich ein Exemplar der Schießvorschrift zu verschaffen und der Arbeiter beendigt. die Berichte über das Geschüß 120 furz" seien im Kriegs- Posamentierer Berlins ! Der Termin, an dem die Ent- sie ergriffen habe. Die Regierung habe Langmut und Geduld gezeigt, ministerium erst nach dem 1. Oktober 1894 eingegangen. Carvalho scheidung über unsere Forderungen fallen soll, rückt immer näher, die vom Standpunkt der Menschlichkeit aus gerechtfertigt seien, und überreicht dem Kriegsgericht ein Exemplar der Schießvorschrift und und die Unternehmer zeigen sich immer ratloser. Sie versuchen mit die sich die Regierung angesichts des rebellischen Verhaltens Guérins fügt hinzu, daß man derselben in Deutschland feine große Bedeutung allen Mitteln, einzelne Stollegen breitzuschlagen und zeigen dadurch, als besonderes Verdienst anrechne. beilegte. daß sie sich durchaus nicht sicher fühlen! Kollegen! Haltet an den London , 1. September. ( Franff. 8tg.") Nach einer Depesche Labori verliest dann den Brief eines gewissen Corningue, in Forderungen fest, überlaßt alles der Lohnkommission! Haltet fest der„ Central News" aus Shanghai hat der„ Ostai. Lloyd" die Nachwelchem dieser erklärt, er habe die Schießvorschrift im Zimmer des zusammen, dann ist auf einen Sieg mit Bestinumtheit zu rechnen; richt gebracht, daß im Hinterlande von Kiantschon ernste UnAgenten B. in Gegenwart des Agenten A. fopiert. Ersatz für streikende Arbeitskräfte ist nicht vorhanden. Näheres in ruhen ausgebrochen seien und ein Kampf stattgefunden habe, in der am Dienstag Neue Roßstr. 3 stattfindenden Versammlung. welchem sechs Chinesen erschossen wurden. Der deutsche Gesandte Baron Ketteler habe ein Ultimatum an die chinesische Regierung geschickt und Sicherheit für Leben und Eigentum im Hinterland und Aufrechterhaltung der Ordnung verlangt. Andernfalls werde Deutschland Schritte thun, um seine Interessen zu schützen.
Auf eine Frage Laboris sagt Picquart, er glaube, daß es sich um die Schießvorschrift von 1895 handelte. Er habe von dieser Angelegenheit im Jahre 1896 Kenntnis gehabt.
General Deloye bestätigt die Auslassungen Picquarts. Lauth giebt seinem Staunen darüber Ausdruck, daß Picquart sich nicht genauer dieses Vorfalles erinnere und leugnet, daß er zu Corningue Beziehungen gehabt habe.
Labori fragt, ob Lauth damit sagen wolle, daß Corningue Geld erpressen wollte.
Der Vorsitzende weigert sich, diese Frage zu stellen. Labori ruft dem Vorsitzenden zu: ,, Gehen Sie doch über alle unbequemen Fragen hinweg!"( Bewegung.) Es entspinnt sich hierauf ein lebhaftes Zwiegespräch zwischen dem Vorsitzenden und Labori.
Der Regierungskommissar Carrière beklagt sich lebhaft darüber, daß die Verteidiger jeden Augenblick zu sprechen verlangen, während man ihm immer das Wort verweigert.
Die Lohntommission. J. A.: Fr. Berger. Deutsches Reich .
Der Maurerstreik in Elberfeld ist, entgegen den Meldungen bürgerlicher Blätter, noch nicht beendet.
Die Maurer in Offenbach sind in den Ausstand getreten. Sie verlangen zehnstündige Arbeitszeit, 45 Pf. Mindeſtſtundenlohn und Brüffel, 1. September. ( B. H. ) Aus dem Kongostaat sind Abschaffung der Accordarbeit. Beteiligt sind 524 Gesellen. Drei Nachrichten hier eingetroffen, daß bei einem Zusammenstoß zwischen Firmen mit 20 Gesellen haben bewilligt. Kongosoldaten und den eingeboren Batetelas 25 Soldaten und 100 Eingeborene getötet wurden. Die Rebellen ließen sämtliche Gewehre in den Händen der Kongosoldaten.
Im Leipziger Tischlerstreit sind noch 460 Arbeiter und 6 Arbeiterinnen ausständig. Zu den neuen Bedingungen arbeiten bereits 618 Arbeiter und 5 Arbeiterinnen in 44 Betrieben. Die sonders fruchtbaren Boden gefallen zu sein.
Scharfmacherei des Unternehmertums scheint denmach nicht auf be
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Erniedrigende Zumutungen werden den Bergarbeitern des Der Vorsitzende antwortet hierauf: ,, Still! Schweigen Sie!" Plauenschen Grundes bei Dresden gestellt. Vor einigen Wochen Der Artillerie- General Sebert äußert sich über das Bordereau. streikten dort auf den Werken des kgl. sächsischen Kanımerherrn Frei herrn v. Burgt die Förderleute. Jufolge von Versprechungen Seiner Ansicht nach ist dasselbe das Wert eines Menschen von nahmen sie die Arbeit nach zwei Tagen wieder auf. Jegt will man niederer Bildungsstufe und die im Bordereau vorkommenden Ausdrücke beweisen die fachliche Unwiffenheit desselben. Wenn man das sie, wie die Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung" mitteilt, Bordereau einem Offizier zuschreiben wolle, so könne das fein bestrafen, wenn sie nicht ein Bittgefuch eingeben, worin sie Artillerie- Offizier sein, das bewiesen die fehlerhaften Ausdrücke. Der diefen Schritt bereuen und um Strafbefreiung bitten. So werden General hebt sodann die eigentümliche Wendung„ sans nouvelles". die Arbeiter durch Kapitalistenübermut zur Empörung getrieben, die welche man bei Esterhazy wiederfinde, hervor, und weist nach, daß früher oder später ausbrechen wird. die Note über Madagaskar wenig Interesse für eine Macht habe, für
Ausland.
Belgrad , 1. September. ( W. T. B.) Die Untersuchung in der Angelegenheit des Attentats auf König Milan iſt abgeſchloſſen. 16 Personen sind in Freiheit gesetzt worden; 29 Personen, darunter Bafitsch, Tauschanowitsch, Oberst Nikolitsch und der Redacteur des „ Odjek" Protitsch sind im Zusammenhange mit dem Attentat wegen Hochverrats angeklagt. Zehn Personen sind wegen MajestätsWeitere Frei beleidigung den Gerichten überwiesen worden. lassungen sind nicht ausgeschlossen. Es verlautet, die Gerichtsverhandlung werde am Donnerstag beginnen.
New York , 1. September. ( W. T. B.) Nach einem Telegranını des" New York Herald " aus Santo Domingo ist die Regierung infolge Fehlschlagens der Verhandlungen mit den Aufständischen
bis nach der Wahl eines neuen Präsidenten in die Hände von Pedro Mejio gelegt worden. Es bestehe indessen nur wenig Zweifel darüber, das Jimenez bei seiner Ankunft die Präsidentschaft erlangen werde. New York , 1. September. ( Meldung des„ Reuterschen Bureaus".)
welche der übrige Teil des Bordereaus von Wert war. General Die Maffenaussperrung in Dänemark . Wie uns ein PrivatGebert bemerft weiter, das Ausland könne fich Austünfte namentlich telegramm aus Kopenhagen meldet, haben die Verhandlungen Nach einem heute hier veröffentlichten Telegramm aus Washington dann verschaffen, wenn ein neues Material in Frankreich eingeführt und in den Dienst gestellt wird und faßt seine Aussage in die formelle Er- zwischen den Vertretern der Unternehmer und der Arbeiter auch hat der Staatssekretät Hay den amerikanischen Konful in Prätoria flärung zusammen, daß das Bordereau nicht von einem Artillerie- gestern noch zu keinem Reſultat geführt. Die Verhandlungen werden angewiesen, darüber zu wachen, welchen Einfluß die weitere EntDer Kampf dauert also noch unverändert wickelung der Dinge auf die Amerikaner und die amerikanischen offizier geschrieben sei. Der Zeuge erklärt schließlich, er werde in Montag fortgesetzt. feinen Ausführungen bestärkt durch die Ueberzeugung von der Unfort. Die entgegenstehenden Meldungen bürgerlicher Blätter sind Interessen haben werde, und für den nötigen Schutz derselben zu schuld des Hauptmanns Dreyfus und spricht die Hoffnung aus, lunrichtig. forgen, falls ein Stonflitt fie gefährden sollte. Hierzu 2 Beilagen. Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und verlag von Max Bading in Berlin .