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Nach dieser Ansicht würde unser Winter also deshalb so milde sein, weil die grönländische Ostküste start vom Eise besetzt ist, und feine ganz außergewöhnliche Milde läßt auf ganz außergewöhnlich schlechte, d. h. für die Schifffahrt schlechte Eisverhältnisse in der Grönlands - See schließen.
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drängt, und bringt uns dann mildes Wetter. Die Stellen niedrigsten| awar auch eine große Menge seiner eigenen Bilder und Zeichnungen Luftdruckes( barometrische Minima), die stets über dem atlantischen in das Verzeichniß eingetragen; aber verhältnißmäßig wenige von Ozean auftreten, werden dann weiter nach Osten gedrängt, ja fie diesen können bis jetzt identifizirt werden. Die Gegenstände sind in fönnen selbst füdöstliche Richtung einschlagen und über Europa hinziehen. dem Verzeichniß Zimmer für Zimmer angegeben. Sie bringen uns stets Feuchtigkeit mit, sodaß alsdann das Seellima bei werden drei Bilder von Rembrandt selbst erwähnt: ein„ Stillleben" uns überwiegt, also nasser Sommer und milder Winter. Ist dagegen und zwei, die Vanitas" benannt werden. Eins von den letzteren, die Grönlands - See eisfrei und überwiegt das Eis in der Barents- See, über deren Art und Zeit man bisher nichts wußte, ist das gefundene so wird der Golfstrom naturgemäß nach Grönland zu gedrängt. Die Bild. Es stammt aus den Jugendjahren Rembrandt's und wurde Minima ziehen dann von dem Atlantischen Ozean in nordöstlicher von ihm gemalt, als er noch als Schüler bei Van Swanenburg oder Richtung an Europa vorbei, wo daher Trockenheit herrschen muß. Lastman war. Das Datum ist vom Jahre 1621; Rembrandt war Im Sommer tann alsdann die Sonne große Hige hervorrufen, damals also taum 15 Jahre alt. Die nächstdatirten Bilder stammen während der Winter streng und kalt wird. erst aus dem Jahre 1627, eins von diesen, der bekannte, jetzt im Berliner Museum befindliche Geldwechsler", wurde gleichfalls von Robinson in ähnlich zufälliger Weise in England entdeckt. Obgleich ein Beitraum von sechs Jahren zwischen ihnen und dem jetzt aufgefundenen Bilde liegt, so sind sie doch in Stil und Technik einander sehr ähnlich. Man müßte sich darüber wundern, daß in dieser Zeit keine größere Veränderung in der Malweise des Künstlers sich vollzogen haben sollte; aber die Thatsache wird durch den Umstand erklärt, daß die drei in seinem Vorraum aufbewahrten Bilder später noch einmal von ihm retouchirt worden sind, wie ausdrücklich in dem Katalog bemerkt ist. Das neue Bild ist von ziemlicher Größe: 5 x 4 Fuß, auf einem dünnen Eichenbrett gemalt und in vollkommen gut erhaltenem Zustande. Es ist eine Schülerarbeit, eine durchgearbeitete Stilllebenstudie, vor allem find sehr viele in Velin gebundene Bücher und Papiere aufgehäuft. In der Mitte der Komposition befindet sich ein mit Lorbeer gekrönter Schädel; man sicht ferner eine stählerne Rüstung, auf der eine Sanduhr steht, Gipsabgüsse von antiten Büsten u. s. w. An den Tisch ist ein Stüd Papier geheftet, das in kräftigen Schriftzeichen einen Spruch: Servare modum, finemque tueri, naturamque sequi( Maß halten, das Ziel im Auge behalten und der Natur folgen!) und darunter die Unterschrift: Van Ryn f. 1621 trägt. Die Malweise zeigt eine Hinneigung zu der dunkelen kräftigen Weise der italienischen Maler zu Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts und Adam Elsheimer's , eine Malweise, die von seinen
Die Aufzeichnungen über die grönländischen Eisverhältnisse sind noch gering und nicht systematisch betrieben. Es lohnte sich wohl der Mühe, fie für viele Jahre möglichst sorgfältig zu erforschen und mit der Witterung in Europa zusammenzustellen. Man würde dann ein Urtheil darüber gewinnen, inwieweit der angedeutete Zusammenhang wirklich besteht. Sollte er sich bewahrheiten, so ergäbe fich als Ursache unseres milden Winters das weiter westliche Strömen des vom Pol kommenden Eises. Warum dieses in einem Jahre eine mehr östliche, in einem anderen eine mehr westliche Trift hat, das bliebe freilich noch eine ungelöste Frage.- Bt.
Kleines Feuilleton.
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Theater.
JIIyer Ungarisches Theater. Nach Gottes heiligem Willen im Jahre 1899 nach Chr. Geb. am 29. Januar wird gegeben: zum ersten Male Romeo und Julia
Sensationelle, weltberühmte Tragödie in 5 Aufzügen mit Gesang, Tanz und bengalischer Beleuchtung
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Wilhelm Shakespeare.
Erziehung und Unterricht.
- Das erste Feuilleton. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts hatten die französischen Zeitungen meistens Quartformat. Im Jahre 1799 fauften die Gebrüder Bertin das„ Journal des Débats et Décrets" an, das schon seit zehn Jahren ein unbedeutendes Dasein geführt hatte. Sie gaben dem Blatt, das bis dahin in Oftavformat erschienen war, Quartgröße, aber schon nach einigen Lehrern angenommen war. Tagen tamen sie auf den Gedanken, das Blatt zu verlängern und ihm ein Feuilleton zu geben. Diese Abtheilung unterm Strich war damals nicht, wie es jegt üblich ist, für Nomane bestimmt, sondern- Die Neue Freie Presse" schreibt: Seit Jahren tobt unter für Artikel über Kunst, Literatur, Wissenschaft 1. f. W.; den Gelehrten die Frage, ob William Shakespeare wirklich gefie erhielt den Titel: Feuilleton du Journal des Débats" lebt hat oder ob Lord Bacon der Verfasser der klassischen Dramien den sie jetzt noch führt. Von der Zeitung wurden zwei ist. Das findliche Gemüth eines ungarischen Theaterdirektors hat Ausgaben veranstaltet: eine Quartausgabe in dem bisherigen die Frage überraschend zur Lösung gebracht. In der Byharer GeFormat ohne Feuilleton, und eine Folio- Ausgabe mit Feuilleton. meinde Ilye bereitete der Theaterdirektor" Zoltan Berestyeh Schon bald erschien aber nur mehr die vollständige Ausgabe, einer ein Sensations Ereigniß vor, welches durch folgenden feits weil sie mehr verlangt wurde, und andererseits weil der Druck Theaterzettel( mit rother Tinte falligraphisch ausgeführt) gebührend zweier Ausgaben zu umständlich ivar. Das Feuilleton fand einen angekündigt wurde: solchen Anklang beim Publikum, daß die übrigen Zeitungen gezwungen waren, ebenfalls ein solches einzuführen. Da in demselben meistens Artikel zum Abdruck gelangten, die mehr oder weniger von bleibendem Werth waren, versuchten die Zeitungen eine solche Einrichtung zu treffen, daß dieser literarische Theil vom politischen Theil abgetrennt und aufbewahrt werden könnte. Der Publiciste". benutte für das Feuilleton nicht den unteren, sondern den oberen Theil der Zeitung, und er versuchte sogar, es an der Seite anzu bringen, so daß es dort abgeschnitten werden mußte. Aber diese Methoden wurden wieder aufgegeben, und das Feuilleton erhielt! Der Autor wird der Aufführung anwohnen!!- wieder seine Stelle im unteren Theil der Zeitung. Wenn auch das Journal des Débats" die erste Beitung war, die ein Feuilleton brachte, so war sie doch nicht die erste Zeitung, die im Folio- Format c. Gine alte Schulgeographie, die für ihre Zeit, das erschien. Diese Größe besaß bereits einige Zeit vorher der Moniteur vorige Jahrhindert, eine hervorragende Leistung gewesen ist, wird universel", den der Verleger Charles Joseph Pandoude herausgab. in den Mittheilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Dieser besaß bereits die Gazette de France ", aber da sein Schulgeschichte" eingehend gewürdigt. Die Geographie bildete noch Brivilegium ihm nicht gestattete, in derselben die Berichte am Ende des siebzehnten Jahrhunderts keinen selbständigen Lehrüber die Nationalversammlung zu veröffentlichen, glaubte er gegenstand an den Lateinschulen, sondern war nur ein Zweig der dem Publikum einen Gefallen zu erweisen, indem er eine gazette" Geometrie, während geographische Vorlesungen alt einigen oder„ papier nouvelles" nach englischer Manier veröffentlichte, und Universitäten bis 1391 zurückreichen. Eine neue Epoche für givar täglich". Das große Format: des Blattes erregte ungeheures die Geographie an an unserer Schule wird im achtzehnten Aufsehen; man spottete über dieses riesige Papier", dieses Jahrhundert durch den berühmten Abt bon Ennsdorf, journal patagon", von dem man nur drei Nummern brauchte, Anselm Desing eingeleitet, der dem Studium der um einen großen Wandschirm herzustellen" u. s. w. Die Spöttereien Geographic und Geschichte in Bayern und Desterreich neue Bahnen der kleinen Zeitungen störten den Moniteur" nicht im geringsten; gewiesen. Nicht ohne Einfluß auf diese seine Bedeutung war sicherdas Publilum gewöhnte sich an die Neuerung, und als das lich der Umstand gewesen, daß Defing selbst ein Zögling der Jesuiten Feuilleton allgemein üblich wurde, mußten auch die kleinen Zeitungen war, die der Geographie stets eine geachtete Stellung in ihren sich dazu bequemen, das Folio Format anzunehmen, das vom An- Schulen eingeräumt hatten. Er schrieb eine Geographie speziell für fang des 19. Jahrhunderts an das normale Format der Tages- die Schule von Kremsmünster . Das Buch erschien 1743 und führt zeitungen wurde. ( M. Allg. 8tg.") den Titel: Hinlängliche Geographie vor die Schule auf eine Art vorgetragen und in solche Schranken gefaffet, daß junge Leuthe gk. Ein neues Bild von Rembrandt , das älteste damit mehr ergözet als beladen werden." Das Buch umfaßt bisher überhaupt bekannte, ist in einem abgelegenen 432 Seiten und ist in katechetischer Form abgefaßt. Seine Vorrede Landhause in Wales gefunden worden, wo es vielleicht ein oder giebt eine Didaktik des geographischen Unterrichts, wie sie nicht zwei Jahrhunderte unerkannt ruhte, obwohl es in einer un gar häufig in einem Lehrbuche jener Zeit zu finden sein gewöhnlich deutlichen Weise bezeichnet und datirt ist. Es dürfte. Auf das Ergößen" legt er großen Werth. Man soll verdient sogar ein besonderes Interesse, weil es die erste der Sinnlichkeit mit etwann folgenden haußmitteln zu statten" bekannte Unterschrift und das früheste Datum von der kommen: Mit denen lustigen Erzehlungen, obwohl etwa an dieser Hand des Künstlers trägt. Robinson, der über den Fund oder jener sonst nicht viel gelegen wäre: genug, daß sie impression in der neuesten Nummer des Athenaeum" berichtet, macht auch zu macht." und durch gemahlte Land- Karten". Das Intereffe für den gleich darauf aufmerksam, daß das Bild in dem Katalog verzeichnet Gegenstand im Schüler zu erwecken, ist ihm oberster Grundsatz. Be „ Man lernet darauß ist, der bei dem Bankrott des Künstlers und der Versteigerung seiner fonderes Gewicht legt er auf die Landkarte. Kunstgegenstände im Jahre 1656 aufgestellt wurde. Dabei wurden zu begreifen die lage der orthen in der Welt, ihre Nachbarschaft und
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Kunst.
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